Covid-Entschädigungszahlungen: WB-Obmann Ahm begrüßt die Personalaufstockung des Landes
Bezirksverwaltungsbehörden und Magistrat sind mit Entschädigungszahlungen nach dem Epidemiegesetz überfordert, die geforderte Personalaufstockung wird nun umgesetzt. Verbesserungspotenzial besteht dennoch.
Wurde eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter aufgrund einer Corona-Erkrankung oder als Kontaktperson von der Behörde abgesondert oder hatte Betreuungspflichten von minderjährigen Kindern wahrzunehmen, stand ihr oder ihm eine Entgeltfortzahlung und der Arbeitgeberin bzw. dem Arbeitgeber eine Entschädigung für diese Kosten zu. Seit Monaten kritisiert der Wirtschaftsbund Kärnten die schleppende Abwicklung dieser Entschädigungszahlungen durch die öffentliche Verwaltung. „Endlich reagiert das Land Kärnten und holt sich zusätzliches Personal, um die knapp 80.000 offenen Anträge abzuarbeiten“, zeigt sich der WB-Mandatar Franz Ahm, heute erleichtert. Die Hoffnung ist, dass nun deutlich mehr Tempo an den Tag gelegt wird und die offenen rund 105 Fördermillionen, die gerade jetzt dringend in den Betrieben gebraucht würden, rasch ausbezahlt werden.
„Wir sind froh, dass wir mit unserer Forderung endlich Gehör gefunden haben. Allerdings bezweifle ich, dass es für die Abarbeitung tatsächlich gut ausgebildete Juristinnen und Juristen braucht“, meint Ahm und sieht speziell in der Antragsabwicklung Verbesserungspotenzial. „Unsere Behörden müssen endlich digitaler werden. Würde der Aktenlauf beispielsweise auch innerhalb der Behörde digitalisiert, würde das nicht nur Zeit, sondern auch Geld sparen.“ Außerdem rät der Bezirksgruppenobmann zu einem Blick über die Bundeslandgrenzen. „Wenn man die Fälle nach Komplexität reiht, kann man bei Einreichungen, die keine Verbesserung oder Prüfung erfordern, eine rasche Erledigung gewährleisten. So eine Prozessstruktur bewirkt, dass in der Steiermark nur noch 30 Prozent aller Fälle offen sind, in Kärnten hingegen 80 Prozent der Anträge bereits Staub ansetzen“, weiß Ahm
Das aufgestockte Personal wird vor allem in den Bezirksverwaltungsbehörden aushelfen, doch auch in den Magistraten stapeln sich die Akten. „Das Land Kärnten darf nicht übersehen, dass speziell in den Magistraten viele unbearbeitete Anträge liegen. Auch hier wäre mehr Personal erforderlich“, unterstreicht der Wirtschaftsbund-Mandatar. Abschließend betont er noch einmal die Wichtigkeit dieser Fördergelder: „Unsere Betriebe haben – wie wir alle – mit enormen Preissteigerungen zu kämpfen. In manchen Fällen kann dies tatsächlich eine existenzbedrohende Situation bedeuten. Nur eine rasche Aufarbeitung kann den Entschädigungsrückstau auflösen und der Wirtschaft die dringend notwendige Liquidität zuführen.