Baukrise in Kärnten: Dringender Handlungsbedarf zur Stützung des Konjunkturmotors

Hohe Kosten und begrenzte Aufträge setzen die Bau- und Immobilienbranche in Kärnten unter enormen Druck. Mit einer jährlichen Bruttowertschöpfung von etwa 2,3 Milliarden Euro und 40.000 Angestellten in über 5.000 Unternehmen spielt sie eine zentrale Rolle in der regionalen Wirtschaft. Obwohl die Bundespolitik kürzlich mit einer Bauoffensive reagierte und Lösungen vorschlug, zeigt sich die lokale Bauindustrie enttäuscht über die zögerliche Haltung der zuständigen Politiker, insbesondere der LHStv. Gaby Schaunig. WK-Präsident Jürgen Mandl äußerte seine Frustration: „Wir streben danach, Wohnraum für die Bürger, Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum in Kärnten zu schaffen. Leider scheint es, als ob die Interessen einiger Politiker eher ideologisch als pragmatisch sind.“

Trotz der Vorschläge der Kärntner Bauwirtschaft vor dem jüngsten Baugipfel wurden viele ihrer Empfehlungen ignoriert. Zu diesen gehören die zweckgebundene Verwendung der Wohnbauförderungsmittel, faire Förderbedingungen für alle Bauträger, die Streichung unrealistischer Preisobergrenzen beim Ersterwerb, zusätzliche Sanierungsmittel, die Einführung von Miet-Kauf-Modellen und die Vereinfachung der Förderlandschaft durch eine Antragsstellung. Ebenfalls vorgeschlagen wurde eine Entrümpelung der Genehmigungsgesetze, um Verfahren zu beschleunigen.

Mandl kritisiert, dass die notwendigen Reformen durch eine Politik gebremst werden, die unter dem Motto ‚mehr Staat, weniger privat‘ agiert. Er fordert die Landesregierung auf, dringend zu handeln. „Jeder Tag des Zögerns wirkt sich negativ auf den Wirtschaftsstandort, den Arbeitsmarkt und die Wohnsituation in Kärnten aus. Es ist an der Zeit, dass die Landesregierung handelt und lokale Lösungen findet, die über die Bundesinitiativen hinausgehen und schnell wirksam werden“, betont Mandl.