Grenzen nach Slowenien öffnen!

Aus Sicht der Wirtschaft, aber auch im Interesse des Lebensraumes Alpen-Adria pochen WK-Präsident Mandl und SGZ-Präsident Wakounig auf eine umgehende Wiederkehr der Freizügigkeit.

Einen Appell für die umgehende Grenzöffnung nach Slowenien richteten heute Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl und der Präsident des Slowenischen Wirtschaftsverbandes Kärnten/Slovenska gospodarska zveza na Koroškem, Benjamin Wakounig, an die österreichische Bundesregierung. Die in beiden Nachbarländern entschlossen umgesetzten Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie würden eine Aufhebung der bestehenden Einschränkungen rechtfertigen. „Die Gründe, die Mitte März zurecht zu einer Grenzschließung im Interesse der Eindämmung der Infektionsausbreitung geführt haben, sind angesichts der aktuellen COVID-19-Erkrankungen nicht mehr gegeben. Wir schlagen daher vor, den grenzüberschreitenden Verkehr im Interesse der beiden Nachbarländer, aber auch der Freizügigkeit von Waren, Personen, Kapital und Dienstleistungen als einer der Grundrechte der Europäischen Union wiederherzustellen“, erklärten Mandl und Wakounig heute unisono.

Dabei geht es den Wirtschaftsvertretern nicht allein um ökonomische Aspekte. Die Alpen-Adria-Region sei ein aktiver, dynamischer gemeinsamer Lebensraum, der unter der Teilung durch die Grenzschließungen besonders leide. „Dieses Lebensgefühl darf nicht länger als unbedingt nötig unterbunden werden“, mahnen Mandl und Wakounig. In diesem Sinne sei selbstverständlich auch die Normalisierung an der Grenze nach Italien so rasch wie möglich anzustreben, wobei hier auf die besondere Betroffenheit einiger italienischer Provinzen im Zuge der Coronakrise Rücksicht genommen werden müsse. Mandl: „Wir müssen dabei aber auch an unsere Nachbarn und Freunde zum Beispiel in Friaul-Julisch Venetien, im Veneto oder in Südtirol denken, die von der Krankheit deutlich weniger in Mitleidenschaft gezogen worden sind als andere Teile des Landes. Der Gedanke vom Europa der Regionen muss auch beim Neustart berücksichtigt werden.“

 

Archiv-Foto: SGZ/Foto Reichmann

Kärntens Sommerbergbahnen starten zu Pfingsten in die Saison

Ob und wie Kärntens Bergbahnen im Sommer betrieben werden dürfen, war bis zuletzt unklar. Eine neue Verordnung schafft nun Gewissheit: Seilbahnen dürfen ab Freitag, 29. Mai, wieder Gäste transportieren.

Seilbahnen sind ein wesentliches Angebot der Kärntner Tourismuswirtschaft: Gäste wollen die Natur erleben und nutzen dafür auch im Sommer gern die Seilbahn als Transportmittel. Die Zahlen untermauern das: Im vergangenen Sommer wurden 1,1 Millionen Passagiere von den 16 Kärntner Sommerbergbahnen befördert.

„Umso dringlicher war die Frage, ob und wie diese im Sommer genutzt werden können“, sagt Klaus Herzog, Obmann der WK-Fachgruppe Seilbahnen. Auf Bundesebene habe man sich in den vergangenen Wochen für einfache und umsetzbare Vorgaben eingesetzt: „Unser Ziel war es an, mit praktikablen Regelungen arbeiten zu können. Und das ist uns gelungen: Mit der neuen Verordnung werden die Seilbahnen den Massenbeförderungsmitteln wie Bus oder Bahn gleichgestellt.“

Folgende Punkte werden durch die Verordnung vorgegeben:

  • Entscheidend ist, ob Gäste befördert werden, die in einem gemeinsamen Haushalt leben – oder nicht. Gäste, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, müssen einen Abstand von mindestens einem Meter einhalten sowie einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
  • Ist aufgrund der Anzahl der Fahrgäste sowie beim Ein- und Aussteigen die Einhaltung des Abstands von mindestens einem Meter nicht möglich, kann davon ausnahmsweise abgewichen werden.

Mehrere Kärntner Seilbahnen werden bereits am Pfingstwochenende in die Sommersaison starten, wie beispielsweise die Seilbahnen auf der Turracher Höhe, der Petzen, in Brunnach (Bad Kleinkirchheim) oder auf der Gerlitzen Alpe. Sie haben sich in den vergangenen Wochen intensiv auf den Sommersaisonstart vorbereitet und wurden dabei auch auf von der Fachgruppe unterstützt: Es wurden Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen für die Betriebe ausgearbeitet und aktuell werden noch Aushänge zur Information der Gäste an die Mitglieder verschickt.

Neben der strikten Einhaltung der Hygienerichtlinien werden die Seilbahnen sich auch heuer wieder auf ihre Kernkompetenz fokussieren: das unbeschwerte Urlaubserlebnis für ihre Gäste. Dafür werden zustäztlich neue Themenschwerpunkte gesetzt, wie beispielsweise die sechs neuen „Flow Trails“ für Mountainbiker. Mit der „Bike Card“ wird ihnen eine Saisonkarte angeboten, mit der sie alle sechs „Flow Trails“ und die jeweiligen Bergbahnen nutzen können.

Mehr Infos: www.sommerbergbahnen-kaernten.at

 

Foto: Bergbahnen Bad Kleinkirchheim/Gert Perauer

Gastronomie: Feiern mit bis zu 100 Personen erlaubt

Hochzeiten, Geburtstage, Taufen und andere Festivitäten: Ab sofort darf in Kärntens Gastronomiebetrieben wieder gefeiert werden. Bis zu 100 Gäste sind je Veranstaltung erlaubt.

„Das ist eine große Erleichterung für unsere Betriebe. Für viele Gastronomen sind private Feiern ein wichtiger Umsatzfaktor“, bringt es Stefan Sternad, Obmann der WK-Fachgruppe Gastronomie, auf den Punkt. Die Frage, ob die 100-Personen-Regelung auch für Tourismusbetriebe zur Anwendung kommen wird, stand in den vergangenen Tagen im Fokus der Verhandlungen von Interessenvertretung und Bundesregierung. Und nun ist es fix: Die Verordnung, in der die neue Regelung fixiert ist, wurde vor kurzem veröffentlicht. Laut dieser dürfen bis zu 100 Personen bei einer Veranstaltung teilnehmen. Davon ausgenommen ist Personal; die 100-Personen-Grenze gilt also ausschließlich für Gäste.

Vier-Personen-am-Tisch-Regelung bleibt
Nach wie vor gilt, dass maximal vier Personen (plus Kinder), die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, an einem gemeinsamen Tisch sitzen dürfen. Für Veranstaltungen bedeutet das: Es dürfen zwar bis zu 100 Personen teilnehmen, es muss aber zwischen den Besuchergruppen an den Verabreichungsplätzen der Mindestabstand von einem Meter eingehalten werden. Neu ist auch, dass zusammengehörende Besuchergruppen eingelassen werden dürfen. Bei einer Geburtstagsfeier mit 16 Personen dürfen jetzt beispielweise alle 16 Personen als zusammengehörende Besuchergruppe gleichzeitig eingelassen werden; sie müssen aber auf vier Tische aufgeteilt werden.

In den Gastronomiebetrieben dürfen künftig auch wieder Indoor-Sportaktivitäten wie Billard, Darts, Tanzen oder Kegeln angeboten werden – unter der Voraussetzung, dass ein Zwei-Meter-Mindestabstand zwischen den Gästen eingehalten wird.

Im Hintergrund wird außerdem an weiteren Lockerungen für die Gastronomie gearbeitet. „Ein wichtiges Thema ist dabei eine Verlängerung der Sperrstunde auf 1 Uhr. Insgesamt sprechen wir uns für praktikable und umsetzbare Maßnahmen aus. Je einfacher, desto besser“, sagt der Fachgruppenobmann.

Bei der Umsetzung der Hygienemaßnahmen haben die Kärntner Wirte bisher vorbildliche Arbeit geleistet. „Unsere Branche ist sich der Verpflichtung und Verantwortung gegenüber ihren Gästen bewusst. Und auch die Gäste halten sich an Mindestabstände und Hygiene-Regelungen, wofür ich mich im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen bedanken möchte. Durch diese gemeinsamen Anstrengungen ist es uns gelungen, den positiven Trend an Fallzahlen weiter fortzusetzen.“ Das große Ziel sei es, einen weiteren Shutdown zu verhindern, so Sternad: „Denn eines ist klar: Viele Betriebe würden das betriebswirtschaftlich nicht überleben. Wir setzen auf ein verantwortungsbewusstes Miteinander, um diese Situation gut zu meistern.“

 

Foto: pixabay/Artistic Films

Frau in der Wirtschaft St.Veit hält Stammtisch digital ab

„Nachdem unsere Netzwerk-Veranstaltungen ausgefallen sind, haben wir neue Wege gesucht, um den Austausch mit unseren Unternehmerinnen möglich zu machen“, so Nicole M. Mayer, stellvertretende Landes- und St. Veiter Bezirksvorsitzende von Frau in der Wirtschaft.

Unter dem Motto „Google your Business“ lieferte Social-Media-Expertin Christine Heinrich wertvolle Inputs zum Weg in die digitale Welt. „Es freut mich, dass dieses neue Format so gut angenommen wurde“, so Mayer. „Wir werden die Stammtische beibehalten – sobald wieder möglich, natürlich begleitet von persönlichen Treffen.“

Einige Vorteile haben sich allerdings gezeigt: Mehr Plätze und vor allem auch der Austausch weit über die Bezirksgrenzen hinaus. „Rein geografisch ist es für eine Unternehmerin aus Hermagor natürlich leichter an einem Online-Stammtisch teilzunehmen, als um 8 Uhr Früh bei einem Unternehmerinnen-Frühstück in St. Veit parat zu stehen.“

Beim Stammtisch selbst freuten sich drei Teilnehmerinnen nicht nur über Austausch und frische inhaltliche Inputs, sondern auch über ihre gewonnenen Gutscheine aus der St. Veiter Innenstadt. „Es war uns wichtig, im Rahmen unserer Möglichkeiten die Gutschein-Aktion von „Innenstadtlebt“ und damit unsere St. Veiter UnternehmerInnen zu unterstützen.“ so Mayer.

Die Gastronomie – ein Stück österreichischer Identität lebt wieder auf!

Seit 15. Mai haben die Kärntner Restaurants, Cafés und Lokale wieder ihre Pforten geöffnet und dürfen endlich ihre Gäste empfangen. Nach langen Wochen des ‚Shutdowns‘ ist das für Gäste wie Gastgeber ein lang ersehnter Schritt in Richtung Normalität.

Ein erster Schritt, dem weitere folgen müssen, denn mit der Lockerungsverordnung wurde gleich ein ganzes Konvolut an Bedingungen, Einschränkungen und neuen Regelungen mitgeliefert. So viele, und manche so vage, dass viel Unsicherheit die Vorfreude trübte. Durch gezielte Nachverhandlungen ist es jedoch in letzter Minute noch gelungen, die Verordnung zu entschärfen. „Jetzt sind die Regelungen für Wirte, Gäste und auch Exekutive klar und verständlich. Das baut die letzten Hemmungen der Menschen ab, sich ein erfrischendes Getränk oder ein herzhaftes Essen servieren zu lassen“, zeigt sich Gastro-Obmann Stefan Sternad erleichtert. Gleichzeitig mahnt er in Richtung Gesetzgeber: “Es steht jetzt der nächsten Lockerungsstufe, dem Bewirten von kleinen Feiern, sowie der Erhöhung der erlaubten Personenzahl pro Tisch, nichts mehr im Wege. Unsere Gastronomen schaffen dies auch unter Einhaltung der aktuellen Regeln.“

Vieles muss im Interesse des heimischen Gastgewerbes noch verhandelt werden. Die Erweiterung der Öffnungszeiten beispielsweise, oder gezielte Fördermaßnahmen, denn das derzeitige Kurzarbeitsmodell ist, laut Sternad, für die Gastronomie schlichtweg unbrauchbar. „Je schneller und direkter eine Unterstützung greift, desto besser“, so der WB-Funktionär.

Allen Schwierigkeiten zum Trotz waren die ersten Tage seit der Wiederöffnung für alle eine Erleichterung. Die Wirte durften endlich wieder hinter die Theke, und die Gäste konnten in ihre Lieblingslokale um sich kulinarisch verwöhnen zu lassen.

 

„Viva la vida“ (lebe das Leben)

Ob Firmenfeiern, Jubiläen, Hochzeiten oder andere Familienfeste – sie tun nicht nur den Gästen gut, sondern sind auch wichtiger Teil unserer Wirtschaft. Durch die Untersagung jeglicher Veranstaltungen wurde vielen Branchen die Existenzgrundlage genommen.

Nicht allein Eventmanager und Gastronomen leiden unter den Absagen – denken wir an ein perfektes Erinnerungsfoto, gut gekleidete Menschen mit schwungvollen Frisuren, frühlinghafter Blumenschmuck auf schön gedeckten Tischen, stimmige Dekoration und köstliche Menüs mit beschwingter musikalischer Umrahmung. Unzählige Berufsgruppen sind an einem gelungenen Event beteiligt!

Sie alle sollten jetzt wieder arbeiten dürfen. Damit sie Investitionen tätigen, ihre Mitarbeiter bezahlen, Aufträge erteilen, aber vor allem Eines wieder können: Uns allen unvergessliche Stunden bereiten.

Denn klar ist, unsere Kärntner Unternehmer schaffen das! Sie sind flexibel und innovativ, stellen sich auf etwaige Sicherheitsauflagen ein und reagieren rasch auf veränderte Rahmenbedingungen. Sie verdienen das Vertrauen des Gesetzgebers in ihre Kompetenz und ihr Verständnis für die derzeitigen Erfordernisse. Das Fachwissen, die Fähigkeit und das Engagement sind vorhanden und wollen genutzt werden. Zum Wohle der Wirtschaft und zu unser aller Wohl. Wir alle sind schließlich nicht nur Unternehmer, sondern oft auch gerne selbst Gast, der sich verwöhnen lässt.

Meint Ihre Sylvia Gstättner

 

Alpen-Adria-Raum sammelt Kräfte für den Neustart

Das Wirtschaftskammer-Netzwerk in Kärnten, der Steiermark, Norditalien, Slowenien und Kroatien mit Zentrale in Klagenfurt hat sich als krisenfest erwiesen und bereitet sich – und die Wirtschaft der Nachbarregionen – auf die neue Normalität vor.

Bereits seit 26. Feber stimmen sich die Präsidenten des „New Alpe Adria Chambers of Commerce, Industry, Crafts, Agriculture and Economy Network“ (NAAN) in regelmäßigen Online-Konferenzen ab, um die Wirtschaft des Alpen-Adria-Raums bestmöglich durch die Coronakrise zu begleiten. Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten und Vorsitzender der NAAN: „Bisher ging es besonders darum, multilateral Infos zu sammeln um diese in der täglichen Beratung an unsere Mitglieder weiterzugeben. Zusätzlich zu den Infos der WKO-AußenwirtschaftsCenter in Mailand, Padua, Laibach und Zagreb, bekommen wir für unsere Service-Arbeit über das NAAN-Netzwerk wichtige regionale Zusatzinformationen und Zugänge zu Behörden etc.“ Dieses Bekenntnis zum offenen Informationsaustausch und einer funktionierenden grenzüberschreitenden Wirtschaft haben die NAAN-Präsidenten auch in einer aktuellen gemeinsamen Erklärung festgeschrieben.

Wichtigstes Thema der Kammerpräsidenten derzeit: das Hochfahren der Wirtschaft nach dem Shutdown. „Wir loten laufend aus, welche Maßnahmen wirtschaftlich sinnvoll und gesundheitlich verantwortungsvoll sind, um den Wirtschaftskreislauf senza confini wieder in Schwung zu bringen“, so Mandl. In diesem Zusammenhang unterstützt Mandl den Kurs von Landeshauptmann Peter Kaiser: „Auch ich bin dafür, die wirtschaftlichen Beziehungen zu Slowenien so rasch und so weitgehend wie möglich zu normalisieren und auch unseren hart geprüften Freunden in Italien ein Signal der Solidarität zu senden.“ Aktives Zeichen für die Bemühungen eines geregelten Wirtschaftslebens ist auch der Umstand, dass die WK Kärnten auch in Corona-Zeiten alle laufenden EU-Projekte für den Alpen-Adria-Raum aktiv weitergeführt hat.

Sowohl in Kärnten als auch in den mittelbar angrenzenden italienischen Regionen Friaul-Julisch Venetien, Veneto und Trentino/Südtirol oder in Slowenien sei die Pandemie im Griff und das Risiko beherrschbar. „Dass wir alle die Gefahren kennen und wachsam sein müssen, ist selbstverständlich. Aber wir müssen auch die Möglichkeiten nützen, um nicht nur die Wirtschaft des Alpen-Adria-Raums so schnell wie möglich wieder hochzufahren, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen wieder ein Stück gelebte Normalität einkehren zulassen. Und dazu gehört vor allem, dass wir uns in unserem besonderen Lebensraum zwischen Alpen und Adria frei bewegen können!“, unterstrich Mandl.

Die Stellungnahme der NAAN-Präsidenten im Wortlaut:

STATEMENT BY THE PRESIDENTS OF THE
“NEW ALPE ADRIA CHAMBERS OF COMMERCE, INDUSTRY, CRAFTS, AGRICULTURE AND ECONOMY NETWORK”

The Presidents of the New Alpe Adria Chambers‘ Network, in consideration of the intense cross-border exchange, which constitutes an important part of exports and investments of the area, agree to cooperate to provide the New Alpe Adria companies with all the necessary information to facilitate the cross border economic activities among Friuli Venezia Giulia, Veneto, Carinzia, Styria, Slovenia, Croatian County of Istria and Croatian Primorsko – Goranska County in the actual framework following the pandemic emergency due to the Covid – 19 .

The Presidents share the belief that the exchange of consistent information related to the laws and regulations for the cross border mobility of persons and goods, as well as the functioning of the economic activities in the so called phase 2 of the emergency, can help in the relaunch of the economy of the entire area of the New Alpe Adria.

Jürgen Mandl  – President of the Economic Chamber of Carinthia

Joseph Herk – President of the Economic Chamber of Styria

Antonio Paoletti – President of the Venezia Giulia Chamber of Commerce, Trieste – Gorizia

Giovanni Da Pozzo – President of the Chamber of Commerce of Pordenone – Udine

Mario Pozza – President of the Regional Union of the Chambers of Commerce, Industry, Handicraft and Agriculture of Veneto

Heri Bezic – President of the Rijeka County Chamber

Jasna Jaklin Majetic – President of the Pula County Chamber

Boštjan Gorjup – President of the the Chamber of Commerce and Industry of Slovenia

Branko Meh – President of the Chamber of Craft and Small Business of Slovenia

 

 

Archiv-Foto: Foto Fischer

Kärntens Verkehrswirtschaft hat Zukunftsthemen im Fokus

Derzeit steht die Branche ganz im Zeichen der Coronapandemie. Im Hintergrund arbeitet Elisabeth Rothmüller-Jannach, die vor kurzem als Obfrau der WK-Sparte Transport und Verkehr bestätigt wurde, aber bereits an Zukunftsthemen.

Die Kärntner Verkehrsbranche setzt auf Kontinuität: Elisabeth Rothmüller-Jannach wurde bei der Spartenkonferenz einstimmig in ihrer Funktion als Spartenobfrau bestätigt. Ihre Stellvertreter sind Bruno Urschitz und Wolfgang Löscher. Für die kommenden Jahre hat sich das Trio etliches vorgenommen. Derzeit beschäftigen sich die Sparte Transport und Verkehr und ihre Fachgruppen vor allem mit der Unterstützung der Klein- und Kleinstunternehmen, die von Umsatzeinbußen durch die Coronakrise betroffen sind. Die wiedergewählte Spartenobfrau betont: „Wir kämpfen darum, dass unsere Mitglieder so gut als möglich durch diese schwierigen Zeiten kommen. Es gibt Betriebe, die in den vergangenen Wochen weiterarbeiten konnten, aber auch solche mit Umsatzeinbußen von bis zu 90 Prozent.“

In der Transportbranche hing die Nachfrage vor allem von der geschäftlichen Entwicklung der jeweiligen Kunden ab. Bruno Urschitz, Obmann der WK-Fachgruppe der Transporteure, berichtet: „Im Lebensmittelbereich gab es weiterhin eine große Nachfrage, aber in anderen Bereichen – wie zum Beispiel bei der Belieferung der Industrie – mussten wir Rückgänge verzeichnen.“ Dazu kam, dass ausländische Billiganbieter massiv auf den Markt drängten. „Wenn die Aufträge knapp werden, versuchen es manche mit unlauteren Mitteln. Leider hat es in den vergangenen Wochen viel Missbrauch im Bereich der Kabotage gegeben. Wir hoffen, dass die Finanzpolizei nun wieder verstärkt kontrollieren wird“, so Urschitz.

Eine Branche, der in den vergangenen Wochen völlig zum Stillstand kam, ist die Seilbahnwirtschaft. Und die Zukunft ist noch ungewiss, sagt ihr WK-Sprecher Wolfgang Löscher: „Die größte Herausforderung für unsere Betriebe ist die Bewältigung der derzeitigen Situation – und gleichzeitig müssen wir uns auf die Zukunft vorbereiten. Noch lässt sich aber nicht sagen, wann wir wieder in Vollbetrieb gehen werden können.“

Starker Einsatz in Krisenzeiten
Insgesamt ist die Kärntner Transport- und Verkehrswirtschaft eine bunte und vielseitige Branche, die aus Betrieben der unterschiedlichsten Größenordnungen besteht. Von der Spedition bis zur Seilbahn, vom Taxi-Unternehmen bis zum Transporteur: Die Sparte besteht aus vielen Ein-Personen-Unternehmen, Kleinunternehmen sowie mittelständischen Betrieben. Rund 1300 Unternehmen sorgen für 6300 Arbeitsplätze in Kärnten – auch in Krisenzeiten. „In dieser schwierigen Zeit hat sich auch gezeigt, wie wichtig unsere Leistungen für das gesamte Land ist. Ohne unseren Lkw wäre eine flächendeckende Versorgung mit lebensnotwendigen Dingen beispielsweise nicht möglich gewesen“, bringt es Elisabeth Rothmüller-Jannach auf den Punkt. „Auch viele andere Bereiche, wie Tankstellen, Taxis oder Logistik, haben einen wesentlichen Beitrag geleistet.“

Fokus auf Digitalisierung
Neben der wichtigen Soforthilfe für Kärntens Unternehmen will die Spartenobfrau auch dringende Zukunftsthemen weiter im Auge behalten. „Wir haben uns vieles vorgenommen. Einerseits müssen wir uns darum kümmern, dass unsere Mitglieder in dieser schwierigen Zeit unterstützt werden. Andererseits müssen wir auch langfristig denken und uns den Herausforderungen der Zukunft stellen. Wir müssen in den nächsten Monaten weiterhin die Weichen in Richtung Digitalisierung stellen.“

Ein wesentlicher Punkt sei dabei die Aktualisierung der Lehrberufe. „Hier gibt es einiges zu tun. Wir brauchen Berufsbilder, die sich am tatsächlichen Bedarf unserer Betriebe decken und bereits künftige Entwicklungen beachten“, sagt Rothmüller-Jannach. Ob Autonomes Fahren, „Platooning“ oder vernetzte Abläufe: Die Transportbranche steht vor großen Veränderungen, auf die man mit den richtigen Konzepten antworten müsse. „Und dafür brauchen wir zuallererst gut ausgebildete Fachkräfte. Der Lkw-Fahrer der Zukunft wird nicht nur fahren, sondern sich auch gut mit Computern und digitalen Abläufen auskennen müssen.“

In diesem Zusammenhang würden sich auch neue Möglichkeiten – wie einem früheren Start der Lehrausbildung zum Berufskraftfahrer/zur Berufskraftfahrerin ergeben. „Das Wissen über Abläufe im Betrieb und Büroorganisation wird für Fahrer schon bald enorm wichtig sein. Dieses Wissen kann man auch schon als 15-Jähriger erwerben. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man eine Büro-Lehre gut mit einer Berufsfahrer-Lehrer kombinieren kann.“ Bereits im Juni wollte sich Rothmüller-Jannach mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Kärnten in Workshops treffen, um Konzepte für die Lehrausbildung zu erarbeiten. „Jetzt ist diese Phase auf den Herbst verschoben. Wir nützen die Zeit, um Ideen zu sammeln.“

 

Foto: WKK/Wolfgang Jannach

Corona-Cash-Back-Aktion bringt über eine Million Euro für die Klagenfurter Wirtschaft

Mit einer gemeinsamen Corona-Cash-Back-Aktion haben die Stadt Klagenfurt und die Wirtschaftskammer die Einkaufsfreude angekurbelt: Wer seit 18. Mai seine Rechnungen von Klagenfurter Betrieben einreichte, bekam 20 Prozent zurück.

Aufgrund der Coronabekämpfung mussten viele Betriebe ihre Türen mehrere Wochen geschlossen halten. Das Comeback der heimischen Wirtschaft wird von enormen Herausforderungen begleitet. Deshalb hat die Klagenfurter Stadtregierung ein umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt, bei dem die Wirtschaftskammer Kärnten aktiv unterstützt. „Gerade jetzt geht es darum, Stimmung für das Einkaufen in der Innenstadt zu machen und zeitgleich unseren Betrieben finanziell zu helfen“, meint WK-Bezirksstellenobmann Max Habenicht.

In einer ersten Phase standen 150.000 Euro für prozentuale Rückvergütungen an den Kunden bereit. Wer seit 18. Mai bei einem Klagenfurter Betrieb eingekauft hat, bekam 20 Prozent – höchstens 40 Euro – rückerstattet. Das Geld und die Rahmenbedingungen wurden von der Stadt Klagenfurt bereitgestellt, die Wirtschaftskammer Kärnten übernahm die Überprüfung und Freigabe. Innerhalb weniger Tage wurden 6.500 eingereichte Rechnung mit einer Einkaufssumme von rund 1.100.000 Euro bearbeitet und 150.000 Euro City-Rabatt ausbezahlt.

WK-Präsident Jürgen Mandl und WK-Bezirksstellenobmann Max Habenicht sind sich einig: „Ein schöner Erfolg für die Klagenfurter Konsumenten und Unternehmen, der auch den Trend zum regionalen Einkauf widerspiegelt.“ Die Unternehmervertreter hoffen auf eine baldige Umsetzung der zweiten Phase, in der abermals 150.000 Euro ausgeschüttet werden sollen, und plädieren speziell auf ein rasches Förderpaket für Gastronomie- und Hotelleriebetriebe. „Auch hier werden wir mit unserer Expertise der Stadt gerne zur Seite stehen“, so Habenicht abschließend.

Führungs-Trio in der Sparte Gewerbe und Handwerk bestätigt

Ein Zeichen der Kontinuität und guten Arbeit: Klaus Kronlechner ist weiterhin Spartenobmann im Kärntner Gewerbe und Handwerk.

Klaus Kronlechner wurde bei der Spartenkonferenz einstimmig in seiner Funktion bestätigt. Ihm zur Seite stehen – wie schon in der letzten Periode – Rudolf Bredschneider und Irene Mitterbacher als Stellvertreter bzw. Stellvertreterin. Der Obmann der ARGE Bauwirtschaft, Gerhard Oswald, wurde ebenfalls einstimmig in das Führungsgremium der Sparte berufen. Der wiedergewählte Obmann Kronlechner betonte in seinem Statement, dass die knapp 20.000 Betriebe, die der Sparte Gewerbe und Handwerk in Kärnten angehören, die Corona-Krise mit einzelnen Ausnahmen einigermaßen gut bewältigt und damit wiederum bewiesen haben, dass sie eine stabile Säule der Kärntner Wirtschaft bilden.

Im Kärntner Gewerbe und Handwerk herrscht grundsätzlich Zuversicht, was die Zeit nach Corona betrifft. Getrübt wird diese positive Stimmung dadurch, dass es kaum Anfragen von Eltern und Jugendlichen nach Lehrplätzen gibt. Bedingt durch die Schließung der Pflichtschulen in den letzten Wochen, sind auch die sonst so beliebten „berufspraktischen Wochen“, die von den Schulen organisiert werden, ausgefallen. Kronlechner appelliert an die Eltern und Jugendlichen auch von der Möglichkeit Gebrauch zu machen sich direkt an Betriebe zu wenden: „Nach Absprache mit der Schule und dem Unternehmen ist jederzeit ein individuelles Berufsschnuppern möglich.“ Der Spartenobmann ist überzeugt: „Eine Lehre in Handwerk und Gewerbe eröffnet ausgezeichnete Berufschancen und bietet tolle Aufstiegschancen. Auch die Lehre mit oder nach der Matura ist weiterhin Erfolgsgarant für einen erfolgreichen Berufseinstieg. Daran hat auch Corona nichts geändert!“

 

Foto: WKK/Fritz-Press