Mandl: Wichtige Nachbesserungen beim Fixkostenzuschuss erreicht

Schnelle Auszahlung von 50 Prozent, niedrigere Mindestzuschusshöhe, kein Abzug von Zahlungen aus dem Härtefallfonds: Wirtschaft lobt Tempo und Treffsicherheit.

Begrüßt hat Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl die Nachjustierungen beim wichtigen Corona-Fixkostenzuschuss. Seit Tagen und besonders übers vergangene Wochenende habe man auch seitens der Wirtschaftskammer Kärnten mit Unterstützung der Landespolitik und der Jungen Wirtschaft-Bundesvorsitzenden Christiane Holzinger um Verbesserungen für die betroffenen Unternehmen gerungen, nun sei der Durchbruch erzielt worden. Mandl: „Besonders freut mich, dass es uns gelungen ist, den dringend notwendigen Vorschuss wieder – wie ursprünglich vorgesehen – auf 50 Prozent des zu erwartenden Gesamtzuschusses zu erhöhen, damit die Liquidität der Unternehmen bestmöglich gewährleistet werden kann.“

Weitere wichtige Verbesserungen sind die Senkung der Mindestzuschusshöhe von 2.000 Euro auf 500 Euro, auch eventuelle Zahlungen des Härtefallfonds werden entgegen früheren Planungen nicht gegengerechnet. Zu den genau definierten Fixkosten zählt auch ein Unternehmerlohn zwischen 666,66 und 2.666,67 Euro pro Monat. Mandl: „Ich bin sehr froh und danke allen Einsichtigen, dass es gelungen ist, eines der nach meinem unternehmerischen Verständnis wichtigsten Instrumente zur wirtschaftlichen Krisenbekämpfung nun hinsichtlich Tempo und Treffsicherheit an den Start zu bringen.“

Anträge für die erste Tranche – ausschließlich über FinanzOnline – sind ab heute möglich, die zweite Tranche kann ab 19. August, die dritte ab 19. September beantragt werden.

 

Foto: WKK/Helge Bauer

Hinterleitner übergibt die Sparte Tourismus an Josef Petritsch

KoR Helmut Hinterleitner schaltet nach Jahrzehnten der Funktionärstätigkeit und über 12 Jahren als Spartenobmann im Tourismus einen Gang zurück.

„Es ist für mich an der Zeit, etwas leiser zu treten, mich um meinen Betrieb zu kümmern und etwas Freizeit zu genießen. Bei meinem Hoteliers-Kollegen Seppi Petritsch weiß ich den Kärntner Tourismus in besten Händen und stehe natürlich immer mit Rat und Tat zur Verfügung“, so Hinterleitner, der heuer seinen 70. Geburtstag feiert.

Mag. Josef Petritsch leitet mit dem Aktivhotel Marko in Seelach am Klopeiner See einen hochwertigen und erfolgreichen Familienbetrieb und ist in der Kärntner Interessenvertretung kein Neuling. Seit vielen Jahren engagiert er sich im Bezirk Völkermarkt und in der Fachgruppe der Hotellerie. Ebenso ist er seit 2017 im Wirtschaftsbund stellvertretender Landesgruppenobmann und wurde letzte Woche zum Spartenobmann der Tourismus- und Freizeitwirtschaft gewählt.

Die Zeiten sind – vor allem für den Tourismus – extrem herausfordernd, was Zusammenarbeit innerhalb der Sparte, eine konsequente Vertretung nach außen und regelmäßigen Informationsfluss unabdingbar machen. Petritsch wird mit frischem Elan und viel Kraft in diese Aufgabe starten. „Wir Touristiker sitzen alle im selben Boot, das es nun gilt, in ruhigere Gewässer zu navigieren. Die Kärntner Tourismusbetriebe sind grundsätzlich gut aufgestellt und ich bin optimistisch, dass wir gemeinsam diese Krise meistern“, gibt sich der frischgebackene Spartenobmann motiviert.

Abgesehen von den klassischen Windmühlen, gegen die es zu kämpfen gilt, wie die ausufernde Bürokratie oder den unlauteren Wettbewerb durch diverse Plattformen, gilt es jetzt durch gezielte Kampagnen und Förderungen die Kärntner Fremdenverkehrswirtschaft im nationalen und internationalen Vergleich nach vorne zu bringen, um die aktuellen Rückschläge bestmöglich zu kompensieren. Dazu ist ganz massiv der Gesetzgeber in Land und Bund gefordert, auf den der neue Spartenobmann den Druck erhöhen will. „Am Tourismus hängen nicht nur die UnternehmerInnen unserer Sparte, sie sind auch Auftraggeber für alle anderen Berufsgruppen, ganz zu schweigen von den unzähligen Arbeitsplätzen, die daran hängen“ ist sich Petritsch der Bedeutung seiner Sparte und auch der Verantwortung seiner neuen Funktion bewußt.

 

Foto: WKK/ Peter Just

Wirtschaft startet das „Comeback für Kärnten“

WK-Präsident Mandl vom Wirtschaftsparlament einstimmig wiedergewählt. Sein Appell: unternehmerischer Optimismus, zeitgemäße Infrastruktur, moderne Verwaltung, zukunftsfähige Förderungen.

In einer seit Wiedereröffnung der Handelskammern 1946 wahrscheinlich einmaligen Form kam am Dienstagabend das Kärntner Wirtschaftsparlament zu seiner Frühjahrssession zusammen: Nur die Hälfte der sonst über hundert Delegierten verteilte sich mit großem Abstand und Mund-Nasen-Schutz im Festsaal, das Programm wurde knapp gehalten. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl, der in der Wahl am 4. und 5. März den Anteil seiner „Liste Kärntner Wirtschaft“ von 64 Prozent bei der Wahl 2015 auf über 77 Prozent steigern konnte, wurde ohne Gegenkandidat einstimmig wiedergewählt. Ebenso einstimmig erfolgte die Annahme des Rechnungsabschlusses für 2019, der mit Gesamteinnahmen von 29.971.767,12 Euro ein ausgeglichenes Ergebnis ausweist. Wie WK-Finanzreferent und Vorstandsdirektor der Raiffeisen Landesbank Peter Gauper erläuterte, war eine Finanzierung der laufenden Ausgaben inklusive der Investitionen durch Rücklagen nicht notwendig.

„Es geht aufwärts!“
In der Rede des alten und neuen Präsidenten Mandl nahm die aktuelle wirtschaftliche Situation aufgrund der Coronakrise eine zentrale Rolle ein. Mandl hielt sich dabei kaum mit Betrachtungen der Vergangenheit auf, sondern bezeichnete die beginnenden Grenzöffnungen in Europa, die mit Schulbeginn wieder stärker in den Alltag eingezogene Lebensnormalität und die Wiedereröffnung der Ämter und Behörden als Anlass zur Hoffnung: „Der ‚Recovery Watch‘ der Wirtschaftskammer, der Echtzeitindikatoren wie die wöchentlichen BIP-Entwicklungen der OeNB, den Stromverbrauch in Österreich, Fahrgastzahlen oder Einzelhandelsfrequenzen misst, erkennt bereits eine Bewegung in Richtung der Vorkrisenwerte. Also, liebe Kolleginnen und Kollegen: Es geht aufwärts!“

Wirtschaft als Grundlage
Nachdem Optimismus für Unternehmer eine Grundvoraussetzung sei, wies Mandl auf drei durchaus positive Aspekte dieser ansonsten sehr herausfordernden Phase hin: Dass Wirtschaft ist nicht alles, aber Grundlage für alles sei, sei binnen kürzester Zeit jedem klargeworden. „Wenn der Wirtschaftsmotor an Drehzahl verliert, sind die Auswirkungen unüberschaubar und unkontrollierbar. Sie reichen vom Bundesbudget, das derzeit nicht einmal präsentiert werden kann, über die Sozialversicherungen und die Gemeindefinanzen bis zum örtlichen Sport- und Gesangsverein“, unterstrich Mandl.

Regionalität als Standortfaktor
Weiters habe man gelernt, dass nicht nur bei Medikamenten, Desinfektionsmitteln und Schutzmasken, sondern auch im täglichen Leben der regionale Gedanke wieder stärker werden müsse. „Unser in Rekordzeit ins Netz gebrachtes regionales Shopping-Portal ‚Das pack ma!‘ hat gezeigt, wie groß das Interesse der Konsumentinnen und Konsumenten an heimischen Waren, Lebensmitteln und Dienstleistungen ist – und wie schnell unsere Betriebe in Sachen Digitalisierung und Vertriebswege dazugelernt haben.“

EU-Hilfen für die Kärntner Wirtschaft
Zum wiederholten Mal forderte Mandl in der Abwicklung des Corona-Schutzschirms Treffsicherheit und Tempo ein. In Kärnten habe man mittlerweile rund 14.000 Anträge an den Härtefallfonds bearbeitet und 14 Millionen Euro ausbezahlt. Die Wirtschaftskammer sei allerdings auch selbst aktiv geworden und dabei, EU-Hilfen für die Kärntner Wirtschaft anzuzapfen, kündigte Mandl an: „Durch zeitlich befristete Beteiligungsmodelle kann die Eigenkapitalsituation für die Unternehmen verbessert werden. Damit könnten wir EU-Mittel im Ausmaß von bis zu 300 Millionen Euro nach Kärnten bringen und durch die Hebelwirkung mehrere Milliarden Euro für die Kärntner Wirtschaft aktivieren – ein Impuls, den die heimische Wirtschaft gut brauchen könnte, um gut über diese Wachstumspause zu kommen.“

Corona als Reformturbo
Als dritte positive Auswirkung der Krise nannte Mandl den Umstand, dass sich die Dringlichkeit einer geordneten Strategie zum „Comeback für Kärnten“ massiv erhöht habe. Die wichtigsten Schlüssel für die kommenden Monate und Jahre sind für Mandl – wie bisher, nur eiliger – eine zeitgemäße Infrastruktur, eine moderne Verwaltung und zukunftsfähige Förderungen – „damit Unternehmer sein im schönen Kärnten, auf unserem Stern des Südens, wieder Freude macht.“

Abschied und Neubeginn
Bereits am Nachmittag wurden in den Spartenkonferenzen auch personelle Weichenstellungen vorgenommen: Der Vorstand der Treibacher Industrie AG, Alexander Bouvier, übergab sein Amt als Obmann der Sparte Industrie an seinen Nachfolger Michael Velmeden. Er ist CEO von cms electronics, einem Unternehmen, das mit rund 450 Mitarbeitern an mehreren Standorten elektronische Baugruppen fertigt. Auch im Tourismus kam es zu einem Generationenwechsel: Der langjährige und österreichweit legendäre Standesvertreter Helmut Hinterleitner, Hotelier am Faaker See, überlässt die Bühne dem leidenschaftlichen Touristiker Josef Petritsch, der in dritter Generation das „Hotel Marko“ in St. Kanzian führt.

Zeichen der Kontinuität
Unverändert bleibt das Präsidium der Wirtschaftskammer Kärnten mit Mandl sowie den Vizepräsidenten Carmen Goby, Otmar Petschnig, Alfred Trey (SWV) und Günter Burger (Freiheitliche Wirtschaft).

 

Foto: WKK/ Gert Eggenberger

Staffelübergabe in der Sparte Industrie

Nach fünf Jahren als Obmann der Sparte Industrie in der WK Kärnten gibt KommR DI Dr. Alexander Bouvier von der Treibacher Industrie AG den Staffelstab weiter. Neuer Obmann der Industriebetriebe Kärntens wird Michael Velmeden, der CEO von cms electronics.

Mit der Wirtschaftskammerwahl 2020 und der folgenden Neukonstituierung der Spartenkonferenzen kommt es in der Sparte Industrie zu einem Wechsel an der Spitze. Treibacher Industrie AG Vorstand Alexander Bouvier übergibt die Position an seinen Nachfolger Michael Velmeden. Bouvier blickt zurück auf eine erfolgreiche Zeit: „In den vergangenen fünf Jahren haben drei Schwerpunkte die Arbeit in der Sparte Industrie geprägt: Interessenpolitik, Bildung und Infrastruktur. Als ersten und wichtigsten Punkt möchte ich auf den Erfolg bei der flächendeckenden LKW-Maut verweisen. Hier konnte ich als Impulsgeber in Zusammenarbeit mit den Kollegen aus den anderen Bundesländern mit dem Argument der drohenden Gefahr der Kostenexplosion für Betriebe und Konsumenten eine Umsetzung verhindern. Die Initiative zur Verwaltungsvereinfachung und die Einführung des Prinzips ‚Beraten statt Strafen‘ wird wohl auch in Zukunft ein wichtiges Themenfeld sein“, erklärt Bouvier.

Bildung als großes Anliegen
Bestmögliche Voraussetzungen für die Aus- und Weiterbildung der jungen Menschen in Kärnten waren und sind Bouvier ein Anliegen: „Wir haben für Lehrlinge in den Ausbildungszweigen Metalltechnik, Elektrobetriebs- und Anlagentechnik sowie Mechatronik Wettbewerbsmöglichkeiten etabliert und ausgebaut. Damit haben unsere engagierten Nachwuchsfachkräfte eine Möglichkeit, sich mit ihren Alterskollegen zu messen, oft auch über die Grenzen des Landes hinweg. Mit der Industrie-HAK in Althofen und der Chemie-HTL in Klagenfurt konnten wir zwei tolle Schwerpunkte für Jugendliche abseits der dualen Ausbildung schaffen“, freut sich Bouvier. Ein Punkt, der nicht nur die Kärntner Industrie betrifft, ist die Erhaltung des Straßen- und Wegenetzes. „Für unsere Betriebe sind die Straßen von essenzieller Bedeutung. Es ist sehr wichtig, dass diese Lebensadern erhalten und wo nötig auch ausgebaut werden“, sagt Bouvier. Abschließend wünscht der scheidende Spartenobmann seinem Nachfolger „alles Gute und viel Erfolg für die spannende Aufgabe im Auftrag der Industrieunternehmen Kärntens“.

Velmeden will Erfolgsweg fortsetzen
Der neue Obmann Michael Velmeden ist CEO von cms electronics in Klagenfurt. Sein Unternehmen mit rund 450 Mitarbeitern an mehreren Standorten ist in der Fertigung von elektronischen Baugruppen tätig. Im Jahr 2003 hatte man am ehemaligen Philips-Gelände zu produzieren begonnen. Inzwischen ist man auch in Ungarn, Deutschland und China vertreten. Das Klagenfurter Werk übersiedelte erst im Vorjahr von der Ebenthalerstraße an den Industriering. „Ich danke Alexander Bouvier für seine ertragreiche und ausgezeichnete Arbeit in seiner Zeit als Spartenobmann. Diese Erfolge sind für mich Auftrag, den Erfolgsweg fortzusetzen“, sagt Velmeden. „Es sind derzeit auch für die Unternehmen der Kärntner Industrie besonders herausfordernde Zeiten. Gerade dann ist es die Aufgabe der Wirtschaftskammer, die Betriebe zu unterstützen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen“, so der frischgebackene Sprecher der Kärntner Industrie. Velmeden ist ähnlich wie seinem Vorgänger Alexander Bouvier die Entbürokratisierung, vor allem im Sinne einer Verfahrensbeschleunigung, ein großes Anliegen. Darüber hinaus möchte er die Digitalisierung nicht nur in Kärntens Industrie fördern.

 

Foto: WKK/Peter Just

Jürgen Mandl als WK-Kärnten-Präsident mit 100% wiedergewählt

Bereits am 4. und 5. März haben die Kärntner Unternehmerinnen und Unternehmer ihre Stimme abgegeben, und damit die Zusammensetzung ihrer Interessenvertretung bestimmt.

 

Gestärkt durch das Ergebnis der Urwahl stellte sich WB-Obmann Mandl im Wirtschaftsparlament der Wahl zum Präsidenten der Wirtschaftskammer Kärnten. Dass er das Vertrauen der Delegierten aller Fraktionen genießt, wurde mit der uneingeschränkten Zustimmung klar belegt.

 

„Ich sehe das Votum als Beweis, dass wir die letzten fünf Jahre gute Arbeit geleistet haben, aber vor allem als Auftrag, in der nächsten Periode mindestens gleich viel Einsatz für meine Unternehmerkollegen zu bringen“ zeigt sich Mandl motiviert. Der Wirtschaftsbund hat bereits viel für den Lebensstandort erreicht, doch steht die gesamte Kärntner Wirtschaft vor einer nie dagewesenen Herausforderung. Es gilt, der gewohnt verlässliche Partner der heimischen Betriebe zu sein. Gestärkt durch das fulminante Wahlergebnis will der Präsident den Druck auf die Politik erhöhen: „Es braucht gerade jetzt schnelle, treffsichere Maßnahmen, die die Wirtschaft in unserem Land unterstützt und arbeiten lässt, und nicht bürokratische Wucherungen und Teillösungen.“

 

WK-Gastro stellt klar: Gäste an der Theke erlaubt!

Die Richtlinien für die Gastronomie wurden kurz vor Wiedereröffnung noch gelockert. Mit Mindestabstand darf nun auch an der Theke konsumiert werden – und beim Gang zur Toilette müssen Gäste keinen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Kärntens Gastronomen haben wieder geöffnet und konnten in den vergangenen Tagen bereits viele ihrer Stammgäste bewirten. Die Stimmung unter Kärntens Wirten ist dementsprechend gut, wie ein Rundruf unter Mitgliedsbetrieben ergeben hat. In den Gesprächen hat sich aber auch gezeigt, dass es noch Unsicherheiten im Umgang mit den neuen Maßnahmen gibt. „Für Gäste als auch Exekutive gibt es noch offene Fragen, wie Anfragen zeigen. Eine häufige war beispielsweise: Darf man an der Theke konsumieren? Die Antwort lautet JA, man muss dabei aber einige Dinge beachten“, klärt Stefan Sternad, Obmann der WK-Fachgruppe Gastronomie, auf.

In letzter Minute gelang es nämlich noch eine Präzisierung in der Lockerungsverordnung zu erreichen. So legt die Verordnung nun fest, dass die Konsumation von Speisen und Getränken lediglich nicht in unmittelbarer Nähe der Ausgabestelle erfolgen darf. Unter einer Ausgabestelle wird die Schankanlage, Kaffeemaschine oder Durchreiche verstanden. „Das bedeutet: Gäste dürfen an der Theke stehen oder sitzen, aber beispielsweise nicht direkt vor der Schankanlage – und immer mit einem Mindestabstand von einem Meter zwischen Personen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben“, so Sternad.

Das Vorhandensein von Sitzplätzen oder Tischen im Lokal wird außerdem nicht mehr als Voraussetzung gesehen. In der Verordnung ist nur mehr die Rede von „Verabreichungsplätzen“. „Das bedeutet, Gäste müssen nicht unbedingt sitzen, sondern können auch einen Stehplatz einnehmen. Wichtig ist aber, dass der Mindestabstand zum Gast am Nebentisch eingehalten werden kann“, erklärt der Fachgruppenobmann.

Eine weitere Frage, die ebenfalls oft gestellt wurde: Muss zwischen den Tischen ein Meter Platz sein? Nein: Die Verordnung regelt, dass zwischen den Besuchergruppen, die die jeweiligen Verabreichungsplätze nutzen, ein Mindestabstand von mindestens einem Meter bestehen muss. Der Mindestabstand ist somit nicht „von Tischkante zu Tischkante“, sondern von „Person zu Person-am Nachbartisch“ zu bemessen.

Zum Mund-Nasen-Schutz
Und zuletzt noch der „Klassiker“ unter den Fragen: Wann müssen Gäste einen Mund-Nasen-Schutz tragen? Die Antwort lautet:

  • Gäste haben beim Eintreten ins Lokal einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
  • An ihrem Tisch bzw. an dem „Verabreichungsplatz“ können sie den Mund-Nasen-Schutz abnehmen.
  • Wenn Sie auf die Toilette gehen oder das Lokal verlassen, muss der Mund-Nasen-Schutz nicht mehr getragen werden.
  • Im Gastgarten müssen Gäste keinen Mund-Nasen-Schutz (MNS) tragen – auch nicht bei dessen Betreten. Der MNS ist nur beim Betreten von geschlossenen Räumen zu tragen. Kann also der Tisch in einem Gastgarten ohne das Betreten geschlossener Räume erreicht werden, muss kein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Generell sei die Sinnhaftigkeit der derzeitigen MNS-Regelung zu hinterfragen, so Sternad: „Speziell für unsere Mitarbeiter ist die Situation nicht einfach. Im Service müssen die Masken getragen werden, in der Küche und im Lager nicht. Das führt zu Überschneidungen und zu besonderen Herausforderungen für ältere Mitarbeiter oder Brillenträger.“ Sollten die Infektionszahlen weiter sinken, hoffe die Branche auf ein Überdenken dieser Regelung.

Private Feiern und Sperrstunde
Hoffnung habe man auch für eine rasche Lösung für kleinere Feiern in Gastronomiebetrieben. „Ob Geburtstagsfeiern, Taufen oder Hochzeiten: Die Kärntner Wirte sind in der Lage, kleinere private Feiern unter Einhaltung der Corona-Regelungen zu organisieren. Ich sehe keinen Grund, warum es hier – analog zum Kultur- und Hotelleriebetrieb – keine Lockerung geben sollte“, fordert Sternad die Politik zu einer praktikablen Regelung auf. „Damit würde man unseren Betrieben einen wichtigen Umsatzfaktor zurückgeben. Derzeit hat Kärntens Gastronomie rund ein Drittel der Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erwirtschaftet. Impulse für unsere Branche sind dringend notwendig“, so Stefan Sternad, der sich außerdem für ein baldiges Erweitern der Öffnungszeiten einsetzt: „Viele Betriebe, speziell im Bar- und Nightlife-Bereich, können mit einer Sperrstunde um 23 Uhr nicht betriebswirtschaftlich erfolgreich geführt werden“, gibt der Fachgruppenobmann zu bedenken.

Tipp: Unter www.sichere-gastfreundschaft.at/gastronomie finden Sie noch mehr FAQs zu den neuen Richtlinien in der Gastronomie.

 

Foto: pexels/Nastya Sensei

Restart für Maker-Szene: MAKERSPACE Carinthia öffnet am 18. Mai

Der Comeback-Modus gilt auch für die Kärntner Maker: Am kommenden Montag öffnet der Klagenfurter MAKERSPACE Carinthia wieder seine Tore und ist bereit für viele frische Ideen.

„Viele Maker scharren schon in den Startlöchern, um ihre während der Zwangspause entwickelten Konzepte umsetzen zu können“, erzählt MAKERSPACE Carinthia-Geschäftsführer Thomas Moser und freut sich: „Am kommenden Montag, 18. Mai, dürfen wir nach drei Monaten endlich wieder für alle die Tore öffnen!“

Dass diese Öffnung mit bestimmten Auflagen einhergeht, ist klar, aber Moser und sein Team sind gut vorbereitet. „Wir haben uns genau informiert und Sicherheitsmaßnahmen festgelegt, um uns und unseren Makern ein bestmögliches Arbeiten zu ermöglichen“, erklärt der Geschäftsführer. Hier sind die Regeln im Überblick:

  • Mindestens 10 m² Platz pro Person und mindestens 1 Meter Abstand zur nächsten Person.
  • Das Tragen einer Maske oder eines Faceshield ist Pflicht. Das gilt besonders bei Einschulungen an Maschinen.
  • Die Hände sind beim Betreten des Gebäudes zu desinfizieren. Spender mit Desinfektionsmittel stehen bereit.
  • Von Händeschütteln, Umarmungen u.ä. ist abzusehen.
  • Verwendete Geräte und Arbeitsflächen sind mit den dafür vorgesehenen Reinigungsutensilien zu putzen. Hier sind spezielle Stationen eingerichtet.
  • Ausgewiesene maximale Personenzahlen sind zu beachten. In der Werkstatt sind maximal 26 Personen und im Workspace maximal 45 Personen gleichzeitig zugelassen. Bei den einzelnen Werkstätten-Bereichen findet sich ein Aushang mit der zulässigen Personenzahl.
  • Die Verwendung des Online-Reservierungstools wird empfohlen, um Wartezeiten oder überfüllte Bereiche zu vermeiden.
  • Maker werden angehalten, nur in den MAKERSPACE Carinthia zu kommen, wenn sie sich gesund fühlen.
  • Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 22 Uhr, Samstag 8 bis 15 Uhr

„Mit diesen Spielregeln können wir alle gut umgehen und wir vertrauen darauf, dass sich auch unsere Maker daran halten und mit uns gemeinsam dafür sorgen, dass dieses neue Miteinander funktioniert“, ist Thomas Moser zuversichtlich und freut sich auf „die vielen Ideen, die bestimmt bereits in den Kärntner Innovationsgeistern schlummern“.

Foto: KK

Mandl: Der Amtsschimmel soll endlich in die Gänge kommen!

Wirtschaftsvertreter sind mit ihrer Geduld am Ende: „An der winterschläfrigen Ministerialbürokratie droht das Comeback der Wirtschaft zu scheitern“, warnte heute Kärntens WK-Präsident.

Lange waren sie konstruktiv und geduldig, jetzt platzt Wirtschaftsvertretern der Kragen: „Die Politik hat das Gefahrenpotential der Corona-Pandemie rechtzeitig erkannt und die richtigen Instrumente zur Eindämmung der verheerenden Folgen für die Wirtschaft bereitgestellt. Aber seit Wochen scheitern rasche Lösungen an den Ministerialräten Vorsicht, Hinsicht und Rücksicht in der k. u. k.  Verwaltung!“, kritisierte heute Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl.

Die dringenden Bedürfnisse der Wirtschaft und die durchaus zweckdienlichen Gegenmaßnahmen der Politik würden zunehmend an der österreichischen Beamtenmentalität scheitern, die es gewohnt sei, sich vor jedem Behördenakt zigfach abzusichern. „Jetzt ist aber rasches Entscheiden aus der Bewegung gefragt. Jeden Tag schreit völlig zurecht eine andere Berufsgruppe auf, weil sie bei den Beamtenkonstruktionen wieder einmal unter den Tisch gefallen ist. Jeden Tag höre ich persönlich von Unternehmern, dass sie bis heute keinen Cent aus den dafür vorgesehenen Töpfen bekommen haben, weil das Geld nicht dort ankommt, wo es hingehört. Nach nunmehr zwei Monaten stehen viele Unternehmer immer noch mit nichts oder ein paar hundert Euro Unterstützung da und wissen nicht, wie es weitergehen soll. Das kann so nicht bleiben, der Amtsschimmel muss in die Gänge kommen!“, verlangte Mandl.

Die Wirtschaftskammer arbeite mittlerweile seit Monaten mit Hochdruck an Lösungen, mit denen Unternehmer hinsichtlich Tempo und Treffsicherheit etwas anfangen könnten. Mandl: „Wir haben das übernommen – nicht weil wir uns darum gerissen hätten, sondern weil es keine andere Organisation gegeben hat, die das in der kurzen Zeit österreichweit auf die Beine gestellt hätte. Wir bemühen uns, den Härtefallfonds im Interesse unserer vor allem kleinen Mitgliedsbetriebe auszuschöpfen, aber es ist manchmal zum Verzweifeln, gegen die Mühlen der Ministerialbürokratie anzukämpfen.“ Das sei umso ärgerlicher, als ausgerechnet jene, die rasche Lösungen oft vereiteln würden, persönlich am wenigsten vom Shutdown betroffen seien.

Deshalb richtete Mandl erneut eine eindringliche Mahnung an die Verwaltung: „Wir brauchen uns nicht der Hoffnung hinzugeben, dass die Öffnung der Wirtshäuser und etwas später der Hotellerie die volle Normalität in Österreich zurückbringt. Die Öffnung ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber da muss mehr kommen. Wenn die Hälfte aller Arbeitnehmer in Kurzarbeit oder beim AMS ist, sollten sämtliche Alarmglocken der Republik läuten – auch und vor allem in den Amtsstuben“, appellierte Mandl.

 

Foto: WKK/Helge Bauer

24-Stunden-Pflege: Erster Teilerfolg wurde erreicht!

Gestern, Mittwoch, war es endlich soweit. Die ersten Personenbetreuerinnen für die häusliche Pflege aus Kroatien sind in Klagenfurt angekommen.

„Dieser Erfolg war erst nach langen und zähen Verhandlungen möglich!“, so Fachgruppenobfrau Irene Mitterbacher. „Nachdem wir endlich vom Land Kärnten die Tests bekommen hatten, mussten wir noch mit den betroffenen Ländern, Kroatien, Slowenien und Österreich, die Grenzübertritte und Reisekorridore verhandeln.“

Nach einer mehr als 5 stündigen Fahrt, 4 Buswechseln und zwei Grenzübertritten konnten die Pflegerinnen endlich von Mitterbacher am Klagenfurter Messegelände in Empfang genommen werden. Dort wurde mit allen ein Schnelltest durchgeführt, dessen Ergebnis bereits heute vorliegen wird. „Ich bin erleichtert, dass wir einen Weg gefunden haben, die Betreuung in Kärnten mittel- und langfristig sicherzustellen.“, so die WK-Funktionärin. Denn seit der Schließung der Grenzen konnten viele Pflegekräfte nicht mehr abgelöst werden. Einige Kärntner Senioren mussten bereits ohne Betreuung auskommen. Sind alle Tests negativ, dann können die ersten Pflegerinnen bereits heute ihre Arbeit aufnehmen.

Irene Mitterbacher: „Das war der Durchbruch!“ Klar ist aber auch, dass das bei weitem nicht reichen wird, um die Pflegesituation auf Dauer zu stabilisieren. „Noch im Mai soll der zweite Transport ankommen, dann Weitere folgen.“, gibt sich die engagierte Fachgruppenobfrau motiviert.

 

Foto: Mitterbacher

Neue Regeln für Bäder stehen fest

Am 29. Mai starten Kärntens Bäder in die Sommersaison. Seit kurzem ist fix: Der heurige Badesommer wird begleitet von Mindestabständen, Kartenvorverkauf und maximalen Besucherzahlen.

Vor wenigen Stunden hat das Gesundheitsministerium die neuen Vorschriften für den Bäderbetrieb veröffentlicht. „Es handelt sich dabei im Großen und Ganzen um praktikable Richtlinien. Wir sind erleichtert, dass uns der Gesetzgeber bei einigen wichtigen Punkten, wie der vorgeschriebenen Liegefläche pro Person, entgegengekommen ist“, sagt Valentin Happe, WK-Sprecher der Kärntner Bäder. So war zu Beginn von 20 Quadratmetern pro Person die Rede; nun sind maximal zehn Quadratmeter der Liegefläche pro Person als Bemessungskriterium für die Zugangsbeschränkung heranzuziehen.

Hier die wichtigsten Punkte der veröffentlichten „Empfehlungen zur Wiederöffnung von Einrichtungen nach dem Bäderhygienegesetz und der Bäderhygieneverordnung“ für Freibäder im Überblick:

  • Es gibt eine maximale Anzahl an Badegästen, die sich gleichzeitig im Bad befinden dürfen. In Freibädern gelten zehn Quadratmeter der Liegefläche pro Person als Bemessungskriterium.
  • Vor Ein- und Ausgängen, Kassenbereich und Verkaufsstellen sind Abstandsmarkierungen in einer Distanz von mindestens einem Meter anzubringen.
  • In Innenräumen (z. Bsp. Sanitäranlagen) ist ein Mund-Nasen-Schutz (MNS) zu tragen.
  • In Sammelumkleiden ist ein Abstand von zumindest einem Meter einzuhalten (dafür müssen eventuell Kästchen limitiert werden).
  • Auch in Duschen gilt ein Mindestabstand von einem Meter.
  • Informationen für Badegäste sind an gut sichtbaren Stellen in der Badeanlage auszuhängen, um sie über Mindestabstandsregeln, MNS-Verwendung und Händewaschen zu informieren. (Hintergrund-Info: Solche Plakate werden aktuell von der WK-Fachgruppe produziert und den Kärntner Bäderbetreibern so schnell als möglich zur Verfügung gestellt.)
  • Vor Rutschen, sonstigen Attraktionen und Sprungtürmen mit Wartezeiten sind am Boden Abstandsmarkierungen mit einem Abstand von mindestens einem Meter anzubringen. Es soll verhindert werden, dass Personen gedrängt am Aufstieg oder auf den Plattformen stehen.
  • In Beckenbädern: Ausschilderung der Maximalanzahl an Personen, die sich gleichzeitig im Becken befinden dürfen – inklusive Hinweis auf die Abstandsregel von ein bis zwei Metern zwischen den Badenden (Berechnungsgrundlage: sechs Quadratmeter pro Person).
  • Zu- und Abgänge sowie die Wegstrecken am Steg und Einstiegsstellen in das Wasser sind freihalten.
  • Zwischen den einzelnen Liegen: Ein Abstand mit einer lichten Weite von mindestens einem Meter ist einzuhalten (außer es handelt sich um Personen aus einem gemeinsamen Haushalt) und die Zahl der Liegen entsprechend zu reduzieren.
  • Der Kartenvorverkauf soll möglichst über das Internet oder sonstige Vorverkaufsstellen erfolgen, damit nur möglichst wenige Karten vor Ort gekauft werden müssen.

Insgesamt seien die Regelungen gut umsetzbar, sagt der Bädersprecher: „Einem ungetrübten Urlaubserlebnis in unseren Betrieben steht also nichts im Weg. Das war uns auch besonders wichtig: Wer einen Tag am See verbringen möchte, will das so unbeschwert als möglich tun – und mit so wenig Einschränkungen wie möglich.“ Bei der Einhaltung der Regelungen appelliert er an die Eigenverantwortung der Gäste. „Natürlich werden auch unsere Mitarbeiter darauf hinweisen, aber wir können nicht kontrollieren, wer in einem gemeinsamen Haushalt lebt – und wer nicht.“

Regelungen für Indoor-Bereiche
Zusätzlich wurden Auflagen für den Betrieb von Hallenbädern, Warmsprudelbädern (Whirlpool) sowie Saunaanlagen und Warmluft- und Dampfbäder veröffentlicht. „Das ist auch für die Hotellerie sehr wichtig: Nun wissen wir, unter welchen Bedingungen die Wellnessanlagen geöffnet werden dürfen“, so Happe. Die wichtigsten Regelungen im Überblick:

  • In Saunaanlagen sowie Warmluft- und Dampfbädern muss künftig pro Nutzer eine Fläche von zehn Quadratmeter zur Verfügung stehen – und ein Mindestabstand von einem Meter eingehalten werden (außer es handelt sich um Personen aus einem gemeinsamen Haushalt).
  • Die Maximalanzahl an Personen, die sich gleichzeitig in der Kabine befinden dürfen, ist außen anzubringen.
  • Von Aufgüssen und Wedeln ist abzusehen, um Tröpfchen und Atem-Aerosole nicht zusätzlich zu verbreiten. Die Badegäste sind darauf hinzuweisen.
  • In Whirlpools ist ebenfalls ein Mindestabstand von einem Meter einzuhalten.
  • Außerdem ist bei sämtlichen Becken und Whirlpools in Innenräumen, bei Saunaanlagen, Warmluft- und Dampfbädern auf eine wirksame Lüftung zu achten.

Zugangsbeschränkung für Hallenbäder: 10 Quadratmeter Liegefläche oder sechs Quadratmeter Wasserfläche pro Person als Bemessungskriterium.

 

Foto: Kärnten Werbung/Franz Gerdl