Naturgefahren in Österreich: Umdenken aller Akteure gefordert

Die Auswirkungen des Klimawandels sind in Österreich bereits deutlich zu spüren, und die Notwendigkeit eines tiefgreifenden Umdenkens bei allen Akteuren ist überfällig. Versicherungsexperten, Klima- und Präventionsforscher betonen die Dringlichkeit von Vorsorgemaßnahmen auf Mikro- und Makroebene und pochen auf ein entschiedenes Handeln der Politik.

Zunehmende Auswirkungen des Klimawandels

Der Klimawandel, einst als unbestimmte Zukunftsvision betrachtet, zeigt sich heute in Form einer steigenden Intensität von Extremwetterereignissen. Laut KR Mag. Klaus Scheitegel, Vizepräsident des österreichischen Versicherungsverbandes VVO, ist aufgrund der wachsenden Siedlungsdichte in Österreich eine weitere signifikante Zunahme von Schadensereignissen zu erwarten.

Änderungen bei extremen Wetterereignissen

Klimaforscher Dr. Marc Olefs von der GeoSphere Austria stellt fest, dass sich in Österreich bereits Änderungen bei den extremen Wetterereignissen zeigen. Tage mit großen Regenmengen haben in den letzten Jahrzehnten um rund 30 Prozent zugenommen, während Tage mit wenig Regen seltener geworden sind

Prävention: Notwendigkeit von zielgerichteten Maßnahmen

Trotz der Zunahme von Naturkatastrophen und Extremwetterereignissen ist die Vorbereitung auf solche Ereignisse in Österreich noch unzureichend. Der österreichische Versicherungsverbandes VVO, Mag. Christian Eltner, betont, dass die Risiken immer noch stark unterschätzt werden und alle Bundesländer gleichermaßen gefährdet sind.

Standortabhängige Pflichtversicherung für Unwetterschäden

Fachgruppenobmann der Versicherungsmakler Franz Ahm, hat bereits die Integration von Unwetterschäden wie Überschwemmungen und Muren in die die bestehende Eigenheim- und Haushaltsversicherung gefordert. Laut Ahm sollte der Versicherer verpflichtet werden, für alle Österreicher diese Deckungen anbieten zu müssen. Die Prämie kann abhängig vom Standort variieren. „Wer in Risikogebieten lebt, muss daher fairerweise etwas mehr beitragen, um das Gesamtrisiko auszugleichen“, so Ahm. Er fügt hinzu: „So kann die Erhöhung der Versicherungsprämie monatlich bespielsweise zwischen einem oder mehreren Euros liegen, den Unterschied macht dabei, ob man in einer Stadt im 3. Stock wohnt oder aber in einem Gefährdungsgebiet“

Aufforderung zum Umdenken

Um den Herausforderungen des Klimawandels angemessen begegnen zu können, ist ein Umdenken aller Akteure gefordert – auch der Entscheidungsträger. KR Mag. Klaus Scheitegel fordert gesetzliche Rahmenbedingungen für eine österreichweite Versicherbarkeit verschiedener Naturgefahren und kritisiert die fehlende politische Unterstützung.

Schäden in Milliardenhöhe und Präventionsbedarf

In Österreich werden jährlich fast 1 Mrd. Euro an Schäden verzeichnet. Die geringe Bereitschaft zur Eigenvorsorge in der österreichischen Bevölkerung im internationalen Vergleich stellt große und kleine Gemeinden vor enorme Herausforderungen. Es besteht ein deutlicher Bedarf an Prävention von Naturgefahren und Aufklärung der Bevölkerung. Forderungen der Versicherungswirtschaft nach flächendeckenden Naturkatastrophenlösungen wurden bislang von der Politik nicht unterstützt, sollten aber zeitnah umgesetzt werden.

Bezirksobmann Walter Sabitzer begrüßt die Erneuerung des 110-kV-Netz in Mittelkärnten

Mehr als 100 Millionen Euro werden in den nächsten zehn Jahren in die Erneuerung des 110-kV-Netzes in der Region Mittelkärnten investiert. Damit wird, so Walter Sabitzer, die Region zu einem attraktiven und zukunftsfähigen Lebens- und Wirtschaftsraum.

Es sind sehr erfreuliche Nachrichten, die Kärnten Netz heute in einer Presseaussendung bekannt gab. Mehr als 100 Millionen Euro werden in den nächsten zehn Jahren in die Erneuerung des 110-kV-Netz in der Region Mittelkärnten investiert. Damit wird die Basis für eine zukunftssichere Netzinfrastruktur geschaffen. „Das ist eine sehr wichtige und zukunftsweisende Investition, die die Energieversorgung für unsere Betriebe verbessert und auch Arbeitsplätze sichert. Die Erneuerung des 110-kV-Netz trägt auch dazu bei, unsere Region zu einem attraktiven und zukunftsfähigen Lebens- und Wirtschaftsraum zu machen. Mittelkärnten wird dadurch für zukünftige Betriebsansiedlungen um ein Vielfaches attraktiver“, unterstreicht Walter Sabitzer, Bezirksobmann von St. Veit.  Er betont auch, dass mit dieser Investition neue Möglichkeiten für erneuerbare Energie geschaffen werden, um die Ökobilanz der Region weiter zu verbessern und gleichzeitig die Wirtschaft zu stärken. Viele Betriebe decken bereits einen beträchtlichen Teil ihres Strombedarfs aus alternativen Energien wie PV-Anlagen ab und unterstreichen damit einmal mehr ihre Bereitschaft, mit Investitionen zur Energiewende beizutragen. Sabitzer wird sich auch in Zukunft dafür einsetzen, dass der Wirtschaftsstandort Mittelkärnten zum Vorreiter in Sachen nachhaltiger Energieversorgung in Kärnten wird. Bestes Beispiel sind Unternehmen, die in diesem Bereich schon jetzt zu den Weltmarktführern zählen.