BGHV Villach Stadt: Neuer Bezirksobmann gewählt

Am 22. April. wurde Mag. Christian Tyl mit 96%  zum neuen Bezirksgruppenobmann gewählt.

Der ortsansässige Sportfachhändler freut sich über das entgegengebrachte Vertrauen und kündigt an, ein Sprachrohr für den ganzen Bezirk sein. „Ich bedanke mich beim bisherigen Obmann Raimund Haberl und seinem Team für ihr Engagement – diesen Weg wollen wir weitergehen und eine noch stärkere wirtschaftspolitische Interessenvertretung für unsere Villacher UnternehmerInnen sein, wobei das Netzwerken natürlich nicht zu kurz kommen wird“, so der neue Bezirksobmann.

LGO Jürgen Mandl vor Ort: „Im Hinblick auf aktuelle Herausforderungen bin ich der Überzeugung, dass es nur gemeinsam gelingen kann, die Rahmenbedingungen für uns UnternehmerInnen zu verbessern – das Wahlergebnis für Christian Tyl und sein Team zeigt, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer die Arbeit in der Bezirksgruppe als äußerst wichtig erachten und auch, dass ein gut vernetztes, engagiertes Team die Agenden übernimmt.“

„Viel Erfolg und weiterhin frische Ideen für den Bezirk“, wünscht WB-Direktorin Sylvia Gstättner und freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neugewählten Vorstandsteam.

Gewählt wurden:

Bezirksobmann
Mag. Christian Tyl

BGO-Stv.
Phillip Löscher
Mag. Andrea Opperer
GO-Stv. Michael Schludermann

Nachbericht: Erfolgreiches WB-Forum zum Thema Stressprävention und Gesundheit

Am Abend des 16. April fand in unseren Räumlichkeiten des Wirtschaftsbund Kärntens das WB-Forum „Gesund leben, gesund arbeiten, gesunde Unternehmen“ statt, das sich intensiv mit dem Thema Stressprävention und Gesundheit auseinandersetzte. Wir bedanken uns bei den ReferentInnen Dr. Waltraud Bitterlich, Fachärztin für Psychiatrie und Stress-Medizin, Benjamin Kuschnig und Mag. Kurt Lackenbucher von sanochron gmbh, die in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit in verschiedenen Unternehmenskontexten beleuchteten..

Das Happiness-Paradoxon

Ein zentrales Thema des Forums war die Messung, Darstellung und Umsetzung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit, insbesondere im Bereich des Ressourcen-, Potenzial- und Gesundheitsmanagements. Ein besonderes Augenmerk galt der Gesundheitsförderung und Potenzialförderung für UnternehmerInnen und Spitzenkräfte. Dabei wurde das „Happiness-Paradoxon“ diskutiert, das verdeutlicht, dass intensive Erfahrungen von Stress, Wohlbefinden und Glück oft gleichzeitig auftreten können.

Von fehlender Balance zum „Flow“ mit den richtigen Tools

Eine fehlende Balance kann zu Problemen führen, die als Indikatoren für ein Ungleichgewicht im System dienen, sei es körperlicher, psychischer oder seelischer Natur. Für eine optimale Leistungsfähigkeit ist daher ein ausgewogener Zustand, auch bekannt als „Flow“ von großer Bedeutung. Für die Stressbewältigung und -prävention können verschiedene Ansätze und Werkzeuge, wie zum Beispiel:

  • Analyse der Herzratenvariabilität: Diese Methode kann helfen, den Zustand des vegetativen Nervensystems zu verstehen und Stress besser zu regulieren.
  • Entwicklung von Strategien zur Stressbewältigung: Dazu gehören beispielsweise Atemübungen, Entspannungstechniken oder das gezielte Aussetzen von moderatem Stress, um die Resilienz zu stärken.
  • Förderung eines ausgewogenen Zustands (Flow): Dies beinhaltet die Schaffung von Bedingungen, die es den MitarbeiterInnen ermöglichen, in einen Zustand des Flows zu gelangen, in dem sie optimale Leistungen erbringen können.
  • Ganzheitliche Herangehensweise: Die Berücksichtigung psychologischer, medizinischer und unternehmerischer Aspekte bei der Entwicklung von Maßnahmen zur Stressbewältigung und -prävention.
  • Kontinuierliche Evaluation und Anpassung: Regelmäßige Überprüfung der Wirksamkeit der angewandten Maßnahmen und Anpassung entsprechend der individuellen Bedürfnisse und Belastungen der MitarbeiterInnen.

Laut den ExpertInnen sind diese Werkzeuge und Ansätze darauf ausgerichtet, individuelle Bedürfnisse und Belastungen zu adressieren und so ein gesundes und produktives Arbeitsumfeld zu fördern. Der Ausklang bei Getränken und weiterführenden Gesprächen vertiefte im Anschluss den Einblick in die vielfältigen Ansätze und Werkzeuge zur Stressbewältigung und -prävention.

Save the Date

Merken Sie sich schon jetzt den 18. Juni für unser nächstes WB-Forum vor, bei dem wir ein weiteres spannendes Thema zur Diskussion stellen werden. Wir freuen uns darauf, Sie wieder begrüßen zu dürfen!

Baukrise in Kärnten: Dringender Handlungsbedarf zur Stützung des Konjunkturmotors

Hohe Kosten und begrenzte Aufträge setzen die Bau- und Immobilienbranche in Kärnten unter enormen Druck. Mit einer jährlichen Bruttowertschöpfung von etwa 2,3 Milliarden Euro und 40.000 Angestellten in über 5.000 Unternehmen spielt sie eine zentrale Rolle in der regionalen Wirtschaft. Obwohl die Bundespolitik kürzlich mit einer Bauoffensive reagierte und Lösungen vorschlug, zeigt sich die lokale Bauindustrie enttäuscht über die zögerliche Haltung der zuständigen Politiker, insbesondere der LHStv. Gaby Schaunig. WK-Präsident Jürgen Mandl äußerte seine Frustration: „Wir streben danach, Wohnraum für die Bürger, Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum in Kärnten zu schaffen. Leider scheint es, als ob die Interessen einiger Politiker eher ideologisch als pragmatisch sind.“

Trotz der Vorschläge der Kärntner Bauwirtschaft vor dem jüngsten Baugipfel wurden viele ihrer Empfehlungen ignoriert. Zu diesen gehören die zweckgebundene Verwendung der Wohnbauförderungsmittel, faire Förderbedingungen für alle Bauträger, die Streichung unrealistischer Preisobergrenzen beim Ersterwerb, zusätzliche Sanierungsmittel, die Einführung von Miet-Kauf-Modellen und die Vereinfachung der Förderlandschaft durch eine Antragsstellung. Ebenfalls vorgeschlagen wurde eine Entrümpelung der Genehmigungsgesetze, um Verfahren zu beschleunigen.

Mandl kritisiert, dass die notwendigen Reformen durch eine Politik gebremst werden, die unter dem Motto ‚mehr Staat, weniger privat‘ agiert. Er fordert die Landesregierung auf, dringend zu handeln. „Jeder Tag des Zögerns wirkt sich negativ auf den Wirtschaftsstandort, den Arbeitsmarkt und die Wohnsituation in Kärnten aus. Es ist an der Zeit, dass die Landesregierung handelt und lokale Lösungen findet, die über die Bundesinitiativen hinausgehen und schnell wirksam werden“, betont Mandl.

Bildungskarenz: Work-Life-Balance aus dem Gleichgewicht?

Über mangelnden Leistungswillen, den Trend zu Teilzeitarbeit und außerberuflicher Selbstverwirklichung habe ich hier schon viel geschrieben. Da ist es umso erfreulicher, dass der Bildungshunger vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter massiv zunimmt: 2023 sind 25.000 Personen in Österreich in Bildungskarenz gegangen, was einen Anstieg von über 65% in den letzten vier Jahren bedeutet. Diese zunehmende Leidenschaft zur Weiterbildung lässt sich der Staat einiges kosten. Die Ausgaben im Jahr 2019 betrugen rund 210 Millionen Euro. Im Jahr 2023 waren es bereits 515 Millionen Euro.

Dem Rechnungshof ist im Zuge einer Prüfung aufgefallen, dass die Bildungskarenz häufig von Personen mit bereits hohem Bildungsniveau genutzt und zunehmend von Frauen an die Elternkarenz angeschlossen wird. Denn die zeitlichen und inhaltlichen Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung seien gering, vielfach werde die Fortbildungsmöglichkeit lediglich als öffentlich finanzierte Auszeit missbraucht, konstatiert der RH.

Das ist schade, denn die Bildungskarenz ist seit 1998 ein Instrument zur persönlichen Weiterentwicklung und kein Privileg der ohnehin gut Verdienenden, sich auf Kosten der Allgemeinheit eine entspannte Auszeit nehmen. In der Zeit der Karenzierung gibt es ein Weiterbildungsgeld, das dem Arbeitslosengeld entspricht, in der Höhe von 55 Prozent des vorangegangenen Nettoeinkommens. Damit will der Staat dazu beitragen, die persönliche Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen; von bezahltem Urlaub war nicht die Rede. Sonst laufen wir Gefahr, um viel Steuergeld bestehende soziale Ungleichheiten nicht nur nicht auszugleichen, sondern im Gegenteil zu vertiefen.

Lösungsmöglichkeiten könnten unter anderem darin bestehen, jenen, die es brauchen, höhere finanzielle Unterstützung anzubieten, um die Einkommensverluste während der Bildungskarenz auszugleichen. Flexiblere Arbeitszeitregelungen – Stichwort: Bildungsteilzeit – könnten ebenfalls dazu beitragen, die Vereinbarkeit von Bildung und Beruf zu verbessern.

Darüber halte ich es für wichtig, einerseits das Bewusstsein für die Bildungskarenz zu stärken und Möglichkeiten zur Nutzung dieses Instruments transparenter zu machen: Dies könnte durch gezielte Informationskampagnen und Beratungsangebote erfolgen, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter über ihre diesbezüglichen Rechte und Möglichkeiten informiert sind. Und andererseits muss eine Regulierung in Richtung einer entsprechend intensiven Qualifizierung, die am Arbeitsmarkt auch nachgefragt wird, durch den Gesetzgeber erfolgen.

Indem wir diese Maßnahmen ergreifen und Barrieren abbauen, können wir dazu beitragen, dass Bildung für alle besser zugänglich wird und dass das grundsätzlich gute Angebot einer Bildungskarenz sein volles Potenzial entfalten kann. Es liegt auch an uns, der Wirtschaft, aktiv dazu beizutragen, eine gerechtere und chancengleiche Gesellschaft zu schaffen, in der Bildung für alle eine selbstverständliche Realität ist. Und gleichzeitig durch besser ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Schlagkraft unserer Unternehmen zu erhöhen.

Meint Ihre,

Sylvia Gstättner

Alarm im Buchhandel: Aufruf zur dringenden Senkung der Umsatzsteuer

Am Welttag des Buches, kommt keine Jubelstimmung auf, vielmehr schlägt der Buchhandel Alarm. Die Branche sieht sich mit wachsenden Kosten und stagnierenden Umsätzen konfrontiert und damit das Fortbestehen vieler Buchhandlungen bedroht.

Dramatische Entwicklungen in der Buchbranche

In den letzten 16 Monaten haben sich die Herausforderungen durch hohe KV-Lohnerhöhungen und steigende Betriebskosten intensiviert, während die Umsätze nicht entsprechend mitwachsen. „Viele Buchhandlungen mussten bereits schließen, und die Verbleibenden kämpfen ums Überleben“, so Helmut Zechner, Fachgruppenobmann der Buch- und Medienwirtschaft.

Forderung nach signifikanter Steuersenkung

Zechner unterstreicht die Dringlichkeit der Lage: „Der Buchhandel steckt tief in der Krise. Wir fordern eine Senkung der Umsatzsteuer auf Bücher auf unter 4 Prozent, um die Handelsspanne zu erhöhen und unsere Buchhandlungen zu retten.“ Dieser Schritt würde den Buchhandlungen ermöglichen, trotz der angespannten Finanzlage am Markt zu bestehen.

Internationale Vergleiche und nationale Maßnahmen

Im europäischen Vergleich zählt Österreich zu den Ländern mit der höchsten Umsatzsteuer auf Bücher. Eine Anpassung an niedrigere Steuersätze wie in Deutschland oder der Schweiz könnte die Wettbewerbsfähigkeit und das Überleben der Buchhandlungen sichern. „Eine nachhaltige Lösung ist essentiell, um den kulturellen Reichtum des Buchhandels für zukünftige Generationen zu bewahren“, betont Zechner.

Zusätzlich zur Steuersenkung sind verlängerte Schulbuchverträge und andere unterstützende Maßnahmen notwendig, um den stationären Buchhandel langfristig zu stärken.

 

Foto: WKK, Peter Just