Arbeit, Wohlstand, Sicherheit? #schaffenwir

Carmen Goby, WKK-Vizepräsidentin und Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft: „Wir müssen deutlicher zeigen, was wir als Unternehmerinnen bewirken. Nur so erhalten wir die nötige Anerkennung für unsere Arbeit.

Klagenfurt, 27. November 2019 – Mit dem Unternehmerinnen-Award und der österreichweiten #schaffenwir-Kampagne stehen Unternehmerinnen derzeit überdurchschnittlich oft im Rampenlicht. Das sei nicht der Regelfall, denn meist würde die Arbeit der Unternehmen im Land zwar wahrgenommen, gewürdigt würde sie aber selten ausreichend, bemängelt Carmen Goby, WKK-Vizepräsidentin und Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft: „Unsere Aufgabe ist es, die Arbeit unserer Unternehmerinnen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, um so ein neues Bewusstsein für unsere Arbeit zu schaffen. Denn ohne Frauen, die mit ihrem eigenen Unternehmen ins Risiko gehen, gibt es weder Wachstum, noch Arbeitsplätze und auch keinen Wohlstand im Land. Was von vielen Menschen als Selbstverständlichkeit hingenommen wird, ist definitiv harte und verantwortungsvolle Arbeit, in der sehr viel Leidenschaft steckt.“ Goby fordert deshalb auch bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft: „Wir schaffen auf jeden Fall noch mehr für Kärnten, wenn die Voraussetzungen passen.“

Die Wirtschaft wird weiblich(er)
Jedes dritte Unternehmen in Österreich würde bereits von einer Frau geleitet. Mehr als die Hälfte aller Gründer seien weiblich. „Trotzdem Frauen einen wichtigen Betrag für die Wirtschaft leisten, leiden wir unter strukturellen Nachteilen. Vor allem der Mangel an der passenden Kinderbetreuung bremst Unternehmerinnen stark aus. Mit der Evaluierung des Bedarfs in Kärnten müsste ein erster Schritt gesetzt werden, dem aber noch viele weitere folgen müssen.“ Auch die Finanzierung und Entlastung seien essenzielle Themen für die Unternehmerinnen in Kärnten. „Für Gründung, Innovation, Expansion muss die finanzielle Unterstützung unserer Unternehmerinnen stimmen. Dazu braucht es Änderungen an der Kreditvergabe und Anreize für Beteiligungen. Ein Beteiligungsfreibetrag von 100.000 Euro im Jahr wäre dahingehend ein guter Anfang“, hält Goby fest. Auch die Lohn- und Einkommenssteuer und die Lohnnebenkosten seien nach Ansicht der Vizepräsidentin auf den Prüfstand zu stellen, um Unternehmerinnen wieder Luft zum Atem zu verschaffen.

Mehr Erleichterungen für Ein-Personen-Unternehmerinnen
Ein weiterer Bereich, der besondere Aufmerksamkeit benötigen würde, seien die Ein-Personen-Unternehmen. Knapp 50 Prozent der Unternehmerinnen in Kärnten seien als Einzelkämpferinnen unterwegs. „Um das Leben unserer Ein-Personen-Unternehmen nachhaltig zu erleichtern, kämpfen wir unter anderem dafür, dass die Aufwendungen für Arbeitszimmer und Arbeitsbereiche steuerlich umfassender anerkannt werden. Derzeit können die Kosten für Arbeitszimmer nur dann als Betriebsausgaben gelten gemacht werden, wenn der Raum ausschließlich als Arbeitsraum genutzt wird“, so Goby. Eine Betriebsausgabenpauschale, mit der 1.500 Euro pro Jahr steuerlich absetzbar wären, würde eine spürbare Erleichterung für Ein-Personen-Unternehmen darstellen.

Erfolgsgeschichten wirkungsvoll unterstützen
Auch an anderer Stelle stärkt die Wirtschaftskammer die Arbeit der Unternehmerinnen in Kärnten. „‘Frau in der Wirtschaft‘ ist ein starkes Netzwerk für Unternehmerinnen, über das sie Zugang zu sämtlichen Serviceleistungen haben – vom Gründerservice über Innovationsberatung und Weiterbildung bis zur Außenwirtschaft“, spricht Goby die zahlreichen Angebote der Wirtschaftskammer an. „Mir ist es sehr wichtig, dass Frauen in der Interessenvertretung aktiv mitgestalten, weshalb wir mit ‚Frau in der Wirtschaft‘ auch eine starke Plattform für den Austausch zwischen Unternehmerinnen etabliert haben, die es schafft, die Interessen der Frauen auf den Punkt zu bringen und wirkungsvoll durchzusetzen“, so die Vizepräsidentin und Landesvorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“ in Kärnten.

 

Foto: WKK/Helge Bauer

Großer Ansturm: MAKERSPACE Carinthia verlängert Öffnungszeiten

Kärntens Ideenwerkstatt hat kurz vor dem Jahreswechsel an der Uhr gedreht und wegen des Kundenandrangs die Öffnungszeiten deutlich ausgeweitet.

Seit der offiziellen Eröffnung des MAKERSPACE Carinthia hat sich viel getan. Mittlerweile sind 250 Maker in der Lastenstraße 26, die – in unterschiedlicher Intensität – ihre Ideen umsetzen. „Es freut mich sehr, dass dieses Leuchtturmprojekt so gut angenommen wird. Geschäftsführer Thomas Moser und sein Team sind äußerst engagiert und schaffen einen Ort, an dem sich Innovationstreiber wohlfühlen“, ist WK-Präsident Jürgen Mandl über die Entwicklung begeistert. Um den Makern noch mehr Möglichkeiten zu bieten, werden die Öffnungszeiten ab 2. Dezember 2019 angepasst. Moser reagiert nun auf den starken Kundenandrang: „Immer mehr Menschen wollen ihre Konzepte verwirklichen. Mit dem MAKERSPACE Carinthia haben wir einen Ort geschaffen, an dem man seinen Innovationsgeist aus der Flasche lassen kann. Durch die neuen, verlängerten Öffnungszeiten können unsere Kunden ihre Ideen mit Sicherheit noch besser verwirklichen.“

Ab 2. Dezember 2019 steht der MAKERSPACE Carinthia den Makern von Montag bis Freitag von 08.00 bis 22.00 Uhr und Samstag von 08.00 bis 15.00 Uhr zur Verfügung. „Viele Unternehmer bauen neben ihrem Hauptgeschäft bei uns Prototypen, einige Maker haben einen anderen Job und möchten nebenbei ihr Business aufbauen oder gerade auch Schüler und Studenten haben eher an Tagesrandzeiten die Gelegenheit, zu uns zu kommen. Durch die Ausweitung werden wir deutlich flexibler. Das ist ein enormer Vorteil – sowohl für bestehende als auch potentielle Kunden“, erklärt Moser die Überlegung hinter den neuen Öffnungszeiten.

Info:
Der MAKERSPACE Carinthia ist ein spezielles Konzept, das genau auf den aktuellen Wandel der Arbeitswelt reagiert: Auf knapp 1500 m2 hat die Wirtschaftskammer Kärnten ganz im Sinne einer „Open Innovation“-Strategie den ersten Makerspace in Südösterreich eingerichtet. Start-ups, bestehenden Betrieben oder auch privaten Nutzern stehen eine bestens ausgestatte Werkstatt mit über 50 topmodernen Maschinen und ein moderner Workspace mit flexiblen und fixen Arbeitsplätzen, Besprechungscontainer, Relax-Zonen und Bühnenbereich zur Verfügung.

 

 

Foto: WKK/Ozzy Images

Vier Austriacus-Awards für Kärnten

Der Bundeswerbepreis Austriacus wurde kürzlich in der WKO Wien vergeben – mit tollem Erfolg für die Kärntner Kreativen. Gold, Silber und Bronze für die Agentur im Park und Bronze für Radioworks. Fussi: „Ein kreatives Ausrufezeichen aus Kärnten.“

Wien/Klagenfurt, 27. November 2019 – Die besten Arbeiten der Landeswerbepreise auf einer Bühne – das ist der Bundeswerbepreis Austriacus, der am 21. November vom Fachverband Werbung und Marktkommunikation bereits zum zweiten Mal vergeben wurde. 66 Arbeiten schafften es unter den 258 Einreichungen aus den Bundesländern auf die Shortlist. Und die Kärntner Agenturen zeigten groß auf: Die Agentur im Park mit Barbara Kuttnig und Eva Paulitsch holte gleich drei Austriacus-Awards nach Kärnten. Peter Mathes von Radioworks konnte ebenfalls eine Trophäe mit nachhause nehmen.

Keine Spur von „Pechvogel“
Konkret holte die Agentur im Park einen Austriacus in Gold in der Kategorie Verpackungsdesign für den Kunden GenussReich. Bronze in derselben Kategorie wurde für den Kunden „Agentur für Immobilien | I feel home“ verliehen. Den silbernen Austriacus sicherte sich die Klagenfurter Agentur in der Kategorie Events mit der „Creative Journey | Siena“ mit Tinefoto. Der bronzene Austriacus in der Kategorie Audio ging auf das Konto von Radioworks für den Kunden GSK–Gebro Consumer Healthcare mit dem VITAWUND-Song „Pechvogel“.

Kärnten hat einiges zu bieten
„Der Erfolg für die Kärntner Agenturen ist ein kreatives Ausrufezeichen aus unserem Bundesland“, freut sich WK-Fachgruppenobmann Volkmar Fussi mit den Gewinnern. „Es ist wieder ein Beweis, dass unser Bundesland an Kreativität einiges zu bieten hat und den anderen Bundesländern um nichts nachsteht.“

Sonderpreis „Kreativwirtschaftsgeschichte 2019“
14 Austriacus-Preise gingen nach Oberösterreich, sieben nach Salzburg und fünf nach Tirol. Den Sonderpreis „Kreativwirtschaftsgeschichte 2019“ sicherte sich die Kreativagentur wild, die in Zusammenarbeit mit dem Juwlier Schullin das Internet-Portal „My Diamond Ring“ geschaffen hat. Einfach hatte es die Jury heuer nicht. „Ich kann Ihnen sagen: Ja, es sind lebhafte Diskussionen, die laufen – und es ist eine Freude, dabei zu sein“, resümierte Jury-Vorsitzender Thomas Börgel, geschäftsführender Gesellschafter von brandhelfer.

 

 

Foto: Katharina Schiffl

Kärntner Online-Handel ist gelebte Regionalität

Bei der diesjährigen Top of Webshop-Gala konnte ich mich von der Innovationsstärke und Vielfalt der Kärntner Onlinehändler persönlich überzeugen.

Mit ihrem Engagement und Können zählen sie zu den Besten und beweisen sich tagtäglich gegen die Onlineriesen. Um auch in Zukunft komfortabel regional und gleichzeitig onlineshoppen zu können, braucht es aber Verbesserungen der Rahmenbedingungen:  Ohne die passende Infrastruktur, wie ein Glasfasernetz auf dem letzten Stand der Technik, können wir nicht wettbewerbsfähig sein. Das gehört heutzutage zur Grundversorgung wie Wasser, Strom oder Kanal – und muss auch einen dementsprechenden Stellenwert in der Umsetzung haben. Ebenso müssen in der Ausbildung die Weichen in Richtung Zukunft gestellt werden: Mit der Einführung des neuen Lehrberufs „E-Commerce Kaufmann/-frau“ ist ein erster wichtiger Schritt gegangen worden, um künftige MitarbeiterInnen auf den grundlegenden Wandel im Handel vorzubereiten.

Schaffen wir heute die Rahmenbedingungen für den Handel der Zukunft– denn nur so kann er erstrahlen, unser Stern des Südens, meint Ihre

Sylvia Gstättner

 

Attraktivität bringt Frequenz

Neue Städte müssen neue Wege gehen. Die Innenstadtproblematik ist kein ausgesprochenes Klagenfurt-Phänomen.

Neue Städte müssen neue Wege gehen. Die Innenstadtproblematik ist kein ausgesprochenes Klagenfurt-Phänomen. „Es ist nur wichtig, dass man die prekäre Situation erkennt und handelt. Die Kombination aus einem professionellen Leerflächenmanagement und der Konzentrierung werden die Herausforderungen der Zukunft sein.“, so WK-Bezirksstellenobmann Max Habenicht.  Mit Schaffung von Wohnraum in der Innenstadt kämen auch die Menschen wieder ins Zentrum. Diese Frequenz würde der Ansiedelung von neuen und vor allem mehr Betrieben dienlich sein. Eine Attraktivierung ist also unausweichlich.

Erreichen kann man das aber nicht durch überbürokratisierte Verordnungen. Sie bringen beim Nachrechnen sogar der Stadt nichts! Ein beidseitig finanzieller Aufwand, der in der Sinnlosigkeit mündet. So entpuppt sich das Bezahlen dieser Ausgleichsabgabe als wahres Hindernis für eine Andersnutzung von bestehenden Leerständen. Damit muss Schluss sein, denn Leerstand gehört effektiv und nachhaltig bekämpft!

Gewerkschaft Kärnten setzt auf Stimmungsmache statt sachlicher Arbeit

Kärntens Gastronomen nehmen die Sorgen ihrer Mitarbeiter ernst. Die Vertreter der Gewerkschaft offenbar nicht: Statt sachlicher Arbeit wird mit nicht repräsentativen Umfrageergebnissen Stimmung gemacht!

Es ist nicht die erste Umfrage der Arbeiterkammer Oberösterreich, die am Wochenende für Erstaunen sorgte. Laut einer aktuellen Umfrage sei die Jobzufriedenheit von Tourismusmitarbeitern gesunken. Erstaunlich ist einerseits, dass die Befragung von 0,0006 Prozent (!) der österreichischen Tourismusmitarbeiter als repräsentativ präsentiert wurde. Noch erstaunlicher ist aber, dass die Kärntner Gewerkschaft auf dieses Thema aufgesprungen ist und die oberösterreichischen Zahlen offenbar als Kärntner Ergebnisse präsentierte.

„Wir waren bisher der Meinung, in gutem Austausch mit der Gewerkschaft in Kärnten zu stehen. Der politische Druck scheint aber so groß zu sein, dass nun auch die Kärntner Gewerkschafter wieder in alte Rollenmuster fallen. Statt sachlicher Arbeit und konstruktiven Gesprächen wird nun wieder das Bild des ‚bösen Unternehmers‘ aus der Schublade gezogen“, schüttelt Stefan Sternad, Obmann der WK-Fachgruppe Gastronomie den Kopf. Dazu passe auch der Titel, unter dem die Kärntner Gewerkschaft die fragwürdigen Umfrageergebnisse präsentierte: „Hey Chef, du nervst!“. Sternad: „Als Unternehmer fehlen einem die Worte. Die Gewerkschaft sollte sich die Frage stellen, ob sie mit einer solchen Einstellung noch die Interessen ihrer Mitglieder vertritt und ob sie bereit für die Herausforderungen der Zukunft ist. Was wir brauchen, ist – mehr denn je – ein Miteinander, kein Gegeneinander.“

Anstatt gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, verweigere die Gewerkschaft bereits seit Jahresanfang konstruktive Gespräche. Dabei gebe es viel zu tun, so Sternad: „Wir kennen unsere Hausaufgaben – und nehmen sie ernst. Jeder einzelne Mitarbeiter ist uns wichtig, deshalb arbeiten wir auch mit Hochdruck an noch besseren Rahmenbedingungen.“ Klar sei aber auch, dass man gewisse Themen ohne Unterstützung der Politik nicht bewältigen werde können. „Das sieht man sehr gut am Beispiel der Mitarbeiterunterkünfte: Natürlich brauchen wir sehr gute Unterkünfte für unsere Mitarbeiter, das ist auch eine Frage der Wertschätzung. Damit sind aber hohe Investitionen verbunden – und dafür wären hohe Fördersummen notwendig, die uns derzeit aber fehlen. Die Gewerkschaft weiß das, ist aber offenbar nicht dazu bereit, sich für die Anliegen der Branche einzusetzen. Dabei sollten wir auf einer Seite kämpfen – und nicht gegeneinander!“

Das Ziel der Fachgruppe Gastronomie ist es, die Arbeit im Tourismus noch attraktiver zu gestalten und dessen Image weiter zu verbessern. So wird bereits seit drei Jahren – gemeinsam mit dem AMS Kärnten – die Tourismus-Jobbörse mit großem Erfolg durchgeführt. Auch die positiven Kärntner Lehrlingszahlen zeigen, wie engagiert die Kärntner Wirte und Hoteliers sind. „Natürlich ist unsere Branche, wie jede Dienstleistungsbranche, arbeitsintensiv. Das müssen wir auch so kommunizieren. Unser Ziel ist es nicht, irgendwelche Traumwelten zu schaffen, indem wir sagen, die Arbeit im Tourismus wäre nicht mit Herausforderungen verbunden. Aber gleichzeitig ist es auch eine Arbeit mit Standortgarantie und sehr guten Karrierechancen“, sagt Sternad.

Der Fachgruppenobmann hofft, dass die Gewerkschaft künftig wieder auf den Weg der fachlichen und sachlichen Arbeit zurückfinden wird, um Rahmenbedingungen ernsthaft weiter zu verbessern. „Unser Ziel ist es, für beide Seiten, also Arbeitgeber und Arbeitnehmer, eine noch größere Win-Win-Situation zu schaffen und die Arbeit im Tourismus noch attraktiver zu gestalten.“ Stattdessen eine ganze Branche mit ihrer Umfrage zu diskreditieren, hält Stefan Sternad für bedenklich: „Das ist eine Form der Sozialpartnerschaft, wie sie vielleicht vor 30 Jahren üblich war, aber für die es heute keinen Platz mehr gibt: Schimpfen auf die anderen und schlechte Stimmung verbreiten, das bringt niemandem etwas.“

Foto: WKK/Martin Steinthaler

Kärntens Regionen brauchen Zukunft!

Ohne die regionale Wirtschaft wird der ländliche Raum aussterben! Wir brauchen dringend Sonderförderprogramme, die einer weiteren Abwanderung entgegenwirken!

Den gemeinsamen Beschluss von Landesregierung und Sozialpartnern für die stärkere Verwendung regionaler Lebensmittel in Schulen und Krankenhäusern nehme ich gerne zum Anlass, um abermals auf die Bedeutung des ländlichen Raumes hinzuweisen.

Neben dem starken Zentralraum Klagenfurt-Villach darf niemals vergessen werden, dass dezentrale Regionen 56 Prozent der Bevölkerung beherbergen, 60 Prozent der Wertschöpfung erbringen und 90 Prozent der Fläche Kärntens umfassen!

Chancengleichheit braucht Planung

Die demografische Entwicklung wird zur weiteren Verschiebung der Altersstrukturen und Wanderungsbilanzen führen. Wichtig ist dies für die Raumordnung (Stärkung der zentralen Orte), die Alters- und Gesundheitsvorsorge (Altenbetreuung und Pflegeeinrichtungen, Kinderbetreuung), für eine geplante Wirtschaftsentwicklung (interkommunale Wirtschaftsregionen und Gewerbeparks, aktive Ansiedlungsoffensive), ebenso wie für Infrastruktur- und Mobilitätsmaßnahmen (Sicherung der Nahversorgung, regionale Verkehrskonzepte, konzentrierte Siedlungsentwicklung).

Das Kaufverhalten entscheidet

Das Herzstück für lebendige Regionen sind gesunde, vitale Unternehmen. Und diese in den Regionen zu erhalten, bedeutet auch eine Herausforderung für alle öffentlichen Auftraggeber, für die Unternehmer sowie für jeden einzelnen Konsumenten.

Wer auf Kärntner Unternehmen setzt, sichert heimische Arbeitsplätze – gerade in den Regionen! Wer junge Menschen in den Regionen will, der muss mit seinem Konsumverhalten auch selbst einen Beitrag für Ausbildungsplätze leisten!

Und dass Wohlstand und Lebensqualität in den Regionen untrennbar mit der regionalen Wirtschaft verbunden sind, liegt ohnedies auf der Hand!

Tirol als Vorbild

Wichtig ist mir, dass bei künftigen Förderprogrammen ein Fokus auf Betriebe in ländlichen Regionen gelegt wird. Das Land Tirol und speziell das Pitztal sind hier mein Vorbild. (Anmerkung: Dort hat die Landesregierung für besonders benachteiligte Regionen langfristige Sonderförderprogramme – zehn Millionen Euro für zehn Jahre – beschlossen).

Solche Überlegungen werden wir auch im Zuge der Gespräche mit der Kärntner Landesregierung für die neue Planungsperiode hineinreklamieren.

Kampf gegen neue EKZ

Eine weitere wichtige Voraussetzung für diese Entwicklung ist das Kärntner Raumordnungsgesetz: Die geplante neue Ortskernregelung geht in die falsche Richtung! Statt bisher 33 Einkaufszentren (EKZ) in Kärnten könnten demnach bis zu 132 EKZ entstehen. Die Nahversorgung wird dadurch nicht gesichert, sondern im Gegenteil, massiv gefährdet!

Die bestehenden Geschäfte in den Tälern werden sich nicht halten können, wenn neue 1000-Quadratmeter-Märkte an den Taleinfahrten die Kaufkraft abschöpfen. Hier muss rasch entgegenlenkt und die regionale Wirtschaft stärker in den Planungen berücksichtigt werden.

Nahversorgerförderung wieder eingeführt!

Die letzten zwei Jahre wurde ich nicht müde, mich für die Wiedereinführung der Nahversorgerförderung stark zu machen. Diese Arbeit hat sich gelohnt.

Gemeinsam mit den Landesräten Martin Gruber und Sebastian Schuschnig wurde ein Nahversorger-Paket in der Höhe von 100.000 pro Jahr ins Leben gerufen. Dieses Paket soll für eine Entlastung der Betriebe, aber auch für mehr Regionalität im Lebensmittelhandel sorgen.

Pro Betrieb werden 3.000 Euro zur Verfügung gestellt: einerseits sollen sie einen –Entlastungs-Bonus erhalten, um ihre Fixkosten, wie etwa Sozialversicherungsbeiträge, zu decken oder Investitionen tätigen zu können. Andererseits werden sie durch Marketingleistungen unterstützt.

Im Gegenzug verpflichtet sich jeder Betrieb, der das Paket in Anspruch nimmt, eine vorgeschriebene Menge an Genussland-zertifizierten Produkten ins Sortiment zu nehmen sowie eine entsprechende Regalfläche für regionale Lebensmittel zur Verfügung zu stellen.

Und zum Schluss noch mein Appell

Jeder von uns hat es tatsächlich in der Hand eine Maßnahme zur Stärkung der regionalen Wirtschaft zu setzen. Geben Sie IhrGeld im Land aus, gehen Sie analog oder digital „Heimkaufen“.

Regional einkaufen, aber global denken – unseren Arbeitsplätzen und unserer Umwelt zuliebe!

Denn ohne Unternehmen gibt es keine regionalen Arbeitsplätze und ohne Arbeit kein Leben in den Dörfern und Regionen.

Das ist meine Überzeugung!

Präsident Jürgen Mandl
Kärntner Unternehmer und
Landesobmann des Wirtschaftsbundes Kärnten

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Das sind Kärntens Online-Helden

Gestern wurden zum vierten Mal die „Top of Webshop“-Awards verliehen. Mit über 70 Einreichungen und Paul Kraker von dieTAGESPRESSE als Moderator feierten die regionalen Onlineprofis im Casineum Velden ihre Branche.

Die Sparte Handel der Wirtschaftskammer Kärnten hat sich auf die Suche nach den besten, modernsten und benutzerfreundlichsten Webshops Kärntens gemacht und ist fündig geworden: Über 70 Webshops stellten sich dem Vergleich.

Um festzustellen, dass Onlineshopping schon längst in unserem Alltag angekommen ist, muss man kein Experte sein. Dass aber die Einkaufsmöglichkeit im Web oftmals über Sein oder Nicht-Sein von Betrieben entscheidet, darf man nicht ignorieren: „Das Internet hat unsere Arbeits- und Lebenswelt massiv verändert. E-Commerce, das elektronische Ein- und Verkaufen, ist zu einem wichtigen Bestandteil geworden. Wer online nicht auffindbar, nicht buchbar oder eben auch nicht kaufbar ist, verliert einen der wichtigsten Vertriebswege der Zukunft“, gab Spartenobmann Raimund Haberl in seinen Eröffnungsworten zu bedenken.

Das sieht auch Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig so und rät den Unternehmern mutig zu sein: „Wenn jemand sagt ‚Kauf halt in Kärnten‘ dann ist das dank unserer zahlreichen Onlineshops mit einem Klick möglich. Die Digitalisierung ist eine Zukunftschance, die sich die Kärntner Unternehmen nicht entgehen lassen sollten, um wettbewerbsstark und erfolgreich zu bleiben.“ WK-Präsident Jürgen Mandl unterstrich diese Aussage und hält jede einzelne Kaufentscheidung für wichtig: „Heimkaufen, also das Geld im eigenen Land zu lassen, bedeutet für mich kurze Wege und regionale Anbieter zu nutzen. Waren müssen nicht erst um die ganze Welt reisen, um uns zu erreichen. Der Kärntner Onlinehandel ist vielfältig, sicher und steht für Qualität. Das schafft heimische Arbeitsplätze, schont die Umwelt und stärkt den Lebensstandort.“

Viele Händler bieten bereits ihre hervorragenden Produkte in ihren eigenen Onlineshops an. „Das Niveau der Shops in Kärnten ist ausgezeichnet. Wir haben über 70 Einreichungen erhalten und diese einem strengen Bewertungskatalog unterzogen. Dieser vereint fixe Kriterien wie etwa Produktpräsentation und -suche, Aufklärung zu Lieferkosten und –zeiten sowie Responsive Design mit Usability-Faktoren für den Endkunden“, erklärte Juryvorsitzender Universitätsprofessor Gernot Mödritscher.

Ein Riesenplus des heimischen Onlinehandels ist das Angebot an Click & Collect, bei dem Kunden online getätigte Bestellungen im stationären Store abholen können. „Damit sichert der Kärntner Onlinehandel Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Der ‚Top of Webshop‘-Award wurde ins Leben gerufen, um unsere engagierten Kärntner Onlinehändler für ihre erstklassige Arbeit in der E-Commerce Branche zu belohnen“, führte Haberl aus.

Die Besten 2019
Eine hochkarätige Jury hat die Einreichungen gesichtet und über Gold, Silber und Bronze in den Kategorien „Online Pure Player“ (alle Unternehmer mit einem Webshop ohne Verknüpfung mit einem stationären Geschäft), „Multichannel Webshops“ (alle Unternehmer mit einem stationären Geschäft und einem Webshop) und „Start-up“ (Unternehmer unter drei Jahren ab dem Datum der Gewerbeanmeldung) entschieden:

 

Start-up: Gold myAcker GmbH
www.myacker.com
  Silber Gaumenfest
www.gaumenfest.at
  Bronze Zirbelle®
www.zirbelle.at
Multichannel Webshops Gold LaModula ligneus GmbH
www.lamodula.at
  Silber Babybox by Mamabo
www.mamabo.at
  Bronze Juwelier Waschier
www.juwelier-waschier.at
Online Pure Player Gold MedSalus GmbH
www.medsaluswool.com
  Silber Wunschkristall
www.wunschkristall.com
  Bronze Meisterdrucke®
www.meisterdrucke.at

dieTAGESPRESSE-Anchorman Paul Kraker führte durch den kurzweiligen Abend und ließ es sich nicht nehmen, in satirischer Manier News aus aller Welt zwischen den Ehrungen einzuknüpfen. Damit hatte er die Lacher definitiv auf seiner Seite. Beim anschließenden Dinner feierten die Kärntner Onlinehändler gemeinsam mit ihrem neuen Obmann Gregor Grüner ihre Erfolge.

Foto: WKK/qspictures

Kundenakquise- und Verhandlungstricks für die Gebäudereiniger

Martin Kappel zeigt bei Fachgruppentagung auf, wie man den wirtschaftlichen Erfolg in der Gebäudereinigung steigert.

Innungsmeister und WB-Spitzenkandidat Johann Tatschl lud zur jährlichen Fachgruppentagung der chemischen Gewerbe, Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger im Gasthaus Wispelhof in Klagenfurt.

Martin Kappel, MSc, DSG-Meister und Unternehmensberater, versorgte die Teilnehmer mit zahlreichen Tipps und Tricks zu Kundenakquise, Verhandlungen und Marketing in der Gebäudereinigung.

WB-Spitzenkandidat IM Johann Tatschl nutzte die Gelegenheit und durfte Friedrich Kach zu 25 Jahren, Hygiene Service und Handels GmbH zu 25 Jahren und AGIL Dienstleistungen GmbH zu 40 Jahren erfolgreiche Unternehmensführung gratulieren.

 

 

Fotos: WKK/Lobitzer

Qualitätslabel für Kärntner Unternehmen

Sektionschef Georg Konetzky verlieh acht Bundeswappen an Unternehmen, 29 Betriebe – darunter fünf Kärntner Firmen – erhielten ein staatliches Qualitätssiegel und zehn Unternehmen sind „Ausgezeichneter Betrieb für Lernen in Europa“.

Wien, 19. November 2019 – „Es sind Unternehmen ausgezeichnet worden, die sich in den vergangenen Jahren durch außergewöhnliche und innovative Leistungen Verdienste um die österreichische Wirtschaft erworben haben und in dem betreffenden Wirtschaftszweig eine führende und allgemein geachtete Stellung einnehmen“, erklärte Sektionschef Georg Konetzky aus dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort anlässlich der Verleihung des Bundeswappens an Vorbildbetriebe. Als offizielle Anerkennung der Republik Österreich übergab er die höchsten Auszeichnungen des Wirtschaftsministeriums an acht renommierte Unternehmen. Sie dürfen künftig als „staatlich ausgezeichnetes Unternehmen“ das Bundeswappen der Republik Österreich im geschäftlichen Verkehr führen.

29 Lehrbetrieben wurde das Bundeswappen mit dem Zusatz „Staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb” verliehen – darunter auch fünf Kärntner Unternehmen. Die Haslinger Stahlbau GmbH aus Feldkirchen, die Infineon Technologies Austria AG aus Villach, die Traußnig Spedition GmbH aus Wolfsberg, die Urbas Maschinenfabrik Gesellschaft m.b.H aus Völkermarkt und die Wanda Floristik GmbH aus Völkermarkt durften diese Auszeichnung entgegennehmen. „Diese fünf Betriebe haben sich durch außergewöhnliche Leistungen in der Ausbildung von Lehrlingen und im Lehrlingswesen hervorgetan. Das Wappen ist ein besonderes Qualitätssiegel und zeigt den Beitrag, den diese Unternehmen für die Zukunft der Jugendlichen als auch der Wirtschaft in Kärnten leisten“, betonte WK-Präsident Jürgen Mandl.

„Ausgezeichneter Betrieb für Lernen in Europa“
Neben den Bundeswappen wurde die Auszeichnung „Ausgezeichneter Betrieb für Lernen in Europa“ als Teil des Erasmus Plus Projekts „EQAMOB – Quality Assurance for In-company Learning Mobility for Apprentices“ verliehen. Zehn Unternehmen, darunter der Lehrbetrieb des Landes Kärnten, die im Bereich Auslandspraktika für Lehrlinge besonders engagiert sind, wurden so vor den Vorhang geholt, um den Mehrwert von berufsbezogener Auslandserfahrung für die Lehrlinge und für die österreichischen Unternehmen darzustellen.

 

Foto: HBF/Daniel Trippolt