Meister-Titel als sichtbare Spitze eines Erfolgsmodells

Die Geschichte der Lehre in Form der dualen Berufsausbildung ist eine Geschichte des Erfolgs. Nun ist sie um ein weiteres Kapitel reicher. Der Titel Meister bzw. Meisterin kann bald geführt werden – unbürokratisch und noch diesen Sommer.

Die Lehre als Berufsausbildung ist das Rückgrat des Wissenstransfers in Gewerbe und Handwerk. Sie bringt nicht nur Jugendliche in Beschäftigung, sondern bildet sie zu den so notwendigen Fachkräften heran. Allein in Kärnten wurden 2019 über 7000 Lehrlinge in knapp 2300 Lehrbetrieben ausgebildet. Damit ist die Lehre ein elementarer Grundstein für den Wirtschafts- und Lebensstandort. Vor allem in den Regionen sichern kleine und mittlere Meisterbetriebe Ausbildung, Arbeitsplätze und Wohlstand und sind das effektivste Mittel gegen Jugendarbeitslosigkeit.

Im Laufe ihrer Berufstätigkeit entscheiden sich immer mehr Fachkräfte dazu, die Meisterprüfung abzulegen. Sie ist der Schlüssel zu Führungspositionen im Unternehmen, aber auch die Ermächtigung, unternehmerisch tätig zu werden. Und nicht zuletzt berechtigt sie, selbst Lehrlinge auszubilden und damit das Fachwissen und die Erfahrung an junge Berufskollegen weiterzugeben.

Der Meistertitel zeugt nicht nur von Fachwissen, sondern auch von Engagement, dem Willen zur Weiterbildung und bürgt für Qualität. Dem wurde nach langem Fordern durch den Wirtschaftsbund nun Rechnung getragen.

Der Nationalrat hat in seiner letzten Sitzung die Novellierung der Gewerbeordnung beschlossen. Mit dabei die Erlaubnis, den Meistertitel als „Mst“ bzw. „Mst.in“ in Urkunden, Ausweisen und Dokumenten vor dem Namen zu führen. Formal ist er im Nationalen Qualifikationsrahmen dem akademischen Bachelor gleichgestellt (Stufe 6).

WB-Kärnten-Obmann Präsident Jürgen Mandl freut sich über den Erfolg für das Handwerk und sieht in dieser plakativen Aufwertung ein Werkzeug gegen den Fachkräftemangel: „Wenn erfolgreiche Führungskräfte und Unternehmer diesen Titel führen, machen sie für junge Leute sichtbar, dass die Lehre der Grundstein für eine erfolgreiche Karriere sein kann. Ich hoffe, dass viele diese Möglichkeit wahrnehmen und damit zu Leuchttürmen für die duale Ausbildung werden“, appelliert er an seine Unternehmerkollegen.

Die Eintragung des Titels ist ab 21. August möglich. Auf Wunsch und ohne großen administrativen Aufwand: Mit dem Zeugnis der Meisterprüfung kann bei der Meldebehörde bzw. der ausstellenden Behörde (bei Ausweisen und Urkunden) die Aufnahme des Titels erfolgen.

 

Foto: WB/Helge Bauer

Modehandel erleichtert: Fixkostenzuschuss auch für Saisonware

WB-Interventionen zeigen Erfolg. Die entsprechende Richtlinie lässt die Aufnahme des Wertverlusts bei saisonalen Artikeln zum Fixkostenzuschuss zu. Erfreulich ist auch die Vereinfachung des Verwaltungsverfahrens und die geschaffene Rechtssicherheit. Die Antragstellung ist in Kürze möglich.

„Der Fixkostenzuschuss stärkt die Liquidität unserer Unternehmen und hilft dabei, sie bestmöglich durch die Krise zu bringen“, so der Spartenobmann des Kärntner Handels, Raimund Haberl. Besonders betont er die Wichtigkeit des jüngsten Verhandlungserfolgs. Der WB habe auf Bundesebene enorme Verbesserungen der Richtlinie erwirkt, meint Haberl.

Die Schließung der Läden kam zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Die neuen Kollektionen waren bereits im Haus, und konnten nicht mehr verkauft werden. Gerade in der Modebranche bedeutet das beträchtliche Einbußen. „Viele Unternehmer können die Ware nur mehr im Abverkauf – mit beträchtlichen Rabatten – anbieten“, erklärt der Gremialobmann des Mode- und Freizeithandels, Hanns Stattmann, „da hilft der Zuschuss enorm, die Liquidität der Händler zu erhalten.“

Gemäß der Fixkostenzuschussrichtlinie kann nun auch für saisonale Ware, wie Modeartikel, die nach der Saison nur schwer an den Mann oder die Frau zu bringen sind, ein Zuschuss beantragt werden. Voraussetzung für die Beantragung ist ein Wertverlust von mindestens 50%. Durch eine Klarstellung bei der Ermittlung des Wertverlusts wurde endlich weitere Rechts- und Planungssicherheit für betroffene Betriebe geschaffen. Gremialobmann Stattmann appelliert an seine Unternehmerkollegen, sich intensiv mit diesem Thema auseinander zu setzen. Dadurch könne ein reibungsloser Ablauf und ein optimales Ergebnis der Antragstellung erreicht werden, „damit der Zuschuss auch schnell und bedarfsgerecht ankommt“, so der WB-Funktionär. Anträge können ab dem 19. August gestellt werden.

Alle Zeichen auf Zusammenarbeit: Jungunternehmerinnen lernten ihre Mentoren kennen

Geduld und Flexibilität. Beides mussten die 14 Mentees der FEMcademy im heurigen Jahr mitbringen. Denn gleich nach dem Hearing erfolgte der coronabedingte Shutdown und alles war anders.

Krisen sind immer auch Chancen. Für Optimierungen und für Neues. Auch das Wirtschaftsmentoring von „Frau in der Wirtschaft Kärnten“ nützte den coronabedingten Shutdown und legte die Weichen für eine noch effizientere Zusammenarbeit von Mentees und Mentoren. Denn neben Impulsen, Workshops und Netzwerk werden die Jungunternehmerinnen der FEMcademy für eine bestimmte Zeit von erfahrenen MentorInnen unterstützt. Jeder der MentorInnen hat ein eigenes Unternehmen und kann aus einem großen Erfahrungsschatz schöpfen. Ehrenamtlich treffen sie sich mit den Jungunternehmerinnen und machen mit ihnen einen Reality-Check. Ein wertvolles Feedback für die Zukunft.

FEMcademy: Heuer alles anders
Das erste Zusammentreffen mit der eigenen Mentorin oder dem Mentor war nicht nur für die Jungunternehmerinnen ein besonderer Tag, sondern auch für Carmen Goby, die ihre Funktion als WK-Vizepräsidentin und Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft Kärnten zurücklegte, um sich künftig in Wien als Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer zu engagieren.

„Die Förderungen von Jungunternehmerinnen war mir immer eine Herzensangelegenheit und ich freue mich, das Projekt erfolgreich zu übergeben. In den Kärntner Jungunternehmerinnen steckt Innovationskraft und noch sehr viel Potenzial, welches sich durch ein Mentoring entfalten kann“, sagt Goby. Als starke Stimme für die österreichischen Betriebe und besonders für EPU (Ein-Personen-Unternehmen) setzt sie sich weiter für deren Anliegen in Wien ein.
Auch der neu ernannten WK-Vizepräsidentin Astrid Legner ist die Förderung der nächsten Unternehmergeneration ein Anliegen. Legner dankte den Mentoren für ihr ehrenamtliches Engagement und wünscht den Mentees viel Erfolg.
Weiter geht’s im Herbst mit Workshops und einer Innovationsreise nach Wien. Die Projektleitung wurde von der Landesleitung Stv. Landesvorsitzenden Nicole M. Mayer und Landesgeschäftsführerin Tanja Telesklav übernommen.

Kooperation und Netzwerk leben
Im Sinne des Netzwerkens hatten die Mentees und Mentoren vor dem großen Matching auch Gelegenheit, sich untereinander kennenzulernen und auszutauschen. Dabei ging es um das Meistern von Krisen, Profilierung, Wertschätzung, Erfolgsbereitschaft, Klarheit und Balanceakte. Schließlich haben engagierte Unternehmerinnen eines gemeinsam – sie lassen sich nicht vom Schicksal unterkriegen, geben nicht so schnell auf und gehen gestärkt aus schwierigen Zeiten heraus.

Die Mentoren und ihre Mentees der FEMcademy 2020 sind:

  1. Modedesignerin Genese Akomi unterstützt Schneiderin Anna Millonig
  2. Susi Kos vom Gedankenkraft-Shop steht Christiana Glatz vom Mamiladen zur Seite
  3. Christiane Wernig von der Spenglerei Mitzner unterstützt Hautärztin Christa Stückler
  4. Ingrid Bachler vom Restaurant Bachler teilt ihre Erfahrung mit Elena Allesch von „Die Labsalerie“
  5. Raimund Haberl vom Farbenzentrum Haberl unterstützt Elke Aichholzer-Viscotti vom Farbstudio Viscotti
  6. Gründungsberater Reinhard Huber steht Energetikern und Stillberaterin Ingrid Kuttner zur Seite
  7. Sonja Haberl-Papst coacht Kerstin Schager von Elternbildung Familienharmonie
  8. Erfolgscoach Tara Geltner teilt ihre Erfahrungen mit Laura Gentile von Pfötchentraining
  9. Irene Maurer vom Stickdienst ist die Mentorin von Radkultur Carmen Delsnig
  10. Businesscoach Cosima Eirich unterstützt Magdalena Breuer-Stinig von Lenas Marketing- und Reiseservice
  11. Sabine Grünberger von MOKI Mobile Kinderkrankenpflege Kärnten teilt ihre Erfahrungen mit Monika Wegschneider von MONEL
  12. Versicherungsmakler und Vorsitzender der SVA Kärnten Franz Ahm steht Namoani Kobau zur Seite
  13. Brigitte Truppe von Perfect events unterstützt Natascha Pössenbacher von Nimmerland und Betty Partywelt

Gründungsberater Reinhard Huber ist auch Mentor von Heilmasseurin Silke Trummer

 

 

Foto: FiW/Anita Arneitz

WB-Direktorin Gstättner neue ÖGK-Vorsitzende Kärntens

Wechsel an der Spitze des Landesstellenausschusses der ÖGK: WB-Direktorin Sylvia Gstättner ist seit Anfang Juli neue Vorsitzende.

Gstättner übernahm am 1. Juli den Vorsitz der Landesstelle und löste Georg Steiner, der im ersten Halbjahr als Vorsitzender tätig war, ab.

Gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen ist es WB-Direktorin Sylvia Gstättner wichtig, konstruktiv zu arbeiten und bestmögliche Lösungen für die Versicherten, aber auch die Dienstgeber zu finden.

„Wichtig wird es sein, dass die Sozialversicherungen einen Konsolidierungskurs fahren und nicht einfach nur Geld vom Bund fordern!“, betont Gstättner.

Zu den Aufgaben des Landesstellenausschusses zählen neben den Verhandlungen regionaler Ärztehonorare und Stellenpläne auch die Behandlung von Anträgen an den Unterstützungsfonds, aber auch die konsequente Vertretung innerhalb der Landeszielsteuerungskommission sowie Gesundheitsplattform sind der neuen Landesstellenvorsitzenden ein Anliegen.

Lederwaren Dobesch – eine Ära geht nach 62 Jahren zu Ende

Geldbörsen, Gürtel und Passhüllen: Seit den späten 50er Jahren produzierte „Lederwaren Dobesch“ Handgefertigtes aus Leder. Nun wird beim neuen Handwerksmarkt am Alten Platz abverkauft.

Die Geschwister Eugen und Manfred Dobesch übernahmen 1983 das Geschäft ihres Vaters in Klagenfurt. Zuerst konzentrierten sie sich auf Uhrenbänder, aber als die ersten Kaufhäuser nach Klagenfurt kamen, verlagerte sich das Hauptaugenmerk des Brüderpaares auf Geldbörsen für Gastronomiebetriebe oder auch für die Klagenfurter Busfahrer.

Nun ist es an der Zeit für den wohlverdienten Ruhestand und die Gebrüder Dobesch freuen sich auf mehr Zeit mit den Enkelkindern. Am 30. und 31. Juli gibt es für alle Fans von Ledernem eine allerletzte Gelegenheit, die handgefertigten Produkte beim neueingeführten Handwerksmarkt am Neuen Platz zu kaufen.

Warum wir keine parteipolitischen Tagträumereien brauchen

Auffallend reflexartig ist in diesen Tagen die Antwort der Gewerkschaft auf jede erdenkliche Herausforderung immer die gleiche: Arbeitszeitverkürzung, 4-Tage-Woche und viele weitere allzu kurzfristig gedachte Unsinnigkeiten.

Weniger arbeiten, gleich viel verdienen. Was im ersten Moment reizvoll klingt, lässt aber die Frage offen, wer sich das leisten kann und wer am Ende die Rechnung bezahlen wird? Einmal mehr jene, die Arbeitsplätze schaffen. Die Gewerkschaft will uns eine Suppe einbrocken, die wieder einmal die Unternehmer auslöffeln sollen.

„Ohne Sicherheit ist keine Freiheit“, erkannte bereits Wilhelm von Humboldt vor über 200 Jahren. So steigt gerade in unsicheren Zeiten, die uns Covid19-bedingt noch eine Weile begleiten werden, gleichzeitig das Bedürfnis nach Sicherheit:  Es braucht einen klaren Fahrplan – auch und vor allem seitens der Politik, wie die Wirtschaft in Kärnten, in Österreich, Europa wieder angekurbelt werden kann. Denn das bringt Planungssicherheit für Unternehmen wie Mitarbeiter und damit verbunden Jobsicherheit.

Wir brauchen keine parteipolitischen Tagträumereien, wie das von der Gewerkschaft angepriesene „90 für 80“ Modell, keine neuen Belastungen, sondern ganz konkret eine Entlastung des Faktors Arbeit. Denn nur so können wir unseren Wirtschaftsstandort Kärnten stärken, neue Arbeitsplätze schaffen und sichern.

Aufschwung setzt einen gewissen Sinn für Realität voraus,

meint Ihre Sylvia Gstättner!

Neue Exportstrategie: Mit dem Schnellboot in die Zwiebelschalen

Trotz Einbußen schafft Kärntens Exportwirtschaft 2019 das drittbeste Ergebnis aller Zeiten. Jetzt wird die Außenwirtschaftsstrategie des Landes an ein Leben mit und nach Corona angepasst.

Die Rekordserie der exportierenden Kärntner Betriebe ist zu Ende: Die abkühlende Weltkonjunktur, die wirtschaftlichen Probleme in den USA und ein ausgelaufener Liefervertrag eines großen Kärntner Unternehmens bringen der erfolgsverwöhnten Exportstatistik des Landes im Jahr 2019 mit einem Außenhandelsbilanzüberschuss von 644 Mio. Euro zwar immer noch das drittbeste Ergebnis der Wirtschaftsgeschichte, aber dennoch ein Minus von acht Prozent gegenüber 2018. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl sieht es gelassen: „Wir hatten in den vergangenen Jahren einen unglaublichen Peak. Das ist ein gutes Ergebnis, wir bleiben auf hohem Niveau – und Einschläge wird es immer geben.“

Europa sucht Alternativen
Sein Rezept: Die seit Jahren laufende Diversifikation fortführen, die Abhängigkeit von einzelnen Märkten reduzieren. Denn die Situation der exportstarken Betriebe wird durch die Corona-Pandemie nicht einfacher, wie Mandl aus eigener Erfahrung weiß: „In 90 Prozent meiner Exportländer kann ich nicht reisen, ich kann nicht montieren und ich komme nur mit Schwierigkeiten wieder zurück.“ Die durch den internationalen Lockdown zerbrochenen Lieferketten, die Staus bei Containern und die Schließung der Häfen öffne aber für viele Unternehmen neue Chancen, ist Mandl überzeugt: „Viele europäische Unternehmen suchen jetzt Alternativen in Europa.“

Wirtschaftsmissionen als „Schnellboote“
Auf diese zielt die neue „Zwiebelschalenstrategie“ ab, mit der man die bestehende Exportoffensive von Wirtschaftskammer und Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig für die Corona-Zeit umbauen will. „Derzeit gibt es eine hohe Mobilität von Marktanteilen. Wir konzentrieren uns in den kommenden Monaten auf Märkte, die man mit dem Auto mit einem Tank erreichen kann – also einen Umkreis von etwa 1000 Kilometern“, beschreibt Schuschnig die neue Außenwirtschaftsstrategie Kärntens, übrigens die erste eines österreichischen Bundeslandes. In diesen Nahmärkten werden künftig „Schnellboote“ eingesetzt, also kleinere branchen- und länderbezogene Wirtschaftsmissionen, die mithilfe der Außenwirtschaftszentren vor Ort rasch organisiert werden können und den Teilnehmern wertvolle B2B-Kontakte ermöglichen. Die Geschäftsanbahnung für Incoming-Missionen wird unterstützt und ein digitales Parship-System soll exportinteressierte Firmen aus ganz Europa zusammenbringen. Schuschnig: „Mit dieser Neuaufstellung tunen wir den Wohlstandsmotor Export, um mit Schub aus der Krise zu kommen.“

Überschuss beim Weltmeister
Dafür ist Kärnten laut Meinrad Höfferer, dem Leiter der Außenwirtschaftsabteilung und seit kurzem auch stellvertretenden Direktor der WK Kärnten, in einer ausgezeichneten Position: „Wir haben unsere hohen Exportwerte mit Deutschland halten können, und ich kenne nicht viele Regionen auf der Welt, die mit dem Exportweltmeister einen Überschuss haben.“ Auch die Entwicklung mit Italien und Slowenien (erstmals unter den Top-3-Exportländern) sei erfreulich, stark auch Osteuropa mit Polen und Ungarn. Höfferer: „Ich gratuliere den Kärntner Betrieben, die es in schwierigen Zeiten geschafft haben, bei einem Exportvolumen von fast 7,5 Milliarden Euro für den Wirtschaftsstandort knapp 650 Millionen Euro zu verdienen. Mit der neuen Außenwirtschaftsstrategie passen wir uns optimal an ein Leben mit und nach Corona an.“

Für Nachtlokale geht es ums nackte Überleben

Rasche Hilfe für die Nachtgastronomie fordert die WK-Fachgruppe Gastronomie. Der wiederum verschobene Öffnungstermin für Bar- und Nachtlokale bringt die Betriebe unter massiven Druck.

Österreichs Nachtlokale dürfen weiterhin nicht aufsperren. Nachdem bisher ein Öffnen ab 1. August in Aussicht gestellt wurde, ist seitens der Bundesregierung nun von einer Öffnung „frühestens ab 15. August“ die Rede. Für die Nachtgastronomie ist das ein Schlag ins Gesicht, sagt Stefan Sternad, WB-Obmann der Fachgruppe Gastronomie: „Der Sommer ist generell eine umsatzstarke Zeit für die Kärntner Nachtlokale. Dass sie weiterhin geschlossen bleiben müssen, bringt den gesamten Branchenzweig massiv unter Druck. Für die Betriebe geht es um das nackte Überleben.“ Selbstverständlich habe man aber Verständnis für die Sorgen aufgrund steigender Infektionszahlen.

Die Verzweiflung unter den betroffenen Unternehmerinnen und Unternehmern ist groß. „Meine Kollegen sagen: Das Schlimmste ist die Ungewissheit. Wann wird man aufsperren dürfen? Wird man es bis dahin finanziell schaffen? Mit welcher Unterstützung kann man rechnen. Es gibt derzeit viele Fragen und wenige Antworten“, so Sternad. Von der Situation betroffen sind auch viele Mitarbeiter, die derzeit auf die Wiedereröffnung ihrer Arbeitgeber warten. „Man darf nicht vergessen: Hinter jedem Betrieb stehen viele Existenzen und Familien, auch jene von vielen Mitarbeitern.“ Sternad fordert rasche Lösungen für die betroffenen Betriebe. „Und wir sprechen hier nicht von Erleichterungen, sondern von konkreten Unterstützungsleistungen – also Geld, um die Fixkosten tragen zu können und um später wieder aufsperren zu können. Niedrigere Mehrwertsteuersätze bringen nichts, wenn man monatelang keinen Umsatz erwirtschaften darf.“

Ohne schneller und unbürokratischer Hilfe werde ein Großteil der heimischen Nachtlokale diesen monatelangen Corona-Shutdown nicht überleben, warnt der Fachgruppenobmann. Er fordert ein sofortiges Eingreifen: „Man entzieht diesen Unternehmen ihre Existenzgrundlage. Die Bundesregierung muss hier rasch reagieren!“ Andernfalls werde die Bar- und Clubkultur, wie man sie bisher in Österreich kannte, nach der Coronakrise nicht mehr existieren.

Foto: Helge Bauer

WB-Landesgruppenobmann Präsident Jürgen Mandl präsentiert Comeback-Paket für Kärnten

Welche Unterstützung hilft uns wirklich und was kommt davon bei den Kärntner Betrieben an? Präsident Mandl erklärt die 5 Maßnahmen und wie sie Kärnten wieder auf die Überholspur bringen.

 

„Bereits im Regierungsprogramm hat sich die Handschrift des Wirtschaftsbundes gezeigt. Und auch in der aktuellen Krise wurde erkannt, dass die Wirtschaft die Basis für den Lebensstandort ist“, zeigt sich der WK-Kärnten-Präsident zufrieden mit den Verhandlungserfolgen. Doch was bedeutet das konkret für Kärnten?

 

  1. Die Gemeindemilliarde
    „Investitionen der Gemeinden sind eine wichtige Triebfeder für die regionale Wirtschaft. Durch die Entlastungen bleibt die freie Spitze und somit die Aufträge erhalten“
    Geplant:                                                                                             62 Mio Euro
  1. Steuerstundungen
    „Der Bund stundet die Steuerschulden, um Liquidität zu erhalten. Ein gutes Tool, das die Wendigkeit der Betriebe gewährleistet“
    Bis Ende Juni beläuft sich dies auf:                                            340 Mio Euro

 

  1. Kurzarbeit
    „Die Kurzarbeit ist das treffsichere Mittel, um die Mitarbeiter in Beschäftigung zu halten. International werden wir um diese Maßnahme beneidet. Sie hat die Unternehmen entlastet und den ArbeitnehmerInnen Jobsicherheit gegeben“
    Auszahlung bisher:                                                                           130 Mio Euro

 

  1. Kinderbonus
    „Der Kinderbonus war mir auch ein persönliches Anliegen, weil er den Familien etwas mehr Luft zum Atmen gibt. Die Kaufkraft bleibt erhalten und der Wirtschaftskreislauf wird angekurbelt“
    Summe für 110.000 Kinder rund:                                                  40 Mio Euro

 

  1. Digitalisierung
    „Wichtig ist, dass man Lehren aus der Krise zieht. Die Notwendigkeit der digitalen Bildung wurde erkannt. Ab 2021 werden über 20.000 Laptops für die 5. und 6. Schulstufen zur Verfügung gestellt“

 

          Geschätzte Fördersumme in Kärnten bisher:                über 570 Mio Euro

 

 

„Wir sprechen also über echte Starthilfe für unseren Lebensstandort. Mit dieser Unterstützung des Bundes und mit dem gewohnten Unternehmergeist sind wir wieder auf dem richtigen Weg, der Stern des Südens zu werden!“, resümiert der WB-Kärnten-Obmann, „und da sind Maßnahmen der Krisenhilfe, wie etwa Fixkostenzuschuss und Härtefallfond, noch nicht inkludiert.“

 

Foto: WB/Helge Bauer

Die Wirtschaftskammer Kärnten hat eine neue Vizepräsidentin – natürlich aus unseren Reihen!

Die Berufung von Carmen Goby als Vizepräsidentin auf die Bundesebene ist eine Bestätigung der erfolgreichen Arbeit der letzten Jahre. Sie wird auch in Wien eine Bereicherung darstellen und eine wichtige Schnittstelle für Kärntner Themen bleiben.

WB-Obmann Präsident Jürgen Mandl begrüßt seine neue Stellvertreterin: „Ich freue mich auf die noch engere Zusammenarbeit mit Astrid Legner. Sie ist eine wahre Unternehmerpersönlichkeit und bringt viel Energie und Erfahrung mit ins Team.“
Mit KoR Astrid Legner wurde eine Vizepräsidentin nominiert, die die konsequente Arbeit des Wirtschaftsbund Kärnten mitgestalten wird und von der viele neue Impulse zu erwarten sind.

Die 52jährige Keutschacherin beweist mit ihrem Unternehmen TourGenuss tagtäglich, dass sie weiß, wo es lang geht. Seit fast zwei Jahrzehnten führt sie nicht nur erfolgreich ihren Betrieb, sondern auch Touristen, Reisegruppen und Firmenbelegschaften durch unser schönes Land. Fast ebenso lang engagiert sie sich als WB-Funktionärin in ihrer Fachgruppe auf Landes- wie Bundesebene. Als Spartenobmannstellvertreterin der Sparte Tourismus in der WKÖ vertritt sie nicht nur Brancheninteressen; sondern auch Kärnten stets mit vollem Einsatz. Als Obfrau des Notfallfonds unterstützt sie UnternehmerkollegInnen in schwierigen Zeiten.

Mit gewohntem Engagement und Elan wird sie als Vizepräsidentin eine noch stärkere Stimme für die EPUs und ein Vorbild für die Unternehmerinnen in Kärnten sein.

Auch WB-Direktorin Sylvia Gstättner streut der neuen Spitzenfunktionärin Blumen: „Astrid Legner ist die beste Wahl für diese Funktion. Als echtes Kraftpaket und passionierte und routinierte Interessenvertreterin wird sie viel für den Wirtschaftsbund und die Kärntner Wirtschaft bewegen!“

Wir gratulieren ihr ganz herzlich und wünschen ihr viel Erfolg bei all ihren Vorhaben in der neuen Funktion.

 

Foto: WB-Kärnten