Für Nachtlokale geht es ums nackte Überleben
Rasche Hilfe für die Nachtgastronomie fordert die WK-Fachgruppe Gastronomie. Der wiederum verschobene Öffnungstermin für Bar- und Nachtlokale bringt die Betriebe unter massiven Druck.
Österreichs Nachtlokale dürfen weiterhin nicht aufsperren. Nachdem bisher ein Öffnen ab 1. August in Aussicht gestellt wurde, ist seitens der Bundesregierung nun von einer Öffnung „frühestens ab 15. August“ die Rede. Für die Nachtgastronomie ist das ein Schlag ins Gesicht, sagt Stefan Sternad, WB-Obmann der Fachgruppe Gastronomie: „Der Sommer ist generell eine umsatzstarke Zeit für die Kärntner Nachtlokale. Dass sie weiterhin geschlossen bleiben müssen, bringt den gesamten Branchenzweig massiv unter Druck. Für die Betriebe geht es um das nackte Überleben.“ Selbstverständlich habe man aber Verständnis für die Sorgen aufgrund steigender Infektionszahlen.
Die Verzweiflung unter den betroffenen Unternehmerinnen und Unternehmern ist groß. „Meine Kollegen sagen: Das Schlimmste ist die Ungewissheit. Wann wird man aufsperren dürfen? Wird man es bis dahin finanziell schaffen? Mit welcher Unterstützung kann man rechnen. Es gibt derzeit viele Fragen und wenige Antworten“, so Sternad. Von der Situation betroffen sind auch viele Mitarbeiter, die derzeit auf die Wiedereröffnung ihrer Arbeitgeber warten. „Man darf nicht vergessen: Hinter jedem Betrieb stehen viele Existenzen und Familien, auch jene von vielen Mitarbeitern.“ Sternad fordert rasche Lösungen für die betroffenen Betriebe. „Und wir sprechen hier nicht von Erleichterungen, sondern von konkreten Unterstützungsleistungen – also Geld, um die Fixkosten tragen zu können und um später wieder aufsperren zu können. Niedrigere Mehrwertsteuersätze bringen nichts, wenn man monatelang keinen Umsatz erwirtschaften darf.“
Ohne schneller und unbürokratischer Hilfe werde ein Großteil der heimischen Nachtlokale diesen monatelangen Corona-Shutdown nicht überleben, warnt der Fachgruppenobmann. Er fordert ein sofortiges Eingreifen: „Man entzieht diesen Unternehmen ihre Existenzgrundlage. Die Bundesregierung muss hier rasch reagieren!“ Andernfalls werde die Bar- und Clubkultur, wie man sie bisher in Österreich kannte, nach der Coronakrise nicht mehr existieren.