Straßen, Brücken, Schienen und Flughäfen – an diese Schlagwörter denkt man beim Begriff Infrastruktur. Doch die Ansprüche sind im Umbruch. IT-Datenleitungen, Energieversorgung, Gesundheit und Telekommunikation stehen immer mehr im Fokus.
Die Initiative Future Business Austria kam bei einer Umfrage unter 240 österreichischen Top-Managern zum Schluss, dass klassische „alte“ Infrastrukturmaßnahmen ausgedient hätten. Technologien für Energieeffizienz, Sicherung gegen Cyber- und Terrorangriffe und Technologien für den Klimaschutz werden als Infrastrukturprojekte mit Priorität am häufigsten genannt.
Durch Förderung dieser Punkte könne die Wettbewerbsfähigkeit am europäischen und internationalen Markt gehalten und ausgebaut werden, so die Studie.
Vor allem durch die Ereignisse des letzten Jahres rückte die Versorgung mit Gesundheitsgütern und die Abhängigkeit von außereuropäischen Märkten in den Fokus. Neben der technischen Ausstattung im Gesundheitsbereich ist die wichtigste Voraussetzung, dass genügend gut ausgebildete Fachkräfte vorhanden sind, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Mit gezielten Maßnahmen könnte man den Bereich zukunftsfit gestalten und somit Schließungen und einen kompletten Lockdown verhindern. Dass Maßnahmen zur Verbesserung der „humanen“ Infrastruktur durchaus Sinn machen, zeigt eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung: Rund eine Milliarde Euro Umsatzverlust entsteht in einer Woche Lockdown.
Nur wenig Zuspruch findet der von der Politik forcierte 5G-Netzausbau. Nur die Hälfte der befragten Manager ist der Meinung, dass diese Technologie eine Rolle spielen werde. Obwohl diese Technologie mittlerweile in Österreich angekommen ist und immer weiter ausgebaut wird. Rund 38% der österreichischen Haushalte haben Zugang zu gigabitfähigem Internet. Die Geringschätzung dieser Infrastrukturmaßnahme dürfte auch der Tatsache geschuldet sein, dass der überwiegende Teil der Topmanager im Ballungsraum Wien tätig ist, der infrastrukturell natürlich um Einiges besser aufgestellt ist, als die Regionen und Täler in Kärnten. Ein weiterer Ausbau von hochschnellem Internet ist nicht nur wichtig für Betriebe, sondern auch ein gutes Mittel gegen Landflucht und Braindrain.
Weitere wichtige Schritte aus Kärntner Sicht erfolgten Ende des Jahres 2020. Die Breitbandinitiative Kärnten konnte 33 Millionen Fördermittel vom Bund lukrieren. 20 Millionen Euro werden vom Land Kärnten direkt verwendet um 23 Gemeinden anzuschließen. Hier handelt es sich vor allem um weiße Flecken in den entlegenen Tälern und Tourismusgemeinden, die in der Hochsaison hohe Datenmengen verarbeiten müssen.
Besonders wichtig ist der schnelle Ausbau in Zeiten von Homeoffice und immer höherer Nutzung in den Betrieben. Mit der Erweiterung des Netzes werden auch Betriebe außerhalb der Ballungsräume konkurrenzfähig.
28.000 Einheiten sollen bis 2023 an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Ob deine Region angeschlossen ist findest du hier: https://www.breitbandatlas.gv.at
Foto: breitbandatlas.gv.at