Weiterer Lockdown ist schlichtweg nicht finanzierbar
Jeder Tag im Lockdown kostet Österreich Unsummen. Nicht nur der Wirtschaft, auch dem Staatshaushalt. Eine weitere Schließung wird wohl nicht mehr zu verkraften sein. Was sind die Alternativen?
Erschütternde Zahlen liefert eine aktuelle Untersuchung der Schäden, die ein Lockdown, speziell die dritte Jänner-Woche betreffend, in der heimischen Wirtschaft anrichtet. Österreichweit entfällt den betroffenen Unternehmen in dieser Zeit ein Umsatz von rund 1,1 Mrd Euro (sic!). Fast die Hälfte davon (rund 500 Mio Euro) verliert der Einzelhandel. Lediglich langfristige Käufe (etwa im Einrichtungshandel) können dies durch Verschiebung ausreichend kompensieren.
Für die meisten Handelsbranchen ist dieser Ausfall nicht wieder aufzuholen, etwa im Modehandel. Ebenso verloren ist der Umsatz in Gastronomie und Hotellerie, die mit rund 455 Mio Euro Entfall pro Woche leben müssen. Hinzu kommen noch 100 Mio für Kunst, Unterhaltung und Erholung, sowie 40 Mio bei den persönlichen DienstleisterInnen.
Dass viele Corona-Hilfen nicht verlängert werden zeugt wiederum vom enden wollenden Budget, das dafür freigemacht werden kann. Es ist also höchste Zeit, die Strategie zu ändern. Zumal die Bevölkerung zunehmend die Bereitschaft missen lässt, sich an die Beschränkungen zu halten.
Seitens der Regierung sind nun Flexibilität und schnelles Umdenken gefordert. Denn die Lösung liegt auf der Hand. Begleitend zu einer durchdachten und gut organisierten Impfstrategie, bei der es vor allem auch um Tempo geht, braucht es Testungen. Denn mittels einer laufend zur Verfügung stehenden Test-Infrastruktur können die Infektionszahlen mindestens genauso gedrückt werden, wie durch die immer löchriger werdenden Lockdowns. Und die Kosten würden nur einen Bruchteil betragen.
Was dazu noch fehlt ist ein klares Regulativ seitens des Bundes und die Bereitschaft der Länder, auf politische Scharmützel zu verzichten und vor Ort anzupacken. Dann kommen wir ohne weiteren Lockdown in den Sommer und – hoffentlich – bis zur nötigen Durchimpfungsrate.