Qualitätslabel für Kärntner Unternehmen

Sektionschef Georg Konetzky verlieh acht Bundeswappen an Unternehmen, 29 Betriebe – darunter fünf Kärntner Firmen – erhielten ein staatliches Qualitätssiegel und zehn Unternehmen sind „Ausgezeichneter Betrieb für Lernen in Europa“.

Wien, 19. November 2019 – „Es sind Unternehmen ausgezeichnet worden, die sich in den vergangenen Jahren durch außergewöhnliche und innovative Leistungen Verdienste um die österreichische Wirtschaft erworben haben und in dem betreffenden Wirtschaftszweig eine führende und allgemein geachtete Stellung einnehmen“, erklärte Sektionschef Georg Konetzky aus dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort anlässlich der Verleihung des Bundeswappens an Vorbildbetriebe. Als offizielle Anerkennung der Republik Österreich übergab er die höchsten Auszeichnungen des Wirtschaftsministeriums an acht renommierte Unternehmen. Sie dürfen künftig als „staatlich ausgezeichnetes Unternehmen“ das Bundeswappen der Republik Österreich im geschäftlichen Verkehr führen.

29 Lehrbetrieben wurde das Bundeswappen mit dem Zusatz „Staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb” verliehen – darunter auch fünf Kärntner Unternehmen. Die Haslinger Stahlbau GmbH aus Feldkirchen, die Infineon Technologies Austria AG aus Villach, die Traußnig Spedition GmbH aus Wolfsberg, die Urbas Maschinenfabrik Gesellschaft m.b.H aus Völkermarkt und die Wanda Floristik GmbH aus Völkermarkt durften diese Auszeichnung entgegennehmen. „Diese fünf Betriebe haben sich durch außergewöhnliche Leistungen in der Ausbildung von Lehrlingen und im Lehrlingswesen hervorgetan. Das Wappen ist ein besonderes Qualitätssiegel und zeigt den Beitrag, den diese Unternehmen für die Zukunft der Jugendlichen als auch der Wirtschaft in Kärnten leisten“, betonte WK-Präsident Jürgen Mandl.

„Ausgezeichneter Betrieb für Lernen in Europa“
Neben den Bundeswappen wurde die Auszeichnung „Ausgezeichneter Betrieb für Lernen in Europa“ als Teil des Erasmus Plus Projekts „EQAMOB – Quality Assurance for In-company Learning Mobility for Apprentices“ verliehen. Zehn Unternehmen, darunter der Lehrbetrieb des Landes Kärnten, die im Bereich Auslandspraktika für Lehrlinge besonders engagiert sind, wurden so vor den Vorhang geholt, um den Mehrwert von berufsbezogener Auslandserfahrung für die Lehrlinge und für die österreichischen Unternehmen darzustellen.

 

Foto: HBF/Daniel Trippolt

Kärntner Wirtschaftsparlament: Gute Aussichten für den „Stern des Südens“

Ganz im Zeichen der künftigen Wirtschaftspolitik auf Bundes- und Landesebene stand am Dienstagnachmittag die letzte Sitzung des Kärntner Wirtschaftsparlaments in dieser Funktionsperiode, über die WK-Präsident Mandl eine erfolgreiche Bilanz zog.

 

Mit einer launigen Rede zur Lage der Kärntner Wirtschaft erntete Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl Szenenapplaus. Nach einem Rückblick auf das Wirtschaftsparlament vor genau einem Jahr – auch im November 2018 waren der Handelskrieg der USA gegen China, der Brexit und eine Unwetterkatastrophe in Oberkärnten die beherrschenden Themen – schaute Mandl in die Zukunft: „Da sehen wir allerdings ganz neue Perspektiven, die man sich vielleicht vor nicht allzu langer Zeit noch gar nicht hätte vorstellen können: Die ÖVP ist in Koalitionsverhandlungen mit den Grünen eingetreten.“

Gemeinsam mit dem Kärntner Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig habe er deshalb vor wenigen Tagen in Wien die Anliegen der Kärntner Wirtschaft vor Ort und persönlich dort eingebracht, wo im Moment über die nächste Bundesregierung und damit auch über die künftige Wirtschaftspolitik für Österreich und auch für Kärnten verhandelt werde. Mandl: „Ich habe dort auch ganz klar den Wunsch der Unternehmerinnen und Unternehmer in Kärnten deponiert, dass es angesichts der konjunkturellen Abkühlung darum gehen muss, den Kurs der Entlastung und Deregulierung fortzusetzen.“

Ökonomie und Ökologie werde in der Kärntner Wirtschaft seit langem als Symbiose und nicht als Gegensatz verstanden, viele Betriebe seien heute schon bei „green innovations“ bestens aufgestellt, in manchen Nischen sogar Weltmarkführer.  Mandl unterstrich, er nehme aber auch die Sorgen mancher Unternehmer hinsichtlich einer Regierungsbeteiligung der Grünen ernst: „Die Wirtschaft erwartet Erleichterungen und neue Möglichkeiten, ganz sicher nicht noch mehr Hemmschuhe und weitere Belastungen. Das habe ich selbstverständlich auch bei unseren Gesprächen mit den Verhandlungsteams in Wien klargemacht.“

Was die Wirtschaft dringend brauche, sei nun auch die versprochene zweite Etappe der Steuerreform. Das bedeute eine Tarifsenkung der Lohn- und Einkommensteuer – „mehr Netto vom Brutto“ –, die weitere Erhöhung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter, eine Anhebung des Gewinnfreibetrags und eine Senkung der Körperschaftssteuer. Weiters richtete Mandl an die nächste Bundesregierung den Wunsch nach Überarbeitung der Rot-weiß-Rot-Card: Kärnten sei von der Überalterung und Abwanderung am meisten betroffen von allen Bundesländern. Bereits 2030 würden 40.000 Menschen im erwerbsfähigen Alter fehlen, wodurch die Wirtschaftsleistung und damit der Wohlstand ernstlich in Frage gestellt sei. Das sei nur in Form einer österreichweiten Fachkräfteoffensive zu lösen, die auch Asylwerbern offenstehen solle, die eine Lehre absolvieren. Mandl: „Dass wir einerseits händeringend nach Fachkräften suchen und gleichzeitig jene abschieben, die ihre Bereitschaft und ihr Talent bereits unter Beweis gestellt haben, ist aus menschlicher, aber auch aus unternehmerischer Sicht ein Fehler, den wir uns nicht länger leisten sollten.“

Auch bei anderen Themen braucht der Lebensstandort Kärnten die Unterstützung der Bundesregierung. Der „Stern des Südens“ habe mit der neuen Koralmbahn und der Zunahme der internationalen Bedeutung der Häfen Triest und Koper beste Chancen, müsse aber die Hausaufgaben in der Infrastruktur machen – „damit die Wirtschaftsräume Graz und Klagenfurt langfristig zusammenwachsen können und Fürnitz ein Logistikstandort europäischer Dimension am Schnittpunkt von Tauernachse und Baltisch-Adriatischer Achse werden kann“, wie Mandl betonte: „Und die kann ganz sicher nicht mit mehreren hundert Zügen pro Tag durch die touristische Kernzone Kärntens am Wörthersee rattern: Unsere Forderung nach einer umgehenden Wiederaufnahme der Planungsarbeiten im Zuge des ÖBB-Rahmenprogramms inklusive der Prüfung der Güterzugumfahrung Sattnitz ist daher mehr als ernstgemeint.“

Die letzte Sitzung des Wirtschaftsparlaments in der laufenden Funktionsperiode – am 4. und 5. März 2020 finden in Kärnten die Wirtschaftskammerwahlen statt – nutzte Mandl für eine Bilanz. In den vergangenen fünf Jahren sei vieles gelungen, um seinem persönlichen Motto „Unternehmer sein muss wieder Freude machen – einen großen Schritt näher zu kommen. Auf Bundesebene nannte Mandl die Arbeitszeitflexibilisierung, die Sozialversicherungsreform und das Standort-Entwicklungsgesetz als Meilensteine.

Auf Landesebene seien die Wirtschaftsombudsstelle und die Initiative „Kärnten unternehmensfreundlich“ ins Leben gerufen worden, die Unternehmern dabei helfen würden, Probleme mit der praxisfremden Gesetzgebung und der überbordenden Verwaltung zu lösen. Weiter erwähnte Mandl die bis 2023 verlängerte Exportoffensive, die Betrieben bei der Markterschließung und bei Messebeteiligungen im Ausland helfe. Seit heuer ist Kärnten auch das Zentrum des „New Alpe Adria Network of Chambers“: Das ist ein Zusammenschluss der Wirtschafts-, Industrie-, Handels- und Handwerkskammern des Alpen-Adria-Raumes und ein wesentlicher Beitrag zu einem Europa der Regionen, deren wirtschaftliche Bedeutung mit zunehmendem Tempo wächst.

Besonders stolz ist Mandl auf den MAKERSPACE Carinthia als einen Ort, an dem sich Innovationstreiber austauschen können und ihre Ideen durch die Entwicklung von Prototypen verwirklichen können. Mandl: „Das ist für mich ein extrem wichtiger Schritt hin zu neuen Arbeitswelten, auf die wir uns vorbereiten müssen.“ Das gilt auch und besonders für das jüngstes Projekt Mandls, das KI4LIFE-Forschungszentrum, das er gemeinsam mit Infineon-Vorstand Sabine Herlitschka nach Kärnten geholt hat: Ziel dieses neuen Fraunhofer-Standortes in Klagenfurt ist die Unterstützung von vor allem kleinen und mittleren Kärntner Unternehmen bei den Herausforderungen der Digitalisierung. Fraunhofer-Austria-Geschäftsführer Prof. Dieter Fellner unterstrich in seinem Vortrag die Bedeutung der Digitalisierung als Vorstufe für den Einsatz künstlicher Intelligenz: „Das ist die Grundvoraussetzung, um sich auch im KMU-Bereich den Herausforderungen zu stellen. Aussitzen geht nicht!“

Der vom Finanzreferenten der Wirtschaftskammer Kärnten, dem Vorstandsdirektor der Raiffeisen Landesbank Peter Gauper, er­läuterte Voranschlag für das Haushaltsjahr 2020 wurde für die Kammer nach den vom Ge­setzgeber auferlegten Grundsätzen der Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit erstellt und vom Wirtschaftsparlament einstimmig angenommen.

Das Kammerbudget umfasst die Kammer und die dazugehörigen Betriebe gewerblicher Art. Die Kammer plant Umsatzerlöse (Umlagen, Gebühren und Leistungserlöse) und Sonstige Betriebliche Erträge in Höhe von Euro 28.882.940. Dem gegenüber stehen betriebliche Aufwendungen von Euro 30.365.890 Im betrieblichen Aufwand sind gemäß Haushaltsordnung der Wirtschaftskammern Investitionen in Höhe von Euro 2.751.900 enthalten, die teilweise durch zweckgebundene Rücklagen finanziert werden. Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses und Bewegungen aus der Auflösung von zweckgebundenen Rücklagen ergibt sich für das Kammerbudget im Haushaltsjahr 2020 ein ausgeglichenes Budget.

Die Voranschläge der insgesamt 65 Fachgruppen ergeben einen Bilanzverlust von 556.710 Euro, deren Deckung durch die Ausgleichsrücklagen gegeben ist. Die Wifi Kärnten GmbH budgetiert selbständig; im Rahmen des Kammerbudgets werden für Wifi – Investitionen 500.720 Euro veranschlagt, die über Mietverrechnung durch die Wifi GmbH getragen werden.

Foto: WKK

Regierungsprogramm muss ein Wirtschaftsprogramm werden

Landesrat Schuschnig und Wirtschaftsbund-Obmann Mandl präsentierten Wirtschaftspaket an die Bundesregierung: „Fünf Säulen für Kärntens Unternehmen.“

Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig und Wirtschaftsbund-Obmann WK-Präsident Jürgen Mandl deponieren klare Positionen zu den startenden Koalitionsverhandlungen im Bund. „Das künftige Regierungsprogramm muss einen Schwerpunkt für Wirtschaft und Konjunktur enthalten“, unterstrichen die beiden heute bei einem Pressegespräch in Klagenfurt. Das voraussichtlich abflachende Wirtschaftswachstum brauche „beherzte Maßnahmen“, so Schuschnig: „Nach einem Wachstum von 2,5 Prozent in den Jahren 2017 und 2018 sind für heuer 1,7 Prozent und 2020 1,4 Prozent prognostiziert. Jetzt ist die beste Zeit, um zu agieren und die richtigen Impulse zu setzen. “

WB-Obmann Mandl verwies auf die drei häufigsten Forderungen von Unternehmern in Kärnten: „Deregulierung, Entlastung bei Steuern und maßnahmen gegen den Fachkräftemangel.“ In der Wirtschaft bestehe die Sorge, dass es aufgrund der aktuellen Koalitionsverhandlungen zu Verzögerungen bei der Fortführung von Steuerreform und Entbürokratisierung kommen könnte, warnte Mandl: „Der eingeschlagene Weg, dass es keine Mehrbelastung für Unternehmer geben darf, muss fortgesetzt werden.“

Schuschnig und Mandl haben die Positionen bereits persönlich in Wien deponiert. Sie bestehen aus fünf Säulen. Schuschnig: „Wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen sind die beste Wirtschaftsförderung.“ Deshalb mahnt er die Abschaffung von Gold Plating und eine konsequente Fortsetzung der Entbürokratisierung ein.

Weiters brauche es mehr Raum für unternehmerische Freiheit und Investitionen. Dazu gehören etwa „die angekündigte Senkung der Körperschaftssteuer, die Anhebung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter auf 1.500 Euro und die Verkürzung der Abschreibungsdauer im Tourismus auf 15 Jahre“.

Auch in der Fachkräfteproblematik mahnen Schuschnig und Mandl wichtige Schritte ein. „Bereits in zehn Jahren werden uns fast 40.000 Fachkräfte in Kärnten fehlen“, so Mandl. „Deshalb muss die Rot-Weiß-Rot-Card überarbeitet werden.“ Sie soll auch Asylwerbern, die beitragen können und wollen, offenstehen. Mandl: „Fachkräfte sind Grundvoraussetzung für unseren Wohlstand.“ Für Schuschnig sollen digitale Grundkompetenzen und Wirtschaftskompetenzen zu Mindeststandards in der Ausbildung werden. Außerdem sollen Überstunden insbesondere in Mangelberufen steuerlich begünstigt werden.

„Schaffung moderner Infrastruktur ist ein Konjunkturprogramm“, ist Schuschnig überzeugt. „Die Koralmbahn ist ein entscheidendes Thema für den Wirtschaftsstandort – die Herausforderungen der Zentralraumtrasse braucht eine Lösung“, so Schuschnig. Mandl ergänzt: „Unsere Forderung nach einer umgehenden Wiederaufnahme der Planungsarbeiten ist mehr als ernst gemeint – es kann nicht sein, dass mehrere hundert Züge pro Tag durch Kärntens touristisches Kerngebiet donnern.“

Innovative Technologien sichern den Standort Kärnten. Deshalb wiederholte Schuschnig seinen Plan Kärnten zur Wasserstoff-Modellregion zu machen. „Dafür brauchen wir die Unterstützung der Bundesregierung.“ Schuschnig kann sich auch einen Logistik-Standort vorstellen, der emissionsfrei betrieben wird.

Überzeugt zeigten sich Schuschnig und Mandl, dass die Vertreter der Volkspartei bei den Koalitionsverhandlungen die Kärntner Anliegen einfließen lassen würden: „Wir wollen mit unserem Wirtschaftspaket sicherstellen, dass sich die künftige Bundesregierung klar zur Wirtschaft bekennt.“

 

Foto: kk

Das Bambusfahrrad vom Wörthersee – rebooted

Wie man aus der 120 Jahre alten Innovation „Bambusfahrrad“ eine nachhaltige do-it-yourself-Neuheit macht, erforschen Schüler der EUREGIO HTBLVA Ferlach in Zusammenarbeit mit dem MAKERSPACE Carinthia. 

Klagenfurt, Ferlach, Ebenthal: Alles Stationen der weltweit ersten industriell organisierten Bambusfahrradproduktion. Eine beinahe vergessene Tradition, die erst jetzt wieder aus dem Schatten tritt. Im nächsten Jahr werden Schüler des 5. Jahrgangs der Abteilung Industriedesign der EUREGIO HTBLVA Ferlach in ihren Diplomarbeiten untersuchen, wie auf Grundlage der Ideen der Firma K.k. priv. Bambusfahrräderfabrik Grunder & Lemisch verbunden mit modernen Materialen und Herstellverfahren heute nachhaltige und wartungsfreundliche Bambusfahrradrahmen gebaut werden können.

Den Anstoss gab das eben erschienene Buch von Oswald Wieser „Grundner & Lemisch Bambusfahrräder – in die Zukunft geholt“, dessen Inhalt sein Klappentext so beschreibt: „Auf der Stanley Cycle Show wurde im November 1894 das erste Bambusfahrrad der Bamboo Cycle Co. Ltd. vorgestellt als ‚the most elegant machine upon the market, and up to date in any respect‘. Es wurde sofort zur Sensation der Fahrradausstellung und die Nachricht darüber elektrisierte auch die Fahrradenthusiasten und Technikfreunde in Klagenfurt, Österreich. Es waren vor allem Franz Grundner, Otto Lemisch und Karl Bräuer, denen es gelang in den folgenden zwei Jahren Bambusfahrräder zur Serienreife zu bringen, die notwendigen internationalen Patente zu erwerben und eine Firma mit Produktionsstätte aufzubauen. 1898 hatte das Unternehmen bereits 63 Mitarbeiter und belieferte über Vertriebspartner und den damals aufkommenden Katalogvertrieb viele Länder Europas. In diesen Zeitraum fällt auch der Wettlauf von Erfindern in England, den USA und Österreich, die alle Patente für Bambusfahrräder einreichten. Aus diesem Fundus stellt das Buch diejenigen Ideen dar, die heute in Verbindung mit digitalen Fertigungstechniken und neuen Materialen geeignet sind, wartungsarme und nachhaltige Fahrräder zu bauen.”

Parallel zu der Diplomarbeit an der HTL Ferlach plant der MAKERSPACE Carinthia in Klagenfurt zusammen mit der Firma Smart Grass Bicycles aus Deutschland Workshops zum Selbstbau maßgeschneiderter Bambusfahrräder anzubieten. Mit seiner hervorragenden Ausstattung an Know-how und Maschinen ein idealer Ort, um auch die Entwicklung und Erprobung neuer Materialen und Herstellungsverfahren in Angriff zu nehmen. Ziel ist es, einen Bambusfahrradrahmen zu entwickeln, der leicht zerlegbar ist und aus biologisch abbaubaren Materialien besteht. Wenn man so will, treffen in diesem Projekt der Universalschlüssel von IKEA auf den vielversprechenden Stoff Lignin („flüssiges Holz“), der als Nebenprodukt in der Papierproduktion anfällt. In den Zellwänden eingelagert ist es Lignin, das jedem Baum erlaubt aufrecht zu stehen, eine Eigenschaft, die bei Bau von Bambusfährrädern sehr gut genutzt werden kann. Lignin ist biologisch abbaubar und der erste Kandidat um das Kunstharz Epoxid zu ersetzen.

Die konstruktiven Ideen von Grundner & Lemisch sind aber nicht nur im Zusammenhang mit biologisch abbaubaren Materialien interessant. Die Firma plasticpreneur, ebenfalls im MAKERSPACE Carinthia angesiedelt, beschäftigt sich seit Jahren mit der Wiederverwendung von Plastik. Sie unterstützt Firmen bei der Gründung und bei der Entwicklung ihres Geschäftes. Sie bietet Plug-and-
Play-Recyclingsysteme an mit deren Hilfe Plastik geschreddert und zu neuen Produkten verarbeitet werden kann. Rahmenverbindungen aus Altplastik herzustellen, die wie die gleichen Teile aus Lignin konstruiert wurden, sind das Ziel das plasticpreneur in diesem Projekt verfolgt. Mit dem Angebot von Bambusfahrradbaukursen parallel zu den Diplomarbeiten und der
Entwicklungstätigkeiten besteht eine Möglichkeit sich näher mit dem Thema Bambusfahrrad heute zu beschäftigen.

Wer nur mal schnuppern möchte kann in die Geschichte der Ferlacher und
Ebenthaler Bambusfahrradproduktion durch Teilnahme an den geführte Radtouren von RadKULTUR Delsnig teilnehmen. Pörtschach, Ferlach, Ebenthal und Klagenfurt sind die für das nächste Frühjahr geplanten Stationen an denen sich die Geschichte der Firma Grundner & Lemisch erfahren lässt und wo heute dem Thema Bambusfahrräder neues Leben verliehen wird.

Die Veranstaltung „Das Bambusfahrrad vom Wörthersee – rebooted“ am 27. November ab 18 Uhr im MAKERSPACE Carinthia in der Lastenstraße 26 in Klagenfurt gibt einen Einblick in die Geschichte des Bambusfahrradbaus am Wörthersee und die Aktivitäten zu seiner Wiederbelebung. Anmeldung unter: makerspace-carinthia.com/events

Kontakte und Information:

Foto: KK

 

Landesrat Schuschnig beim management club Kärnten

Was Kärnten auf dem Weg zum unternehmerfreundlichsten Bundesland braucht, erklärte Landesrat Sebastian Schuschnig beim Business Lunch.

Landesrat Sebastian Schuschnig eröffnete seinen kurzweiligen Vortrag mit einem flammenden Appell für den Wirtschaftsstandort: „Das Wirtschaftswachstum liegt über dem Österreichschnitt, wir haben einen starken Anstieg in der Exportquote und gute Arbeitslosenzahlen! Wir sind viel besser als gedacht und das dürfen wir voller Stolz sagen!“ Die Konjunktur trübt ein, deshalb müssen jetzt die Hausaufgaben gemacht werden. Dazu gehörten für Schuschnig neben der richtigen Infrastruktur der Fachkräftemangel sowie ein Investitions- und Ansiedelungsprogramm – wie das Standortmarketing. Die Koralmbahn und die Seidenstraße sieht er als eine Jahrhundertchance, die genutzt werden muss. Und das große Ziel ist natürlich Kärnten zum unternehmensfreundlichsten Bundesland zu machen. Im Anschluss diskutierten unter anderem MC-Präsident Gottfried Wulz, WB-Landesgruppenobmann Präsident Jürgen Mandl, Atrio-Geschäftsführer Richard Oswald, Spartenobmann Martin Zandonella, ÖWD-Niederlassungsleiterin Manuela Eder-Riedl und Kelag-Marketingleiter Werner Pietsch angeregt.

BU: Der MC-Vorstand mit Landesrat Sebastian Schuschnig und WB-Obmann Präsident Jürgen Mandl

Verleihung des Landeswappens an den Friseursalon Wilhelmer

Seit über 100 Jahren sorgt die Familie Wilhelmer für den perfekten Schnitt.

Eine besondere Ehre wurde dem umtriebigen Innungsmeister und Bundesinnungsmeister-Stv. Georg Wilhelmer zu teil: Im Zuge seines traditionellen Maronifests wurde ihm von Landeshauptmann Peter Kaiser das Kärntner Landeswappen verliehen. Der Friseursalon Wilhelmer sorgt schon seit über 108 Jahren für den perfekten Schnitt in Klagenfurt und bildete in dieser Zeit mehr als 200 Lehrlinge aus. „Georg ist nicht nur ein Meisterfrisör, sondern auch ein Vorzeige Innungsmeister. Er setzt sich für die Lehrlinge ein und kämpft gegen die illegale Ausübung dieses Gewerbes .“, gratuliert WB-Landesgruppenobmann Präsident Jürgen Mandl gemeinsam mit Spartenobmann Klaus Kronlechner zu diesem besonderen Jubiläum.

100 Jahre Plasounig in Villach

Das besondere Jubiläum wurde in Villach groß gefeiert!

Bernhard Plasounig ist nicht nur WK-Bezirksstellenobmann in Villach sondern erfolgreicher Unternehmer, der ein besonderes Jubiläum feiern durfte: seit 100 Jahren besteht der Familienbetrieb und hat sich vom Schlosserhandwerk hin zum Spezialisten für Hydrauliktechnik und Gelenkwellen entwickelt. 36 Mitarbeiter und sechs Lehrlinge produzieren Anlagen, die mittlerweile weltweit zum Einsatz kommen. WK-Vizepräsident Otmar Petschnig zeichnete gemeinsam mit WK-Direktor Michael Stattmann Bernhard Plasounig für seine Verdienste um die Kärntner Wirtschaft und sein Engagement in der Wirtschaftskammer Kärnten mit der Ehrennadel aus.

90 Jahre Buttazoni Stahlbau

KoR Armin Buttazoni ist mit seinem Betrieb nicht nur als Stahlbauer weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Er hat es immer wieder geschafft, sich neu zu erfinden. Gemeinsam mit seinem Sohn Armin entwickelt er in Himmelberg Innovationen auf höchstem Niveau – vom Hochbeet Ursula, über den multifunktionalen Hühnerstall Villa Henriette bis hin zu Fahrradgaragen inklusive Bike Lift Butler für heimische Bahnhöfe. Heuer wurde ein besonderes Jubiläum gefeiert: Der Familienbetrieb, der bereits in dritter Generation geführt wird, besteht seit 90 Jahren! Präsident Jürgen Mandl überreichte die Ehrenurkunde gemeinsam mit Bezirksobmann Christof Zechner und JW-Bezirksvorsitzender Brigitte Truppe und unterstrich dabei den Unternehmergeist, der den Buttazonis scheinbar in die Wiege gelegt wurde.

Maronifest Villach

Der Wirtschaftsbund Villach lud erstmals zu seinem traditionellen Maronifest in „die Greißlerei Villach“

Rund 120 UnternehmerInnen folgten der Einladung von WB Villach Obmann Raimund Haberl und genossen bei heißen Maroni, Jause und Glühwein das wunderschöne Ambiente der neuen Location.

Beim Netzwerken in gemütlicher Atmosphäre wurden unter anderem WB Landesgruppenobmann und WK Präsident Jürgen Mandl, WB Direktorin Sylvia Gstättner sowie Spartenobmann Helmut Hinterleitner gesichtet. „Nur mit einer gestärkten Interessenvertretung können wir Herausforderungen wie den Fachkräftemangel und den Bürokratieabbau stemmen, so Mandl. „Es freut mich besonders, dass so viele UnternehmerInnen unserer Einladung gefolgt sind. Der Wirtschaftsbund ist der richtige Ansprechpartner, wenn es um die Anliegen und Ideen der heimischen Betriebe geht. Das wollen wir auch in den nächsten fünf Jahren unter Beweis stellen“, so Obmann Haberl ergänzend.

Ebenso genossen Innungsmeister Adolf Pobaschnig, JW Kärnten Vositzender Marc Gfrerer und die Villacher Stadträte Katharina Spanring und Christian Pober die Gespräche mit den UnternehmerInnen. WK Villach Bezirksstellenobmann Bernhard Plasounig kam mit sei seinem Kollegen Hannes Kandolf  aus Hermagor und mit Markus Walluschnig und Phillip Löscher waren auch Teilnehmer des heurigen WB Mentoringprogramms beim Fest und nutzten die Chance für einen Austausch mit ÖVP Villach Obmann Peter Weidinger.

 

 

Foto: Hannes Pacheiner

Kärnten lebt in seinen Regionen!

Der „Stern des Südens“ hat ein großes Problem: Wie nicht zuletzt das Statistische Handbuch für Kärnten wieder einmal zeigt, gibt es hierzulande mehr Todesfälle als Geburten.

Die Wanderungsbilanz ist negativ, das bedeutet: Mehr junge Talente verlassen das Land auf der Suche nach Bildungschancen und Lebensglück, als von anderswo zu uns kommen. Und die, die bleiben, werden immer älter. Nicht die besten Bedingungen für den stärksten und schönsten Lebensstandort Österreichs, den zu schaffen unser gemeinsames Ziel ist.

Laut Prognose werden in Kärnten schon 2030 bis zu 40.000 Fachkräfte fehlen. Um dem entgegen zu wirken, brauchen wir nicht nur einen starken Zentralraum, sondern auch starke Regionen. Das Raumordnungsgesetz NEU, das gerade in Begutachtung ist, ist dabei ein wichtiger Meilenstein. Nur wird mit der geplanten neuen Ortskernregelung genau das Gegenteil passieren: Statt die Nahversorger in den Regionen zu unterstützen, könnten statt bisher 33 Einkaufszentren 132 entstehen – und das teilweise direkt bei den Taleinfahrten. Deshalb brauchen wir eine strenge Regelung, wie Orts- und Stadtkerne festgelegt werden! Doch das allein wird nicht reichen: Seit zwei Jahren sind wir das einzige Bundesland ohne Nahversorgerförderung. In Summe geht es um 200.000 Euro, mit denen Arbeitsplätze gesichert und Kommunalabgaben gewährleisten werden können. In Tirol hat man das Problem schon früher erkannt und Sonderförderprogramme für besonders betroffene Regionen eingeführt, dotiert mit zehn Millionen Euro für zehn Jahre. Und mit Erfolg: Die Absiedelung aus den Tälern konnte – oft gemeinsam mit einem starken Tourismus – gestoppt werden.

Für Kärnten sollte man solche Sonderförderprogramm für das Gail-, Möll-, Metnitz-, Gurk- und Lavanttal andenken. Denn wenn es gelingt, private, unternehmerische und kommunale Projekte umzusetzen, gibt es mehr Arbeitsplätze und mehr Kommunalabgaben in den Regionen. Und dann hätten wir auch wieder einen Kreislauf, der sich schließt, meint Ihre

Sylvia Gstättner