Kärnten lebt in seinen Regionen!

Der „Stern des Südens“ hat ein großes Problem: Wie nicht zuletzt das Statistische Handbuch für Kärnten wieder einmal zeigt, gibt es hierzulande mehr Todesfälle als Geburten.

Die Wanderungsbilanz ist negativ, das bedeutet: Mehr junge Talente verlassen das Land auf der Suche nach Bildungschancen und Lebensglück, als von anderswo zu uns kommen. Und die, die bleiben, werden immer älter. Nicht die besten Bedingungen für den stärksten und schönsten Lebensstandort Österreichs, den zu schaffen unser gemeinsames Ziel ist.

Laut Prognose werden in Kärnten schon 2030 bis zu 40.000 Fachkräfte fehlen. Um dem entgegen zu wirken, brauchen wir nicht nur einen starken Zentralraum, sondern auch starke Regionen. Das Raumordnungsgesetz NEU, das gerade in Begutachtung ist, ist dabei ein wichtiger Meilenstein. Nur wird mit der geplanten neuen Ortskernregelung genau das Gegenteil passieren: Statt die Nahversorger in den Regionen zu unterstützen, könnten statt bisher 33 Einkaufszentren 132 entstehen – und das teilweise direkt bei den Taleinfahrten. Deshalb brauchen wir eine strenge Regelung, wie Orts- und Stadtkerne festgelegt werden! Doch das allein wird nicht reichen: Seit zwei Jahren sind wir das einzige Bundesland ohne Nahversorgerförderung. In Summe geht es um 200.000 Euro, mit denen Arbeitsplätze gesichert und Kommunalabgaben gewährleisten werden können. In Tirol hat man das Problem schon früher erkannt und Sonderförderprogramme für besonders betroffene Regionen eingeführt, dotiert mit zehn Millionen Euro für zehn Jahre. Und mit Erfolg: Die Absiedelung aus den Tälern konnte – oft gemeinsam mit einem starken Tourismus – gestoppt werden.

Für Kärnten sollte man solche Sonderförderprogramm für das Gail-, Möll-, Metnitz-, Gurk- und Lavanttal andenken. Denn wenn es gelingt, private, unternehmerische und kommunale Projekte umzusetzen, gibt es mehr Arbeitsplätze und mehr Kommunalabgaben in den Regionen. Und dann hätten wir auch wieder einen Kreislauf, der sich schließt, meint Ihre

Sylvia Gstättner