Wirtschaft enttäuscht von ‚Kärntner Lösung‘

Mit einem Tag Verzögerung gegenüber den anderen Bundesländern verkündete LH Kaiser die zusätzlichen Einschränkungen für Kärnten. Gastro und Hotellerie müssen weiter geschlossen halten, Unternehmer zeigen sich enttäuscht.

Landeshauptmann Peter Kaiser verordnet längere Schließungen für Teile der Kärntner Wirtschaft. Im Zuge einer Pressekonferenz gab er an, dass er im Einvernehmen mit ExpertInnen die Mindeststandards der Bundesregierung folgend verschärft:

Gastronomiebetriebe und Hotellerie bleiben bis einschließlich Donnerstag, 16. Dezember geschlossen

In der Branche reichen die Reaktionen von Unverständnis bis Wut. Denn die Regelung nimmt den Touristikern die Möglichkeit, an den jetzt kommenden Öffnungsschritten teilzuhaben und das zu tun, worin ihre Berufung besteht: Gastfreundschaft zu leben.

„Unsere Unternehmer sind durchaus realistisch. Ihnen ist der Ernst der Lage sehr wohl bewusst. Viele haben sich aber beim Wirtschaftsbund gemeldet und ihren Unmut geäußert“, berichtet Sylvia Gstättner, WB-Kärnten-Direktorin. Seit fast zwei Jahren seien die Schutzmaßnahmen für die Hotellerie und Gastronomie Teil des täglichen Geschäfts. Die Restaurants und Gasthäuser gingen routiniert und gut aufgestellt damit um. „Dass ihnen mit dieser Einschränkung das Misstrauen des Landeshauptmanns ausgesprochen wird, tut weh“, so Gstättner.

Warum LH Kaiser 24 weitere Stunden die Unternehmer im Ungewissen gelassen hat, um dann dasselbe zu verkünden, was bereits gestern in 3 anderen Bundesländern klar war, bleibt unbeantwortet.

Ebenfalls in Zweifel gezogen wird die erhoffte positive Auswirkung auf die Intensivbettenauslastung: „Ob diese fünf Tage den Ausschlag geben können, darf bezweifelt werden“, ist die WB-Direktorin skeptisch.