Gstättner: Gesundheitsreferentin Prettner verunsichert Versicherte
Unternehmer wollen bei Krankenständen Fairness gegenüber dem Betrieb, den Kollegen und den Versicherten, unterstreicht die Obmannstellvertreterin der Kärntner Gebietskrankenkasse (GKK) und WB-Direktorin Sylvia Gstättner.
Kein Verständnis für die „alternative facts“ der Kärntner Gesundheitsreferentin Beate Prettner hat die Sozialversicherungsexpertin des Kärntner Wirtschaftsbundes, GKK-Obmann-Stv. und WB-Direktorin Sylvia Gstättner: „Aufgrund offensichtlicher ideologischer Scheuklappen die neue Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) abzulehnen, ist eine Sache; die Verunsicherung der Versicherten durch eine völlig unbegründete Panikmache eine andere.“
Weder Ärzte noch Mitarbeiter würden durch die Änderungswünsche der Wirtschaft unter Generalverdacht gestellt, wie Prettner argwöhne, betont Gstättner: „Von der Bekanntgabe von Diagnosen kann keine Rede sein. Das widerspräche eindeutig der ärztlichen Schweigepflicht und wird mit keinem Wort erwähnt oder gar gefordert. Prettners Beispiele entbehren jeglicher Grundlage!“ Schon bisher sei laut Gesetz die Ursache der Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit oder Arbeitsunfall/Berufskrankheit auf der Krankenstandsbescheinigung auszuweisen. Gstättner: „Das hat Auswirkungen auf die Dauer der Entgeltfortzahlung durch den Betrieb. Daran wird sich nichts ändern.“
Die bewusste Verbreitung von Fake News durch Prettner sei ein Schlag ins Gesicht für die heimische Wirtschaft, die – entgegen der weit verbreiteten Meinung – je nach Ausmaß der Dienstzugehörigkeit 6 Wochen aufwärts die Kosten von krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit tragen würde. Erst bei einem länger dauernden Ausfall würde die Sozialversicherung einspringen. Gstättner: „Die Unternehmerinnen und Unternehmer bekennen sich zu ihren Verpflichtungen rund um eine Erkrankung eines Mitarbeiters. Es ist im Interesse aller Beteiligten, dass sich kranke MitarbeiterInnen auskurieren und im Krankenstand bleiben, solange sie nicht fit sind. Gleichzeitig ist es jedoch wichtig, Fairness sicherzustellen und im Sinne aller BeitragszahlerInnen Missbrauch einzudämmen, sowohl auf Arbeitnehmer- als auch auf Arbeitgeberseite. Das sehen hoffentlich auch LR Prettner und die Gewerkschaft so – oder ist dort Krankenstandsmissbrauch mittlerweile ein Kavaliersdelikt? Wir wollen bei Krankenständen jedenfalls Fairness gegenüber dem Betrieb, den Kollegen und den Versicherten.“
Zum Therapieprojekt „Alkohol.leben können“ teilte Gstättner mit, dass ein offener Diskussionsprozess mit der Pensionsversicherung derzeit zu Verzögerungen führe. Das habe rein gar nichts mit der ÖGK- Einführung zu tun. Gstättner: „Ich ersuche Frau Prettner dringend, sich wenigstens einigermaßen mit den Fakten vertraut zu machen. Am Ende glaubt das ja noch jemand, was sie da aussendet.“
Foto: Helge Bauer