Leistung muss wieder zählen: Ein Weckruf für die österreichische Wirtschaftspolitik

Wer aktuell die Medien verfolgt, wird feststellen, dass sich der Diskurs in Kärnten wie in Österreich hauptsächlich um das (Um-)Verteilen und nicht um das Erarbeiten dreht. In einer Wertegesellschaft sollte Leistung und Leistungsbereitschaft ganz oben stehen. Der Einsatz unserer UnternehmerInnen und ihrer MitarbeiterInnen verdient in einem gesellschaftlich und wirtschaftlich schwierigen Umfeld entsprechende Wertschätzung.

So muss man die Vollzeitarbeit wieder attraktiver gestalten. Es wurden in den letzten Jahren die niedrigen Einkommen steuerlich entlastet, weshalb der Nettostundenlohn in Teilzeit höher ist als in Vollzeit. Mehrarbeit ist in Österreich so unattraktiv wie kaum woanders in der EU. Nur Spanien und Belgien übertreffen uns hier. Wer die Arbeitszeit um 50 % erhöht, bekommt in Österreich nur 32 % mehr netto. In Schweden oder Dänemark sind es 44 %. Daher muss die steuerliche Belastung für die mittleren und höheren Einkommen dringend gesenkt werden, damit sich Leistung wirklich auszahlt. Natürlich ist das auch eine sinnvolle Maßnahme, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Die Leistungsfähigkeit der UnternehmerInnen leidet massiv unter der hohen Inflation. Während benachbarte Länder ihre Inflationsraten drastisch gesenkt haben, wie beispielsweise Italien auf 0,5 %, gehört Österreich mit einer Inflation von 5,7 % zum Spitzenfeld in der EU. Die Vorstellung, dass hohe Lohnabschlüsse und damit verstärkte Kaufkraft zu Wachstum führen, greift hier nicht, sondern belastet unsere Unternehmen über die Maßen. Es ist an der Zeit, dass die Regierung effektive Maßnahmen ergreift, um die Inflation endlich in den Griff zu bekommen. Dieser „schleichende Milliardenschwund“ muss gestoppt werden, um die Benachteiligung der heimischen Wirtschaft zu beenden. Dafür braucht es aber vor allem weniger parteipolitisches Hickhack, sondern mehr Sachpolitik. Es ist längst überfälllig, diesen wirtschaftlichen Kurs zu korrigieren und die Grundlage für nachhaltigen Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen.

meint Ihre,

Sylvia Gstättner