Corona-Chaos: Wirtschaft droht mit Schadenersatzklage

Betriebe hätten Verwaltungsversagen satt, erklärt die stärkste Unternehmerorganisation Kärntens, der Wirtschaftsbund. 

Nach bald zwei Jahren Corona-Pandemie sei das Verständnis der Unternehmerschaft für die anhaltenden Schwächen und Versäumnisse von Politik und öffentlicher Verwaltung am Ende, erklärte heute Sylvia Gstättner, die Direktorin des Wirtschaftsbundes. Die nunmehr angekündigte Einstellung der Freitestungen mit Samstag, 00.00 Uhr, sei eine weitere Bankrotterklärung eines Systems zur Pandemiebekämpfung, das in Kärnten noch nie einwandfrei funktioniert habe. Gstättner: „Seit 22 Monaten erfolgt das Coronamanagement in Kärnten nach dem Motto ‚zu wenig, zu lasch und zu langsam‘. Und in aller Regel sind es die Kärntner Betriebe und ihre Beschäftigten, die die Zeche für dieses Versagen zu zahlen haben!“

So führe auch jetzt die kapazitätsbedingte Einstellung der Freitestungen für Abgesonderte dazu, dass den ohnehin an Personalengpässen leidenden Unternehmen zur Aufrechterhaltung des Betriebs dringend benötigte Mitarbeiter weitere fünf Tage fehlen würden. Gstättner: „Und das, nachdem wir schon vor längerem darauf hingewiesen haben, dass die erwartete ‚Omikron-Wand‘ ein vorübergehendes Aussetzen von Pönalzahlungen und die befristete Liberalisierung von Arbeitszeitregelungen erfordert hätte. Nichts davon ist von politischer Seite geschehen!“

Gstättner kündigte an, nun auf Ebene des österreichweiten Wirtschaftsbundes die Zustände beim Corona-Management in anderen Bundesländern prüfen zu lassen: „Wir schauen uns dieses Kärntner Trauerspiel nicht länger an und behalten uns im Namen der betroffenen Betriebe die rechtliche Klärung von Schadenersatzfragen vor.“

Foto: WB/Helge Bauer