WKK-Vize Goby: „Ferienbetreuungsangebote besonders für berufstätige Eltern wichtig!“

Lernangebote, Nachhilfeeinheiten und Sommerbetreuungsangebote für Kinder berufstätiger Eltern und Unternehmerfamilien müssen jetzt dringend geplant werden.

Als wichtige, erfreuliche Nachricht für alle berufstätigen Eltern bezeichnet Carmen Goby, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Kärnten, die Klarstellung, dass Sommercamps und andere Ferienbetreuungsangebote ab Juni stattfinden können. „Die Lösung der zuständigen Bundesministerinnen Christine Aschbacher und Susanne Raab bringt endlich die dringend notwendige Planbarkeit für berufstätige Eltern und die heimischen Betriebe gleichermaßen“, unterstreicht Goby.

Niveau-Unterschiede ausgleichen
Der Sommer stellt viele Eltern vor ganz besondere Herausforderungen, da Urlaub und Zeitausgleich nach dem Lock-Down vielfach aufgebraucht sind, die Wirtschaft wieder voll hochfährt, Eltern – als Unternehmerinnen und Unternehmer und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – voll im Einsatz sind und auch das Betreuungsmodell durch Großeltern in diesem Sommer, aufgrund des Coronavirus, nur eingeschränkt möglich sein wird. Durch die lange Phase des Homeschooling haben sich zudem oftmals Niveau-Unterschiede im Bildungsstand von Schülerinnen und Schülern vergrößert. „Es gibt also viele Punkte, an denen mit einer flächendeckenden, flexiblen und qualitativ hochwertigen Sommerbetreuung angesetzt werden muss“, betont Goby.

Bedarfsorientierte Betreuung
Das Team von Frau in der Wirtschaft Kärnten ist seit Anbeginn der Corona-Krise im regelmäßigen Austausch mit dem Kärntner Bildungsdirektor Robert Klinglmair, dem Büro des Bildungsreferenten der Landesregierung, Dietmar Mitteregger, und mit über 100 Sommerbetreuungsanbietern in Kärnten. „Es braucht ein bedarfsorientiertes Bildungsangebot, um Bildungsrückstände aufzuholen, wir wollen aber auch, dass wöchentliche Schwerpunkte gesetzt werden, wie z.B. Sprachen, Kunst, Entrepreneurship, Finanzbildung oder Digitale Kompetenzen. In Zusammenarbeit mit Feriencamps und privaten Anbietern braucht es außerdem Betreuungsangebote für die Freizeitgestaltung.“

Homeschooling und weitere Lernangebote
Durch den Heimunterricht hätten sich leider auch die Niveau-Unterschiede im Bildungsstand von Schülerinnen und Schüler gezeigt. „Aus diesem Grund müsse die Sommerbetreuungen auch den Bereich des Lernens qualitativ besetzen,“ so Goby. Nachhilfeeinheiten, sogenannte Summerschools, und weitere attraktive, kostenlose Lernangebote könnten Abhilfe schaffen. Viele Eltern wären nun darauf angewiesen, dass die Anbieter schnell handeln würden. Goby: „Die zweite Lockerungsverordnung des Bundes gibt dafür jetzt genügend Raum. Die Kinderbetreuung in den Sommerferien ist für berufstätige Eltern, besonders aber auch für Alleinerziehende, eine wichtige Maßnahme zur Entlastung.“

Planungssicherheit und Förderungen
Die kooperative Zusammenarbeit mit den Behörden hinter den Kulissen sei ein schönes Beispiel dafür, was die WKK als Interessenvertretung für einen wettbewerbsfähigen und funktionierenden Wirtschafts- und Lebensstandort leiste, denn in einem Punkt seien sich alle einig, so die WK-Vizepräsidentin: „Das wirtschaftliche Comeback Kärntens und die erforderliche Rückholung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Kurzarbeit wird nur mit der entsprechenden Infrastruktur in der Kinderbetreuung funktionieren! Wir brauchen Planungssicherheit und verlässliche Lösungen, sowohl für berufstätige Eltern als auch für unsere heimischen Arbeitgeberbetriebe. Ein besonders erfreuliches Zwischenergebnis ist, dass in Kärnten im heurigen Sommer eine flächendeckende, durchgehende (Klein-)Kinderbetreuung gewährleistet sein wird und dass das Kinderstipendium bereits auf zwölf statt der bisherigen elf Monate ausgeweitet wurde. Der Sommer 2020 ist ein anderer als sonst und das sollte man zum Anlass nehmen, auch künftig eine gesicherte und flächendeckende Kinderbetreuung zur Verfügung zu stellen. Durch steuerliche Begünstigung bzw. öffentliche Förderung von Betreuungsangeboten und Feriencamps muss die Sommerbetreuung auch leistbar sein.“

Sommerbetreuung Kärnten
Auf der Sommerbetreuungs-Website der Wirtschaftskammer Kärnten www.sommerbetreuung.at finden sich regionale Angebote für Feriencamps. „Unser Team ist derzeit in Kontakt mit den Anbietern und führt auch hier aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen noch eine Bedarfserhebung durch, welche offenen Baustellen und Fragen es aktuell gibt, wie z.B. ob der Mindestabstand in Bussen eingehalten werden muss etc. So möchten wir sicherstellen, dass die Anbieter die Camps dieses Jahr noch umsetzen können“, betont Goby.

Frau in der Wirtschaft (FiW) in der Wirtschaftskammer Kärnten (WKÖ) ist ein starkes Netzwerk für selbstständige Frauen – von der Kleinstunternehmerin bis zur Topmanagerin. FiW vertritt die Interessen der rund 17.600 Kärntner Unternehmerinnen und unterstützt mit umfassendem Service unternehmerischen Erfolg.

Zum Forderungspapier „Kinderbetreuung im Sommerhttps://bit.ly/2ZYnwUD

Die wichtigsten Änderungen der Lockerungen für Sommercamps und Ferienbetreuungen:

  • Sommercamps und Ferienbetreuungsangebote können ab Juni wieder stattfinden, da sie in der Lockerungsverordnung als Veranstaltung definiert werden.
  • Im Juni sind bereits 100 Kinder und Jugendliche pro Angebot erlaubt. Betreuerinnen und Betreuer müssen nicht in diese Höchstzahl eingerechnet werden.
  • Bei mehr als 100 Kindern und Jugendlichen müssen Anbieter von Ferienbetreuung einen COVID-19-Beauftragten bestellen und ein COVID-19-Präventionskonzept ausarbeiten.
  • Die geltenden Hygienemaßnahmen sind weiterhin einzuhalten.
  • Bei Nächtigungen oder bei Ausübungen von Sportarten gelten weitere Bestimmungen: Eine Übernachtung in Gemeinschaftsschlafräumen ist nur zulässig, wenn ein Abstand von mindestens 1,5 Meter eingehalten wird oder durch geeignete Schutzmaßnahmen zur räumlichen Trennung garantiert wird.

 

 

Foto: WKK/Anita Koppitsch