Wirtschaftstreibende schrauben Erwartungen und Investitionen zurück

Russland-Krieg, Inflation, Mitarbeitermangel, Energie- und Personalkosten: Die Wirtschaftstreibenden schrauben Erwartungen und Investitionen deutlich zurück, zeigte heute die mittlerweile 18. Kärntner Investitions- und Konjunkturkonferenz.

Die „Multikrise“ hat nun auch die Unternehmer in Kärnten erfasst. Das aktuelle Investitionsbarometer 2023 (der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen der kommenden zwölf Monate) dreht deutlich ins Minus sowohl bei den Gesamtumsätzen (-50 %) und Exportumsätzen (-61 %) als auch bei Auftragslage (-62 %), Investitionen (-26 %) und Beschäftigung (-26 %). Über die Branchenergebnisse informierten LGO Jürgen Mandl und die Spartenobleute des Wirtschaftsbundes, die Kärntner Landesregierung mit LH Peter Kaiser, LHStv. Martin Gruber und Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig.

Betriebe blicken mit Sorge in die Zukunft

Im Durchschnitt erwarten rund 55 % der Unternehmen für ihre Betriebe Verschlechterungen, ein deutlicher Stimmungsabschwung im Vergleich zum 2. Halbjahr 2022 (33 %). Der Saldo aus positiven und negativen Erwartungen fiel gegenüber dem Vergleichszeitraum am stärksten bei den Gesamtumsätzen (um -43 %).

Wirtschaftsklima negativ

Noch schlechter als ihre persönlichen Geschäftsaussichten beurteilen die Unternehmer das Wirtschaftsklima, also die grundlegenden Rahmenbedingungen. Kritisch sind dabei vor allem Unsicherheiten durch Herausforderungen bezüglich Fachkräftemangel, Arbeitskosten sowie Inflation. Aber auch geopolitische Probleme wie vor allem der Russland-Krieg in der Ukraine und der Systemwettbewerb der Weltmächte mit der Gefahr einer Entkopplung zwischen Ost und West spielen eine große Rolle.

Investitionstätigkeit sowie Neuinvestitionen sinken weiter

Nur 61 % der Unternehmen geben steigendes bzw. gleichbleibendes Investitionsvolumen an (-10 % im Vergleich zum 2. HJ 2022). Kapazitätsauslastung stellt sich als wichtigster Grund für Neuinvestitionen heraus. Investiert wird vor allem in den Bereichen ökologische Nachhaltigkeit und Innovation.

Exporterwartungen gehen drastisch zurück

Nur 34 % der exportierenden Betriebe rechnen mit steigenden (ca. 5 %) bzw. gleichbleibenden (ca. 30 %) Exportumsätzen (-47 % im Vergleich zum 2. HJ 2022). 66 % der Unternehmen gehen von sinkenden Exportumsätzen aus.

Wohlstandsniveau in Gefahr

„Es ist eine Fülle an Herausforderungen, die auf die Wirtschaft zukommen“, fasste LGO Mandl die Ergebnisse der KIKK zusammen. Das beginne bei den geopolitischen Themen, deren Auswirkungen vor allem im Energiebereich nicht absehbar seien. Aber auch die Inflation, der anhaltende Arbeitskräftemangel und die Kostensteigerungen bei Löhnen und Gehältern.

Funktionärsarbeit wichtiger denn je!

Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen ist die Arbeit unserer Funktionäre umso wichtiger, denn SIE haben den Überblick über ihre Fachgruppe oder Sparte, wissen wo genau der Schuh drückt, können für Verbesserungen kämpfen und dafür sorgen, dass die Bundes- und Landespolitik Rahmenbedingungen schaffen, die das Wirtschaften erleichtern und den Weg durch schwierige Zeiten ebnen.