Trafikanten fordern Weiterentwicklung des Tabakmonopols

Das Bundesgremium der Tabaktrafikanten in der Wirtschaftskammer Österreich betont die wichtige Rolle der Trafikanten im Jugendschutz und warnt vor der unsicheren Zukunft der Trafiken.

Bedrohung für österreichische Trafiken

Wolfgang Streißnig und das Bundesgremium der Tabaktrafikanten machen darauf aufmerksam, welche Entwicklungen besorgniserregend sind und wie man jetzt handeln sollte.
In den über 5.000 Trafiken in Österreich werden jährlich rund 12,2 Milliarden Zigaretten an etwa 1,6 Millionen erwachsene Raucher verkauft. Dadurch generiert der Staat jährlich etwa 2,7 Milliarden Euro an Steuereinnahmen. Jedoch ist die Zukunft der Branche gefährdet, da die Raucherzahlen aufgrund von Anti-Raucherkampagnen auf nationaler und EU-Ebene rückläufig sind.

Dringendes Handeln nötig

Eine im Frühjahr 2022 im Auftrag des WKÖ-Bundesgremiums von der KMU Forschung Austria durchgeführte Studie hat gezeigt, dass dies weitreichende betriebswirtschaftliche Konsequenzen hat. Tausende Arbeitsplätze sind bedroht, und die Existenz vieler kleiner familiengeführter Unternehmen steht auf dem Spiel. „Die meisten österreichischen Trafiken sind Familienunternehmen, und mehr als die Hälfte der Trafiken werden von Menschen mit Behinderungen geführt. Sie bilden das größte inklusive Unternehmer-Netzwerk Österreichs“, sagt Wolfgang Streißnig, Obmann des Bundesgremiums der Trafikanten. Es ist wichtig, ihre Zukunft zu sichern. „Um die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit der österreichischen Trafiken zu gewährleisten, ist eine Weiterentwicklung des Tabakmonopols um weitere sensible Genussmittel wie Nikotinbeutel erforderlich. Schließlich stellen die Trafikanten sicher, dass Tabak- und Nikotinprodukte nicht an Minderjährige verkauft werden. Bereits heute werden 99 Prozent dieser Produkte über das Netzwerk der Trafikanten verkauft“, betont Streißnig.

Trafikanten haben Erfahrung mit sensiblen Produkten wie Nikotinbeutel

Da Nikotinbeutel keinen Tabak enthalten, unterliegen sie derzeit nicht dem Tabakmonopol. In den Medien wird oft über Jugendliche berichtet, die Nikotinbeutel konsumieren. „Diese Entwicklung wird nicht nur von Eltern und der Gesellschaft, sondern auch von den österreichischen Tabaktrafikanten mit großer Sorge beobachtet. Um dem entgegenzuwirken, fordern wir die Weiterentwicklung des Tabakmonopols. Denn die Trafikanten haben Erfahrung mit sensiblen Produkten und gewährleisten den Jugendschutz“, sagt Streißnig.

Trafiken als Jugendschutz

Der Jugendschutz ist bereits ein integraler Bestandteil der Standesregeln der österreichischen Tabaktrafiken. Nikotinbeutel dürfen gemäß diesen Regeln ebenfalls nicht an Jugendliche verkauft werden. Damit spielen die österreichischen Trafiken eine wesentliche Rolle beim Jugendschutz. „Wir lehnen die besorgniserregende Entwicklung des Nikotinbeutelkonsums bei Minderjährigen eindeutig ab. Durch die Aufnahme von Nikotinbeuteln in das Tabakmonopol könnte der Konsum von Tabak- und Nikotinprodukten bei Jugendlichen eingedämmt und gleichzeitig die wirtschaftliche Existenz der Trafikanten gestärkt werden“, schließt Streißnig.