Mercosur als Chance nutzen

Südamerika sei sowohl im Import als auch im Export ein sehr wünschenswerter Handelspartner für Europa argumentiert LGO Jürgen Mandl.

„Die wirtschaftlichen Verwerfungen, die durch den kriegerischen Einmarsch Russlands in der Ukraine international ausgelöst wurden, erfordern eine entschlossene Antwort der EU, um die Rohstoffversorgung zu sichern, neue Exportmärkte zu erschließen und das Gewicht Europas als globaler Wirtschaftsstandort in einer sich wandelnden, multipolaren Welt zu erhalten,“ führt der Landesgruppenobmann des Wirtschaftsbund Kärnten aus.

Mandl sieht Parallelen zum 2019 in Kraft tretenden Handelsabkommen zwischen der EU und Japan: Demnach wären die Exporte Kärntens nach Taiwan und Japan im Jahr 2021 um mehr als 50% bzw. 133% gestiegen.
„Dieses Beispiel zeigt die unmittelbaren, greifbaren Vorteile, die die Formalisierung der Erleichterung von Handelsbeziehungen haben kann.
Das ist eine Chance für die Wirtschaft und den Wohlstand in der EU und in Südamerika, aber auch für den Klimaschutz durch ein klares Bekenntnis zum Pariser Klimaabkommen, zu den grundlegenden Arbeitsnormen der ILO, zur Wiederaufforstung des Regenwaldes und zum Kampf gegen die illegale Brandrodung.“

Der WB-Landesgruppenobmann meint weiters, dass das Misstrauen gegenüber dem Mercosur-Abkommen auf mangelndes Wissen zurückzuführen ist: „Ich glaube, dass viele Menschen ein falsches Bild von der Gesellschaft und Wirtschaft der südamerikanischen Länder haben.
Als exportorientierter Geschäftsmann reise ich seit Jahrzehnten mehrmals im Jahr nach Südamerika und bin überzeugt, dass ein solches Abkommen für beide Seiten äußerst vorteilhaft wäre.“