Kinderbetreuungsgipfel: „Vom Reden ins Tun kommen!“

Frühkindliche Bildung ist Investition in die Zukunft – Arbeitskräftemangel verlangt Turbo im qualitätsvollen Ausbau der Kinderbetreuung. Astrid Legner, WK-Vizepräsidentin und Landesvorsitzende von FiW, fordert Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat sich in den vergangenen Jahren zu einem gesellschaftlichen Schlüsselthema entwickelt. Es sind zumeist noch immer mehrheitlich die Frauen, die den schwierigen Drahtseilakt zwischen Familie und Beruf zu meistern haben. „Die Problematik ist allen bekannt, die enorme Belastung für berufstätige Mütter und Familien alltägliche Realität. Es ist schon einiges passiert, aber wir sind noch lange nicht dort, wo wir hinwollen, deshalb ist es notwendig, dass wir dranbleiben und weitere Maßnahmen einfordern“, zeigten sich anlässlich des Kinderbetreuungsgipfels in der Hofburg die Spitzen der Sozialpartner und der Industriellenvereinigung (IV) in Anwesenheit von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Doris Schmiedauer einig.

Auch Astrid Legner, WKK-Vizepräsidentin und Landesvorsitzende von FiW, vertrat beim Gipfel die Kärntner Unternehmerinnen. Sie fordert, die seit langem diskutierten Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf endlich auf den Weg zu bringen. Die aktuellen Zahlen des AMS seien zum Teil schockierend im Hinblick auf die Teilzeitquoten: „Wenn wir mehr Frauen für Vollzeitjobs begeistern wollen, muss es die entsprechenden ganztägigen und von den Öffnungszeiten passenden Kinderbetreuungsangebote geben. Das ist nicht so schwierig und dennoch diskutieren wir darüber seit Jahren!“ Schließlich könne Betreuungssicherheit nicht nur die Frauen(voll)erwerbsquote, sondern auch die Zahl der Arbeitsplätze in der Elementarpädagogik steigern.

Legner sieht den aktuellen Fachkräftemangel auch als Chance für Kärntens Regionen: Jetzt gelte es für die Gemeinden, noch flexiblere Angebote bei der Kinderbetreuung zu erstellen und neue Wege zu denken. Bund, Länder und Gemeinden, so Legner, müssten endlich vom Reden ins Tun kommen. „Firmen sollten überlegen, ob es nicht besser wäre, Karenzierte früher aus der Karenz zurückzuholen oder Stunden zu erhöhen. Das wäre auf jeden Fall wirtschaftlicher, den die Recruiting-Kosten für neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind enorm“, unterstreicht Legner.

© Helge  Bauer