Wirtschaft empört: Trotz Rückstau und Wartezeiten will Magistrat Villach 1800 Wochenstunden verschenken!
Kürzere Verfahrensdauern und mehr Service durch flexible Amtsstunden sind gefordert.
Pandemie, Inflation und demographische Entwicklung belasten die Wirtschaft – und damit den Arbeitsmarkt – aktuell extrem. Ein gemeinsamer Vorstoß von Villachs sozialdemokratischer Führung und der Personalvertretung soll nun auch noch die Reduktion auf eine 38-Stunden/4 Tage-Woche für die MagistratsmitarbeiterInnen durchsetzen.
Das brüskiert nicht nur die Villacher BürgerInnen, insbesondere die Wirtschaftstreibenden sind entsetzt. Vor allem, weil seitens des Personalvertreters sofort betont wurde, dass Urlaubsanspruch und Entgelte in voller Höhe(!) bestehen bleiben.
„Das haben sich Bürgermeister, Gewerkschaft und Personalvertretung in ihrer Allmachtstellung quasi „parteiintern“ ausgemacht. Sie bedenken dabei nicht, welches Signal sie damit an die Villacher BürgerInnen und Unternehmen senden“, ärgert sich Raimund Haberl, Obmann des Wirtschaftsbund Villach.
„Am laufenden Band beklagen sich Wirtschaftstreibende über Verfahrensdauern und eine überforderte Verwaltung und suchen Hilfe in der WK-Bezirksstelle“, berichtet der Obmann der Wirtschaftskammer Villach, Bernhard Plasounig.
Anstatt die Arbeitszeiten zu kürzen sollte Bürgermeister Albel nachdenken, wie man serviceorientierter werden kann. „Flexible Öffnungszeiten, digitaler Parteienverkehr, echtes E-Government – dadurch könnte der Magistrat die Verfahren massiv beschleunigen und ein unterstützender Partner für die Villacher Wirtschaft sein“, zeigt Plasounig direkt auf die Problemzonen der städtischen Verwaltung.
Eine 4-Tage-Woche und flexible Arbeitszeitmodelle sind grundsätzlich moderne, begrüßenswerte Ansätze. Aber anstatt die Stunden zu verschenken, könnten sie effektiv genutzt werden. Nicht nur, um den Rückstau abzuarbeiten. „Bürger- und unternehmensfreundliche Abendtermine wären damit umsetzbar und ein echtes Plus an Service“, schlägt Haberl vor.