Erfolgreich umgesetzt: Unterstützung für die ländlichen Nahversorger!

Mit der Wiedereinführung der Nahversorgerförderung wurde eine unserer langjährigen Forderungen umgesetzt!

Wenn Greißler, Bäcker und Fleischer in Landgemeinden zusperren, läuten bei mir die Alarmglocken! Denn die Nahversorger im ländlichen Raum sind mehr als nur Lebensmittelgeschäfte: Sie sind regionaler Versorger, sichern Jobs und sind eine Kommunikationsdrehscheibe! Sterben die Händler – stirbt der Ort!

Deshalb war es mir persönlich immer ein großes Anliegen, gerade diese regionalen Versorger zu unterstützen.

Umso mehr freut es mich, dass sich unser konsequenter Einsatz für die Nahversorger gelohnt hat:

Die Eckpunkte im Überblick:
• Pro Betrieb werden jährlich 3.000 Euro zur Verfügung gestellt – als Entlastungs-Bonus oder um Investitionen zu tätigen
• Das Genussland unterstützt die Betriebe mit Marketingleistungen
• Voraussetzung ist es, eine vorgeschriebene Menge an Genussland-zertifizierten Produkten ins Sortiment aufzunehmen
• Die Aktion startet am 1. März und ist im ersten Jahr mit 100.000 Euro dotiert

Sollte die Nachfrage besonders groß sein, können noch Mittel nachdotiert werden, das haben mir die Landesräte Gruber und Schuschnig zugesagt.

Das sind nur einige von vielen Erfolgen die wir als starke Interessenvertretung umsetzen konnten. Bitte erzählen wir gemeinsam unseren UnternehmerkollegInnen davon!

Ihr

Jürgen Mandl

Nahversorger-Paket für mehr Entlastung & Regionalität

Mit der Wiedereinführung der Nahversorgerförderung
wurde eine langjährige Forderung umgesetzt!

 

AUSGANGSLAGE

Immer wieder werden Fälle bekannt von Nahversorgern, die zusperren müssen – weil kein Nachfolger gefunden wird oder weil sie die wirtschaftliche Situation in die Knie zwingt. Ein aktuelles Beispiel: erst vor Kurzem hat der letzte Nahversorger in der Gemeinde Mörtschach nach über 100 Jahren seine Pforten geschlossen.

So wie Mörtschach geht es leider vielen Kärntner Landgemeinden: die Landbevölkerung geht zurück; wer bleibt, muss meistens zum Arbeiten auspendeln und erledigt seine Besorgungen sehr oft am Arbeitsort. Insgesamt sinkt somit die Kaufkraft, was den Überlebenskampf für die kleinen Nahversorger weiter verschärft.

Wir wollen da nicht länger zusehen! Es muss etwas getan werden. Wir müssen die Nahversorger in unseren Gemeinden retten. Denn sie sind viel mehr als „nur“ ein Lebensmittelgeschäft:

Sie gewährleisten nicht nur die Versorgung der Bevölkerung, sie sind eine Basisinfrastruktur im ländlichen Raum. Sie sichern Arbeitsplätze am Land und haben auch eine gesellschaftliche Funktion – als Treffpunkt, als identitätsstiftender Teil einer Gemeinde. Und all das trägt wesentlich zur Lebensqualität am Land bei.

Wir wollen die selbstständigen Kaufleute im Lebensmittelhandel, Fleischereien und Bäckerein unterstützen und entlasten – und verbinden das mit einem zweiten großen Ziel, nämlich mehr regionale Kärntner Produkte in den Handel zu bringen.

 

NAHVERSORGER-PAKET

 

Gemeinsam mit den Landesräten Martin Gruber und Sebastian Schuschnig wurde deshalb ein Nahversorger-Paket in der Höhe von 100.000 pro Jahr ins Leben gerufen. Dieses Paket soll für eine Entlastung der Betriebe, aber auch für mehr Regionalität im Lebensmittelhandel sorgen.

Pro Betrieb werden 3.000 Euro zur Verfügung gestellt: einerseits sollen sie einen –Entlastungs-Bonus erhalten, um ihre Fixkosten, wie etwa Sozialversicherungsbeiträge, zu decken oder Investitionen tätigen zu können. Andererseits werden sie durch Marketingleistungen unterstützt.

Im Gegenzug verpflichtet sich jeder Betrieb, der das Paket in Anspruch nimmt, eine vorgeschriebene Menge an Genussland-zertifizierten Produkten ins Sortiment zu nehmen sowie eine entsprechende Regalfläche für regionale Lebensmittel zur Verfügung zu stellen.

Das Genussland-Kärnten steht den Betrieben als starker Partner zur Seite und schnürt für sie ein Werbepaket: vom Regalbranding über Tragetaschen bis hin zur Bewerbung in Magazinen und auf Websites.

Damit erzeugen wir zwei wesentliche Effekte: wir entlasten unsere Nahversorger und bringen noch mehr heimische Lebensmittel in die Regale. Somit ist das Nahversorger-Paket sowohl eine Maßnahme zur Stärkung der regionalen Wirtschaft als auch eine weitere Aktion im Rahmen unserer Regionalitätsoffensive.

Es wird aus Mitteln des Gewerbe- und des Agrarreferats sowie der Regionalentwicklung finanziert.  Der Start der Aktion erfolgt am 1. März 2020.

Sollte die Nachfrage sehr groß sein, werden die Mittel nachdotiert.

 

Anspruchskriterien? Wie viele Nahversorger sind davon betroffen?

Unterstützt werden sollen Lebensmitteleinzelhändler sowie Fleischereien und Bäckereien, mit einem Nettoumsatz von unter 1 Mio. Euro sowie maximal 10 Mitarbeitern.

Was passiert mit Handelspartnern, die bereits Mitglied beim Genussland Kärnten sind?

Auch sie können das Paket in Anspruch nehmen und bekommen einen Bonus ausbezahlt. Vom Genussland erhalten sie Zusatzleistungen, die über die üblichen Marketingleistungen für Genussland-Handelspartner hinausgehen.

Jürgen Mandl: Die beste Wahl für Regionen!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Präsident Mahrer und Mandl trafen Kärntner Kreativwirtschaft

Die Betriebsbesuche standen ganz im Zeichen von Co-Working-Spaces!

Die Wirtschaft verändert sich und auch die Art wie und wo gearbeitet wird. Deshalb stattete WB-Landesgruppenobmann Präsident Jürgen Mandl gemeinsam mit dem österreichischen Wirtschaftskammer Präsidenten Harald Mahrer und den WB-Spitzenkandidaten Volkmar Fussi und Martin Zandonella zwei heimischen Co-Working-Spaces einen Besuch ab. Im „Business Campus Ehrenhausen“ und im „Leuchtturm“ überzeugten sie sich von der Innovationskraft und dem Ideenreichtum, der von diesen Orten ausgeht. „Das miteinander Arbeiten, die Vernetzung untereinander und die Möglichkeit, rasch Kooperationen zu schließen, um Projekte gemeinsam abzuschließen, machen Co-Working-Spaces für mich zu einem höchst effektiven Baustein für unsere Wirtschaft.“, erklärt Mandl.

Abgerundet wurden die Betriebsbesuche von einem Get-together mit Werbern und Unternehmensberatern im Lakesidepark. „Mit dem Regierungsprogramm ist ein großer Wurf gelungen. Es gibt Erleichterungen und Entlastungen für alle Unternehmen, unabhängig von der Größe. Dieses Regierungsprogramm zeigt auch ganz klar, wie wichtig eine starke Interessenvertretung ist! Denn ohne Wirtschaftsbund und Chefverhandler Harald Mahrer würde das Programm ganz anders aussehen.“, erklärt Mandl die jüngsten Erfolge. Diskutiert wurde auch die fehlende Infrastruktur in Kärnten. Mandl: „Das Megathema Digitalisierung setzt selbstverständlich eine optimale Infrastruktur voraus, Kärnten kann hier mit einem entschlossenen Innnovations- und Investitionsschritt viel gewinnen – oder viel verspielen.“

© Helge Bauer

Der „Stern des Südens“ braucht superschnelle Datenleitungen

Glasfasergestütztes Breitband-Internet ist die Basisinfrastruktur des 21. Jahrhunderts. Eine aktuelle Wirtschaftskammerumfrage bestätigt den Handlungsbedarf: Fast die Hälfte der Unternehmer ist mit der Internetversorgung unzufrieden.

Kärnten ist Wirtschaftsstandort für mehr als 32.000 aktive Unternehmen und Lebensstandort für mehr als eine halbe Million Menschen. Die Wirtschaft mit ihren rund 200.000 Mitarbeitern schafft ein jährliches Bruttoregionalprodukt von etwa 21 Milliarden Euro, pro Kopf liegt Kärnten damit an 7. (und drittletzter) Stelle im Bundesländervergleich. Das heißt: Luft nach oben.

Diesen Spielraum will WB-Landesgruppenobmann und Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl in den kommenden Jahren nutzen: „Für mich ist Kärnten der ‚Stern des Südens‘, weil wir nach einer durchwachsenen wirtschaftlichen Vergangenheit das Zukunftspotential haben, wie ein Stern im Alpen-Adria-Raum zu erstrahlen: Eine – fast möchte ich sagen: historische – Kombination aus Möglichkeiten, wie sie so bald nicht mehr eintreten wird.“

Jahrhundertchancen nutzen
Auf der einen Seite Kärntens ist es der der Koralmtunnel, der den Osten erschließt und Kärnten über die Baltisch-Adriatische Achse bis an die Ostsee in eine europäische Hochleistungsstrecke einbindet. Auf der anderen Seite sind es die Mittelmeerhäfen wie Triest und Koper, die dabei sind, sich mit der neuen chinesischen Seidenstraße in eines der größten Handelsnetzwerke der Welt einzuklinken und Kärnten damit völlig neue Perspektiven als Logistikzentrum im Alpen-Adria-Raum eröffnen. Mandl: „Nicht zuletzt deshalb haben wir uns in den vergangenen Jahren bemüht, die Wirtschaftskammer Kärnten als Zentrum des New Alpe Adria Network of Chambers (NAAN) zu positionieren.“

Alpen-Adria zur EU-Region entwickeln
Das NAAN ist der Schulterschluss von neun Wirtschafts-, Industrie-, Handels- und Handwerkskammern aus Österreich, Italien, Slowenien und Kroatien. Als Gründungsmitglied der Alpen-Adria-Wirtschaftskammer ist es der WK Kärnten seit jeher ein großes Anliegen, die wirtschaftliche Zusammenarbeit im Alpen-Adria-Raum voranzutreiben. Schon bisher konnte die grenzüberscheitende Partnerschaft in Form von B2B-Treffen, Messen, EU-Projekten etc. vieles umsetzen, der neue konkrete Dreijahres-Fahrplan wird die grenzüberschreitende Kooperation und Vernetzung aller Unternehmen im Alpen-Adria-Raum weiter vertiefen. Mandl: „Langfristig ist es mein erklärtes Ziel, unseren Lebensstandort zwischen Alpen und Adria zu einer selbstständigen EU-Makro-Region mit einem eigenen Förderprogramm zu entwickeln. Ein geografisch kompaktes sowie kulturell und gesellschaftlich eng verwobenes Gebiet mit Regionen aus Österreich, Slowenien, Italien, Kroatien und Ungarn kann den Grundgedanken der europäischen Zusammenarbeit aus unserer Sicht besser umsetzen als große Makro-Regionen, die sich über halb Europa erstrecken. Das habe ich kürzlich auch mit dem neuen österreichischen EU-Budgetkommissar Johannes Hahn in Brüssel ausführlich besprochen und er hat viel Verständnis dafür gezeigt.“

Hausaufgaben machen
Um diese offensichtlichen Chancen nutzen zu können, muss Kärnten aber seine Hausaufgaben machen. Die wichtigste Herausforderung ist zweifelsohne der gefährliche Rückgang an Menschen im erwerbsfähigen Alter, der die wirtschaftliche Grundlage Kärntens in Frage stellt. Mandl: „Diese Bedrohung muss vorrangig bekämpft werden – und mit mehr Entschlossenheit als in der Vergangenheit.“ Die Erfolge Kärntens im wirtschaftlichen Aufholprozess der vergangenen Jahre, die positiven Maßnahmen zur weiteren Belebung von Wirtschaft und Export, das Ringen um künftige Gestaltung des Landes wie etwa bei der Kärntner Infrastrukturkonferenz nächste Woche – all das werde obsolet, wenn es hierzulande nicht mehr genügend Menschen im erwerbsfähigen Alter gebe, um die wirtschaftlichen Grundlagen Kärntens aufrechtzuerhalten, warnt Mandl.

Straßen desolat
Außer der Bevölkerungsproblematik weist Kärnten auch deutliche Schwächen in der Infrastruktur auf. Das betrifft die Straßen, die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten aus Budgetgründen sträflich vernachlässigt worden seien. Der zuständige Landesrat Gruber ist deshalb dabei, mit Sonderbudgets die großflächige Sanierung des Straßennetzes und zahlreicher Brücken anzugehen, um volkswirtschaftliche Schäden zumindest in Grenzen zu halten.

Eisenbahn lückenhaft
Das betrifft aber auch die Eisenbahn, denn so groß die Freude über den guten Baufortschritt und die mittlerweile absehbare Inbetriebnahme der Koralmstrecke ist – Mandl: „Von Klagenfurt nach Graz in 45 Minuten, nach Wien in zwei Stunden 40, das muss man sich einmal vorstellen!“ – so ungelöst ist die Frage der Wörtherseestrecke und der Trassenführung bei Villach bis zur Staatsgrenze. „Hier muss sich Kärnten gemeinsam anstrengen, um in die Rahmenplanung wieder aufgenommen zu werden, und ich finde es schade, dass man dabei mehr als zehn Jahre verloren hat. Denn dass der europäische Güterverkehr zwischen Adria und Ostsee nicht durch die touristische Kernzone Kärntens am Wörthersee, quasi durch die Hotelzimmer in Pörtschach und Velden donnern kann, wird doch wohl jedem klar sein“, unterstrich Mandl.

Internet entscheidend
Und ein weiteres Infrastrukturthema ist Herausforderung, aber auch große Chance gleichermaßen: Spätestens mit der fünften Generation des Mobilfunks wird Breitband-Internet via Glasfaserkabel zu einer neuen Basisinfrastruktur, wie es vor einigen Jahrzehnten die Elektrizität oder das Telefon waren. Mandl: „Das Megathema Digitalisierung setzt selbstverständlich eine optimale Infrastruktur voraus, Kärnten kann hier mit einem entschlossenen Innnovations- und Investitionsschritt viel gewinnen – oder viel verspielen.“

Regionen: Zwei Drittel unzufrieden
Wie es konkret mit der Internetversorgung in Kärnten aussieht, hat die Wirtschaftskammer in den vergangenen Wochen 1000 Unternehmerinnen und Unternehmer in Kärnten gefragt. Das Ergebnis ist eindeutig: „Fast die Hälfte der Befragten ist mit der Internetanbindung unzufrieden“, erklärte WB-Spitzenkandidat Martin Zandonella, Internet-Pionier (net4you) und Obmann der Sparte Information und Consulting. Bei genauer Analyse ist das Ergebnis abseits des Zentralraums sogar noch deutlich schlechter, denn in den Städten Klagenfurt und Villach ist die Verbindungsqualität deutlich höher als in den Bezirken. Schusslicht ist Feldkirchen, wo fast 65 Prozent der Befragten angeben, gar nicht oder wenig zufrieden sein. Hauptursachen für die Unzufriedenheit seien zu langsame Verbindungsgeschwindigkeiten (70 Prozent) und technische Störungen (23 Prozent).

Dramatische Situation
Besonders in den Regionen sei allerdings die Infrastruktur besonders wichtig, um Arbeitsplätze zu halten, betonte Zandonella: „Wenn im Hotel das WLAN nicht funktioniert, gibt es schlechte Bewertungen auf den Buchungsportalen – ein Dominoeffekt.“ Das Problem werde sich in Zukunft noch deutlich verschlimmern, denn die Datenmengen würden sich aufgrund der neuen Möglichkeiten durch die zunehmende Digitalisierung in den kommenden fünf Jahren verzehnfachen. Zandonella: „Die derzeitige Technologie kann künftige Anforderungen nicht erfüllen, die Situation ist dramatisch.“ Das sehen laut Umfrage auch die Unternehmer so: Fast 90 Prozent halten den Breitbandausbau für wichtig, aber 80 Prozent geben an, dass zu wenig unternommen werde. Die Wirtschaftskammer wird die Umfrage nun dem Land Kärnten zur Verfügung stellen, damit die Ergebnisse in den künftigen Glasfaserausbau einfließen können.

 

Foto: WKK/Fritz-Press

Mandl: Politik darf bedrohliche Bevölkerungsentwicklung in Kärnten nicht verschlafen!

Der gefährliche Rückgang an Menschen im erwerbsfähigen Alter stelle die wirtschaftliche Grundlage Kärntens in Frage und müsse vorrangig bekämpft werden, warnt der WK-Präsident.  Allen bisherigen Ambitionen fehlt Tempo und Tiefe – seit 2012!

Obwohl die dramatische Bevölkerungsentwicklung seit Jahren absehbar sei und die Wirtschaftskammer ebenso lang auf die unabsehbaren wirtschaftlichen Folgen hinweise, sei die volle Tragweite des Themas in der Landespolitik bis heute nicht angekommen, mahnt Wirtschaftsbundobmann Jürgen Mandl. Die meisten anderen politischen Handlungsfelder würden an Bedeutung verlieren, wenn es dem Bundesland Kärnten nicht gelinge, den österreichischen Sonderfall einer absehbaren Abnahme der Bevölkerung zu stoppen und umzukehren.

Mandl: „Die Erfolge Kärntens im wirtschaftlichen Aufholprozess der vergangenen Jahre, die positiven Maßnahmen zur weiteren Belebung von Wirtschaft und Export, das Ringen um künftige Gestaltung des Landes wie etwa bei der Kärntner Infrastrukturkonferenz nächste Woche – all das wird obsolet, wenn es hierzulande nicht mehr genügend Menschen im erwerbsfähigen Alter gibt, um die wirtschaftlichen Grundlagen Kärntens aufrechtzuerhalten.“

Laut Statistik Austria würden bereits 2030 im Vergleich zu 2019 fast 40.000 Menschen im erwerbsfähigen Alter fehlen. Mandl: „Zur Verdeutlichung: Das sind fast so viele Menschen, wie heute im gesamten Handel in Kärnten arbeiten. Iim Gewerbe und Handwerk sind rund 60.000 Personen beschäftigt, in der Industrie 26.000. Ein solcher Aderlass binnen eines Jahrzehnts gefährdet ernsthaft die Wirtschaftsleistung und damit den Wohlstand in Kärnten.“

Aus diesem Grund habe die Wirtschaftskammer, auf Mandls Vorschlag hin, bereits bei ersten demografischen Alarmsignalen im Jahr 2012 das Institut für Höhere Studien Kärnten mit der Erarbeitung einer weiterführenden Studie beauftragt, 2014 noch um das spezielle Thema „Brain-Drain“ erweitert. Mandl: „Diese Vorschläge wurden den jeweiligen Landesregierungen präsentiert und warten großteils auf Umsetzung.“

Mandl appellierte daher an die Landespolitik, das Thema der Bevölkerungsentwicklung an die Spitze der politischen Agenda Kärntens zu setzen.

„Weder Tempo noch Tiefe der bisherigen Anstrengungen sind der Tragweite des Themas angemessen. Wir werden einen gemeinsamen Kraftakt – auch mit Unterstützung der Bundesregierung – brauchen, um diese besondere Herausforderung für unser Land zu bewältigen.“

 

Foto: WKK

Kärntens Regionen brauchen Zukunft!

Ohne die regionale Wirtschaft wird der ländliche Raum aussterben! Wir brauchen dringend Sonderförderprogramme, die einer weiteren Abwanderung entgegenwirken!

Den gemeinsamen Beschluss von Landesregierung und Sozialpartnern für die stärkere Verwendung regionaler Lebensmittel in Schulen und Krankenhäusern nehme ich gerne zum Anlass, um abermals auf die Bedeutung des ländlichen Raumes hinzuweisen.

Neben dem starken Zentralraum Klagenfurt-Villach darf niemals vergessen werden, dass dezentrale Regionen 56 Prozent der Bevölkerung beherbergen, 60 Prozent der Wertschöpfung erbringen und 90 Prozent der Fläche Kärntens umfassen!

Chancengleichheit braucht Planung

Die demografische Entwicklung wird zur weiteren Verschiebung der Altersstrukturen und Wanderungsbilanzen führen. Wichtig ist dies für die Raumordnung (Stärkung der zentralen Orte), die Alters- und Gesundheitsvorsorge (Altenbetreuung und Pflegeeinrichtungen, Kinderbetreuung), für eine geplante Wirtschaftsentwicklung (interkommunale Wirtschaftsregionen und Gewerbeparks, aktive Ansiedlungsoffensive), ebenso wie für Infrastruktur- und Mobilitätsmaßnahmen (Sicherung der Nahversorgung, regionale Verkehrskonzepte, konzentrierte Siedlungsentwicklung).

Das Kaufverhalten entscheidet

Das Herzstück für lebendige Regionen sind gesunde, vitale Unternehmen. Und diese in den Regionen zu erhalten, bedeutet auch eine Herausforderung für alle öffentlichen Auftraggeber, für die Unternehmer sowie für jeden einzelnen Konsumenten.

Wer auf Kärntner Unternehmen setzt, sichert heimische Arbeitsplätze – gerade in den Regionen! Wer junge Menschen in den Regionen will, der muss mit seinem Konsumverhalten auch selbst einen Beitrag für Ausbildungsplätze leisten!

Und dass Wohlstand und Lebensqualität in den Regionen untrennbar mit der regionalen Wirtschaft verbunden sind, liegt ohnedies auf der Hand!

Tirol als Vorbild

Wichtig ist mir, dass bei künftigen Förderprogrammen ein Fokus auf Betriebe in ländlichen Regionen gelegt wird. Das Land Tirol und speziell das Pitztal sind hier mein Vorbild. (Anmerkung: Dort hat die Landesregierung für besonders benachteiligte Regionen langfristige Sonderförderprogramme – zehn Millionen Euro für zehn Jahre – beschlossen).

Solche Überlegungen werden wir auch im Zuge der Gespräche mit der Kärntner Landesregierung für die neue Planungsperiode hineinreklamieren.

Kampf gegen neue EKZ

Eine weitere wichtige Voraussetzung für diese Entwicklung ist das Kärntner Raumordnungsgesetz: Die geplante neue Ortskernregelung geht in die falsche Richtung! Statt bisher 33 Einkaufszentren (EKZ) in Kärnten könnten demnach bis zu 132 EKZ entstehen. Die Nahversorgung wird dadurch nicht gesichert, sondern im Gegenteil, massiv gefährdet!

Die bestehenden Geschäfte in den Tälern werden sich nicht halten können, wenn neue 1000-Quadratmeter-Märkte an den Taleinfahrten die Kaufkraft abschöpfen. Hier muss rasch entgegenlenkt und die regionale Wirtschaft stärker in den Planungen berücksichtigt werden.

Nahversorgerförderung wieder eingeführt!

Die letzten zwei Jahre wurde ich nicht müde, mich für die Wiedereinführung der Nahversorgerförderung stark zu machen. Diese Arbeit hat sich gelohnt.

Gemeinsam mit den Landesräten Martin Gruber und Sebastian Schuschnig wurde ein Nahversorger-Paket in der Höhe von 100.000 pro Jahr ins Leben gerufen. Dieses Paket soll für eine Entlastung der Betriebe, aber auch für mehr Regionalität im Lebensmittelhandel sorgen.

Pro Betrieb werden 3.000 Euro zur Verfügung gestellt: einerseits sollen sie einen –Entlastungs-Bonus erhalten, um ihre Fixkosten, wie etwa Sozialversicherungsbeiträge, zu decken oder Investitionen tätigen zu können. Andererseits werden sie durch Marketingleistungen unterstützt.

Im Gegenzug verpflichtet sich jeder Betrieb, der das Paket in Anspruch nimmt, eine vorgeschriebene Menge an Genussland-zertifizierten Produkten ins Sortiment zu nehmen sowie eine entsprechende Regalfläche für regionale Lebensmittel zur Verfügung zu stellen.

Und zum Schluss noch mein Appell

Jeder von uns hat es tatsächlich in der Hand eine Maßnahme zur Stärkung der regionalen Wirtschaft zu setzen. Geben Sie IhrGeld im Land aus, gehen Sie analog oder digital „Heimkaufen“.

Regional einkaufen, aber global denken – unseren Arbeitsplätzen und unserer Umwelt zuliebe!

Denn ohne Unternehmen gibt es keine regionalen Arbeitsplätze und ohne Arbeit kein Leben in den Dörfern und Regionen.

Das ist meine Überzeugung!

Präsident Jürgen Mandl
Kärntner Unternehmer und
Landesobmann des Wirtschaftsbundes Kärnten

Mehr zum Thema

» zur Themenseite

Das sind Kärntens Online-Helden

Gestern wurden zum vierten Mal die „Top of Webshop“-Awards verliehen. Mit über 70 Einreichungen und Paul Kraker von dieTAGESPRESSE als Moderator feierten die regionalen Onlineprofis im Casineum Velden ihre Branche.

Die Sparte Handel der Wirtschaftskammer Kärnten hat sich auf die Suche nach den besten, modernsten und benutzerfreundlichsten Webshops Kärntens gemacht und ist fündig geworden: Über 70 Webshops stellten sich dem Vergleich.

Um festzustellen, dass Onlineshopping schon längst in unserem Alltag angekommen ist, muss man kein Experte sein. Dass aber die Einkaufsmöglichkeit im Web oftmals über Sein oder Nicht-Sein von Betrieben entscheidet, darf man nicht ignorieren: „Das Internet hat unsere Arbeits- und Lebenswelt massiv verändert. E-Commerce, das elektronische Ein- und Verkaufen, ist zu einem wichtigen Bestandteil geworden. Wer online nicht auffindbar, nicht buchbar oder eben auch nicht kaufbar ist, verliert einen der wichtigsten Vertriebswege der Zukunft“, gab Spartenobmann Raimund Haberl in seinen Eröffnungsworten zu bedenken.

Das sieht auch Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig so und rät den Unternehmern mutig zu sein: „Wenn jemand sagt ‚Kauf halt in Kärnten‘ dann ist das dank unserer zahlreichen Onlineshops mit einem Klick möglich. Die Digitalisierung ist eine Zukunftschance, die sich die Kärntner Unternehmen nicht entgehen lassen sollten, um wettbewerbsstark und erfolgreich zu bleiben.“ WK-Präsident Jürgen Mandl unterstrich diese Aussage und hält jede einzelne Kaufentscheidung für wichtig: „Heimkaufen, also das Geld im eigenen Land zu lassen, bedeutet für mich kurze Wege und regionale Anbieter zu nutzen. Waren müssen nicht erst um die ganze Welt reisen, um uns zu erreichen. Der Kärntner Onlinehandel ist vielfältig, sicher und steht für Qualität. Das schafft heimische Arbeitsplätze, schont die Umwelt und stärkt den Lebensstandort.“

Viele Händler bieten bereits ihre hervorragenden Produkte in ihren eigenen Onlineshops an. „Das Niveau der Shops in Kärnten ist ausgezeichnet. Wir haben über 70 Einreichungen erhalten und diese einem strengen Bewertungskatalog unterzogen. Dieser vereint fixe Kriterien wie etwa Produktpräsentation und -suche, Aufklärung zu Lieferkosten und –zeiten sowie Responsive Design mit Usability-Faktoren für den Endkunden“, erklärte Juryvorsitzender Universitätsprofessor Gernot Mödritscher.

Ein Riesenplus des heimischen Onlinehandels ist das Angebot an Click & Collect, bei dem Kunden online getätigte Bestellungen im stationären Store abholen können. „Damit sichert der Kärntner Onlinehandel Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Der ‚Top of Webshop‘-Award wurde ins Leben gerufen, um unsere engagierten Kärntner Onlinehändler für ihre erstklassige Arbeit in der E-Commerce Branche zu belohnen“, führte Haberl aus.

Die Besten 2019
Eine hochkarätige Jury hat die Einreichungen gesichtet und über Gold, Silber und Bronze in den Kategorien „Online Pure Player“ (alle Unternehmer mit einem Webshop ohne Verknüpfung mit einem stationären Geschäft), „Multichannel Webshops“ (alle Unternehmer mit einem stationären Geschäft und einem Webshop) und „Start-up“ (Unternehmer unter drei Jahren ab dem Datum der Gewerbeanmeldung) entschieden:

 

Start-up: Gold myAcker GmbH
www.myacker.com
  Silber Gaumenfest
www.gaumenfest.at
  Bronze Zirbelle®
www.zirbelle.at
Multichannel Webshops Gold LaModula ligneus GmbH
www.lamodula.at
  Silber Babybox by Mamabo
www.mamabo.at
  Bronze Juwelier Waschier
www.juwelier-waschier.at
Online Pure Player Gold MedSalus GmbH
www.medsaluswool.com
  Silber Wunschkristall
www.wunschkristall.com
  Bronze Meisterdrucke®
www.meisterdrucke.at

dieTAGESPRESSE-Anchorman Paul Kraker führte durch den kurzweiligen Abend und ließ es sich nicht nehmen, in satirischer Manier News aus aller Welt zwischen den Ehrungen einzuknüpfen. Damit hatte er die Lacher definitiv auf seiner Seite. Beim anschließenden Dinner feierten die Kärntner Onlinehändler gemeinsam mit ihrem neuen Obmann Gregor Grüner ihre Erfolge.

Foto: WKK/qspictures

Förderungen müssen verstärkt für EPUs und KMUs zugänglich gemacht werden!

Das Modell der Kärntner Wirtschaftsförderung bedarf einer dringenden Reform! Gerade kleine und mittelständische Unternehmen müssen in den Förderprogrammen stärker berücksichtigt werden. Denn sie bilden einen Großteil unserer Kärntner Unternehmerlandschaft ab und sind so ein starkes Rückgrat der Kärntner Wirtschaft!

Wenn ich den Teilnehmern unserer WB-Roadshow „Der KWF im Visier“ oder den Unternehmerinnen und Unternehmern bei meinen Betriebsbesuchen zuhöre, verspüre ich eine große Unzufriedenheit mit den aktuellen Förderprogrammen des Landes. Gerade Klein- und mittelständische Unternehmen – vor allem EPUs – fühlen sich nicht entsprechend repräsentiert und sind sich einig: Die Förderpolitik des landeseigenen Kärntner Wirtschaftsförderungs-Fonds (KWF) geht an der Kärntner Wirtschaftsstruktur vorbei!

Jürgen Mandl fordert Förderungen für EPU und KMU

Jürgen Mandl fordert Förderungen für EPU und KMU

Untermauert wird dies auch durch eine detaillierte Studie zur Arbeit des KWF, in Auftrag gegeben durch die Wirtschaftskammer Kärnten: Im Förderjahr 2018 stellten KMU 84 % der Anträge, erhielten jedoch nur 31 % der ausgeschütteten Förderungen. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 war dies noch anders, da stellten diese Kleinst- und Kleinbetriebe 91 % der Anträge und erhielten immerhin 56 % der Fördermittel.

Doch nicht nur an der Unternehmensstruktur in Kärnten geht die Förderpolitik des KWF vorüber. Auch die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt bleiben unberücksichtigt: 2017 wurden mit den KWF-Fördermitteln in Summe 682 neue Arbeitsplätze geschaffen. Davon entstanden 651 neue Jobs in den Kärntner KMU‘s, in Großunternehmen waren es 31, bei den Bildungseinrichtungen und sonstigen Forschungseinrichtungen kein Einziger! Dennoch ging der Löwenanteil der Förderungen an Großprojekte und öffentliche Institutionen. Deshalb brauchen wir nicht nur eine grundlegende Reform des KWF, sondern jetzt die politische Weichenstellung für die neue Förderperiode, damit es zu einer Besserstellung von EPUs und KMUs in der Kärntner Wirtschaftsförderung kommt!

Denn mit Mut, Begeisterung und Leidenschaft alleine lässt sich keine Unternehmer-Rakete zünden. Gerade für kleinstrukturierte Unternehmen bedarf es zur rechten Zeit auch einer finanziellen Starthilfe, um erfolgreich zu wirtschaften, weitere Arbeitsplätze zu schaffen und den Wohlstand in unserem Land zu erhalten.

Das ist meine Überzeugung!

Präsident Jürgen Mandl
Kärntner Unternehmer und Landesobmann des Wirtschaftsbundes Kärnten

Mehr zum Thema

» zur Themenseite „KWF Förderungen“

 

Impressionen von der WB-Roadshow „Der KWF im Visier“