Das Kärntner Corona-Management ist ein Armutszeugnis für die Landesregierung

WB-Kärnten Direktorin Sylvia Gstättner zeigt sich verärgert über die Versäumnisse der Landespolitik. Testinfrastruktur, Contact Tracing und Co sind bereits kollabiert. Betriebe leiden unter dem Chaos.

„Unsere politischen EntscheidungsträgerInnen müssen jetzt aufwachen und in die Gänge kommen! – Die UnternehmerInnen unseres Landes sind buchstäblich am Limit“, läutet Sylvia Gstättner die Alarmglocken für Landeshauptmann und Gesundheitsreferentin.

Sämtliche Vorschläge aus der Wirtschaft, wie etwa das bereits im April vorgelegte und fix-fertige ‚Kärnten gurgelt‘-Konzept wurden schlichtweg ignoriert. Ausbaden muss dieses Versäumnis die Wirtschaft: Zurzeit sind Arbeitskräfte ohnehin Mangelware. Durch die vollkommene Überforderung der Testinfrastruktur müssen nun oft Kontaktpersonen tagelang auf ein Ergebnis warten – und fehlen daher im Betrieb.

„20 Monate nach Ausbruch der Pandemie hat es das Land Kärnten noch immer nicht geschafft, sich auf die längst vorhersehbaren Herausforderungen einzustellen. Man stelle sich vor, unsere UnternehmerInnen würden ihre Betriebe so führen“, schüttelt Gstättner den Kopf.

 

Foto: Michael Linzer

Wirtschaftsbund-Stellenmonitor: 248.000 offene Stellen in Österreich

Erstmals wurden alle offenen Stellenausschreibungen in Österreich ausgezählt – es gibt aktuell mehr als doppelt so viele offene Stellen als bisher angenommen. Wirtschaftsbund-Direktorin Sylvia Gstättner sieht dringenden Handlungsbedarf.

Der Wirtschaftsbund hat erstmals gemeinsam mit IT-Spezialisten alle Online-Stellenausschreibungen in Österreich gezählt. Diese übersteigen bei weitem die bisher bekannten Zahlen. Für eine effiziente Arbeitsmarktpolitik ist es notwendig zu wissen, wie viele offene Stellen in Österreich zur Verfügung stehen. Deshalb hat der Wirtschaftsbund den WB-Stellenmonitor auf die Beine gestellt. Mit Hilfe dieser Software werden Online-Stellenausschreibungen gezählt und ein realistisches Bild der Arbeitsmarktsituation aufgezeigt. Damit gibt es erstmals harte Zahlen nach Branchen und Bundesländern.

Wenn Mitarbeiter gesucht werden, werden Stellenanzeigen online inseriert, diese aber nicht immer dem AMS gemeldet. Viele offene Stellen scheinen also beim AMS nie auf und schaffen es so nicht in die Statistik.

Mehr als doppelt so viele offene Stellen als bisher angenommen
„Es gibt keinen Mangel an Jobmöglichkeiten, vielmehr leiden unsere Betriebe unter einem Arbeitskräftemangel, das Wirtschaftswachstum wird gebremst und der Aufschwung nach Corona gefährdet“, so Sylvia Gstättner, Direktorin des Wirtschaftsbund Kärnten. Es zeigt sich, dass die AMS-Statistik mit 112.155 (Stand Oktober 2021) nur einen Teil der offenen Stellen in Österreich ausweist. Wenn man die relevanten Online-Jobportale mitzählt und um Duplikate bereinigt, ergeben sich rund 248.000 offene Stellen – mehr als doppelt so viele offene Stellen als bisher angenommen.

Auf einen Arbeitssuchenden kommt eine offene Stelle
Wenn man die tatsächliche Gesamtzahl der offenen Stellen berücksichtigt, ist das Verhältnis zwischen Arbeitslosen und offenen Stellen faktisch 1:1. Es gibt in Österreich also mehr offene Stellen, als die Landeshauptstädte Salzburg und Klagenfurt zusammen Einwohner haben! „Allein in Kärnten stehen 16.305 Arbeitslosen 13.495 offenen Stellen gegenüber. – Hier besteht dringendster Handlungsbedarf. Damit der Wirtschaftsmotor nicht ins Stottern gerät“, mahnt Gstättner schnellstmögliche Maßnahmen ein.

Der Arbeitskräftemangel schädigt das Wirtschaftswachstum
Der Arbeitskräftemangel ist kein isoliertes Problem der betroffenen Mitarbeiter und Betriebe, auch die Allgemeinheit hat dadurch Nachteile. Das Wirtschaftswachstum steigt weniger stark und dem Staat entgehen dadurch Steuereinnahmen in Milliardenhöhe. Bereits 2018 hat eine Studie im Auftrag der WKO berechnet, dass bei 162.000 fehlenden Fachkräften der öffentlichen Hand eine Milliarde an Steuereinnahmen entgeht. Konservativ hochgerechnet auf die aktuellen Zahlen entgehen dem Staat dadurch mindestens 1,2 Milliarden Euro.

Jetzt Reformen setzen und den Arbeitsmarkt zukunftsfit machen
„Um unseren Arbeitsmarkt besser für die Zukunft zu rüsten und unsere Wirtschaftsleistung nicht zu gefährden, brauchen wir jetzt die richtigen Weichenstellungen für die Zukunft. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, möglichst viele Menschen in Vollbeschäftigung zu bringen. Dazu braucht es Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel sowie dringend notwendige Arbeitsmarktreformen wie etwa die Änderung der Zuverdienstgrenzen, ein degressiv gestaffeltes Arbeitslosengeld sowie die Erhöhung der Mobilität“, so Gstättner abschließend.

WB-Kärnten auf Tour mit Präsident Mahrer

Gemeinsam mit WB-Präsident Mahrer besuchte Wirtschaftsbund Landesobmann Jürgen Mandl zahlreiche Betriebe in Kärnten um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen.

Hoher Besuch war dieser Tage in Kärnten. Neben dem WB-Präsidenten Harald Mahrer empfing der Wirtschaftsbund Kärnten-Obmann Jürgen Mandl den Generalsekretär des WB-Österreich, Kurt Egger, sowie Nationalrätin Carmen Jeitler-Cincelli.

Im Fokus standen die Kärntner Unternehmen. Wie sie durch die Corona-Zeit kamen, wie sie an ihrem Comeback arbeiten und wie sie ihre wirtschaftliche Zukunft sehen, vor allem aber „wo drückt der Schuh jetzt wirklich und wie können wir sie in dieser Situation bestmöglich unterstützen“, wollte Mandl wissen. Insbesondere auf letztere Frage waren die Antworten nahezu ident.

„Der Arbeitskräftemangel entpuppt sich als größte Herausforderung für unsere Betriebe“, so Mandl. Eine Problemstellung, die sich über alle Sparten und Betriebsgrößen erstreckt. „Die UnternehmerInnen fordern Entlastungsmaßnahmen für die Einkommen ihrer Mitarbeiter, damit das Arbeiten wieder attraktiver ist als die Arbeitslosigkeit“, berichtet WB-Direktorin Sylvia Gstättner. „Wir als Wirtschaftsbund sind gefordert und setzen uns auch massiv dafür ein, dass in der kommenden Steuerreform hier der Hebel angesetzt wird“, so Gstättner.

Zum Auftakt stand ein Besuch im Labor und der Produktion im High-Tech-Betrieb HOS-Laboratory in St. Stefan im Lavanttal an. Das international renommierte Familienunternehmen liefert seine Harzprodukte an weltweite Player, unter anderem aus der Reifenproduktion und Halbleiterherstellung.

Im Himmelberger Zeughammerwerk Müller konnten sie den Schmieden über die Schulter schauen. In fachkundiger Handarbeit fertigt der Familienbetrieb seit 1675(!) Äxte und anderes Forstwerkzeug.

Es folgten unter anderen noch Besuche bei der Klagenfurter Spedition Ogris, die heuer ihr 60-jähriges Jubiläum feiert und beim angesagten Optiker und Brillenhändler „Das Meisterstück“ von Dirk Roissl am Klagenfurter Alten Platz. NR Carmen Jeitler-Cincelli konnte der Auswahl nicht widerstehen und verließ das Geschäft mit einer neuen Sonnenbrille.

Zum Abschluss diskutierten die Präsidenten Mahrer und Mandl gemeinsam mit GS Egger, WB-Kärnten Direktorin Gstättner und NR Jeitler-Cincelli mit Kärntner Wirtschaftstreibenden im Restaurant Rösch in Viktring. „Es ist enorm wichtig, mit den Unternehmerinnen und Unternehmen in permanentem Austausch zu stehen. Wir haben heute wieder von den Problemen gehört, die ausgeräumt werden müssen. Es gab aber auch viele erfreuliche Geschichten und Berichte, die uns alle positiv in die Zukunft blicken lassen“, resümiert Wirtschaftsbund Kärnten-Obmann Präsident Jürgen Mandl.

 

Stopp der Kassabon-Flut – Belegerteilung braucht Bagatellgrenze!

Seit 1.1.2016 ist die Belegerteilungspflicht in Kraft. Nun ist es höchste Zeit, diese Norm zu reparieren. Damit kann die Regierung die Unternehmer entlasten und Umwelt und Gesundheit schützen.

Vor nunmehr 5 Jahren wurden Registrierkassen und die Pflicht, jedem Kunden einen Beleg auszuhändigen, verordnet. Leider ohne jedes Augenmaß, wie Zahlen belegen.

Durch das Fehlen einer Bagatellgrenze werden jährlich zig Millionen Bons ausgedruckt und landen postwendend im Müll. Denn der Kunde ist zwar theoretisch verpflichtet, den Beleg mitzunehmen, das Gesetz sieht aber keine Strafe bei Unterlassung vor. Also bleiben vor allem Belege mit Kleinbeträgen einfach liegen.

Österreichweit liegen etwa 50% der Zahlungen unter einem Wert von 12,40 Euro. Allein diese Kassabons produzieren einen Papierverbrauch von 655 km. Das entspricht ungefähr der Strecke Klagenfurt – Belgrad. Und das täglich!

WB-Landesgruppenobmann Jürgen Mandl hat mit Vertretern aus Handel und Tourismus bereits vor über einem Jahr die Einführung einer Bagatellgrenze gefordert. Jetzt ist es höchste Zeit, dass der Gesetzgeber reagiert. „Schließlich reden wir hier nicht nur von hohen Kosten für die Unternehmer, es ist auch eine ungeheuerliche Umweltbelastung“, ärgert sich der WB-Obmann.

Österreichweit und über alle Branchen hinweg würde eine Bagatellgrenze von 20 Euro eine Papierverschwendung von rund 239.100 Kilometern pro Jahr beenden. Das entspricht der 6-fachen Umrundung des Erdballs!

„Es ist höchste Zeit! Mit dieser eigentlich geringfügigen Gesetzesänderung kann unsere Regierung gleich mehrere Hebel in die richtige Richtung bewegen. Die Betriebe würden Kosten und Zeitaufwand sparen, wir schonen Ressourcen und ersparen unserer Umwelt tausende Tonnen giftigen Mülls.
Denn es handelt sich in den allermeisten Fällen um hochgiftiges Thermopapier, das für den Bondrucker benötigt wird“, unterstreicht Präsident Mandl seine Forderung.

Für den Staat entsteht übrigens kein Nachteil: Denn Finanzprüfungen werden ohnehin über die digitalen Aufzeichnungen der Registrierkassen durchgeführt.

Stadtrat Max Habenicht präsentiert Plan für die ersten 100 Tage

Im Rahmen eines Pressegesprächs stellte Stadtrat Max Habenicht die Eckpfeiler seines Programms für die Stadt Klagenfurt vor. Der Unternehmer und WB-Funktionär ging dabei nicht nur auf wirtschaftliche Themen ein, sondern strebt ganzheitliche Lösungen für Klagenfurt an.

Gemeinsam mit VP-Stadtparteiobfrau Dr. Julia Löschnig präsentierte der WB-Mandatar und nunmehrige Klagenfurter Stadtrat die Rolle der ÖVP in der neuen Stadtregierung, sowie seine persönliche Agenda für die nächsten 100 Tage.

Die Klagenfurter Volkspartei will sich demnach vor allem in drei Kernaufgaben in Gemeinderat und Stadtsenat einbringen und dort auch die Themenführerschaft übernehmen:

  • Wirtschaftskompetenz
    Mit Habenichts Expertise und Erfahrung soll Klagenfurt als Wirtschaftsstandort attraktiver werden. Betriebsansiedelungen, aber vor allem Neugründungen und Start-ups sollen durch gezielte Entwicklung angezogen werden.
  • Kontrollinstanz im Rathaus
    Im Rathaus soll mehr unternehmerisches Denken Einzug halten. Grundsätzliche Denkmuster aus der Wirtschaft sind auch einer Stadt anzuraten.
  • Impulsgeber und Initiator
    Mit durchdachten ganzheitlichen Konzepten will Habenicht die längst fällige Weiterentwicklung der Stadt auf allen Ebenen vorantreiben.

Klagenfurt braucht nicht nur ein Facelift, es braucht Visionen und eine Trendwende. Vom Schlummern zum Aufblühen. Denn wenn die Stadt auch nach Einwohnern betrachtet eine Großstadt ist, so muss sie sich endlich auch zu einer solchen entwickeln.

Dazu braucht es, so Habenicht, jetzt endlich Gesamtkonzepte und keine Einzellösungen mehr. Er will Konzepte erarbeiten und mit allen zuständigen Referenten gemeinsam die Umsetzung planen. „Für viele Projekte braucht es das Commitment von drei oder vier Stadtsenatskollegen, damit sie auf allen Ebenen den größten positiven Effekt haben“, betont Habenicht, „Dementsprechend wird es meine erste Aufgabe und das Ziel für die ersten 100 Tage im Amt sein, die Kollegen für eine visionäre, zukunftsfitte Gestaltung unserer Heimatstadt zu begeistern“.

Damit will Habenicht Klagenfurt nicht nur etwa als Wirtschaftsstandort, als smarte Stadt oder als Wissensstandort weiterbringen, sondern die Landeshauptstadt zum modernen und urbanen Lebensstandort entwickeln.

 

 

Foto: Daniel Waschnig

Tourismusabgabe stunden – Landespolitik mit Weitblick gefordert

Wirtschaftsbund fordert im Namen der Kärntner Unternehmer die Landesregierung auf, die heimische Wirtschaft in Form von Abgabenstundungen zu entlasten.

Wirtschaftsbund-Direktorin Sylvia Gstättner: „Woher sollen die Unternehmer das Geld für diese Abgabe nehmen? Die stetigen Lockdowns lähmen die Wirtschaft, die Weihnachtsgelder mussten pünktlich an die Mitarbeiter gezahlt werden – in den meisten Betrieben ist die Kapitaldecke sehr dünn geworden.“

Die Landespolitik ist jetzt gefordert. Die Möglichkeit zur weiteren Stundung der Tourismusabgabe ist unabdingbar, um die Liquidität in den Kärntner Betrieben zu erhalten. „Am besten bis Jahresende“, meint Gstättner, denn „diese Maßnahme würde den Betrieben etwas Luft verschaffen, vor allem aber die Planungssicherheit erhöhen,“ erklärt die WB-Direktorin.

Was an Ressourcen noch übrig ist müssen die Unternehmen mit Bedacht in ihre wirtschaftliche Zukunft investieren. „Nur eine Zusammenarbeit mit Weitblick und über Parteigrenzen hinweg wird verhindern, dass die Pandemie zum Job-Vernichter wird“, mahnt Sylvia Gstättner.

Foto: WB/Helge Bauer

Oppositionsparteien blockieren Öffnung – aber auch die Regierung ist nun gefordert

Ein guter Teil der Wintersaison ist vorüber und anstatt zu retten, was zu retten ist, werden Tourismus und Handel zum Spielball der Politik. Die Oppositionsparteien nutzen wieder einmal den ‚Tagesordnungs-Trick‘ im Bundesrat und könnten damit der heimischen Wirtschaft erheblichen Schaden zufügen.

Die Kärntner Unternehmer haben sich über die Möglichkeit des ‚Freitestens‘ gefreut und ihre Planungen dahingehend ausgerichtet. Nun wird wieder alles umgeworfen. Speziell Tourismus und Handel, aber auch die sogenannten „körpernahen Dienstleister“ haben ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Betriebe für die Wiedereröffnung mit Testungen vorbereitet. Dass nun parteipolitisches Kalkül verhindert, dass sie endlich wieder arbeiten können, erzürnt die Unternehmer.
„Manche haben immer noch nicht verstanden, um wieviel es hier geht“, ärgert sich WB-Landesobmann Jürgen Mandl, „auch die Finanzierung der Opposition passiert mit Steuergeldern, die wir Unternehmer erwirtschaften!“

Aber nicht nur die dreiste Verzögerungstaktik der Opposition, auch die Einfallslosigkeit der Regierung muss ein Ende haben. Es ist jetzt an der Zeit, dass der Wirtschaft endlich Perspektiven und Planungssicherheit gegeben werden. „Ich erwarte mir von unserer Bundesregierung einen stringenten Plan und dementsprechende, zielführende Maßnahmen, die uns ohne Ein-Aus-Politik ins Frühjahr bringen“, fordert WB-Direktorin Sylvia Gstättner. Denn „die öffentlichen Töpfe sind so gut wie leer, und nur eine funktionierende Wirtschaft wird sie wieder auffüllen können“, mahnt Gstättner. Volle Energie gehört jetzt in wirklich langfristig wirkende Maßnahmen investiert, nämlich in Planung und Durchführung möglichst rascher und flächendeckender Impfungen!

Noch sind die Prognosen für 2021 gut. Die wirtschaftliche Aufholjagd braucht aber nicht nur die Unternehmer, die gemeinsam mit ihren Mitarbeitern daran arbeiten. „Es braucht auch die Politiker jeglichen Couleurs, die gemeinsam an einem Strang ziehen. – Aber bitte in Zukunft in die gleiche Richtung!“ stellt die WB-Direktorin klar.

 

Wirtschaftsbund fordert Chancengleichheit für EPU

Wenn die Schulen schließen ist das für viele Ein-Personen-Unternehmen mit einer Betriebsschließung gleichzusetzen. Während ArbeitnehmerInnen unter vollen Bezügen zuhause bleiben, stehen die EPU einmal mehr im Regen.

Durch Kinderbetreuung und home-schooling bleibt oft kaum mehr Zeit, den Betrieb zu führen. Insbesondere die ohnehin vielfachbelasteten Frauen kommen zeitlich nicht mehr zurande. Wieder einmal stecken sie in dem Dilemma, sich zwischen Beruf und Familie entscheiden zu müssen. „Im Jahr 2020 ist das einer modernen Gesellschaft schlichtweg nicht würdig“, meint Mag. Nicole Mayer vom Wirtschaftsbund Kärnten.

Die Regierung vergisst im Gegensatz zu ArbeiterInnen und Angestellten aber auf die Selbständigen. „Die rund 20.000 Ein-Personen-Unternehmen sind eine tragende Säule der heimischen Wirtschaft. Wenn die Regierung uns im Stich lässt, droht das gesamte System zu kippen!“, mahnt die EPU-Sprecherin.

Und die Gefahr ist real. Die Selbständigen dürfen jetzt nicht an den Rand der Existenz gedrängt werden. Mit gezielten Kompensationen kann die Regierung diese Unternehmen jetzt unterstützen. Damit sie durch die schwierigste Phase kommen, ihre Kinder betreuen und unterrichten können. Dann werden sie danach auch noch die Kraft haben, wieder voll durchzustarten und die gewohnte Stütze unserer Wirtschaft sein.

Es geht um Chancengleichheit und um Erhaltung der Erwerbsmöglichkeit.

„Wir wollen keine Geschenke, wir wollen einfach nur arbeiten! – Aber wenn uns die Regierung die Möglichkeit nimmt, muss sie uns helfen, das durchzustehen!“ fordert Mayer vehement, „ein Betreuungsgeld auch für EPU muss rasch eingeführt und umgesetzt werden!“

 

Foto: Christian Irrasch

Mandl begrüßt Weiterführung der Landesbaustellen

„Jede Maßnahme positiv, die den Wirtschaftskreislauf unterstützt“, meint der Wirtschaftskammerpräsident.

Auch die Kärntner Bauwirtschaft leidet unter den Einschränkungen, die die Eindämmung des Coronavirus erfordern. Vor allem offene Fragen zur Sicherheit der Mitarbeiter vor Ansteckung und mögliche Pönalzahlungen bei Bauverzögerungen führen zu Unsicherheiten bei den Betrieben. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl begrüßte daher heute eine Klarstellung von Straßenbaureferent Martin Gruber, wonach die Covid-19-Pandemie als ein Ereignis höherer Gewalt eingestuft werde: „Damit ist zumindest für Landesbaustellen klar, dass keine Pönale von den Baufirmen eingefordert wird und Baustellen weitergeführt werden, solange die vorübergehend angeordneten Hygienebestimmungen eingehalten werden.“
Die Weiterführung von Baustellen – nicht nur des Landes Kärnten – betreffe nicht nur Baufirmen, sondern auch die nachgelagerten Branchen des Bau- und Bauhilfsgewerbes sowie eine Vielzahl weiterer Gewerke vom Trockenbauer bis zum Elektriker, Installateur etc. Mandl: „Die Bauwirtschaft ist zur Aufrechterhaltung des Wirtschaftskreislaufes von besonderer Bedeutung, deshalb ist jede Maßnahme äußerst positiv, die unseren Unternehmen dort die Weiterarbeit ermöglicht.“

 

Foto: WKK/ Helge Bauer

Mandl begrüßt Anti-Corona-Paket der Bundesregierung

Krisenbewältigungsfonds bedeutet schnelle und umfassende Unterstützung für Betriebe und Mitarbeiter.

Nach den raschen Überbrückungshilfen für die heimischen Betriebe über das Austria Wirtschaftsservice, die Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) und die Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS) begrüßt Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl das umfassende Unterstützungspaket für die österreichische Wirtschaft, das die Bundesregierung heute Vormittag präsentiert hat. Mandl: „Diese Maßnahmen schützen unsere Unternehmen aller Betriebsgrößen, Rechtsformen und Branchen vor den unvermeidbaren Folgen des gemeinsamen Vorgehens gegen die Verbreitung des Coronavirus.“

Mandl hob besonders die drei Schwerpunkte dieses Sicherheitsnetzes für die Wirtschaft in Form eines Krisenbewältigungsfonds im Ausmaß von vier Milliarden Euro zur Abfederung für betroffene Betriebe sowie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor. Dabei handelt es sich um

  • die Sicherung der Zahlungsfähigkeit durch Kreditgarantien (für KMU ebenso wie für große Unternehmen; jedes Unternehmen, das Kredit von seiner Hausbank bekommt, soll auch die Kreditgarantie des Staates bekommen), Überbrückungskredite, Steuerstundungen (ohne Mahnzinsen) und eine erleichterte Herabsetzung der Steuervorauszahlung;
  • die Sicherung der Beschäftigung durch ein von den Sozialpartnern ausgearbeitetes neues Modell der Kurzarbeit, das ab Montag innerhalb von 48 Stunden beantragt werden kann und eine Nettoersatzrate zwischen 80 % und 90 % durch das AMS ermöglicht und
  • die Sicherung von Härtefällen besonders bei Ein-Personen-Unternehmen und Familienbetrieben durch einen eigenen Fonds.

Mandl: „Dieses Maßnahmenpaket für die heimischen Unternehmen ist sowohl in seinem Umfang als auch in der Schnelligkeit seines Entstehens beispiellos in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Vor allem gewährleistet die rasche Einigung von Sozialpartnern und Bundesregierung, dass die Betriebe Kündigungen weitgehend vermeiden können.“

Noch an diesem Wochenende würden im Nationalrat und im Bundesrat die notwendigen Gesetzbeschlüsse vorgenommen, damit das rot-weiß-rote Sicherheitsnetz für die Betriebe ab Montag seine wichtige Funktion erfüllen könne. In Kärnten informieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wirtschaftskammer auch auf der Unternehmerhotline 05 90 904-808 heute, Samstag, noch bis 16.00 Uhr, dann wieder ab Montag.

 

Foto: Helge Bauer