Für mehr Durchblick im Förderdschungel sorgen – WB-Roadshow klärt auf

Experten von KWF und RLB vor Ort

In der Bezirksstelle Villach der Wirtschaftskammer nahm der Wirtschaftsbund in seiner Roadshow den Kärntner Wirtschaftsförderungs-Fonds (KWF) ins Visier: wer warum gefördert wird! Mit dabei, der WB-Bezirksobmann Raimund Haberl, WB-Direktorin Sylvia Gstättner und WB-Landesgruppenobmann, Präsident Jürgen Mandl.

 

Missverständnisse aufklären

„Der KWF unterstützt nicht nur große Unternehmen, etwa 80 Prozent der Fördergelder gehen nämlich an kleine und mittlere Unternehmen (KMU)“, so KWF-Vorstand Sandra Venus. Seit 2014 sind zudem Informationen über jede vom KWF geförderte Maßnahme öffentlich zugänglich, wodurch für entsprechende Transparenz gesorgt ist. Für Unternehmer werden vielfältige Fördermöglichkeiten geboten.

 

Antrag vor Förderbeginn

Auf die rechtzeitige Kontaktaufnahme mit dem KWF wurde anschließend vom Experten Jürgen Kopeinig hingewiesen. „Ein Förderantrag muss in den meisten Fällen nämlich bereits vor Projektbeginn gestellt werden. Auch Kleinstunternehmer sollen ermutigt werden, um entsprechende Förderungen anzusuchen. Für sie gilt ein vereinfachtes Verfahren.

 

Guter Investitionszeitpunkt

Klaus Kogler von der Förderbetreuung der Raiffeisen Landesbank Kärnten sieht aktuell beste Voraussetzungen um zu investieren, da kurz- bis mittelfristig ein niedriges Zinsniveau prognostiziert wird. „Außerdem brummt die Konjunktur weiterhin, auch Kärnten hat mittlerweile wirtschaftlich aufgeholt“, so Kogler.

 

Fotos: Wirtschaftsbund Kärnten

WB-Roadshow informiert über Fördermöglichkeiten für Unternehmer.

Förder-Durchblick für heimische Betriebe

Am 30. Oktober hielt die alljährliche Wirtschaftsbund-Roadshow in der Wirtschaftskammer Hermagor. Heuer mit Thema „Kärntner Wirtschaftsförderungs-Fonds (KWF)“. Dabei erklärten die Experten, wer und was gefördert wird. Bei der Roadshow mit dabei waren Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Hannes Kandolf, WK Bezirksstellenleiter WernEr Plasounig, Klaus Kogler, Förderbetreuung Raiffeisen Landesbank Kärnten, Raiffeisenbank Hermagor Vorstände Johann Schumi und Hans Rogi und die Experten des KWF Marliese Flatnitzer-Ferlitsch und Andreas Starzacher.

 

1,2 Millionen Euro

Marliese Flatnitzer-Ferlitsch informierte über die Tätigkeitsfelder des KWF, dessen Aufgabe es ist, den Wirtschaftsstandort zu stärken – bei einem Jahresbudget von 30 Millionen Euro. Allein im letzten Jahr wurden 602 Förderfalle abgewickelt– 25 davon in Hermagor mit einem Volumen von 1,2 Millionen Euro. Der Großteil der Unterstützung – rund 90 Prozent – geht an Klein- und Mittelbetriebe.

 

Vorab Antrag stellen

Karl-Heinz Gallmayer, KWF-Leiter für Gewerbe, Industrie und Tourismus, appellierte, nie ein Projekt zu starten, bevor nicht der Förderantrag abgegeben ist. Als Projektstart gilt, „wenn der Vorgang unumkehrbar wird“. Also: Angebote einzuholen ist vor Antragstellung in Ordnung, ein Angebot zu bestätigen nicht mehr. „Es ist eigentlich kein Förderdschungel, sondern ein Fördersupermarkt. Es gibt meist das Passende, man muss nur wissen, wo man steht.“ Die Beurteilung über die Förderwürdigkeit erfolgt individuell und ist abhängig vom jeweiligen Projekt.

 

Passender Zeitpunkt

Klaus Kogler, Förderbetreuung der Raiffeisen Landesbank, ging auf die Rolle der Banken in Hinblick auf Finanzierung und Förderung näher ein. Die Raiffeisen Landesbank berät Unternehmer in sämtlichen Phasen des gesamten Förderprozesses. Für ihn ist derzeit der beste Zeitpunkt für Investitionen, da auch weiterhin ein niedriges Zinsniveau erwartet wird.

 

 

Fotos: Wirtschaftsbund Kärnten

WB-Roadshow im Hotel „Die Zeit“ in St. Veit: Experten klären auf

Förder-Durchblick für Betriebe

Heuer wurde bei der Informationsreihe, die in ganz Kärnten stattfindet, der KWF „ins Visier“ genommen und von Experten erklärt, wer warum gefördert wird. Bei der Roadshow mit dabei waren auch WB-Landesgruppenobmann und Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl, Bezirksstellenobmann Reinfried Bein oder Bezirksstellenleiter Robert Meisslitzer.

Vielfältige Möglichkeiten

KWF-Vorständin Sandra Venus informierte über die unterschiedlichsten Fördermöglichkeiten des KWF, dessen Aufgabe es ist, den Wirtschaftsstandort zu stärken – bei einem Jahresbudget von 30 Millionen Euro. 2018 wurden laut Venus über 600 Förderfälle abgewickelt – 59 davon in St. Veit mit einem Volumen von 2,4 Millionen Euro.

Antrag vor Förderbeginn

Karl-Heinz Gallmayer, KWF-Leiter für Gewerbe, Industrie und Tourismus, appellierte, nie ein Projekt zu starten, bevor nicht der Förderantrag abgegeben ist. Als Projektstart gilt, „wenn der Vorgang unumkehrbar wird“. Also: Angebote einzuholen ist vor Antragstellung in Ordnung, ein Angebot zu bestätigen nicht mehr. „Es ist eigentlich kein Förderdschungel, sondern ein Fördersupermarkt. Es gibt meist das Passende, man muss nur wissen, wo man steht.“ Die Beurteilung über die Förderwürdigkeit erfolgt individuell und ist abhängig vom jeweiligen Projekt.

Jetzt investieren

Auf die Rolle der Banken im Zusammenhang mit Förderungen und Finanzierungen ging Klaus Kogler, Förderbetreuung Raiffeisen Landesbank, ein. Die RLB bietet Unternehmern Beratung in sämtlichen Phasen des gesamten Förderprozesses. Aktuell sieht er beste Voraussetzungen, um zu investieren, da weiterhin ein niedriges Zinsniveau prognostiziert wird.

 

 

 

Fotos: Wirtschaftsbund Kärnten

 

Wirtschaftsbund-Roadshow hielt im Feldkirchner Hotel Nudelbacher: Experten klärten auf.

Förder-Durchblick für Betriebe

Heuer wurde im Rahmen der Wirtschaftsbund-Roadshow der Kärntner Wirtschaftsförderungs-Fonds (KWF) „ins Visier“ genommen und von Experten erklärt, wer warum gefördert wird. Mit dabei auch der WB-Bezirksobmann Christof Zechner.

90 Prozent für KMU

Marliese Fladnitzer-Ferlitsch informierte über Tätigkeitsfelder des KWF, dessen Aufgabe es ist, den Wirtschaftsstandort zu stärken. Für Unternehmer werden vielfältige Förderprogramme geboten – bei einem Jahresbudget von 30 Millionen Euro. 2018 wurden so über 600 Förderfälle abgewickelt – 23 davon in Feldkirchen mit einem Volumen von 0,5 Millionen Euro. Fladnitzer-Ferlitsch zeigte auf, dass 90 Prozent der Förderungen an Klein- und Mittelbetriebe gehen. Seit 2014 sind alle vom KWF geförderten Maßnahmen öffentlich zugänglich (wibis.kwf.at).

Antrag vor Förderbeginn

Karl-Heinz Gallmayer, KWF-Leiter für Gewerbe, Industrie und Tourismus, appellierte, nie ein Projekt zu starten, bevor nicht der Förderantrag abgegeben ist. Als Projektstart gilt, „wenn der Vorgang unumkehrbar wird“. Also: Angebote einzuholen ist vor Antragstellung in Ordnung, ein Angebot zu bestätigen nicht mehr. „Es ist eigentlich kein Förderdschungel, sondern ein Fördersupermarkt. Es gibt meist das Passende, man muss nur wissen, wo man steht.“ Die Beurteilung über die Förderwürdigkeit erfolgt individuell und ist abhängig vom jeweiligen Projekt.

Jetzt investieren

Auf die Rolle der Banken im Zusammenhang mit Förderungen und Finanzierungen ging Klaus Kogler, Förderbetreuung Raiffeisen Landesbank, ein. Die RLB bietet Unternehmern Beratung in sämtlichen Phasen des gesamten Förderprozesses. Aktuell sieht er beste Voraussetzungen, um zu investieren, da weiterhin ein niedriges Zinsniveau prognostiziert wird.

 

 

Fotos: Wirtschaftsbund Kärnten

Förderungen müssen verstärkt für EPUs und KMUs zugänglich gemacht werden!

Das Modell der Kärntner Wirtschaftsförderung bedarf einer dringenden Reform! Gerade kleine und mittelständische Unternehmen müssen in den Förderprogrammen stärker berücksichtigt werden. Denn sie bilden einen Großteil unserer Kärntner Unternehmerlandschaft ab und sind so ein starkes Rückgrat der Kärntner Wirtschaft!

Wenn ich den Teilnehmern unserer WB-Roadshow „Der KWF im Visier“ oder den Unternehmerinnen und Unternehmern bei meinen Betriebsbesuchen zuhöre, verspüre ich eine große Unzufriedenheit mit den aktuellen Förderprogrammen des Landes. Gerade Klein- und mittelständische Unternehmen – vor allem EPUs – fühlen sich nicht entsprechend repräsentiert und sind sich einig: Die Förderpolitik des landeseigenen Kärntner Wirtschaftsförderungs-Fonds (KWF) geht an der Kärntner Wirtschaftsstruktur vorbei!

Jürgen Mandl fordert Förderungen für EPU und KMU

Jürgen Mandl fordert Förderungen für EPU und KMU

Untermauert wird dies auch durch eine detaillierte Studie zur Arbeit des KWF, in Auftrag gegeben durch die Wirtschaftskammer Kärnten: Im Förderjahr 2018 stellten KMU 84 % der Anträge, erhielten jedoch nur 31 % der ausgeschütteten Förderungen. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 war dies noch anders, da stellten diese Kleinst- und Kleinbetriebe 91 % der Anträge und erhielten immerhin 56 % der Fördermittel.

Doch nicht nur an der Unternehmensstruktur in Kärnten geht die Förderpolitik des KWF vorüber. Auch die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt bleiben unberücksichtigt: 2017 wurden mit den KWF-Fördermitteln in Summe 682 neue Arbeitsplätze geschaffen. Davon entstanden 651 neue Jobs in den Kärntner KMU‘s, in Großunternehmen waren es 31, bei den Bildungseinrichtungen und sonstigen Forschungseinrichtungen kein Einziger! Dennoch ging der Löwenanteil der Förderungen an Großprojekte und öffentliche Institutionen. Deshalb brauchen wir nicht nur eine grundlegende Reform des KWF, sondern jetzt die politische Weichenstellung für die neue Förderperiode, damit es zu einer Besserstellung von EPUs und KMUs in der Kärntner Wirtschaftsförderung kommt!

Denn mit Mut, Begeisterung und Leidenschaft alleine lässt sich keine Unternehmer-Rakete zünden. Gerade für kleinstrukturierte Unternehmen bedarf es zur rechten Zeit auch einer finanziellen Starthilfe, um erfolgreich zu wirtschaften, weitere Arbeitsplätze zu schaffen und den Wohlstand in unserem Land zu erhalten.

Das ist meine Überzeugung!

Präsident Jürgen Mandl
Kärntner Unternehmer und Landesobmann des Wirtschaftsbundes Kärnten

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Impressionen von der WB-Roadshow „Der KWF im Visier“

Ein Plädoyer für die Gießkanne

Mit unserer diesjährigen Roadshow bieten wir einer Institution eine Bühne, die in den vergangenen Wochen nicht gerade positiv in Erscheinung getreten ist.

Wir haben den KWF aber ganz bewusst ins Visier genommen, um über seine Kernaufgabe – die Förderung der heimischen Wirtschaft – zu informieren und nicht über Hochglanzbroschüren und Geburtstagspartys zu diskutieren. Und diese Möglichkeit haben sehr viele Unternehmerinnen und Unternehmer in den Bezirken genutzt, was mich sehr freut.

Es hat sich bei unseren Präsentations- und Diskussionsabenden zwischen Hermagor und Wolfsberg ein sehr differenziertes Bild gezeigt. Zum einen ist das Programm des KWF mit seinen Fördermöglichkeiten den UnternehmerInnen oft zu wenig bekannt. Zum anderen gibt es dafür Gründe, die sich wie ein roter Faden quer durch Kärnten ziehen: Denn für unsere vielen Klein- und Mittelbetriebe ist oft nicht nur der Aufwand zu groß, um eine Förderung zu bekommen; sie haben auch keine Chance und bekommen schlicht keine Unterstützung, weil es entweder an der Mindestinvestition von 10.000 Euro scheitert oder die besagte Branche gesamt wenig bis nicht gefördert wird!

Und hier ist die Politik gefragt: Wir brauchen in Kärnten Förderprogramme, die der Vielfalt der heimischen Betriebe entsprechen! Raus mit den Förderungen für Bildungseinrichtungen bzw. öffentliche Institutionen aus dem KWF-Budget; mehr Geld hin zu den vielen kleinen Betrieben! Da passt es wie die Faust aufs Auge, dass EPU z.B. auch bei Interregprojekten de facto ausgeschlossen sind, weil sie ihre eigenen Leistungen bzw. Arbeitsstunden als Projektpartner nicht geltend machen können. Wie sagte schon unser früherer WK-Präsident und nunmehriger Wirtschaftsombudsmann Franz Pacher: Um die kleinen, zarten Pflanzen groß zu ziehen, braucht man eben die Gießkanne und nicht die Hochdruckspritze, die anderorts Ihre Berechtigung hat.

Nur wenn wir die Förderpolitik und deren Richtlinien neu denken und dann umsetzen, können wir Kärnten als Wirtschafts- und Lebensstandort – eben als unseren Stern des Südens – erstrahlen lassen, meint Ihre

Sylvia Gstättner

Wirtschaftsbund informiert über den KWF

Volles Haus bei der Wirtschaftsbund Roadshow!

Der Wirtschaftsbund Kärnten nimmt heuer den KWF ins Visier. Mag. Sandra Venus, KWF-Vorständin, und Klaus Kogler von der RLB informierten die UnternehmerInnen bereits in einigen Bezirken über die umfassenden Fördermöglichkeiten. WB-Landesgruppenobmann Präsident Jürgen Mandl unterstrich in seiner Begrüßung in Villach die Wichtigkeit des KWF: „Für uns UnternehmerInnen sind Förderungen zwar nicht überlebenswichtig, aber eine schöne Unterstützung. Wir möchten nicht nur zeigen, wie die Förderlandschaft in Kärnten aussieht, sondern Ihnen die Möglichkeit geben mit den Entscheidungsträgern direkt zu sprechen und das eine oder andere kritisch zu hinterfragen.“
Einem spannenden Input folgten lebhafte Diskussionen. Für viele UnternehmerInnen ist der Aufwand um an eine Förderung zu kommen, zu hoch. Das bestätigte auch Klaus Kogler: „95 Prozent der Abrechnungen die ich betreue, sind fehlerhaft weil das Prozedere so komplex ist!“ Einen wichtigen Tipp gab es von Mag. Sandra Venus: „Das Förderprogramm ist sehr umfassend. Rufen Sie einfach beim KWF an, wenn Sie gezielte Frage haben. Gerade für Kleinförderungen gibt es ein schnelles und unkompliziertes Verfahren! Aber es gilt Förderantrag vor Projektstart stellen!“. Die WB-Bezirksomänner richteten einen emotionalen Apell an den KWF für die Wiedereinführung der Nahversorgerförderung: „Die vielen kleinen Nahversorger gerade im ländlichen Bereich sind oft die letzte Anlaufstelle um die wichtigsten Produkte des täglichen Bedarfs zu erhalten. Die Förderung wurde 2017 eingestellt mit dem Verweis auf den KWF. Da draußen sitzen kleine Händler für die die Mindest-Investition von 10.000 € einfach zu hoch ist! Diese Betriebe müssen unterstützt werden!“.

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Kärntens Unternehmen fordern Reform der Wirtschaftsförderung

Die Förderpolitik des KWF gehe an der Kärntner Wirtschaftsstruktur vorbei, kritisiert WK-Präsident Mandl. Er verlangt eine Konzentration der Wirtschaftspolitik beim Wirtschaftslandesrat, bessere Programme für kleine Betriebe und eine Investitionszuwachsprämie, die die abflauende Konjunktur stützen soll.

en nunmehr vorliegenden Kontrollbericht des Landesrechnungshofes zu den Landesgesellschaften im Allgemeinen und zum Wirtschaftsförderungsfonds im Besonderen nimmt nun auch die Wirtschaft zum Anlass, Reformen zu fordern. Besonders verwundert zeigte sich Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl heute bei einem kurzfristig anberaumten Pressegespräch von den schon länger vermuteten, aber nunmehr offiziell aufgedeckten freihändigen Vergaben im Marketingbereich der Landesgesellschaften: „Wenn Gesellschaften des Landes Kärnten Wiener Firmen um fast 400.000 Euro mit Kommunikationsaufgaben beauftragen, dann fehlt mir dafür das Verständnis.“ Harte Kritik an der unverständlichen Missachtung der Kärntner Werbebranche übt auch deren Sprecher, Fachgruppenobmann Volkmar Fussi: „Dadurch sind den Kärntner Werbeagenturen seit 2003 Umsätze in der Höhe von rund einer Million Euro entgangen. Wir prüfen Schadenersatzansprüche.“

Erschreckender Umgang mit Kärntner Steuergeld
„Unfassbar, unerträglich und untragbar“ ist es für Fussi, dass Aufträge von Organisationen, die mit Kärntner Steuergeld finanziert werden, über einen solchen Zeitraum freihändig außerhalb des Landes vergeben werden: „Das kann die Kärntner Kreativwirtschaft in mindestens der gleichen Qualität und wahrscheinlich preiswerter liefern.“ Dabei vermutet man diese wirtschaftsschädigende Praxis des KWF schon seit längerem, denn bereits 2014 habe man eine diesbezügliche Anfrage im Landtag an die zuständige Landesrätin Schaunig gestellt. Fussi: „Wenn Schaunig nun fünf Jahre später sagt, dass die Vorgehensweise des KWF zwar juristisch korrekt, aber ein wenig unsensibel ist, dann muss ich sagen: Diese Aussage ist auch höchst unsensibel gegenüber der Kärntner Werbewirtschaft und zeugt von einem erschreckenden Umgang mit Kärntner Steuergeld.“

Studie beweist verfehlte Förderpolitik
Noch schwerer wiegt allerdings die laut einer eigenen Studie der Wirtschaftskammer verfehlte Förderpolitik des KWF, die an der Struktur der Kärntner Wirtschaft vorbeigehe. „Kärntens Unternehmen verlangen deshalb eine grundlegende Reform der Wirtschaftsförderung“, betonte Mandl. So argumentiere der KWF immer wieder, es würden ohnehin die meisten Anträge von Kleinst- und Kleinunternehmen eingereicht. Mandl: „Betrachtet man jedoch die vergebenen Fördervolumina, so zeigt sich ganz ein anderes Bild. Im Förderjahr 2018 stellten die Kärntner Betriebe bis 49 Mitarbeiter 84 % der Anträge, erhielten jedoch nur 31 % der ausgeschütteten Förderungen. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 war dies noch ganz anders, da stellten diese Kleinst- und Kleinbetriebe 91 % der Anträge und erhielten immerhin 56 % der Fördermittel.“

KMU bekommen immer weniger
Analog dazu hat sich in den vergangenen fünf Jahren die Fördersituation der Klein- und Mittelbetriebe drastisch verschlechtert: Gingen 2014 nur 11 % der Fördermittel an Großbetriebe und sonstige Organisationen wie Forschungseinrichtungen, so waren es 2018 knapp 60 %. Frappant ist allerdings, dass dort trotz hoher öffentlicher Fördermittel kaum Arbeitsplätze entstehen. Denn die Analyse zeigt, dass 2017 mit den KWF-Fördermitteln in Summe 682 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, unterstrich Mandl: „Davon entstanden 651 neue Jobs in den Kärntner KMU, in Großunternehmen waren es 31, bei den Bildungseinrichtungen und sonstigen Forschungseinrichtungen kein Einziger! Nur zählen die KMU leider nicht zu den Schwerpunktfeldern der KWF-Strategie.“

Kleine Betriebe können nicht mithalten
Deshalb würden die Unterstützung von Kleinst- und Kleinunternehmen seitens des KWF gerne abfällig als „Gießkannenförderung“ bezeichnet, weil die Investitionshöhen im Einzelfall zu niedrig und deshalb für den KWF nicht förderwürdig seien. Mandl: „Hier wird seit Jahren an der Kärntner Unternehmensstruktur vorbeigefördert. Im Rahmen der Förderprogramme, Calls und Förderhöhen legt der KWF den Fokus immer mehr in Richtung F&E und Innovation – hier können aber kleine bzw. traditionelle Betriebe oft nicht mithalten.“

Wirtschaft will mehr Unterstützung
Dementsprechend deutlich fallen auch die Forderungen der Wirtschaft aus:

• Das KWF-Budget sei in den vergangenen Jahren von 49 auf 31 Millionen Euro gesunken. Mandl: „Diese Mittel müssen im Interesse der Wirtschaft und angesichts der abflauenden Konjunktur mindestens gleichbleiben, besser wachsen.“
• Die Finanzierung von Forschungsförderung, Uni, Schulen und öffentlichen Einrichtungen (Lakeside, build! etc.) soll aus dem Landesbudget erfolgen. Mandl: „Das nimmt rund ein Drittel der heutigen KWF-Mittel in Anspruch, dabei sollte dieses Geld den Kärntner Betrieben zur Verfügung stehen!“
• Neue, attraktive Programme mit geringeren Mindestinvestitionserfordernissen sollen den KWF auch für Kleinunternehmen wieder interessanter machen, die Zahl der Förderfälle von derzeit 600 auf über 1000 – wie vor einigen Jahren – erhöhen und für alle Branchen zugänglich sein. Mandl: „90 Prozent der Kärntner Betriebe haben unter zehn Mitarbeiter. Der KWF muss ein Spiegelbild der Kärntner Wirtschaftsstruktur sein.“

Darüber hinaus müsse die Darstellung der Förderstatistik von klassischen Unternehmen, die im Wettbewerb stehen, und der Mittelvergabe an öffentliche Forschungsinstitutionen transparenter werden. Mandl: „Das erwarten wir uns von der nächsten Programmperiode ab 2021 und sind ab sofort für Gespräche offen.“

Politische Neuordnung
Diese Forderungen nach verstärkter Einbindung der Wirtschaft in die KWF-Programmgestaltung und einer Offensive zur stärkeren Inanspruchnahme durch die Unternehmen würden auch dem aktuellen Standortprogramm der Wirtschaftskammer entsprechen. Dort sei ebenfalls festgehalten, die bis heute kreditfinanzierte Kärntner Wirtschaftsförderung langfristig budgetär abzusichern und die Leit- und Richtlinienkompetenz referatstechnisch generell dem Wirtschaftslandesrat zuzuordnen. „Die Wirtschaftspolitik des Landes muss aus einem Guss sein, dazu gehören selbstverständlich die Förderagenden“, betonte Mandl.

Investitionszuwachsprämie gefordert
Zur Stimulierung von Wachstum und Beschäftigung in Kärnten würde eine „Kärntner Investitionszuwachsprämie“ einen wesentlichen Impuls setzen, schlägt Mandl vor. Dabei werden Investitionen, die aufgrund einer hohen Investitionssumme eine besondere Herausforderung für die Unternehmen darstellen, mit einem Zuschuss gefördert. Die Höhe des Zuschusses orientiert sich dabei am Ausmaß der Neuinvestition im Vergleich zur durchschnittlichen Investitionshöhe der vorangegangenen Jahre. Mandl: „Vor einigen Jahren konnten wir mit einer solchen Prämie in Gesamthöhe von 3,5 Millionen Euro Investitionen von 60 Millionen Euro in Kärnten auslösen. Wir erwarten vom KWF, dass er sich in diese Richtung bewegt.“

Das Kärntner Standortprogramm der Wirtschaftskammer finden Sie hier. Das Video zur Pressekonferenz finden Sie ebenfalls online.

 

Foto: WKK/Fitzpress