Cui bono? – Niemandem natürlich!

Stellen wir uns vor, es gäbe ein Problem. Und für dieses Problem gäbe es eine Lösung, die jedem Beteiligten zum Vorteil gereicht. Sie würde Kosten sparen, wäre leicht und günstig umzusetzen, verminderte Ressourcenverbrauch und (Gift-)Müllproduktion, während Kontrolle und Nachvollziehbarkeit unberührt blieben. Und dennoch würde sie von einer Fraktion strikt abgelehnt. – Es ist nicht leicht, sich so ein Beispiel vorzustellen. Zu abstrakt die Angaben, zu skurril die Gegenwehr.
Lassen sie mich mit einem konkreten Beispiel helfen: Der Bagatellgrenze für die Belegerteilungspflicht.

Seit Einführung der Bonpflicht kämpfen UnternehmerInnen um eine Bagatellgrenze. Zur Aufklärung: Nicht das Eintippen in die Registrierkassa, nicht das Erteilen des Bons auf Verlangen, sondern das automatisierte Ausdrucken eines Belegs, den meistens keiner will – das soll unter der Grenze von 20 Euro wegfallen. Allein Österreichs Tabaktrafikanten drucken täglich rund 1 Million Bons. Belege, die nur in den allerseltensten Fällen vom Kunden mitgenommen werden.
Österreichweit und über alle Branchen hinweg würde diese Bagatellgrenze jährlich über 239.000 km Kassenbons einsparen. Das entspricht dem 6-fachen Erdumfang! Für mich ein sehr effektiver Beitrag zur Umwelt- und Ressourcenschonung.

Normalerweise hinterfragt man dubiose Entscheidungen mit der Frage „cui bono?“ Dann kommt man schon dahinter, woher der Wind weht. In diesem Fall funktioniert das leider nicht. Denn niemandem nützt die Blockade des grünen Koalitionspartners. Wirklich niemandem. So kaufen die Händler weiterhin tonnenweise hochgiftige Kassarollen und tragen sie am Abend zum Restmüll. Und die Finanzpolizei kontrolliert weiterhin lediglich die digitalen Aufzeichnungen der Registrierkassen.

Um den Grünen den Abschied vom Giftmüll zu erleichtern gäbe es tolle Alternativen. Man muss nur über den Tellerrand und über die Staatsgrenzen blicken. In Deutschland setzt Edeka im Zuge seiner Nachhaltigkeitsstrategie auf digitale Kassabons. Will man einen digitalen Bon, kann man beim Kundendisplay einen QR-Code scannen. So muss man auch für Gewährleistungsfälle keine Zettel schlichten. Vielleicht wäre dies eine Lösung, mit der alle Beteiligten, auch die Blockierer, leben könnten. Denn im Grunde geht es nicht um Befindlichkeiten oder politisches Kalkül. Es geht um unsere Wirtschaft und unsere Umwelt,

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Das Glück ist mit den Mutigen!

Das Land kommt langsam wieder in Schwung, die Unternehmen starten mit ausgefeilten Sicherheitskonzepten durch und die Kärntnerinnen und Kärntner freuen sich auf lang ersehnte Freizeitvergnügen.

Vielerorts sind Politik und Verwaltung aber leider noch nicht aus ihrem coronabedingten Dornröschenschlaf erwacht. Vor allem für Unternehmer aus der Veranstaltungswirtschaft bedeutet das einen herben Rückschlag.

Während einige Gemeinden mit Hochdruck an Lösungen arbeiten, wird mancherorts kräftigst auf die Bremse getreten. Veranstaltungen werden nicht genehmigt oder mit Auflagen überhäuft, die eine Durchführung schier unmöglich oder zumindest nicht kostendeckend machen.

All diesen Verschläfern und Verweigerern sei eines gesagt:
Auch Verwaltung und Politik müssen jetzt in die Gänge kommen. Sie müssen Konzepte und Modelle umsetzen, um der Wirtschaft das Arbeiten einerseits zu ermöglichen und andererseits zu erleichtern. Und ja, das erfordert manchmal auch Mut. Diesen Mut fordert die Kärntner Wirtschaft aber nun ein. Denn Wohlstand und soziale Sicherheit zu gewährleisten gehört zu den Hauptaufgaben unserer Volksvertreter.

Die UnternehmerInnen bringen den Mut auf, auch unter schwierigen Umständen Lösungen und neue unternehmerische Wege zu etablieren und damit Arbeitsplätze zu sichern. Jetzt muss endlich auch in der letzten Amtsstube klar sein, dass die Zukunft unseres Bundeslandes von der Wertschöpfung abhängt, die die Unternehmen mit ihren MitarbeiterInnen produzieren. Und dass Verwaltung und Politik mutige Unterstützer sein müssen, wenn es darum geht, Kärnten mit Schwung aus dem Corona-Tief zu befördern.

Meint Ihre

Sommer, Sonne und einen Plan

Das ist es, was der Kärntner Tourismus brauchen wird, um im heurigen Sommer durchstarten zu können.

Mit Spannung warten die heimischen Touristiker, was die Regierungsklausur an Plänen, Maßnahmen und Perspektiven ergeben wird. Denn ein undurchdachtes Schauen-wir-mal-Aufsperren hilft weder der Branche noch den Urlaubern.

Es sind drei Maßnahmen, die koordiniert ineinandergreifen müssen, um ein sicheres Öffnen und vor allem Offenhalten zu gewährleisten:

  1. Flexible Impfstrategie
    Die Mitarbeiter der Hotellerie, Gastronomie und anderer Fremdenverkehrsbetriebe müssen so schnell wie möglich geimpft werden. Das gibt den Gästen Sicherheit und Vertrauen und wird für viele Urlauber ein Entscheidungskriterium sein.
  2. Abgestimmte Regeln
    Die Unternehmen brauchen klare, auf Art und Größe des Betriebs abgestimmte, Sicherheitsvorschriften. Abstandsregel, Maskenpflicht und Co. sind in Hotels anders zu denken, als in Restaurants oder gar Ausflugszielen. Und sie müssen schnell kommen. Denn diese Maßnahmen wollen sorgfältig und akkurat umgesetzt werden.
  3. Umfassender Fahrplan
    Die Regierung muss nicht nur einen konkreten Plan für die Öffnung erstellen, sondern vor allem auch über Selbsttests, Impfpass und Grenzwerte nachdenken. Und wie mit regional unterschiedlichen Inzidenzen umgegangen wird.

Mit einem ausgefeilten, abgerundeten Konzept kann dann das Leben wieder an Fahrt aufnehmen. Denn die Tourismusbetriebe sind kein abgeschlossener Wirtschaftsbereich. Sie sind Auftraggeber für alle anderen Branchen. Jeder im Tourismus verdiente Euro löst Umsätze in der gesamten Kärntner Wirtschaft aus.

Und einmal über unseren wirtschaftspolitischen Tellerrand hinausgeblickt: Die Freizeitwirtschaft steht für jeden von uns für noch viel mehr. Für Unternehmungen, Abwechslung, Geselligkeit, für Austausch und Genuss – kurz: Für Lebensfreude. Und davon brauchen wir alle wieder eine gehörige Portion!

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Die Immunisierung der Wirtschaft

Ein neues Jahr – ein neues Glück. Oder: Täglich grüßt das Murmeltier? Die ersten Impfstofflieferungen gaben Anlass zu vorsichtigem Optimismus, der von Meldungen über die „britische“ Mutation rapide gebremst wurde. Ganz so leicht, wie wir uns das gewünscht haben, wird es nun doch nicht. Umso wichtiger, dass wir rasch auf die Herausforderung reagieren, und trotzdem den Blick in die Zukunft richten und Fahrt aufnehmen, in eine Zeit nach COVID19.

Höchste Priorität muss nun die Stärkung der heimischen Wirtschaft haben. Wir brauchen wirtschaftspolitische Maßnahmen, die die Zuversicht sowohl bei den UnternehmerInnen als auch bei den ArbeitnehmerInnen wieder wachsen lassen. Die Sicherheit des Unternehmens bzw. des Arbeitsplatzes wird Investitionen und Konsum wieder ankurbeln und dem Wirtschaftskreislauf neuen Schwung geben. Soweit so klar. Aber wo sind welche Hebel anzusetzen?

Aus meiner Sicht wird man in 4 Schwerpunkten die Rahmenbedingungen schaffen müssen:

  • Eigenkapitalbildung begünstigen
    Die Bestrebungen, Sicherheit durch Erhöhung des Eigenkapitals zu schaffen, wurden bisher nicht unterstützt. Eine erschütternde Krise wie die Aktuelle zeigt uns aber, wie wichtig eine starke Eigenmitteldecke ist, um die Betriebe durch harte Zeiten zu bringen.
    Beispielsweise durch einen Beteiligungsfreibetrag würde von Investoren und privaten Anlegern frisches Kapital in die Unternehmen gespült und deren Eigenkapitalquote und damit die Liquidität erhöht.
  • Strukturwandel am Arbeitsmarkt unterstützen
    Eine Entlastung des Faktors Arbeit bringt höhere Löhne und geringere Personalkosten. Das motiviert den Unternehmer, Personal aufzustocken und macht Arbeitslosigkeit noch unattraktiver. Begleitend dazu müssen allerdings auch Aus- und Weiterbildungen mit der rasanten Entwicklung der Wirtschaft mithalten können. Vielleicht müssen wir auch komplett neue Wege gehen, um die Arbeitssuchenden an die aktuellen Anforderungen und Arbeitsprozesse heranzuführen. Damit bringen wir wieder mehr Fachkräfte in unsere Betriebe.
  • Innovation und Digitalisierung forcieren
    Die Krise lehrt es uns gerade. Digitalisierung, Innovationskraft und Flexibilität machen die Wirtschaft resilient. Das Bestreben und das Know-how sind in Kärnten vorhanden, aber viele Unternehmen müssen in diesen Prozessen unterstützt werden. Mit Infrastruktur, Förderungen und Begleitungen.
  • Export und Regionalität stärken
    Kärnten profitiert stark von seinen international tätigen Unternehmen. Offene Märkte und ein konkurrenzfähiger Standort sind Schlüsselbedingungen für eine positive Außenhandelsbilanz. Trotz globalisiertem Onlinemarkt setzt sich gleichzeitig – und ohne dass es einen Widerspruch darstellt – der Trend zur Regionalität fort. Gezielte Unterstützung für die regionalen Märkte stärkt die Strukturen vor Ort und sichert unsere Lebensqualität. Globalen Steuerverweigerern muss der Kampf angesagt werden.

Skeptiker mögen diese 4 Schwerpunkte als Problemfelder betrachten. Ich sehe sie aber vor allem auch als 4 Chancen, wichtige Weichenstellungen in Angriff zu nehmen und sie dadurch zu einer Stärkung zu transformieren. Eine Immunisierung also. Eine Impfung, wenn man so will. Ein rasches Umdenken und eine konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen hilft nicht nur jetzt in der Pandemiekrise, sondern stärkt die Widerstandsfähigkeit der heimischen Wirtschaft auch für zukünftige Herausforderungen.

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Lock-Down 3 – Worauf es nun ankommen wird

Österreich schlittert in den 3. Lock-Down. Angesichts der Zahlen – insbesondere in Kärnten – scheint es unvermeidlich. Weder der sanfte noch der harte Lock-Down der letzten Wochen haben es geschafft, eine dauerhafte Entlastung der Krankenanstalten sicher zu stellen. Besorgniserregend ist die Entwicklung der Zahl der Todesfälle in Kärnten. Hier besteht dringender Handlungsbedarf für die Gesundheits-Landesrätin!

Aber nicht nur in puncto Gesundheitssystem liegt nun viel Verantwortung bei den Ländern. Die Entscheidung darüber, ob Sportstätten öffnen dürfen, oder nicht, soll während der kommenden Einschränkungen von den Ländern getroffen werden. Ich wünsche unserem Landeshauptmann viel Weitsicht, bei dieser Abwägung. Unsere SeilbahnbetreiberInnen haben für den Saisonstart viel Energie in Konzepte investiert, die den Kärntnerinnen und Kärntnern ein sicheres Skivergnügen ermöglichen. So wurden nicht nur Investitionen in die Infrastruktur getätigt, sondern auch immenses Know-How kumuliert. Nun liegt es an der Landesregierung, zu verstehen, dass es nicht nur im Sinne der psychischen und physischen Gesundheit ist, der Bevölkerung, allen voran den Kindern und Jugendlichen, die Bewegung im Freien zu ermöglichen. Mit dem Geschlossenhalten der Liftbetriebe würden die KärntnerInnen in ihre Häuser und Wohnungen zurückgedrängt und die Gefahr erhöht, dass sie dort ihrem Bedürfnis nach sozialen Kontakten nachgeben. Auf den zugefrorenen Kärntner Seen oder auf den Pisten in den Skigebieten – an der frischen Luft – unter Einhaltung des dortigen Sicherheitskonzepts ist dies mit deutlich geringerem Risiko einer Ansteckung verbunden.

Den politischen Entscheidern sei ans Herz gelegt: So kann es nicht weitergehen! Die Wirtschaft hat ihre Hausaufgaben gemacht. Nun ist es an der Politik in Bund und Land, ihre zu erledigen. Vielleicht nutzen sie die Feiertage, um wirklich profunde und wirkungsvolle Strategien und Lösungen zu entwickeln. Denn die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass ein wiederkehrendes Auf- und Zusperren der Unternehmen nicht den gewünschten Erfolg bringt. Und in der Zukunft wird diese Strategie nicht dem Virus, sondern unserer Wirtschaft das Genick brechen.

Die Regierungen auf Bundes- und Landesebene müssen nun agieren wie die UnternehmerInnen es tun. Ärmel hochkrempeln, innovativ und konsequent denken und die richtigen Entscheidungen treffen.

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Wo bleibt eine funktionierende Corona-Strategie für Kärnten?

Unter dem Eindruck der ungebremst explodierenden Entwicklung der Infektionszahlen braucht die Kärntner Wirtschaft sofortige Nachbesserungen im Corona-Management des Landes. Denn das Versagen der Teststrategie und der enorme Anstieg der Infektionszahlen sind unverantwortlich und schaden den Betrieben.

Wir erleben in unserem Bundesland eine ungebremst explodierende Entwicklung der Infektionszahlen. Bei verschiedenen Kennzahlen, wie etwa beim Anteil positiver Tests, ist Kärnten bereits auf dem besten Weg, Spitzenreiter zu werden.
Das sogenannte „Corona-Management Kärntens“ muss also so schnell wie möglich verbessert werden, um die nach wie vor exponentielle Zunahme der COVID-19-Pandemie zu bremsen und eine dringend notwenige Trendumkehr einzuleiten.
Contact Tracing und Testen funktioniert seit Wochen nicht. – Das ist nicht länger hinnehmbar!
Wir brauchen keine Ausreden, sondern funktionierende Verbesserungen!
Besonders ärgerlich ist, dass wir uns vor wenigen Wochen noch darüber gefreut haben, von Reisewarnungen nach Österreich explizit ausgenommen worden zu sein. Die Touristiker begannen daraufhin mit dem Schmieden von Plänen und Erstellen von Sicherheitskonzepten für die Wintersaison. Durch das Fehlen einer stringenten Corona-Strategie hat man Kärnten aber vom „hero“ zum „zero“ verkommen lassen.

Da hilft es auch wenig, wenn sich die offiziellen Stellen des Landes zwar laufend über Entscheidungen der Bundesregierung mokieren, aber selbst außer dem größten Stau Europas und schwindelerregenden Neuinfektionen nichts zustande bringen. Das gilt beispielsweise für den nach wie vor anhaltenden Ausflugstourismus nach Italien, der wohl kaum im Sinne der Reduzierung der Mobilität und einer Verminderung persönlicher Kontakte sei.
Wenn jetzt pensionierte ÄrztInnen und PflegerInnen reaktiviert werden müssen, stellt das der Vorbereitung im Sommer nicht gerade das beste Zeugnis aus. Die Betriebe brauchen rasch alternative Testmöglichkeiten, damit sie nicht auf den überforderten öffentlichen Testbetrieb angewiesen sind.

Das tagelange Warten auf Testergebnisse bedeutet ja nicht nur eine unzumutbare seelische Belastung. Es hält diese Menschen auch von der Arbeit ab und verursacht sinnlose Kosten für die Betriebe. Oft ist die Quarantäne sogar beendet, bevor das Testergebnis vorliegt. Die Wirtschaft wird durch diese besorgniserregende Entwicklung also zusätzlich beschädigt. Diesen Trend müssen wir für unsere Betriebe dringend stoppen!
Meint Ihre,

 

Keine Zeit, den Kopf hängen zu lassen

Jetzt ist es doch so weit gekommen. Wir sind wieder mit rigorosen Einschränkungen konfrontiert. Dieser zweite Lockdown „light“ trifft die Wirtschaft erneut hart!

 

Restaurants und Cafés können ausschließlich mit Lieferdiensten und Abholservice punkten, Hotels (Ausnahme Geschäftsreisen) und Freizeiteinrichtungen sind geschlossen und Veranstaltungen wurden ohnehin pauschal abgesagt. Mit dem Fremdenverkehr leiden noch unzählige Subunternehmer und Unternehmen der touristischen Folgewirtschaft.

Seitens des Bundes wird es Ausfallsentschädigungen geben, um den betroffenen Betrieben unter die Arme zu greifen. Die Regierung muss jetzt schnell, effizient und unbürokratisch arbeiten, damit diese Unterstützung rasch in den Unternehmen ankommt.

Doch was können wir jetzt tun? Jammern und Schimpfen hat noch nie jemandem geholfen, das ist klar. Und mit dem Kopf im Sand können wir das Licht am Horizont auch nicht sehen. Wir brauchen jetzt kreative Ideen und müssen uns auf die klassischen Tugenden des Unternehmertums besinnen: Flexibilität, Einfallsreichtum und Durchhaltevermögen. Wo immer es irgendwie möglich ist, müssen Alternativen gefunden werden, auch im November Umsätze zu generieren. Und für die Zeit danach müssen die Stammkunden gehalten und neue Kunden akquiriert werden.

Ein weiterer Aspekt, der mir nicht nur als WB-Kärnten Direktorin, sondern auch persönlich sehr am Herzen liegt, gewinnt gerade jetzt an Wichtigkeit:
Unternehmer sind auch Auftraggeber und auch Konsumenten. In diesen Rollen sollten wir besonders darauf achten, regional zu denken. Mit Aufträgen und auch privatem Konsum bei Kärntner Betrieben sichern wir zusätzlich das Wirtschaftsgefüge in unserem Bundesland.

Es gibt also trotz Schließungen und Einschränkungen genug zu tun. Wir müssen jetzt nur die Ärmel hochkrempeln und es angehen. Dann haben wir eine Chance, gestärkt und gut aufgestellt aus dieser Krise hervorzugehen.

Meint Ihre

Wir haben es selbst in der Hand

Am Montag war es wieder einmal soweit: Die nächste Pressekonferenz, die nächsten Einschränkungen, das nächste Warten auf die Verordnung.

Doch ist mit den aktuellen Maßnahmen wirklich der große Wurf gelungen? – Darüber lässt sich diskutieren.

Gastronomie und Eventbranche erfahren den nächsten Dämpfer. Betriebe wie Tanzschulen oder Fitnesscenter können mit der 6 Personenregel wirtschaftlich kaum (über)leben. In der Gastronomie fallen noch die letzten kleinen Weihnachtsfeiern, die geplant waren, aus. Es besteht massive Unsicherheit was die Durchführung jedweder Veranstaltung betrifft.

Klar ist, dass es bei steigenden COVID-19-Infektionszahlen Maßnahmen braucht, die helfen gegenzusteuern. Aber was bewirkt die neuerliche Reduktion der Personenzahl im öffentlichen Raum, sowie die Einschränkung keine Getränke und Essen zu erlauben?

Denken wir das Szenario unter dem Aspekt zu Ende, dass eine Vielzahl an Infektionen im privaten Bereich entstehen. Und lassen wir dabei die Natur des Menschen nicht außer Acht, dann sehen wir, dass vermutlich Folgendes passieren wird: Das Fehlen von Weihnachtsfeiern, Glühweinständen, Christkindlmärkten und der meisten Veranstaltungen wird das typisch österreichisch-gemütliche Zusammenkommen nicht unterbinden. Es wird dadurch nur in den privaten Raum verlagert. Glühwein im Garten, Garagenpartys und das Revival der längst vergessenen ‚Kellerbar‘ sind das Ergebnis und bereits jetzt zu beobachten.

Es bleibt zu wünschen, dass die Partygäste im vermeintlich sicheren Nest des privaten Wohnraums nicht vergessen, dass in diesem Herbst besondere Regeln des Miteinanders einzuhalten sind. Hoffen wir, dass wir nicht alle im Anschluss die Rechnung für unbesonnene Feierlaune bezahlen.

Es geht also darum, dass jeder sich bei der eigenen Nase nimmt und bei der Planung – beruflich wie privat – sich damit auseinandersetzt, was für uns alle auf dem Spiel steht.

Vor allem unsere Vernunft in der Gestaltung der Freizeit wird ein wichtiges Kriterium sein, ob wir betrieblich endlich in ruhigere Fahrwasser kommen können. Einen zweiten Lockdown wollen wir alle nicht und können wir uns auch nicht leisten. Denn die Rechnung bezahlen am Ende wir alle.

 

Anders gesagt:

Am Samstag bei der Garagenparty entscheidet sich, ob wir Montag noch unsere Betriebe aufsperren können und unsere Mitarbeiter auch zukünftig noch einen Arbeitsplatz haben.

Meint Ihre

Neue Lösungen neu denken

Nicht alles, was war, ist schlecht. Aber nicht alles, was einmal gut war, ist auch noch zukunftstauglich. Wir müssen neue Lösungen finden und diese Ideen zu Ende denken. Die aktuelle Diskussion rund um die Winter-Gastgärten bietet hierzu die ideale Gelegenheit.

Die Gastronomie leidet unter den aktuellen Beschränkungen in den Innenräumen. Der Vorstoß aus der Branche, die Sitzgärten im Winter geöffnet zu lassen, ist daher eine legitime und nachvollziehbare Forderung. Positive Beispiele, wie dies gelingen kann, gibt es: Schauen wir zu unseren Nachbarn nach Laibach!

Aber auch die reflexartige Entgegnung der Umweltschützer hat ihre Berechtigung. Der Klimawandel erfordert sorgfältigen Umgang mit unseren Ressourcen.

Hier ist ein offener Diskurs nötig, um gemeinsam auf eine moderne Lösung zu kommen, die unseren Gastronomen wirtschaftliches Überleben ermöglicht, Gästen Behaglichkeit und Komfort auch Outdoor bietet – und all dies ohne das Klima zu belasten. Denn jetzt ist die Zeit, außerhalb der üblichen Denkmuster Ideen zu schmieden und umzusetzen.

Man kann hier an alternative Energiequellen denken oder an „dämmen statt heizen“. Egal in welche Richtung es gehen wird, eines braucht es aber nicht: Bürokratie, die Vorschläge im Keim erstickt. Statt dessen wünsche ich mir Förderung und Entwicklung von Kreativität und Flexibilität, vielleicht sogar einen Wettbewerb der besten Köpfe.  So kann ein praktikabler Ansatz entwickelt werden. Open-minded und miteinander.

Meint Ihre

Selbstverantwortung und Eigeninitiative – unternehmerische Tugenden, die jetzt Hochkonjunktur haben!

In den letzten Wochen wurden von der Bundesregierung die meisten Einschränkungen des sozialen und wirtschaftlichen Miteinanders aufgehoben. Geblieben sind ein paar Gebote und jede Menge Empfehlungen. Das Ende des lock-downs, die etappenweise Öffnung fast aller Lebensbereiche, wenn auch da und dort noch mit gehörigen Auflagen, hat den Unternehmen wieder das Wirtschaften erlaubt.

Nach einer in jeder Hinsicht harten Zeit fühlen wir uns durch die Lockerungen extrem beflügelt und genießen die wiedergewonnene Freiheit. Wir alle genießen persönliche Meetings, Shoopingtouren, sportliche Herausforderungen, oder einfach den Kaffee mit Freunden. Aber in all der Euphorie dürfen wir eines nicht vergessen: Das Virus ist mitten unter uns! – Wir müssen also die wiedergewonnene Freiheit mit einer gehörigen Portion Vernunft genießen. Denn einen zweiten lock-down können wir uns in Kärnten, wie auch gesamt in Österreich, wirtschaftlich nicht leisten.

Deshalb sollten zwei der markantesten Charakterzüge eines Wirtschaftstreibenden nun das Handeln bestimmen: Selbstverantwortung und Eigeninitiative. Diese Maximen bestimmen den unternehmerischen Alltag, nun sollen sie auch den gesellschaftlichen Alltag prägen. Die Kärntner Unternehmerinnen und Unternehmer leben nicht nur diese Eigenverantwortung jeden Tag, sondern tragen diese Verantwortung für Andere mit, seien es MitarbeiterInnen, GeschäftspartnerInnen, KundInnen oder aber Familie.

Leben wir diese Vorbildrolle bewusst, denn schließlich geht es um unser aller Zukunft – je mehr wir jetzt Vernunft zeigen, desto besser wird es uns allen gehen – gesundheitlich, gesellschaftlich und wirtschaftlich!

Meint Ihre Sylvia Gstättner

 

 

Foto: WB/Helge Bauer