Burger hat Cashback-Aktion nicht begriffen

Abstoßende, menschenverachtende und Menschenleben gefährdende Coronapolitik der FPÖ sei in der Interessenvertretung fehl am Platz, unterstreicht WB-Direktorin Sylvia Gstättner.

Leider habe der Obmann der Freiheitlichen Wirtschaft, Kammervizepräsident Günter Burger, die von Kärnten ausgehende, diesmal österreichweit durchgeführte Cashback-Aktion nicht verstanden, erklärte heute WB-Direktorin Sylvia Gstättner als Reaktion auf eine entsprechende Meldung. Wer ab 13. Dezember einen Gutschein eines im Lockdown geschlossenen heimischen Betriebs kaufe und die Rechnung auf einer Website hochlade, erhalte 20 Prozent vom Kaufpreis zurück. Die neun Landeswirtschaftskammern und die Wirtschaftskammer Österreich würden in einer konzertierten, von der WK Kärnten abgewickelten Aktion eine Million Euro zur Verfügung stellen, um den betroffenen Betrieben ein wenig Schwung für den Rest der Weihnachtszeit mitzugeben.

Gstättner: „Selbstverständlich können auch weiterhin in ihrem persönlichen Aktionsradius eingeschränkte Ungeimpfte online, per E-Mail oder Telefon Gutscheine erwerben und an der Aktion teilnehmen. Die künstliche Aufregung Burgers geht also ins Leere.“ Man habe allerdings schon in den vergangenen Monaten mit Bedauern feststellen müssen, dass Burger die nicht nur menschenverachtende und Menschenleben gefährdende, sondern auch wirtschaftlich undurchdachte Coronapolitik der FPÖ mittrage. „Ein Vizepräsident, der in einer gesellschaftlich und wirtschaftlich extrem schwierigen Situation mit Unwahrheiten versucht, zusätzliche Spaltung zu betreiben, ist in einer seriösen Interessenvertretung der Wirtschaft fehl am Platz“, unterstrich Gstättner.

Brücken bauen, wo sich Gräben auftun

Durch den neuerlichen Lockdown und die Ungewissheit, was danach kommen mag, sind für die heimischen Betriebe erneut schwere Zeiten angebrochen.

Für manche, exemplarisch seien die Veranstaltungswirtschaft, Tourismus und körpernahe Dienstleister genannt, wird es richtig eng. Und was macht man, wenn es richtig eng wird? – Man rückt zusammen. Schließt die Reihen.
Genau das fehlt mir zurzeit.
Da gibt es beispielsweise jene, die sich als Einzelkämpfer versuchen und dabei vor allem auf sich selbst achten. Und wiederum andere? – Die beginnen Gräben zu graben, die die Spaltung der Gesellschaft bedeuten. Doch diese Verhaltensweisen werden uns nicht erfolgreich durch die kommende Zeit bringen.

Was wir jetzt dringend brauchen, sind Menschen, die solidarisch denken und mit Weitblick handeln. Die das große Ganze im Fokus haben.
Dazu bedarf es gar keiner großen Opferbereitschaft. Es reicht bewusstes und reflektiertes Handeln. Zielgerichtete Entscheidungen, die auch andere profitieren lassen.

Wie das gehen soll? – In vielen Fällen überraschend einfach. Und: Durch WB-Intervention sind Gutscheine für Mitarbeiter heuer ebenfalls wieder steuerfrei!
Als UnternehmerInnen können wir ohne Mehraufwand unsere KollegInnen bedenken. Ist aktuell die Firmenweihnachtsfeier nicht möglich, kann man seiner Belegschaft diese auch in Form von Gutscheinen schenken.

Unsere Weihnachtsgeschenke – ob betrieblich oder privat – bekommen wir in heimischen online-shops genauso bequem wie bei ausländischen Internet-Riesen. Mit ein bisschen Kreativität finden wir zahlreiche Möglichkeiten. Ob es eine Firmenmitgliedschaft beim örtlichen Fitnesscenter ist oder Teambuilding in Form von Tanzkursen oder geführten Touren durch Stadt und Land. Oder Gutscheine vom benachbarten Friseur, Beauty-Salon oder Masseur – unserer Phantasie sind fast keine Grenzen gesetzt.

Alle diese Ansätze würden nicht nur den Beschenkten, sondern auch den UnternehmerkollegInnen Freude und Wertschätzung bringen. Vor allem bedeuten sie im Nachgang eine Stärkung der heimischen Wirtschaft, die Sicherung von Arbeitsplätzen und Wohlstand und eine positive Bindung unter den Wirtschaftstreibenden. Was sich in weiterer Folge auf die eigenen Auftragsbücher auswirken kann. Denn MitarbeiterInnen, KollegInnen und deren Personal sind potentielle Kunden.
Wenn wir diese vermeintlich selbstlosen Ideen zu Ende denken, sehen wir, dass damit auch unsere eigenen Interessen nicht zu kurz kommen. Und, dass wir damit anfangen Brücken bauen, die so manche Gräben überwinden.
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Rote Fäden, die fehlen und Geduldsfäden, die reißen

Ja, es mag schon sein, dass man oftmals von momentanen Ereignissen überrascht wird und reaktiv handeln und das Beste aus der Situation machen muss.
Und ja, es ist nicht immer leicht, Menschen zu überzeugen, Pläne zu entwickeln und die organisatorische Basis für Abläufe zu schaffen.

Aber: Wir sind nun im 21. Monat nach Ausbruch der Pandemie. Der Vertrauensbonus für die Verantwortungsträger in Kärnten ist längst aufgebraucht. Eine vierte (!) Welle ist kein überraschendes Szenario mehr. Die zuständigen Damen und Herren in unserer Landesregierung haben es schlichtweg verabsäumt, ihre Sommerlethargie abzulegen. Und das, obwohl die Gesundheitsreferentin im August meinte, die Bettenbelegung nähme „bedenkliche Ausmaße“ an. Unglücklicherweise hat sie diese Situation nicht zum Handeln veranlasst.

Leider lässt sich in Analogie zur Bundesregierung auch kein roter Faden in den Stückwerken der Landesregierung erkennen. Schon im Juni hätte das fix-fertige ‚Kärnten gurgelt‘-Konzept der Kärntner Wirtschaft umgesetzt werden können. Damit in der absehbaren heißen Phase im Herbst ein bereits erprobtes System reibungslos funktioniert hätte.
Die Apotheker drohen aktuell, aus dem angerichteten PCR-Test-Chaos auszusteigen.

Den UnternehmerInnen reißt nun bald endgültig der Geduldsfaden. Mitarbeiter fehlen unnötig in ihren Betrieben, weil Bescheide und Test-Zertifikate viel zu lange auf sich warten lassen. Und nun werden mit einer eigenen Verschärfung für Kärnten wieder die betrieblichen Planungen über den Haufen geworfen.

Nicht nur die Kärntner Wirtschaft – alle Kärntnerinnen und Kärntner – brauchen jetzt fähige, vorausschauende und fleißige PolitikerInnen. Solche, die ein stringentes Coronamanagement betreiben!
Denn diese konzept-, einsatz- und führungslose Corona-Politik wird uns KärntnerInnen nicht aus der Krise führen.
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Die Wahrheit über den Arbeitsmarkt

Lockdowns, remote work, unterbrochene Lieferketten, betriebliches Testen und Impfen – all das haben die heimischen UnternehmerInnen mit ihrem Engagement und ihrer Innovationskraft in den Griff bekommen.

Was die Konjunkturkurve jetzt einbrechen lassen kann, sind die fehlenden Arbeitskräfte. Bis dato mussten wir von den Zahlen ausgehen, die uns das AMS geliefert hat. Doch jetzt ist belegt, dass diese Werte keineswegs der extrem angespannten Realität am Arbeitsmarkt entsprechen. Sie sollten wohl eher einem Politikum dienen und Reformen verhindern.

Um einen fundierten Status Quo zu erheben hat der Wirtschaftsbund den „WB-Stellenmonitor“ entwickelt. Der Stellenmonitor zählt offene Stellen, die in diversen online-Plattformen ausgeschrieben sind.
Das Ergebnis ist erschütternd. Spricht das AMS Kärnten von weniger als 7.000 offenen Stellen, so hat der Wirtschaftsbund herausgefunden, dass in Kärnten derzeit über 13.000 (sic!) Arbeitskräfte fehlen! Das sind die wahren Zahlen.

Und das zeigt uns ganz klar, wo der Hebel anzusetzen ist: Wir brauchen jetzt – dringlichst – Weichenstellungen, die die Menschen wieder in die Beschäftigung bringen. Und zwar möglichst in Vollzeitbeschäftigung.

Die Novelle des ALVG mit dem degressiven Arbeitslosengeld ist ein guter Schritt, die Motivation bei der Arbeitssuche zu steigern. Eine Reform der Regelungen und Ausweitungen für die Rot-Weiß-Rot-Card wären ein gutes Mittel, mit ausländischen Kräften vor allem die Spitzenzeiten für Tourismus und Industrie abzufedern.

Langfristig brauchen wir aber mehr. Wir müssen über neue Ansätze und Modelle nachdenken. Wie etwa schaffen wir es, Eltern nach der Rückkehr aus der Karenz in Vollzeit zu beschäftigen? Moderne Ideen für Kinderbetreuung werden ein Teil der Lösung sein.

Aber auch arbeitswillige Pensionsberechtigte spielen eine Rolle. Mit steuerlichen Anreizen können wir nicht nur eine Arbeitskraft, sondern vor allem Know-How und Erfahrung in unseren Unternehmen halten.

Mit innovativen und mutigen Reformen und steuerlichen Entlastungen des Faktors Arbeit muss der Gesetzgeber dafür sorgen, dass die in Schwung gekommene Konjunktur nicht durch den Personalmangel gebremst wird.

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Kühle Köpfe und richtige Signale

Mit den verbalen Querschüssen aus der Gewerkschaft ist nun die öffentliche Debatte um die Schieflage am Arbeitsmarkt entbrannt. Denn sowohl die Zahl der arbeitssuchenden Menschen, als auch jene von Betrieben, die händeringend MitarbeiterInnen suchen, sind rekordverdächtig hoch. Dabei braucht dieses Thema keine aufkochenden Emotionen. Viel mehr bedarf es kühler Köpfe und vernünftiger Lösungen. Und das möglichst rasch.

Die durch die Corona-Krise verschärften Missstände am Arbeitsmarkt müssen endlich ausgeräumt werden, wobei es hier nicht darum geht Arbeitsuchende zu verdammen oder zu drangsalieren. Vielmehr ist die Bundesregierung gefordert, die Weichen für unsere Zukunft richtig zu stellen.

Dazu gehört die Novellierung des Arbeitslosenversicherungsgesetzes. Ein degressives Arbeitslosengeld mit höherem Bezug zu Beginn und kontinuierlich sinkender Zuwendung ist das richtige Signal. Das bedeutet einerseits anfänglich eine größere Unterstützung und andererseits einen deutlichen Anreiz baldmöglichst wieder in Beschäftigung zu kommen. Studien zeigen, wer länger als 6 Monate ohne Beschäftigung ist, dem fällt es zunehmend schwerer sich wieder in einen Arbeitsalltag zu integrieren.

Im selben Zug braucht es aber auch ein entsprechendes starkes Signal in der kommenden Steuerreform. Die Entlastung und Unterstützung der Einkommen („mehr Netto vom Brutto!“) muss Bestandteil dieser Reform sein.

Greifen die Neuerungen dieser beiden Gesetze sinnvoll ineinander, produziert der Gesetzgeber damit einen Mix aus pull- und push-Faktoren, die eine Erwerbstätigkeit wieder attraktiver machen.
Denn eines dürfen wir nicht vergessen: Arbeit zu haben, produktiv zu sein und ein Werk zu vollbringen – das kurbelt nicht nur den Wirtschaftskreislauf an und schafft Wohlstand, es bringt auch den Beschäftigten Selbstbestätigung, Erfolgserlebnisse und – nicht zuletzt – ein gutes Einkommen.

Derzeit warten Kärntens Unternehmen auf fast 8.000 Mitarbeiter. Und das bei rund 15.600 Arbeitssuchenden. Wir dürfen nicht zulassen, dass der endlich wieder auf Touren gekommene Konjunkturmotor ins Stottern gerät, weil den Betrieben schlichtweg die MitarbeiterInnen fehlen.

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Cui bono? – Niemandem natürlich!

Stellen wir uns vor, es gäbe ein Problem. Und für dieses Problem gäbe es eine Lösung, die jedem Beteiligten zum Vorteil gereicht. Sie würde Kosten sparen, wäre leicht und günstig umzusetzen, verminderte Ressourcenverbrauch und (Gift-)Müllproduktion, während Kontrolle und Nachvollziehbarkeit unberührt blieben. Und dennoch würde sie von einer Fraktion strikt abgelehnt. – Es ist nicht leicht, sich so ein Beispiel vorzustellen. Zu abstrakt die Angaben, zu skurril die Gegenwehr.
Lassen sie mich mit einem konkreten Beispiel helfen: Der Bagatellgrenze für die Belegerteilungspflicht.

Seit Einführung der Bonpflicht kämpfen UnternehmerInnen um eine Bagatellgrenze. Zur Aufklärung: Nicht das Eintippen in die Registrierkassa, nicht das Erteilen des Bons auf Verlangen, sondern das automatisierte Ausdrucken eines Belegs, den meistens keiner will – das soll unter der Grenze von 20 Euro wegfallen. Allein Österreichs Tabaktrafikanten drucken täglich rund 1 Million Bons. Belege, die nur in den allerseltensten Fällen vom Kunden mitgenommen werden.
Österreichweit und über alle Branchen hinweg würde diese Bagatellgrenze jährlich über 239.000 km Kassenbons einsparen. Das entspricht dem 6-fachen Erdumfang! Für mich ein sehr effektiver Beitrag zur Umwelt- und Ressourcenschonung.

Normalerweise hinterfragt man dubiose Entscheidungen mit der Frage „cui bono?“ Dann kommt man schon dahinter, woher der Wind weht. In diesem Fall funktioniert das leider nicht. Denn niemandem nützt die Blockade des grünen Koalitionspartners. Wirklich niemandem. So kaufen die Händler weiterhin tonnenweise hochgiftige Kassarollen und tragen sie am Abend zum Restmüll. Und die Finanzpolizei kontrolliert weiterhin lediglich die digitalen Aufzeichnungen der Registrierkassen.

Um den Grünen den Abschied vom Giftmüll zu erleichtern gäbe es tolle Alternativen. Man muss nur über den Tellerrand und über die Staatsgrenzen blicken. In Deutschland setzt Edeka im Zuge seiner Nachhaltigkeitsstrategie auf digitale Kassabons. Will man einen digitalen Bon, kann man beim Kundendisplay einen QR-Code scannen. So muss man auch für Gewährleistungsfälle keine Zettel schlichten. Vielleicht wäre dies eine Lösung, mit der alle Beteiligten, auch die Blockierer, leben könnten. Denn im Grunde geht es nicht um Befindlichkeiten oder politisches Kalkül. Es geht um unsere Wirtschaft und unsere Umwelt,

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Das Glück ist mit den Mutigen!

Das Land kommt langsam wieder in Schwung, die Unternehmen starten mit ausgefeilten Sicherheitskonzepten durch und die Kärntnerinnen und Kärntner freuen sich auf lang ersehnte Freizeitvergnügen.

Vielerorts sind Politik und Verwaltung aber leider noch nicht aus ihrem coronabedingten Dornröschenschlaf erwacht. Vor allem für Unternehmer aus der Veranstaltungswirtschaft bedeutet das einen herben Rückschlag.

Während einige Gemeinden mit Hochdruck an Lösungen arbeiten, wird mancherorts kräftigst auf die Bremse getreten. Veranstaltungen werden nicht genehmigt oder mit Auflagen überhäuft, die eine Durchführung schier unmöglich oder zumindest nicht kostendeckend machen.

All diesen Verschläfern und Verweigerern sei eines gesagt:
Auch Verwaltung und Politik müssen jetzt in die Gänge kommen. Sie müssen Konzepte und Modelle umsetzen, um der Wirtschaft das Arbeiten einerseits zu ermöglichen und andererseits zu erleichtern. Und ja, das erfordert manchmal auch Mut. Diesen Mut fordert die Kärntner Wirtschaft aber nun ein. Denn Wohlstand und soziale Sicherheit zu gewährleisten gehört zu den Hauptaufgaben unserer Volksvertreter.

Die UnternehmerInnen bringen den Mut auf, auch unter schwierigen Umständen Lösungen und neue unternehmerische Wege zu etablieren und damit Arbeitsplätze zu sichern. Jetzt muss endlich auch in der letzten Amtsstube klar sein, dass die Zukunft unseres Bundeslandes von der Wertschöpfung abhängt, die die Unternehmen mit ihren MitarbeiterInnen produzieren. Und dass Verwaltung und Politik mutige Unterstützer sein müssen, wenn es darum geht, Kärnten mit Schwung aus dem Corona-Tief zu befördern.

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Sommer, Sonne und einen Plan

Das ist es, was der Kärntner Tourismus brauchen wird, um im heurigen Sommer durchstarten zu können.

Mit Spannung warten die heimischen Touristiker, was die Regierungsklausur an Plänen, Maßnahmen und Perspektiven ergeben wird. Denn ein undurchdachtes Schauen-wir-mal-Aufsperren hilft weder der Branche noch den Urlaubern.

Es sind drei Maßnahmen, die koordiniert ineinandergreifen müssen, um ein sicheres Öffnen und vor allem Offenhalten zu gewährleisten:

  1. Flexible Impfstrategie
    Die Mitarbeiter der Hotellerie, Gastronomie und anderer Fremdenverkehrsbetriebe müssen so schnell wie möglich geimpft werden. Das gibt den Gästen Sicherheit und Vertrauen und wird für viele Urlauber ein Entscheidungskriterium sein.
  2. Abgestimmte Regeln
    Die Unternehmen brauchen klare, auf Art und Größe des Betriebs abgestimmte, Sicherheitsvorschriften. Abstandsregel, Maskenpflicht und Co. sind in Hotels anders zu denken, als in Restaurants oder gar Ausflugszielen. Und sie müssen schnell kommen. Denn diese Maßnahmen wollen sorgfältig und akkurat umgesetzt werden.
  3. Umfassender Fahrplan
    Die Regierung muss nicht nur einen konkreten Plan für die Öffnung erstellen, sondern vor allem auch über Selbsttests, Impfpass und Grenzwerte nachdenken. Und wie mit regional unterschiedlichen Inzidenzen umgegangen wird.

Mit einem ausgefeilten, abgerundeten Konzept kann dann das Leben wieder an Fahrt aufnehmen. Denn die Tourismusbetriebe sind kein abgeschlossener Wirtschaftsbereich. Sie sind Auftraggeber für alle anderen Branchen. Jeder im Tourismus verdiente Euro löst Umsätze in der gesamten Kärntner Wirtschaft aus.

Und einmal über unseren wirtschaftspolitischen Tellerrand hinausgeblickt: Die Freizeitwirtschaft steht für jeden von uns für noch viel mehr. Für Unternehmungen, Abwechslung, Geselligkeit, für Austausch und Genuss – kurz: Für Lebensfreude. Und davon brauchen wir alle wieder eine gehörige Portion!

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Die Immunisierung der Wirtschaft

Ein neues Jahr – ein neues Glück. Oder: Täglich grüßt das Murmeltier? Die ersten Impfstofflieferungen gaben Anlass zu vorsichtigem Optimismus, der von Meldungen über die „britische“ Mutation rapide gebremst wurde. Ganz so leicht, wie wir uns das gewünscht haben, wird es nun doch nicht. Umso wichtiger, dass wir rasch auf die Herausforderung reagieren, und trotzdem den Blick in die Zukunft richten und Fahrt aufnehmen, in eine Zeit nach COVID19.

Höchste Priorität muss nun die Stärkung der heimischen Wirtschaft haben. Wir brauchen wirtschaftspolitische Maßnahmen, die die Zuversicht sowohl bei den UnternehmerInnen als auch bei den ArbeitnehmerInnen wieder wachsen lassen. Die Sicherheit des Unternehmens bzw. des Arbeitsplatzes wird Investitionen und Konsum wieder ankurbeln und dem Wirtschaftskreislauf neuen Schwung geben. Soweit so klar. Aber wo sind welche Hebel anzusetzen?

Aus meiner Sicht wird man in 4 Schwerpunkten die Rahmenbedingungen schaffen müssen:

  • Eigenkapitalbildung begünstigen
    Die Bestrebungen, Sicherheit durch Erhöhung des Eigenkapitals zu schaffen, wurden bisher nicht unterstützt. Eine erschütternde Krise wie die Aktuelle zeigt uns aber, wie wichtig eine starke Eigenmitteldecke ist, um die Betriebe durch harte Zeiten zu bringen.
    Beispielsweise durch einen Beteiligungsfreibetrag würde von Investoren und privaten Anlegern frisches Kapital in die Unternehmen gespült und deren Eigenkapitalquote und damit die Liquidität erhöht.
  • Strukturwandel am Arbeitsmarkt unterstützen
    Eine Entlastung des Faktors Arbeit bringt höhere Löhne und geringere Personalkosten. Das motiviert den Unternehmer, Personal aufzustocken und macht Arbeitslosigkeit noch unattraktiver. Begleitend dazu müssen allerdings auch Aus- und Weiterbildungen mit der rasanten Entwicklung der Wirtschaft mithalten können. Vielleicht müssen wir auch komplett neue Wege gehen, um die Arbeitssuchenden an die aktuellen Anforderungen und Arbeitsprozesse heranzuführen. Damit bringen wir wieder mehr Fachkräfte in unsere Betriebe.
  • Innovation und Digitalisierung forcieren
    Die Krise lehrt es uns gerade. Digitalisierung, Innovationskraft und Flexibilität machen die Wirtschaft resilient. Das Bestreben und das Know-how sind in Kärnten vorhanden, aber viele Unternehmen müssen in diesen Prozessen unterstützt werden. Mit Infrastruktur, Förderungen und Begleitungen.
  • Export und Regionalität stärken
    Kärnten profitiert stark von seinen international tätigen Unternehmen. Offene Märkte und ein konkurrenzfähiger Standort sind Schlüsselbedingungen für eine positive Außenhandelsbilanz. Trotz globalisiertem Onlinemarkt setzt sich gleichzeitig – und ohne dass es einen Widerspruch darstellt – der Trend zur Regionalität fort. Gezielte Unterstützung für die regionalen Märkte stärkt die Strukturen vor Ort und sichert unsere Lebensqualität. Globalen Steuerverweigerern muss der Kampf angesagt werden.

Skeptiker mögen diese 4 Schwerpunkte als Problemfelder betrachten. Ich sehe sie aber vor allem auch als 4 Chancen, wichtige Weichenstellungen in Angriff zu nehmen und sie dadurch zu einer Stärkung zu transformieren. Eine Immunisierung also. Eine Impfung, wenn man so will. Ein rasches Umdenken und eine konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen hilft nicht nur jetzt in der Pandemiekrise, sondern stärkt die Widerstandsfähigkeit der heimischen Wirtschaft auch für zukünftige Herausforderungen.

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Lock-Down 3 – Worauf es nun ankommen wird

Österreich schlittert in den 3. Lock-Down. Angesichts der Zahlen – insbesondere in Kärnten – scheint es unvermeidlich. Weder der sanfte noch der harte Lock-Down der letzten Wochen haben es geschafft, eine dauerhafte Entlastung der Krankenanstalten sicher zu stellen. Besorgniserregend ist die Entwicklung der Zahl der Todesfälle in Kärnten. Hier besteht dringender Handlungsbedarf für die Gesundheits-Landesrätin!

Aber nicht nur in puncto Gesundheitssystem liegt nun viel Verantwortung bei den Ländern. Die Entscheidung darüber, ob Sportstätten öffnen dürfen, oder nicht, soll während der kommenden Einschränkungen von den Ländern getroffen werden. Ich wünsche unserem Landeshauptmann viel Weitsicht, bei dieser Abwägung. Unsere SeilbahnbetreiberInnen haben für den Saisonstart viel Energie in Konzepte investiert, die den Kärntnerinnen und Kärntnern ein sicheres Skivergnügen ermöglichen. So wurden nicht nur Investitionen in die Infrastruktur getätigt, sondern auch immenses Know-How kumuliert. Nun liegt es an der Landesregierung, zu verstehen, dass es nicht nur im Sinne der psychischen und physischen Gesundheit ist, der Bevölkerung, allen voran den Kindern und Jugendlichen, die Bewegung im Freien zu ermöglichen. Mit dem Geschlossenhalten der Liftbetriebe würden die KärntnerInnen in ihre Häuser und Wohnungen zurückgedrängt und die Gefahr erhöht, dass sie dort ihrem Bedürfnis nach sozialen Kontakten nachgeben. Auf den zugefrorenen Kärntner Seen oder auf den Pisten in den Skigebieten – an der frischen Luft – unter Einhaltung des dortigen Sicherheitskonzepts ist dies mit deutlich geringerem Risiko einer Ansteckung verbunden.

Den politischen Entscheidern sei ans Herz gelegt: So kann es nicht weitergehen! Die Wirtschaft hat ihre Hausaufgaben gemacht. Nun ist es an der Politik in Bund und Land, ihre zu erledigen. Vielleicht nutzen sie die Feiertage, um wirklich profunde und wirkungsvolle Strategien und Lösungen zu entwickeln. Denn die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass ein wiederkehrendes Auf- und Zusperren der Unternehmen nicht den gewünschten Erfolg bringt. Und in der Zukunft wird diese Strategie nicht dem Virus, sondern unserer Wirtschaft das Genick brechen.

Die Regierungen auf Bundes- und Landesebene müssen nun agieren wie die UnternehmerInnen es tun. Ärmel hochkrempeln, innovativ und konsequent denken und die richtigen Entscheidungen treffen.

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