Wirtschaftstreibende schrauben Erwartungen und Investitionen zurück

Russland-Krieg, Inflation, Mitarbeitermangel, Energie- und Personalkosten: Die Wirtschaftstreibenden schrauben Erwartungen und Investitionen deutlich zurück, zeigte heute die mittlerweile 18. Kärntner Investitions- und Konjunkturkonferenz.

Die „Multikrise“ hat nun auch die Unternehmer in Kärnten erfasst. Das aktuelle Investitionsbarometer 2023 (der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen der kommenden zwölf Monate) dreht deutlich ins Minus sowohl bei den Gesamtumsätzen (-50 %) und Exportumsätzen (-61 %) als auch bei Auftragslage (-62 %), Investitionen (-26 %) und Beschäftigung (-26 %). Über die Branchenergebnisse informierten LGO Jürgen Mandl und die Spartenobleute des Wirtschaftsbundes, die Kärntner Landesregierung mit LH Peter Kaiser, LHStv. Martin Gruber und Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig.

Betriebe blicken mit Sorge in die Zukunft

Im Durchschnitt erwarten rund 55 % der Unternehmen für ihre Betriebe Verschlechterungen, ein deutlicher Stimmungsabschwung im Vergleich zum 2. Halbjahr 2022 (33 %). Der Saldo aus positiven und negativen Erwartungen fiel gegenüber dem Vergleichszeitraum am stärksten bei den Gesamtumsätzen (um -43 %).

Wirtschaftsklima negativ

Noch schlechter als ihre persönlichen Geschäftsaussichten beurteilen die Unternehmer das Wirtschaftsklima, also die grundlegenden Rahmenbedingungen. Kritisch sind dabei vor allem Unsicherheiten durch Herausforderungen bezüglich Fachkräftemangel, Arbeitskosten sowie Inflation. Aber auch geopolitische Probleme wie vor allem der Russland-Krieg in der Ukraine und der Systemwettbewerb der Weltmächte mit der Gefahr einer Entkopplung zwischen Ost und West spielen eine große Rolle.

Investitionstätigkeit sowie Neuinvestitionen sinken weiter

Nur 61 % der Unternehmen geben steigendes bzw. gleichbleibendes Investitionsvolumen an (-10 % im Vergleich zum 2. HJ 2022). Kapazitätsauslastung stellt sich als wichtigster Grund für Neuinvestitionen heraus. Investiert wird vor allem in den Bereichen ökologische Nachhaltigkeit und Innovation.

Exporterwartungen gehen drastisch zurück

Nur 34 % der exportierenden Betriebe rechnen mit steigenden (ca. 5 %) bzw. gleichbleibenden (ca. 30 %) Exportumsätzen (-47 % im Vergleich zum 2. HJ 2022). 66 % der Unternehmen gehen von sinkenden Exportumsätzen aus.

Wohlstandsniveau in Gefahr

„Es ist eine Fülle an Herausforderungen, die auf die Wirtschaft zukommen“, fasste LGO Mandl die Ergebnisse der KIKK zusammen. Das beginne bei den geopolitischen Themen, deren Auswirkungen vor allem im Energiebereich nicht absehbar seien. Aber auch die Inflation, der anhaltende Arbeitskräftemangel und die Kostensteigerungen bei Löhnen und Gehältern.

Funktionärsarbeit wichtiger denn je!

Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen ist die Arbeit unserer Funktionäre umso wichtiger, denn SIE haben den Überblick über ihre Fachgruppe oder Sparte, wissen wo genau der Schuh drückt, können für Verbesserungen kämpfen und dafür sorgen, dass die Bundes- und Landespolitik Rahmenbedingungen schaffen, die das Wirtschaften erleichtern und den Weg durch schwierige Zeiten ebnen.

Friseur-Staatsmeister 2023 kommt aus Kärnten

Das gesamte „Wagner für Haare“-Team gratuliert Walter Kollmann zum Titel

Kronenjuwel der Friseurkunst

Die besten Friseure Österreichs waren vor Kurzem bei den Staatsmeisterschaften im Ferry-Porsche-Center in Zell am See vertreten. Während sich über 50 junge Talente aus allen drei Lehrjahren beim gleichzeitig veranstalteten Bundeslehrlingswettbewerb messen konnten, mussten sich die erfahrenen Profi-Teilnehmer in zwei Runden beweisen: Jeweils an Live-Modellen wurden einerseits die beste Brautfrisur und andererseits der beste Herren-Trend-Cut gekürt. Für die Jurybewertung waren dabei sowohl die Idee und Kreativität, die technische Ausführung, als auch der visuelle Gesamteindruck relevant. Mit seiner ganzheitlichen Kompetenz konnte sich dabei Walter Kollmann, vielen besser bekannt als „Art Walter“, gegen die Konkurrenz aus ganz Österreich durchsetzen, die Gesamtwertung für sich entscheiden und den Titel des Friseur-Staatsmeisters 2023 erringen.

Ein Friseur, der die Welt begeistert

„Ich freue mich riesig über den Staatsmeistertitel. Es war eine toll organisierte Veranstaltung der Bundesinnung, die Teilnahme war spannend und hat wirklich Spaß gemacht!“, so der neue Staatsmeister. Bereits als junger Stylist konnte Kollmann erfolgreiche Top-10-Platzierungen sowohl bei Europa- als auch Weltmeisterschaften erreichen. In den vergangenen Jahren gewann er mehrfach die „Goldene Rose“ beim internationalen Preisfrisieren am Wörthersee. Und auch mit über 62 Jahren wird er nicht müde, sich immer wieder neuen Herausforderung zu stellen und mit Leidenschaft zu zeigen, wie umfangreich und vielfältig das Friseurhandwerk ist.

Frischer Wind bei Wagner für Haare

Gerade nach dem letzten Jahr, in dem sich bei Walter Kollmann so einiges getan und verändert hat, ist der Titel eine außergewöhnliche Errungenschaft. Nach jahrzehntelanger, erfolgreicher Unternehmertätigkeit hat er sich in die verdiente Pension verabschiedet. Aber da ein kompletter Ruhestand so gar nicht sein Ding ist, ist er seitdem einmal pro Woche – immer mittwochs – weiterhin als Stylist tätig und verstärkt das Team von Wagner für Haare im Atrio Villach. Auch seine neue Chefin Marlies Kleinberger ist ganz stolz auf den Meisterfriseur: „Es ist einfach schön, einen so erfahrenen und kreativen Kopf im Team zu haben. Sich fachlich immer wieder neu zu fordern und zu trainieren sind keine Selbstverständlichkeit. Eine wirklich beeindruckende Leistung und auch Motivation für die nachkommenden Generationen!“

Selbständig Gesund – Halber Selbstbehalt für UnternehmerInnen

Im Rahmen des Programms „Selbständig Gesund“ bietet die SVS Gewerbetreibenden und Neuen Selbständigen die Möglichkeit, ihren Selbstbehalt zu halbieren, wenn sie auf ihre Gesundheit achten und bestimmte Ziele erreichen.

Das Programm „Selbständig Gesund“ legt großen Wert auf die Prävention von Krankheiten und die Erhaltung der Gesundheit. Haus- und Vertrauensärzte spielen dabei eine bedeutende Rolle, indem sie nicht nur im Krankheitsfall behandeln, sondern auch bei der Unterstützung der Patienten, gesund zu bleiben. Indem die Patienten aktiv zur Erhaltung ihrer Gesundheit beitragen und alle Programmvorgaben erfüllen, haben sie die Möglichkeit, ihren Selbstbehalt von üblicherweise 20 % auf nur 10 % zu reduzieren.

Prävention und Partnerschaft mit Ärzten

Das gemeinsame Ziel der SVS und der Ärzte besteht darin, Gewerbetreibende und Neue Selbständige dabei zu unterstützen, möglichst lange gesund zu bleiben und ein beschwerdefreies Leben zu führen. Dabei wird das Bewusstsein gestärkt, dass jeder Einzelne für sein Wohlbefinden selbst verantwortlich ist und dass viele Krankheiten auf bestimmte Lebensweisen zurückzuführen sind und somit beeinflussbar sind.

Individualisiertes Gesundheitsprogramm für nachhaltige Veränderungen

Das Programm konzentriert sich auf fünf Parameter, die von jedem Einzelnen beeinflusst werden können: Blutdruck, Gewicht, Bewegung, Tabak- und Alkoholkonsum. Um ein individuelles Gesundheitsprogramm zu erstellen, das auf die Bedürfnisse jedes Teilnehmers abgestimmt ist, wird ein Gesundheitscheck (Vorsorgeuntersuchung, VU) in Zusammenarbeit mit dem Haus- und Vertrauensarzt empfohlen. In diesem Gesundheitscheck werden Gesundheitsziele festgelegt, die darauf abzielen, die ermittelten Werte innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu erhalten oder zu verbessern. Diese Ziele können beispielsweise den Erhalt der Gesundheit, mehr Bewegung, Raucherentwöhnung oder eine blutdrucksenkende Lebensweise umfassen.

Kostenlose Evaluation und reduzierter Selbstbehalt

Nach Ablauf eines mindestens sechsmonatigen Zeitraums erfolgt eine Evaluierung, um festzustellen, ob die Gesundheitsziele erreicht wurden. Diese Evaluierung ist kostenlos, sofern ein SVS-Vertragsarzt oder ein Wahlarzt mit VU-Vertrag aufgesucht wird. Durch aktive Teilnahme am Programm und Erreichung der Gesundheitsziele kann ein Antrag gestellt werden, um den Selbstbehalt um die Hälfte zu reduzieren. Neue Gesundheitsziele werden besprochen und in zukünftigen Evaluierungsgesprächen überprüft. Bei vollständiger Umsetzung aller Gesundheitsziele wird die nächste Untersuchung, abhängig vom Alter, erst nach zwei bis drei Jahren erforderlich. Die SVS erinnert die Teilnehmer rechtzeitig an den Termin, um sicherzustellen, dass dieser im geschäftigen Alltag nicht untergeht. Das Programm „Selbständig Gesund“ bietet Gewerbetreibenden und Neuen Selbständigen die Möglichkeit, ihre Gesundheit aktiv zu fördern und dabei finanziell belohnt zu werden. Durch die Halbierung des Selbstbehalts können Teilnehmer von deutlichen Kosteneinsparungen bei ärztlichen und zahnärztlichen Behandlungen profitieren. Das Programm trägt dazu bei, ein Bewusstsein für die Bedeutung der individuellen Gesundheitsvorsorge zu schaffen und unterstützt die Teilnehmer dabei, ihre Gesundheit langfristig zu erhalten oder zu verbessern.

Zukunftsreise Berlin

Der Blick über den Tellerrand bringt Erkenntnisse für das Kärnten von morgen!

„Drum Mensch, sei zeitig weise, höchste Zeit ist´s – reise, reise!“. Von keinem geringeren als Wilhelm Busch stammt das Zitat, dessen Rat folgend ich drei intensive Tage in Berlin und Umgebung erleben durfte.

In Fortsetzung unserer „denk-süd“ Initiative war ich auf der Suche nach neuen Ideen zur Belebung des ländlichen Raumes und im Besonderen nach möglichen neuen Lebens- und Arbeitsformen. Fündig wurde ich bei Besuchen und intensiven Gesprächen z.B. bei wework, sowie dem Austausch in Innovations- und Forschungsräumen (Dark Horse, Einstein Center Digital Future), aber auch bei einem Besuch in Herzberg, südlich von Berlin. Eine kleine Stadt mit 12.000 Einwohnern. Dort präsentierten der Bürgermeister und sein Team mit großer Leidenschaft die Erkenntnisse und Erfahrungen rund um das Projekt „Summer of Pioneers“. Von der Nachhaltigkeit überzeugten mich die vielen Folgeprojekte, die von den inzwischen dauerhaft dort ansässigen „Pioneers“ vorangetrieben werden.

Spannend war der Impuls des deklarierten Kärnten-Freundes Max van der Ahé, Co-Working-Vordenker und Gründer des Betahaus: Ausführlich schilderte er den Werdegang seines Unternehmens, der stark gekoppelt war an die dynamische Entwicklung der Stadt Berlin in den letzten 15 Jahren. Doch aus seiner Sicht ist Berlin nun ins Stocken gekommen und befindet sich – zum Teil auch politisch verantwortet – in einer „Zwischenphase der Selbstfindung“. Jetzt fehlt der Stadt eine Vision. Aber was hat das mit Kärnten zu tun?

Steht nicht Kärnten auch gerade an einer Weggabelung? Erkennen wir die Chance, die uns die neue (digitale wie auch Mobilitäts-) Infrastruktur bietet? Finden wir spannende Lösungen, um die landschaftliche Attraktivität unseres Landes auch zu einem wirtschaftlichen Vorteil zu gestalten? Wissen werden wir es nur, wenn wir neugierig bleiben, Mut beweisen und entschlossen vorangehen. Das Rüstzeug dafür holen wir uns genau bei solchen Zukunftsreisen. Weil nur ein Blick über den Tellerrand eröffnet neue Sichtweisen und schärft den Weitblick,

 

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Kärntner Wirtschaftsombudsstelle wird zur weisungsfreien Landesanwaltschaft

Die Kärntner Wirtschaftsombudsstelle wurde als einzigartige Anlaufstelle eingerichtet, um Unternehmen bei Verwaltungsangelegenheiten zu unterstützen und Behördenverfahren zu beschleunigen. Bisher konnten fast 500 festgefahrene Fälle erfolgreich wieder in Bewegung gebracht werden. Nun soll die Wirtschaftsombudsstelle den nächsten Schritt gehen und als völlig unabhängige Unternehmensanwaltschaft für Kärnten agieren, so Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig.

Stärkung der Rechte und Befugnisse

Neben der weisungsfreien Vertretung der Interessen der Kärntner Wirtschaft bei Behördenverfahren sollen auch die Rechte der neuen Anwaltschaft gestärkt werden. Bisher hat die Wirtschaftsombudsstelle durch intensive Beratungsgespräche positiv auf die Verfahrensparteien eingewirkt. Zukünftig soll die Anwaltschaft auch im Verfahren selbst mehr Rechte erhalten. Es wird geprüft, ob die Anwaltschaft in bestimmten Bereichen eine Parteistellung ähnlich der des Standortanwalts einnehmen kann.

Erarbeitung eines Umsetzungsplans in Zusammenarbeit mit Interessensvertretungen

Die Geschäftsstelle der Wirtschaftsombudsstelle arbeitet in Abstimmung mit den Interessensvertretungen an einem umfassenden legistischen und organisatorischen Umsetzungsplan. Dabei sollen die Erfahrungswerte der letzten Jahre berücksichtigt werden. Der Verfassungsdienst wird zudem prüfen, wie die Rechte, Kompetenzen und Aufgaben der Wirtschaftsombudsstelle bestmöglich gesetzlich verankert werden können.

Positive Auswirkungen auf die Region

Die geplante Umwandlung zur weisungsfreien Landesanwaltschaft ist ein bedeutender Schritt zur Stärkung der Wirtschaft in Kärnten. Als unabhängige Vertretung der Interessen der Unternehmen wird die Anwaltschaft dazu beitragen, Verwaltungsprozesse zu verbessern und bürokratische Hürden abzubauen. Die geplanten Veränderungen sollen die Effektivität der Anwaltschaft steigern und Unternehmen noch effektiver unterstützen. Die enge Zusammenarbeit mit den Interessensvertretungen und die sorgfältige Ausarbeitung eines Umsetzungsplans legen den Grundstein für eine erfolgreiche Etablierung. Die räumliche Anbindung im Haus der Anwaltschaften bietet zudem eine einen weiteren großen Vorteil als Basis für die zukünftige Tätigkeit.

Förderung der Wirtschaft in Kärnten

Die Weiterentwicklung der Wirtschaftsombudsstelle zur weisungsfreien Landesanwaltschaft spiegelt das Bestreben von Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig wider, die Wirtschaft in Kärnten zu stärken und Unternehmen optimal zu unterstützen. Die Anwaltschaft wird eine wichtige Rolle bei der Förderung der Wirtschaftstätigkeit im Bundesland spielen, indem sie die Interessen der Unternehmen effektiv in Behördenverfahren vertritt.

Trafikanten fordern Weiterentwicklung des Tabakmonopols

Das Bundesgremium der Tabaktrafikanten in der Wirtschaftskammer Österreich betont die wichtige Rolle der Trafikanten im Jugendschutz und warnt vor der unsicheren Zukunft der Trafiken.

Bedrohung für österreichische Trafiken

Wolfgang Streißnig und das Bundesgremium der Tabaktrafikanten machen darauf aufmerksam, welche Entwicklungen besorgniserregend sind und wie man jetzt handeln sollte.
In den über 5.000 Trafiken in Österreich werden jährlich rund 12,2 Milliarden Zigaretten an etwa 1,6 Millionen erwachsene Raucher verkauft. Dadurch generiert der Staat jährlich etwa 2,7 Milliarden Euro an Steuereinnahmen. Jedoch ist die Zukunft der Branche gefährdet, da die Raucherzahlen aufgrund von Anti-Raucherkampagnen auf nationaler und EU-Ebene rückläufig sind.

Dringendes Handeln nötig

Eine im Frühjahr 2022 im Auftrag des WKÖ-Bundesgremiums von der KMU Forschung Austria durchgeführte Studie hat gezeigt, dass dies weitreichende betriebswirtschaftliche Konsequenzen hat. Tausende Arbeitsplätze sind bedroht, und die Existenz vieler kleiner familiengeführter Unternehmen steht auf dem Spiel. „Die meisten österreichischen Trafiken sind Familienunternehmen, und mehr als die Hälfte der Trafiken werden von Menschen mit Behinderungen geführt. Sie bilden das größte inklusive Unternehmer-Netzwerk Österreichs“, sagt Wolfgang Streißnig, Obmann des Bundesgremiums der Trafikanten. Es ist wichtig, ihre Zukunft zu sichern. „Um die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit der österreichischen Trafiken zu gewährleisten, ist eine Weiterentwicklung des Tabakmonopols um weitere sensible Genussmittel wie Nikotinbeutel erforderlich. Schließlich stellen die Trafikanten sicher, dass Tabak- und Nikotinprodukte nicht an Minderjährige verkauft werden. Bereits heute werden 99 Prozent dieser Produkte über das Netzwerk der Trafikanten verkauft“, betont Streißnig.

Trafikanten haben Erfahrung mit sensiblen Produkten wie Nikotinbeutel

Da Nikotinbeutel keinen Tabak enthalten, unterliegen sie derzeit nicht dem Tabakmonopol. In den Medien wird oft über Jugendliche berichtet, die Nikotinbeutel konsumieren. „Diese Entwicklung wird nicht nur von Eltern und der Gesellschaft, sondern auch von den österreichischen Tabaktrafikanten mit großer Sorge beobachtet. Um dem entgegenzuwirken, fordern wir die Weiterentwicklung des Tabakmonopols. Denn die Trafikanten haben Erfahrung mit sensiblen Produkten und gewährleisten den Jugendschutz“, sagt Streißnig.

Trafiken als Jugendschutz

Der Jugendschutz ist bereits ein integraler Bestandteil der Standesregeln der österreichischen Tabaktrafiken. Nikotinbeutel dürfen gemäß diesen Regeln ebenfalls nicht an Jugendliche verkauft werden. Damit spielen die österreichischen Trafiken eine wesentliche Rolle beim Jugendschutz. „Wir lehnen die besorgniserregende Entwicklung des Nikotinbeutelkonsums bei Minderjährigen eindeutig ab. Durch die Aufnahme von Nikotinbeuteln in das Tabakmonopol könnte der Konsum von Tabak- und Nikotinprodukten bei Jugendlichen eingedämmt und gleichzeitig die wirtschaftliche Existenz der Trafikanten gestärkt werden“, schließt Streißnig.

Arbeitskräftemangel: AMS Vorstand über Facetten und Chancen

Dr. Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice Österreich, besuchte den Wirtschaftsbund Kärnten, um die Situation auf dem Arbeitsmarkt zu skizzieren und sich im Anschluss den Fragen der anwesenden Unternehmer zu stellen.

Der Misere Anfang

Die Corona-Pandemie hatte massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Österreich. Im März 2020 stieg die Arbeitslosigkeit um 200.000 Personen an, gefolgt von 1,3 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Trotzdem blieb Anfang 2021 eine hohe Massenarbeitslosigkeit mit über 500.000 Menschen bestehen. Noch im selben Jahr kam es zum Arbeitskräftemangel. Das Wirtschaftswachstum von 5% brach alle Rekorde und führte zu einem drastischen Fachkräftemangel, der sich im Jahr 2022 weiter beschleunigte. Kärnten verzeichnete die niedrigste Arbeitslosenquote seit 15 Jahren, die Steiermark und das Burgenland wiesen die niedrigsten Quoten seit sogar 40 Jahren auf. Unternehmen waren schlussendlich gezwungen, auch mangelhaft ausgebildete Personen einzustellen.

Wie kann der Arbeitskräftemangel bewältigt werden?

Herr Kopf betont: „Wenige Arbeitgeber verstehen, dass auch der Arbeitsmarkt ein Markt ist“. Obwohl er durch Regulierungen und komplexe Faktoren beeinflusst wird, spielt das Konstrukt von Angebot und Nachfrage hier ebenfalls eine entscheidende Rolle.

Basierend auf seiner Tätigkeit und Erfahrung konnte der AMS-Vorstand mehrere Lösungsansätze mitbringen, die bereits erfolgreich angewandt werden:

  • Stellenausschreibungen: Mittlerweile sehen sich Arbeitnehmer umworben und werden sich für das attraktivste Stellenangebot entscheiden. Dies kann genutzt werden, indem Formulierungen angepasst, der Bewerbungsprozess vereinfacht und die Alleinstellungsmerkmale hervorgehoben werden.
  • Kinderbetreuung: Tourismusbetriebe könnten die Kinderbetreuung für Gäste ausbauen und den Nachwuchs der Angestellten integrieren, sodass diese auch abends oder am Wochenende arbeiten können.
  • Finanzielle Anreize: Wer Floskeln wie „Bereitschaft zur Überzahlung“ angibt, rückt ins Hintertreffen, da konkretere Summen und Zukunftsaussichten die Zielgruppe besser ansprechen.
  • Richtige Zielgruppe: Frauen arbeiten häufig im Teilzeitbereich – das birgt Potenzial. Aber auch hier muss zielgerichtet beworben werden.

Umdenken nötig

„Der Wettbewerb um Arbeitskräfte erfordert mittlerweile ähnliche Marketingstrategien wie im Kundensegment. Unternehmen müssen sich bewusst machen, dass sich die Konkurrenz erweitert hat und nun neben Kunden und Marktanteilen auch um Mitarbeiter gekämpft werden muss“, so Kopf.

Lösungsansätze

„Das Glück, das wir in Österreich haben“, sagt Johannes Kopf ironisch „ist, dass wir einige Punkte verschlafen haben und es dort Verbesserungspotenzial gibt.“ Zum Beispiel kann die Kinderbetreuung in Österreich massiv ausgebaut werden – hier kann man sich ein Beispiel an Frankreich nehmen. Anreize, wie weniger Steuern oder erschwingliche Kinderbetreuung, könnten dazu beitragen, dass Mehrarbeit für Eltern attraktiv wird. Es wird auch deutlich, dass bei der Personalbeschaffung gezielt Frauen angesprochen werden sollten, um deren Potenzial zu nutzen. Ein weiterer Ansatz besteht darin, Schicht- mit Teilzeitarbeit zu kombinieren, was keine leichte Aufgabe ist, jedoch bereits von einigen Unternehmen praktiziert wird. „Zuwanderung alleine wird das Problem nicht lösen“, betont Kopf. Österreich hat bereits einen hohen Zuwanderungsanteil im Vergleich zu anderen EU-Ländern.

Deutschland macht es vor

Ein interessantes Beispiel aus Deutschland ist die Zusammenarbeit der Bundesagentur für Arbeit mit der Entwicklungshilfe in Indonesien. Dort wird eine Universität mit deutschen Mitteln finanziert und im Gegenzug dürfen die Hälfte der Absolventen für den deutschen Arbeitsmarkt abgeworben werden. Weiters bestehen Kooperationen mit China, die den dortigen Lehrlingen erlauben, nach deutschem Ausbildungsrecht in Fabriken von BMW, Audi und VW zu arbeiten, die Sprache zu lernen und nach absolvierter Ausbildung die Möglichkeit haben, nach Deutschland einzuwandern. Solche Kooperationen und Projekte könnten auch in Österreich umgesetzt werden, denn hierzulande ist ein Stand auf einer Berufsmesse bereits das höchste aller Gefühle.

Unternehmer-Impulse und Fragen

Klaus Kronlechner äußerte Bedenken hinsichtlich der Anforderungen der „Rot-Weiß-Rot – Karte“, die für einige Arbeiten als zu hoch angesehen werden. „Es bedarf keiner besonderen Deutschkenntnisse, um simple Hilfsarbeiten auszuführen“, so der Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk. Der Lösungsvorschlag von Johannes Kopf: ein vereinfachtes Kontingent, welches je nach Bedarf angepasst werden kann. Der Innungsmeister des Baugewerbes Robert Rauter brachte den Vorschlag ein, dass 10 Überstunden lohnsteuer- und SVA-abgabenfrei sein sollten, um hiermit Anreize für Arbeitnehmer zu schaffen, Mehrarbeit zu leisten. Der Spartenobmann von Information und Consulting Martin Zandonella erwartet, dass sich die Situation noch verschlimmern wird und hält es für wichtig, sich darauf zu fokussieren, mit weniger Arbeitskräften mehr Leistung erbringen zu können. Die Fachgruppenobfrau der Reisebüros Andrea Brennacher-Springer erzählte, dass einige ihrer besten, kurz vor dem Ruhestand stehenden Mitarbeiterinnen, eigentlich lieber weiterarbeiten würden, sich dies aber steuertechnisch für sie nicht auszahlen würde. Dr. Johannes Kopf hatte zwar keine unmittelbare Lösung für das Problem konnte aber auf eine Initiative des AMS aufmerksam machen, die sich damit beschäftigt Arbeitskräfte aus anderen Abteilungen oder mit mangelnder Ausbildung und Erfahrung hochgeschult und somit zu passablen Nachfolgern werden.

Es braucht ein Zusammenrücken

Die Hotelierin Heide Pichler-Herritsch präsentierte ihr Projekt „Team Haus Kärnten“, das Arbeitgebern dabei helfen soll, attraktiver zu werden. Ein Hauptthema des Projekts ist die Bereitstellung von Mitarbeiterunterkünften, die derzeit knapp sind und nur von größeren Unternehmen finanziert werden können. Johannes Kopf machte darauf aufmerksam, dass hier auch die lokalen Entscheidungsträger gefragt seien: „Regionen müssen im Wettbewerb um Arbeitskräfte aktiv werden und Standortmarketing betreiben. Es bedarf einer Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und der Politik.“

Eine Herausforderung – viele Akteure

Der Arbeitskräftemangel stellt eine Herausforderung dar, die durch eine Kombination von Maßnahmen und Lösungsansätzen bewältigt werden kann. Durch eine gezielte Ansprache von Frauen in Teilzeit, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Umschulungsprogramme, flexible Arbeitszeitmodelle und Standortmarketing können Arbeitskräfte gewonnen und langfristig gehalten werden. Es ist entscheidend, dass verschiedene Akteure, einschließlich Unternehmen, Regierungsinstitutionen und Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten, um den Arbeitsmarkt in Österreich zukunftsfähig zu gestalten.

Bezirksobleute auf Tour

Wieder waren unsere FunktionärInnen bei den UnternehmerInnen draußen um zu erfahren, was in den Betrieben die aktuellen Themen sind und wo vielleicht der Schuh drückt. Getreu dem Motto „Der Wirtschaft im Wort – der Wirtschaftsbund vor Ort“ wurden die Wirtschaftstreibenden besucht, ihre Betriebe besichtigt und auf kurzem Wege Informationen ausgetauscht und der eine oder andere Auftrag für die Interessenvertretung mitgenommen.

 

Walter Sabitzer im interessanten Gespräch mit dem innovativen Unternehmer Leo Weber vom Schuhhaus Weber in Friesach

Raimund Haberl und Bernhard Plasounig: 25 Jahre Globo HandelsGmbH in St .Jakob.

Walter Sabitzer beim 25-jährigen Jubiläum von Gasthaus zur Post Egger.

Walter Sabitzer: 50 Jahre Tourismus Verband St.Georgen am Längsee.

Walter Sabitzer im Arbeitsgespäch und Gratulation zur Angelobung mit der neuen Bundesrätin Sandra Lassnig.

Eva Hoffmann und Eva Wutte bei der neuen Biobäckerin und Quereinsteigerin Frau Dörfler.

Walter Sabitzer beim Betriebsbesuch der Firma Bau Abdichtung Arnesch in Kappel.

Eva Hoffmann bei der Eroeffnung und Betriebsuebernahme von Kaerntner Milch in Feldkirchen.

Walter Sabitzer: Buergermeisterkonferenz zum Thema Energiewende in St. Veit.

Walter Sabitzer beim Fruehlingsfest des Marktplatzes Mittelkaernten in Hirt.

Rudolf Bredschneider besucht Völkermarkter Betriebe am Tag der Arbeitgeber.

Rudolf Bredschneider besucht Völkermarkter Betriebe am Tag der Arbeitgeber.

Eva Hoffmann beim Landeslehrlingswettbewerb der Tischler.

Eva Hoffmann besucht Betriebe am Tag der Arbeitgeber.

Anna Maria Kropfitsch und Christiane Holzinger auf Tour am Tag der Arbeitgeber.

Walter Sabitzer BB bei Impress Dekor-Austria mit Standortleiter Alexander Besold.

Walter Sabitzer im Gespraech mit Thomas Delsnig in Althofen zum Thema Betriebsuebergabe.

Raimund Haberl bei Hannes Kandolf zu Besuch anlässlich des Tags der Arbeitgeber.

 

Walter Sabitzer bei der Eroeffnung der11. Kunsthandwerksausstellung-Stift-St.-Georgen

Eva Hoffmann beim Landeswettbewerb in der Polytechnischen Schule.

Call-Option ist letzte Chance für den Flughafen

Was wurde in den letzten Wochen, Monaten und Jahren nicht alles über den Klagenfurter Flughafen diskutiert, geschrieben und gestritten.

Personalrochaden halfen nicht, sinkende Passagierzahlen und ein leeres Rollfeld zu verhindern. Zuletzt sollte dann ein Investor mit großen Ankündigungen den Flughafen in neue Höhen führen – übrig geblieben sind schöne Präsentationen, leere Versprechen und MitarbeiterInnen, die in einer Zeit mit galoppierender Inflation bereits das zweite Mal auf ihre Löhne und Gehälter warten mussten. Die Aufstockung des Flughafen-Kapitals durch Stadt und Land und das damit verbundene Ziehen der Call-Option beenden nun hoffentlich endgültig das Hick-Hack um den Flughafen. Zu lange ließen sich Teile der Politik hier blenden. Jetzt ist es an der Zeit, alle Entscheidungsträger an einen Tisch zu holen und schnellstmöglich die richtigen Weichen für die Zukunft des Flughafens zu stellen. Die Wirtschaft steht hier als wichtiger Partner zur Verfügung. Ein Flughafen-Experte, der die nötige Motivation und das Knowhow mitbringt den Flughafen aus dem Sinkflug zu holen, ist unabdingbar und benötigt aber auch einen entsprechenden Handlungs- sowie finanziellen Spielraum. Ohne das nötige Budget werden weder Ferienflüge, Cargo-Transporte oder Anschlüsse an die Drehkreuze in Europa möglich sein.  Gelingt uns hier endlich ein Schulterschluss – dann heben wir gemeinsam ab,

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Die Zukunft der Tankstellen in Österreich

Tankstellenlandschaft in Klagenfurt und Kärnten

Derzeit gibt es in Klagenfurt 28 Tankstellen und in Kärnten insgesamt 214 Tankstellen. Unter diesen 214 Tankstellen werden etwa 40 als unbemannt eingestuft. Obwohl die Anzahl der Tankstellen in Österreich relativ stabil geblieben ist, mit 2.748 Stationen im Jahr 2021 und 2.759 Stationen im Jahr 2022, stehen die Betreiber und die gesamte Branche vor verschiedenen Herausforderungen und Veränderungen.

Herausforderungen für die Tankstellenbranche

Obwohl eine komplette Umstellung der Branche derzeit nicht abzusehen ist, experimentieren die Mineralölkonzerne mit unbemannten Tankstellen und Konzepten ohne Personal. Diese Strategie soll den anhaltenden Personalmangel bekämpfen. Jedoch bleibt die Frage offen, ob die einheimischen Kunden bereit sind, auf den sozialen Aspekt und den Service von bemannten Tankstellen zu verzichten, die bisher für viele Menschen in Klagenfurt und Kärnten wichtig waren.

Schwierigkeiten für Tankstellenbetreiber

Die aktuelle Situation stellt Tankstellenbetreiber vor große Herausforderungen. Der permanente Personalmangel, die geringe Rentabilität, die hohen Kosten und die bindenden Verträge mit den Mineralölgesellschaften belasten die Betreiber in erheblichem Maße. Fachgruppenobmann Jürgen Scherzer beklagt: „Zusätzlich zu diesen Problemen kommen zahlreiche weitere Verpflichtungen hinzu und eine hohe Verantwortung für den gesamten Pachtgegenstand. Der Gewinn, der in vielen Fällen im Jahr 2022 nicht einmal den Kosten einer 40-Stunden-Kraft entspricht, macht die Situation noch schwieriger.“

Vor- und Nachteile unbemannter Tankstellen

Unbemannte Tankstellen bieten sicherlich eine Lösung für den akuten Personalmangel, aber es gibt auch Herausforderungen mit diesem Konzept. Für viele Österreicher ist der soziale Aspekt bemannter Tankstellen von großer Bedeutung. Die Möglichkeit, mit dem Personal und anderen Kunden in Kontakt zu treten, wird als wesentlicher Bestandteil des Tankstellenbesuchs betrachtet. Darüber hinaus werfen unbemannte Tankstellen Fragen der Sicherheit auf, da sie anfälliger für Diebstahl und Vandalismus sind.

Unsichere Zukunft und Anpassungsbedarf

Die Zukunft der Tankstellenbranche in Österreich bleibt unsicher, und es ist unwahrscheinlich, dass sich unbemannte Tankstellen vollständig durchsetzen werden. Obwohl die Bequemlichkeit unbemannter Tankstellen für einige attraktiv sein mag, sind die sozialen und dienstleistenden Aspekte bemannter Tankstellen für viele Österreicher unersetzlich. Die Betreiber stehen weiterhin vor Herausforderungen und müssen innovative Wege finden, um sich an den veränderten Markt anzupassen und den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.
Insgesamt sind Tankstellen in Klagenfurt und Kärnten ein wichtiger Bestandteil der Infrastruktur und des täglichen Lebens vieler Menschen. Die Branche steht vor großen Herausforderungen, aber mit flexiblen Anpassungen und kreativen Lösungen können Tankstellenbetreiber auch dieser Herausforderung begegnen.