Wirtschaftsparlament Kärnten: Strategien für Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit im Fokus
Das Wirtschaftsparlament ist das zentrale Gremium für die wirtschaftspolitische Willensbildung in der Region. Es setzt sich aus Vertretern unterschiedlichster Branchen zusammen und dient als Plattform, um wirtschaftsrelevante Themen zu diskutieren und Forderungen und Maßnahmen zu beschließen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Kärntner Unternehmen stärken. Im ersten „WIPAL“ dieses Jahres standen folgende Themen im Vordergrund:
Das Lieferkettengesetz der EU soll soziale Verantwortung und Umweltschutz fördern, doch die aktuelle Ausgestaltung führt zu hohen bürokratischen Hürden und Kosten, besonders für KMUs. Diese müssen umfangreiche Dokumentationen liefern, was zu Standortnachteilen und Rechtsunsicherheit führt. Der administrative Aufwand muss reduziert werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der EU und Österreichs zu sichern. Die Wirtschaftskammer Kärnten soll sich daher für eine praxistaugliche Umsetzung des Lieferkettengesetzes einsetzen, um unnötige Bürokratie zu vermeiden.
Eine pauschale Leerstandsabgabe löst die Wohnungsnot nicht und ist in Abwanderungsgebieten ineffektiv. Stattdessen sollten Bauvorschriften und Mietrecht reformiert werden. Die Wirtschaftskammer Kärnten soll sich gegen die Einführung einer Leerstandsabgabe im Bundesland einsetzen, stattdessen soll die Landesregierung auf Revitalisierung und Wohnbauförderung setzen.
Der Green Deal der EU setzt auf rechtliche Regelungen und Verbote statt auf finanzielle Anreize. Ein Modell wie in den USA, das Fördermittel und Steuererleichterungen als Motivation bietet, könnte die europäische Wirtschaft stärken. Die Wirtschaftskammer Kärnten soll sich daher für ein Anreizmodell nach US-Vorbild im Green Deal einsetzen.
Der Arbeitskräftemangel in Österreich könnte durch unbürokratische Zuwanderung aus den EU-Beitrittsländern des Balkans gelindert werden. Die Wirtschaftskammer Kärnten soll sich für einen freien Arbeitsmarktzugang für Personen aus Balkan-Beitrittsländern einsetzen.
Um dem Fachkräftemangel und der Abwanderung junger Menschen entgegenzuwirken, müssen Aus- und Weiterbildungsangebote sowie die Infrastruktur verbessert und junge Unternehmensgründungen gefördert werden. Die Wirtschaftskammer Kärnten soll sich daher für mehr finanzielle Ressourcen für Aus- und Weiterbildung, moderne Arbeitsbedingungen und die Förderung von Start-ups einsetzen.
Kärnten benötigt Investitionen in Verkehr, Breitbandausbau und erneuerbare Energien, um wirtschaftliches Potenzial zu nutzen und die Lebensqualität zu erhöhen. Die Wirtschaftskammer Kärnten soll sich daher für die Förderung öffentlicher Verkehrssysteme, flächendeckendes Breitband und Investitionen in erneuerbare Energien einsetzen.
Verpflichtende Kassenbons für Bagatellbeträge verursachen unnötigen Müll und belasten die Umwelt sowie die Unternehmen. Die Wirtschaftskammer Kärnten soll sich für die Einführung einer Bagatellgrenze bei der Belegerteilungspflicht einsetzen, um Papiermüll und Kosten zu reduzieren.
Das erste Wirtschaftsparlament des Jahres hat klare Handlungsfelder aufgezeigt, die sowohl die Wettbewerbsfähigkeit der Kärntner Unternehmen als auch die Lebensqualität in der Region sichern sollen. Von der Reduzierung bürokratischer Hürden über gezielte Investitionen bis hin zu modernen Arbeitsbedingungen und einer verbesserten Ausbildung – die Maßnahmen und Forderungen sind darauf ausgerichtet, Kärnten als attraktiven Wirtschaftsstandort weiter zu stärken.