Kärntens Handwerker stehen vor entscheidender Phase

Die Sparte Handwerk und Gewerbe ist bisweilen recht stabil durch die Krise gekommen. Für viele Unternehmer der Branche beginnt aber erst jetzt die schwierigste Zeit. Ob das Handwerk den sprichwörtlich ‚goldenen Boden‘ behält, hängt auch davon ab, ob der Herbst ebenso golden wird.

 

Die Meteorologen prophezeien uns einen ‚goldenen Herbst‘. Für Touristiker bedeutet das stabiles Wetter und stabile Buchungslage. Und die Kärntner Tourismusbranche stellt sich auf eine starke Nachsaison ein. Unterstützt durch die Kärnten Werbung verlängern Hotels, Pensionen, Ausflugsziele, Seilbahnen und auch die Gastronomie die Saison. Speziell aus dem deutschsprachigen Raum sollen so Gäste angelockt werden, und damit das verlorene Frühjahr aufgeholt werden.

Die heimischen Handwerker beobachten diese Entwicklung genau, ist doch eine florierende Fremdenverkehrsbranche ein guter Auftraggeber für das Gewerbe. Für viele unter ihnen ein wichtiger Impuls. Denn die Krise kommt jetzt gerade bei diesen Unternehmen an. Im Frühjahr waren die Auftragsbücher noch gut gefüllt, und wurden durch den Sommer hindurch abgearbeitet. Der Sommer, der touristisch stärker war, als man vorher befürchtete, brachte weiterhin Arbeit in die Betriebe.

Das Abflauen der Saison und die Zurückhaltung von Unternehmen und KonsumentInnen lässt nun die Auftragszahlen sinken. Hinzu kommt, dass nun allmählich die Stundungen der öffentlichen Hand auslaufen. „Das ist jetzt eine Herausforderung für unsere Betriebe, die so manchen an die Grenzen der Belastbarkeit bringen wird“, weiß WB-Landesobmann Präsident Jürgen Mandl.

Doch es gibt Maßnahmen, die hier gezielt entgegensteuern. Zum einen das sogenannte „Comeback-Paket“, das darauf abzielt, Investitionen zu begünstigen. Zum anderen die Gemeindemilliarde, die die öffentlichen Aufträge für die heimischen Unternehmer ankurbeln soll.

„Wenn diese Impulse greifen, und ein touristisch goldener Herbst hinzukommt, dann gehe ich davon aus, dass unsere Unternehmen gut über den Winter kommen“, so Mandl. Die Prognosen für nächstes Jahr geben Grund zu leichtem Optimismus, 2021 soll sich eine Erholung der Wirtschaft einstellen.