Ende der KIM-Verordnung: Ein längst überfälliger Schritt für die Wirtschaft
Die Entscheidung, die KIM-Verordnung* nicht zu verlängern, wird von Kärntens Wirtschaft mit großer Erleichterung aufgenommen. Die restriktiven Kreditvergaberegeln, die ursprünglich den Finanzmarkt stabilisieren sollten, hatten weitreichende negative Folgen für die Bau- und Immobilienwirtschaft. Nun besteht Hoffnung auf eine dringend benötigte Belebung dieser Schlüsselbranchen.
Ein Hemmschuh für die Wirtschaft
LGO Jürgen Mandl kritisiert die Auswirkungen der KIM-Verordnung* scharf: „Bei allem Verständnis für die Absicherung des Bankensektors hat sie zweifelsohne die akute Wirtschaftskrise in Tiefe und Dauer verschärft.“ Durch die strengen Regelungen seien zahlreiche Bauvorhaben ins Stocken geraten, und Immobilienmakler blieben auf unverkauften Objekten sitzen. Besonders gravierend: Der Rückgang an Baugenehmigungen beeinträchtigte nicht nur die Bauwirtschaft, sondern auch zahlreiche Baunebengewerbe.
Perspektiven für den Mittelstand und junge Familien
Für Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger ist die Empfehlung zum Auslaufen der Verordnung ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung: „Unser entschlossener Einsatz hat sich bezahlt gemacht. Die Lockerung schafft Perspektiven – nicht nur für den Mittelstand und junge Familien, sondern auch für Investitionen in den Standort Österreich.“ Egger betont, dass gerade die Bau- und Immobilienbranche, die in den vergangenen Jahren unter enormem Druck stand, von dieser Entwicklung profitieren wird.
Weichenstellung für Wachstum und Innovation
Sowohl Mandl als auch Egger sehen im Ende der KIM-Verordnung* eine Chance, wirtschaftliche Dynamik zurückzugewinnen. Mandl fordert weitergehende Schritte: „Noch besser wäre es gewesen, diese Finanzierungsverhinderungsvorschrift mit Jahresende einzustampfen und die Bauwirtschaft als Konjunkturlokomotive wieder flottzumachen.“ Die nun begonnene Entlastung solle als Startschuss für weitere bürokratische Erleichterungen dienen, um der Wirtschaft neue Impulse zu geben.
Egger ergänzt: „Die Wirtschaft braucht keine weiteren Hürden, sondern Rahmenbedingungen, die Wachstum und Innovation fördern. Mit flexibleren Finanzierungsbedingungen wird nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt, sondern auch die Eigenverantwortung der Menschen gefördert.“
Ein Signal für die Zukunft
Das Auslaufen der KIM-Verordnung markiert einen Wendepunkt, der nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen wieder Handlungsspielraum verschafft. Es bleibt zu hoffen, dass diese Entscheidung der Beginn eines umfassenden Reformprozesses ist, der den Wirtschaftsstandort Österreich nachhaltig stärkt.
*Die Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-VO) trat am 1. August 2022 in Kraft und legte strenge Standards für die Vergabe von Wohnimmobilienkrediten fest. Diese Maßnahmen wurden von der Bevölkerung und der Wirtschaft kritisch aufgenommen, da sie den Zugang zu Wohnkrediten erschwerten und insbesondere die Bau- und Immobilienbranche belasteten.