Elektromobilität – Wohin geht der Weg?
Mit massiven staatlichen Subventionen wird in Norwegen der Kauf von Elektroautos gefördert. Über fünfzig Prozent der neu angemeldeten Fahrzeuge sind mittlerweile E-Autos. Zählt man die Hybrid Fahrzeuge dazu, dann steigt der Wert auf knapp 75%. In Kärnten scheitert es bereits an der Infrastruktur.
Gratis-parken, Fahren auf Busspuren, billigere Maut und der Wegfall der 25% Mehrwertsteuer beim E-Auto Kauf sind Anreize, die in Norwegen funktionieren und gerne angenommen werden. Vor allem bei größeren Fahrzeugen wird die Zulassungsgebühr in Höhe von bis zu 10.000€ erlassen.
Das bringt einen spürbaren Wandel im Stadtbild. Durch den hohen Zuspruch in manchen Städten müssen Vergünstigungen wie das Gratis-Parken zurückgenommen werden, da die E-Autos bereits die Mehrheit der Kraftfahrzeuge ausmachen. Auch in Österreich wird gefördert – aber nur 5% der Neuzulassungen sind E-Autos.
Wie sieht es in Kärnten aus?
E-Ladestationen sind im städtischen Bereich hie und da sichtbar, aber im ländlichen Raum werden sie sehr rar. Die Ladeinfrastruktur müsste außerhalb der Städte massiv ausgebaut werden – denn lediglich rund 400 Ladestationen sind in ganz Kärnten vorhanden.
Wer im Bezirk Hermagor ein E-Auto kaufen will, muss sich laut E-Tankstellenfinder mit 21 Ladestationen im Bezirk zufriedengeben. Dass es im Gailtal trotzdem funktioniert – Hermagor liegt bei den Neuzulassungen im Österreich-Ranking auf Platz 2 hinter Wien (!) – liegt an der Bereitschaft, sein E-Auto beinahe ausschließlich über den privaten Anschluss zu laden. So erfreulich diese Einstellung ist, dürfen wir uns nicht darauf verlassen, dass dies flächendeckend funktionieren wird.
Alleine deshalb, da im urbanen Siedlungsbereich, insbesondere in großen Wohnsiedlungen, der Einzelne kaum die Möglichkeit hat, mit eigenem Strom sein Auto zu tanken.
Das Land ist also gefordert, einerseits die Ladeinfrastruktur auch in den Regionen deutlich auszubauen, andererseits Anreize zu schaffen, dass größere Wohnanlagen ebenfalls Ladestationen anbieten.
Die Landesregierung in Kärnten plant bis 2050 vor allem beim Busverkehr CO2-neutral zu sein. Das Land möchte sich dabei auf Wasserstoff als Zukunftsbrennstoff fokussieren. Durch Synergieeffekte zwischen Industrie und Verkehr könnte Kärnten von Importen unabhängiger werden, die Umwelt schonen und durch lokale Wertschöpfung Arbeitsplätze schaffen. Um diese Ziele zu erreichen muss die Infrastruktur bei Ladestationen und Wasserstofftankstellen massiv ausgebaut werden, damit bald mehr als nur 2000 E-Autos in Kärnten fahren.