Zerza Fische schwimmen wieder
Ein Hochwasser zerstörte die Fischzucht Zerza von Sonja Trojer komplett. Doch die Unternehmerin nutzte den Wiederaufbau als Chance, um den Betrieb neu zu denken. Für ihre Vorbildfunktion wurde sie als „Unternehmerin des Monats“ ausgezeichnet.
Heute kann Sonja Trojer wieder durch ihre Fischzucht gehen und in den 15 Becken bei den Saiblingen, Lachsforellen, Forellen und Kärntner Lax´n nach dem Rechten sehen. Vor einem Jahr sah das noch anders aus. Durch den Dammbruch in Waidegg wurde die gesamte Fischzucht bis zu 1,80 Meter unter Wasser gesetzt. „Wir wurden überspült wie bei einem Tsunami“, erinnert sich Trojer. Nicht nur der finanzielle Schaden war groß. In der Fischzucht mit dazugehörigem Fischlokal steckten 60 Jahre Erinnerungen. Die Großeltern von Sonja Trojer legten die Grundsteine für Fischzucht und Fischlokal. 1991 übernahm sie nach einer Fischerei-Lehre am Mondsee den Betrieb und führte diesen mithilfe der Familie sowie langjährigen Mitarbeitern weiter.
Betrieb nach Hochwasser wiederaufgebaut
Den Schicksalsschlag 2018 nutzte sie als Chance, um den Betrieb weiterzuentwickeln und die Weichen für die Zukunft zu legen. „Längst ist nicht alles fertig. Wir arbeiten noch immer am Wiederaufbau, aber wir haben viele Ideen und eine Perspektive für die Zukunft“, verrät Trojer. Auch ihre Tochter möchte irgendwann in den Betrieb einsteigen. Der Hofladen ist im Aufbau, gemeinsam wird an neuen Produkte gearbeitet. Kavier, um den sich Trojer händisch kümmert und Aufstriche sind neben kochfertigen und geräucherten Fischspezialitäten bereits zu haben. „Im Winter öffnen wir unsere warme, mit Holzofen beheizte Fischstubn ab zehn Personen nach Vorbestellung.“ Perfekt für Firmenfeiern oder private Feierlichkeiten. Auch für das Weihnachts- und Silvestergeschäft ist sie vorbereitet: „Wir haben am 20., 21., 23., 24., 30. und 31. Dezember immer von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Und sonst nach telefonischer Voranmeldung, außer an Sonn- und Feiertagen, täglich.“ Im Sommer ist das Fischlokal ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen. „Als Unternehmerin darf man niemals zurückblicken, sondern muss einfach immer nach vorne schauen“, sagt Trojer.
Unternehmerische Vorbildfunktion
Sonja Trojer wurde von „Frau in der Wirtschaft Kärnten“ als „Unternehmerin des Monats Dezember 2019“ ausgezeichnet. „Sonja Trojer hat ihren Betrieb nach dem schweren Schicksalsschlag neu aufgebaut und richtet den Blick als Unternehmerin immer nach vorne. Das ist eine Ermutigung für alle und zeugt von einer unternehmerischen Vorbildfunktion“, sagt WKK-Vizepräsidentin und FiW-Landesvorsitzende Carmen Goby. Auch WK-Bezirksstellenleiter WernEr Plasounig und WK-Bezirksstellenobmann Hannes Kandolf gratulieren zur Auszeichnung und zu ihrem Erfolg als Unternehmerin.
Mehr über die Unternehmerin des Monats finden Sie online auf: www.frauinderwirtschaft-kaernten.at
Über das Projekt „Unternehmerin des Monats“
Mit der „Unternehmerin des Monats“ holt „Frau in der Wirtschaft“ in Kärnten jeden Monat eine außergewöhnliche Frau vor den Vorhang und zeichnet sie für ihre unternehmerischen Leistungen aus. Kriterien für die Teilnahme sind u.a. eine außergewöhnliche Geschäftsidee, hohe Exportquoten, starkes Mitarbeiterwachstum, Auszeichnungen oder andere Besonderheiten des Unternehmens. Die Kandidatinnen für die „Unternehmerin des Monats“ können von jedem und jeder vorgeschlagen werden, eine Jury bestehend aus Top-Frauen aus der Kärntner Wirtschaft kürt dann die jeweilige Unternehmerin des Monats. In einem ausführlichen Porträt wird die Unternehmerin des Monats nicht nur auf der Homepage www.frauinderwirtschaft-kaernten.at präsentiert, sondern auch der Öffentlichkeit vorgestellt, unter anderem in einem eigenen Newsletter. Unter allen ausgezeichneten Unternehmerinnen des Monats wird eine Unternehmerin des Jahres gewählt.
Fotos: FiW/Anita Arneitz