Arbeitslosenzahlen und freie Stellen mit Plus
Der aktuelle Stellenmonitor des Wirtschaftsbundes Österreich (WBÖ) zeigt im September einen Anstieg von Arbeitslosen und unbesetzten Stellen. Im Vormonat gab es 9.525 offene Stellen in Kärnten, knapp 1.400 mehr als im August. Die längste Konjunkturkrise in der Geschichte der zweiten Republik schlägt sich auch am Arbeitsmarkt nieder. Die Zahl der Erwerbslosen in Kärnten hat stark zugenommen und liegt nun – inklusive Menschen in Schulungen – bei 18.238 (15.307 im Vormonat).
Anders als das AMS erfasst der WB-Stellenmonitor alle online ausgeschriebenen Stellen, was die große Differenz zwischen den AMS-Zahlen und den von uns erhobenen Daten erklärt. Die höchste Zahl an offenen Stellen und damit den größten Bedarf an neuen Arbeitskräften verzeichnete auch im vergangenen Monat der Bereich Handel, Logistik und Verkehr mit 1.954 unbesetzten Stellen in Kärnten. Auch in den Branchen Tourismus und Gastgewerbe (1.212), Maschinenbau, Kfz und Metall (1.054), Elektrotechnik (1.008) und Bau (1.002) ist der Arbeitskräftebedarf vierstellig.
Kärnten mit 1,4 Prozent mehr Arbeitslosen
Im September 2025 waren in Kärnten insgesamt 18.238 Menschen arbeitslos, davon 3.424 in Schulungsmaßnahme. Im Vergleich zu anderen Bundesländern fällt der Zuwachs in Kärnten mit 1,4 Prozent moderat aus. Erfreulich ist die sinkende Zahl von jungen Menschen ohne Ausbildungsplatz. Im September waren im Vergleich zum Vormonat mit 469 Personen 5,6 Prozent weniger ohne Lehrstelle.
Ernsthafte Gefahr für heimische Wirtschaft
Auch im September setzt die Konjunkturkrise der heimischen Wirtschaft zu. Zwar hat die Bundesregierung mit der Erhöhung des Investitionsfreibetrags und der AVG-Novelle zwei wichtige Impulse für die Unternehmen in Österreich gesetzt. WB-Direktorin Sylvia Gstättner sieht allerdings weitere notwendige Schritte, die schnellstmöglich umgesetzt werden müssen:
- Leistung muss sich lohnen
Lohnnebenkosten müssen spürbar gesenkt und Sozialtransfers reformiert werden, damit Arbeit sich wieder auszahlt. - Gezielte Zuwanderung
Kärntner Betriebe sind vielfach auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Verfahren müssen schneller und unbürokratischer werden, die Rot-Weiß-Rot-Karte praxisnah reformiert und Qualifikationen rascher anerkannt werden. - Wohnen und Mobilität leistbar machen
Ein funktionierender Arbeitsmarkt braucht leistbaren Wohnraum und moderne Verkehrsanbindungen, besonders im ländlichen Raum. Der weitere Ausbau von Infrastruktur und öffentlichem Verkehr ist dafür unerlässlich.




