WB-Mandl: Reformbedarf bei Teuerungsausgleich

„Abschaffung der kalten Progression und automatische Valorisierung sind angesichts der galoppierenden Inflation das Gebot der Stunde“, unterstreicht der WB-Landesobmann Präsident Jürgen Mandl.

Auf große Zustimmung stoßen Reformvorschläge des Wiener WB-Obmanns Walter Ruck bei seinem Amtskollegen in Kärnten. WB-Kärnten-Obmann Jürgen Mandl betont, die von Ruck geforderte Abschaffung der „kalten Progression“ und ein Valorisierungsgesetz seien angesichts der galoppierenden Inflation das Gebot der Stunde. „Die bisher geübte Praxis in Österreich war in diesem Bereich schon länger fragwürdig und wird vor dem Hintergrund der anhaltenden Teuerung endgültig sanierungsbedürftig“, erklärte Mandl.

So sei die „kalte Progression“ in hohem Maß dafür verantwortlich, dass die jährlichen Gehaltserhöhungen der Unternehmen zu einem inakzeptabel großen Teil im Staatssäckel landen würden, anstatt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Anteil an der Wertschöpfung und Anerkennung ihrer Leistungen zugute zu kommen. Mandl: „Über diese stillen Vorrückungen in den Einkommensteuerstufen nimmt der Finanzminister während einer Legislaturperiode eine ganze Steuerreform zusätzlich ein. Die Betriebe sind gerne bereit, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut zu bezahlen, aber sicher nicht dazu, noch ein milliardenschweres Körberlgeld für den Finanzminister draufzulegen.“

Auch für eine automatische Valorisierung gewisser Parameter des Wirtschafts- und Arbeitslebens sei die Zeit längst reif. „Die aktuellen Fixbeträge waren schon in Phasen äußerst geringer Inflation nicht zeitgemäß, bei sieben oder mehr Prozent Inflation ist ein solches System heillos überfordert. Wir können doch nicht alle paar Monate politisch darüber diskutieren, ob und wie das amtliche Kilometergeld, die Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter, die Umsatzgrenze für Kleinunternehmer und viele andere wichtige Werte und Kennzahlen an die Inflationsentwicklung anzupassen sind“, unterstrich Mandl.

Besonders bei der Kleinunternehmergrenze (35.000 Euro Jahresumsatz) und den GWG (dzt. 800 Euro/Jahr) habe der Wirtschaftsbund in jüngerer Vergangenheit große Fortschritte erzielt, die nun ohne laufende Anpassung durch die hohe Inflation gefährdet seien. Die von Ruck vorgelegten Vorschläge (automatische Anpassung auf Basis der durchschnittlichen Preisentwicklung von zwölf aufeinander folgenden Monaten, Anpassung bei mehr als fünf Prozent Anstieg) bezeichnete Mandl als „sehr substantielle Gesprächsbasis“.

 

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