WB-Mandl: 4-Tage-Woche gefährdet Wohlstand

Vier Tage arbeiten, drei Tage Wochenende – das klingt zunächst verlockend. Doch die negativen Auswirkungen auf unsere Wirtschaft wären gravierender, als es die Arbeitnehmervertretung wahrhaben will.

AK und ÖGB haben sich wieder einmal auf die 4-Tage-Woche eingeschossen. Was dies in den möglichen Varianten für unsere Volkswirtschaft bedeuten würde, hat EcoAustria erhoben.

Das Institut für Wirtschaftsforschung ging von einer Verkürzung der Normarbeitszeit von 40 Stunden auf 32 Stunden aus und hat 3 Szenarien und deren Folgen verglichen.

„Das ernüchternde Ergebnis dieser Studie belegt, dass eine Verkürzung der Arbeitszeit zwar bequem klingen mag, jedoch in jedem Szenario überwiegend nachteilig auf unsere Volkswirtschaft wirkt“, stellt WB-Obmann Präs. Jürgen Mandl klar.

Insbesondere die Verkürzung bei vollem Gehalt schädige durch die real steigenden Produktionskosten den Wirtschaftskreislauf und behindere sowohl Investitionen als auch Konsum, erklärt Mandl

Die Folgen wären höhere Preise bei gleichem oder geringerem Lohn und ein schwächelnder Wirtschaftskreislauf, also ein Verlust von Wohlstand für das gesamte Land.

Hier das Ergebnis zusammengefasst:

  • Voller Lohnausgleich
    gleicher Lohn für weniger Arbeitszeit
    + 2,7% Arbeitslose
    – 9% reales BIP
    – 15% Investitionsvolumen
    – 4,6% privater Konsum
  • Kein Lohnausgleich
    Löhne sinken aliquot zur Arbeitszeitverkürzung
    – 1% Arbeitslose
    – 5,4% reales BIP
    – 5% Investitionsvolumen
    – 4,7% privater Konsum
  • Drittel-Regelung
    1/3 der weniger geleisteten Stunden bezahlt der Dienstgeber, 1/3 bleibt unbezahlt und 1/3 trägt der Staat durch Senken der Lohnnebenkosten
    + 0,3% Arbeitslose
    – 6% reales BIP
    – 9,4% Investitionsvolumen
    – 2,4% privater Konsum