WB-Ahm: Liquidität der Unternehmen hängt in Verwaltung fest

Entgelt-Vergütung nach dem Epidemiegesetz: In Bezirkshauptmannschaften wachsen die Akten-Stapel, während die Wirtschaft um ihre Liquidität bangt. WB-Landesobmann-Stv. Franz Ahm kämpft für seine KollegInnen für schnellere Auszahlungen.

Die Problematik der unbearbeiteten Fälle ist hinlänglich bekannt (hier nachlesen), jetzt gibt es konkrete Zahlen dazu:
Anträge gestellt:       99.091 (seit März 2020, bis Juni 2022)
Anträge erledigt:       18.089 (15.994 positiv)
Anträge offen:           79.145

Wirtschaftsbund-Mandatar Franz Ahm ist erschüttert über die Ergebnisse der Erhebung: „79.145 Fälle liegen unerledigt in den Kärntner Amtsstuben!“ Ein Missstand, der dringender Aufklärung bedürfe, so der Unternehmervertreter.

„In Kärnten wurde die Bearbeitung dieser Anträge an die Bezirksverwaltungsbehörden abgeschoben, die offenbar heillos überfordert sind“, erklärt Ahm. Laut Ahm fehle es nicht nur an ausreichend Personal, sondern vor allem an Koordinierungs- und Strukturierungskompetenz. Prozess- und Workflow-Management seien offenbar vollkommen außer Acht gelassen worden.

Der Wirtschaftsbund Kärnten hat bereits im Mai im Wirtschaftsparlament einen entsprechenden Antrag durchgesetzt, der die Landesregierung auffordert, diese Abläufe dringendst zu beschleunigen.

Darüber hinaus hat WB-Klagenfurt-Mandatar Ahm im Klagenfurter Gemeinderat einen analogen Antrag für den Wirkungsbereich des Magistrats Klagenfurt eingebracht.

„Wichtig war uns, die Entscheidungsträger für diese Thematik zu sensibilisieren und die Dringlichkeit herauszustreichen“, erklärt der engagierte Interessenvertreter. „Schließlich fehlen den heimischen Unternehmen dadurch gut 120 Millionen Euro, die teilweise mit Krediten kompensiert werden müssen – mit Zinskosten, die nicht mehr ersetzt werden“, zeigt Ahm die Folgen des administrativen Versagens auf.

Im Zuge der Konjunkturkonferenz ergriff Ahm die Gelegenheit und konfrontierte LH Kaiser direkt mit dem Chaos in seinen Amtsstuben.
„Der Herr Landeshauptmann hat mir zugesagt, dass er sich um diese Misere kümmern wird und dass es schnellstmöglich zu einer Verbesserung der Situation kommen wird“, berichtet Ahm.

Franz Ahm formuliert drei Forderungen, die eine schnelle Erledigung ermöglichen:

  • Personalaufstockung bei den bearbeitenden Stellen
  • Vollständige Digitalisierung des Aktenlaufs auch innerhalb der Behörde
  • Kategorisierung der Fälle nach Komplexität

Die Reihung nach Komplexität in 3 Kategorien ermöglicht, dass Aushilfskräfte effektiv eingesetzt werden. Dadurch ist eine rasche Erledigung der Fälle, die keine Verbesserung oder Prüfung erfordern gewährleistet.

„Da in diesem Fall die überwiegende Zahl Standard-Fälle sind, führt diese Prozessstruktur zum besten Ergebnis“, erklärt der WB-Mandatar. „Durch bessere workflow-Planung wäre es nicht soweit gekommen, dass in Kärnten 80% der Anträge bereits Staub ansetzen“, so Ahm weiter, „denn in anderen Bundesländern sind bereits 70% der Anträge abgearbeitet und ausbezahlt“.

„Ich bleibe auf jeden Fall an dem Thema dran, bis unsere UnternehmerkollegInnen das Geld erhalten haben, das ihnen zusteht“, verspricht der Wirtschaftsbund-Mandatar.