Nach Katastrophen nicht mittellos dastehen

Die Unwetter im Gegendtal haben Anfang Juni Schäden in Millionenhöhe verursacht. Schäden, die zu einem Großteil nicht von den Versicherungen gedeckt werden. WB-Fachgruppenobmann der Versicherungsmakler Franz Ahm war bei den ÖVP-Clubgesprächen zum Thema zu Gast und forderte praktikable Anpassungen der Versicherungsbestimmungen.

Aktuell sind die meisten Eigenheime und Unternehmen gegen Schäden durch Hagel, Blitzschlag und Stürme versichert. Muren, Lawinen und Überschwemmungen hingegen sind nur selten enthalten. Das liegt daran, dass derartige Versicherungen zwar möglich wären, aber in einer für den Versicherer wirtschaftlichen Form für Versicherte unleistbar sind.

„Sinnvoll wäre eine Solidaritätssumme, die in die Feuerversicherung jedes Versicherten miteinberechnet wird, da 95% aller Haushalte ohnehin über diese verfügen“, erklärt Ahm.
Auf politischer Ebene sei bereits darüber diskutiert worden und von einem Betrag  von €3,50 die Rede gewesen, ergänzte ÖVP-Klubobmann Markus Malle dazu.
„Eine Staffelung der Beiträge je nach Risikogebiet wäre ebenfalls denkbar“, so der WB-Mandatar.

Aktuell erhalten Betroffene Geld aus dem Katastrophenfonds, doch darauf besteht kein Rechtsanspruch und wenn der Topf leer ist, gibt es keine Mittel mehr. Man kann also mit einer Zahlung von ein paar Prozent des Schadens rechnen. „Wenn der Hausbau € 500.000 gekostet hat, und ich bezahle € 20.000 Selbstbehalt und den Rest deckt die Versicherung, ist mir das lieber als umgekehrt“, sagt Franz Ahm.

Die Unwetterhäufigkeit wird laut Prognosen in den nächsten 20 Jahren um 40% zunehmen. In Anbetracht der zu erwartenden Schäden ist ein Handeln nun vordringlich, zumal auch die Bereitschaft, höhere Beiträge zu zahlen, seit Beginn der Pandemie gestiegen ist. Auch müsste man Schutzmaßnahmen bei Neubauten mit einplanen, um Schäden in versicherbarem Rahmen halten zu können.

Ahm arbeitet nicht nur an der Sensibilisierung der Landes- und Bundespolitik sondern steht auch in intensivem Austausch mit den Vertretern der Versicherer.
„Das genaue Konzept wird gerade ausgearbeitet. Wichtig ist jetzt, dass die Verhandlungen auch konkrete und leistbare Ergebnisse liefern. Dafür werde ich mich weiterhin stark machen!“, so der Fachgruppenobmann nachdrücklich.