Meisterliches Handwerk wieder im Aufwind

Aufwertung des Meistertitels, Attraktivierung der Ausbildung und Rückbesinnung auf Nachhaltigkeit geben dem Handwerk wieder Schwung.

Ein handwerklich gefertigtes Produkt oder eine meisterlich ausgeführte Dienstleistung haben in den letzten Jahren leider an Bedeutung verloren.  Auswirkungen hatte diese Entwicklung in Kärnten auch auf die Zahl der abgelegten Meisterprüfungen, sie  stagnierte.  Nun deutet vieles darauf hin, dass ein nachhaltiger Aufwärtstrend bei der Zahl der geprüften Meister dem Handwerk wieder eine aussichtsreiche Zukunft beschert.

Der Erfolg hat viele Väter
Natürlich trägt die Rückbesinnung auf Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und CO2- Einsparung dazu bei, dass regionale, handwerklich hergestellte Produkte und Dienstleistungen von den Konsumenten wieder stärker nachgefragt werden.

Die Gewerbe- und Handwerkssparte hat diese Entwicklungen erkannt und genützt, um das Image von Handwerk und Gewerbe nachhaltig zum Positiven zu verändern. Mit gezielten Maßnahmen wurde die Trendumkehr bewirkt. Mit der Zuordnung der Meisterprüfungen zum Niveau 6 des Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR), auf dem Niveau von Bachelor und Ingenieur, erfuhr die Meisterqualifikation die ihr gebührende Anerkennung. Parallel dazu entwickeln die Innungen moderne, kompetenzorientierte Meisterprüfungsordnungen.  „Der Meistertitel ist drauf und dran wieder zur attraktiven Marke zu werden“, freut sich Klaus Kronlechner, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk.

Meister = Garant für Facharbeiterausbildung
Dass nur das Bekenntnis zum Meister die in Österreich so erfolgreiche duale Ausbildung sicherstellen kann, ist in den Köpfen der politisch Verantwortlichen angekommen. Schon im letzten Regierungsübereinkommen fanden sich unter dem Kapitel „Land der Meister“ Maßnahmen zur Attraktivierung der Meister- und Befähigungsprüfungen. Die aktuelle Bundesregierung setzt diese Schritte nun verstärkt fort. Sie unterstützt das Anliegen der Sparte Gewerbe und Handwerk für eine finanzielle Gleichstellung der Vorbereitung zu den Meister- und Befähigungsprüfungen mit der akademischen Ausbildung.

Meister = das Recht den Titel zu tragen
Im nächsten Schritt wird es dem Meister und der Meisterin erlaubt sein, den Meistertitel sichtbar tragen zu dürfen und auch im Reisepass und Personalausweis eintragen zu lassen.

Meister- und Befähigungsprüfungen 2019 auf Rekordhoch
Die Anzahl der im Jahr 2019 absolvierten Meister- und Befähigungsprüfungen ist rekordverdächtig. Der Imagewandel und die hervorragenden Berufsaussichten haben 98 junge Damen und Herren bewogen, anstelle einer reinen schulischen Ausbildung eine Karriere als Facharbeiter mit dem krönenden Abschluss der Meisterprüfung zu wählen.  Im Vorjahr erhielten 87 Kandidaten und Kandidatinnen ihre Meisterurkunde überreicht. Insgesamt haben 479 Personen im Jahr 2019 eine Meister- oder Befähigungsprüfung abgelegt. „Die Sparte Gewerbe und Handwerk gratuliert den jungen Meisterinnen und Meister zu ihrem Erfolg und ihrer Entscheidung ihr Berufsleben dem Handwerk und Gewerbe zu widmen“, so Kronlechner abschließend.

 

Foto: WKK/Hannes Krainz