Kreislaufwirtschaft im Alpen-Adria-Raum: Die Antwort auf die Klimakrise?

Nachhaltige Wirtschaftsmodelle standen im Mittelpunkt einer grenzüberschreitenden Wirtschaftskonferenz des Slowenischen Wirtschaftsverbandes/Slovenska Gospodarska Zveza (SGZ) am Mittwoch in St. Kanzian.

Mit einem umfangreichen Programm, hochkarätigen Referenten aus Politik und Wirtschaft in Österreich und Slowenien und vor fachkundigem Publikum – darunter Jozef Cesnik (Minister für Slowenen im Ausland), Sebastian Schuschnig (Kärntner Wirtschaftslandesrat) und Branko Meh (Präsident der Gewerbekammer Sloweniens) sowie die Nationalratsabgeordneten Olga Voglauer und Peter Weidinger – wurden Praxisbeispiele präsentiert und Lösungswege aus der Klimakrise gesucht. SGZ-Präsident Benjamin Wakounig machte einleitend klar, dass das Thema Umwelt- und Klimaschutz buchstäblich jeden betreffe: „In der EU entstehen jedes Jahr 2,5 Millionen Tonnen Abfall. Wir müssen unser bisheriges Modell der Wegwerfwirtschaft überdenken und adaptieren. Die Kreislaufwirtschaft ist ein vielversprechender Ansatz dazu.“

WK-Präsident Jürgen Mandl betonte, dass der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen zum Selbstverständnis im Alpen-Adria-Raum gehöre. Dennoch sei es notwendig, die Rahmenbedingungen für gemeinsame Projekte zu verbessern, erklärte Mandl: „Im Rahmen der Interreg-Programme sind bisher lediglich bilaterale Vorhaben förderbar. Nicht einmal ein Radweg von Kärnten über Slowenien nach Italien ist da machbar.“ Deshalb verfolge das New Alpe-Adria Network, ein Netzwerk der Alpen-Adria-Wirtschaftskammern mit derzeit neun Mitglieder aus Österreich, Italien, Slowenien und Kroatien mit Hauptsitz in Klagenfurt, das Ziel, den Alpen-Adria-Raum langfristig als eigene EU-Makro-Region mit entsprechenden Fördermöglichkeiten zu positionieren. Mandl: „Dieses Vorhaben habe ich auch schon mit EU-Budgetkommissar Johannes Hahn in Brüssel besprochen.“

Wie Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig unterstrich, habe der Alpen-Adria-Raum besonders in der Kreislaufwirtschaft und bei erneuerbaren Energien große Chancen, sich als Wirtschaftsstandort im internationalen Wettbewerb behaupten zu können: „Wirtschaft kennt keine geografischen Grenzen, daher müssen wir auch im Bereich der Kreislaufwirtschaft, wo unglaubliches Know-how der heimischen Betriebe vorhanden ist, den gesamten Alpen-Adria Raum mitdenken.“

 

 

Foto: WKK