Kärntner Bauhütte setzt auf verstärkten Dialog – auch online

Seit Jahrhunderten treffen sich Baumeister, Gesellen und Lehrlinge in Bauhütten. Künftig setzt die Kärntner Bauhütte noch stärker auf die Zukunft: Mit neuen Veranstaltungsformaten und einer Website, die Lust auf den Bauhüttenbesuch machen soll.

Die Kärntner Bauhütte will noch mehr Interessierte zum Dialog anregen. „Die Bauhütte soll nicht nur ein Museum sein, sondern eine Gemeinschaft – ein Ort, an dem man sich trifft und über Bauthemen spricht“, sagt Hans Steiner, Obmann des Kärntner Baumeisterverbandes. Und dafür werden die Tore der Bauhütte in den kommenden Monaten noch weiter geöffnet, als sie es bisher schon waren. Das Ziel ist es, den Kreis der Teilnehmer zu erweitern „Die Bauhütte kann der Kern unserer Gemeinschaft sein – wenn wir das wollen“, so Steiner.

Das Ziel sei nicht nur, mit der Bauhütte historisches Kulturgut zu bewahren, sondern sie so zu nutzen, wie es die Generationen zuvor bereits getan haben: als Treffpunkt für Jung und Alt. Damit führt man eine jahrhundertelange Tradition fort. Schon im Mittelalter war die Bauhütte der zentrale Ort für die Gemeinschaft aus Meistern und Gesellen. Hier wurde Wissen weitergegeben, Projekte besprochen und Lehrlinge ausgebildet. Diese überlieferte Tradition ließ die Landesinnung Bau vor 17 Jahren neu aufleben: In der Klagenfurter Koschutastraße wurde die Kärntner Bauhütte geschaffen.

Seminar zum Thema Baukybernetik
„Wir spannen einen Bogen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Mit der Kärntner Bauhütte wollen wir gewachsene Tradition ins Heute transportieren und der auszubildenden Jugend die beständigen Werte des Bauens als wichtiges Kulturgut nahebringen“, erklärt Steiner. Zusätzlich zu den Bauhüttensitzungen werden künftig Seminare und Veranstaltungen für mehr Belebung sorgen – wie am 6. und 7. Dezember, wenn Kärntens Baumeister einen Einblick in das Thema Baukybernetik bekommen und einen Bauhüttenabend erleben.

Ein wichtiges Thema an diesem Abend wird auch der Blick in die Zukunft sein. „Das Ziel der Bauhüttensitzungen war es schon seit jeher, Bauten und Bauen noch besser zu machen“, so Steiner. „Und dafür braucht man auch den Blick in die Zukunft“, ergänzt Bauhütten-Vorsitzender Franz Josef Kollitsch: „Wir Baumenschen verschließen unsere Augen nicht vor der Vergangenheit, aber auch nicht vor der Zukunft. Wenn wir in der Zukunft lesen wollen, müssen wir in der Vergangenheit buchstabieren können.“

Einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft hat man auch mit der neuen Website gemacht, die vor kurzem online ging: Auf www.bauhuette.at sind nun alle Themen und Aspekte rund um die Bauhütte verfügbar. „Das ist eine gute Symbiose aus Vergangenheit und Zukunft. Denn ohne Tradition kann man auch die Herausforderungen der Digitalisierung nicht schaffen“, sagt Robert Rauter, Bau-Landesinnungsmeister. Die Besucher bekommen auf der Website einen Einblick in die Hintergründe und können alle Bücher, die von der Kärntner Bauhütte herausgegeben wurden, herunterladen. Von der Kunst aus Stein über die ersten Ziegel aus Kärnten bis zur Geschichte der Bauhütte: In den Werken erfährt man vieles über die Historie des Bauens in Kärnten. So soll auch im digitalisierten Raum Lust auf den Besuch der Kärntner Bauhütte gemacht werden, in der viele historische Objekte ausgestellt sind.

Foto: WKK/Fritz-Press