Erfolgsmodell gegen den Fachkräftemangel

Jobbörsen bringen (potenzielle) ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen persönlich und unkompliziert zusammen. Davon profitieren beide Seiten: Rund 50 % der Arbeitsuchenden finden auf diese Weise kurz- oder mittelfristig eine Beschäftigung.

Der Fachkräftebedarf bleibt ein bestimmendes Thema in der Kärntner Wirtschaft: Viele Unternehmerinnen und Unternehmer suchen nach qualifiziertem Personal. Um sie bei ihrer Suche zu unterstützen, haben das AMS und die Wirtschaftskammer Kärnten das Instrument der „Jobbörse“ entwickelt. Seit 2017 werden regelmäßig Jobbörsen veranstaltet, um so Arbeitsuchende und Betriebe mit Personalbedarf zusammenzubringen. Mit Erfolg: 113 Jobbörsen mit 520 Betrieben und 7.141 TeilnehmerInnen wurden seither durchgeführt (davon neun gemeinsame überregionale Jobbörsen mit zusammen 416 Betrieben und 3.301 TeilnehmerInnen). WK-Präsident Jürgen Mandl: „Hier ist uns gemeinsam mit dem AMS viel gelungen in den vergangenen Jahren, denn die Mitarbeiter sind eines der drängendsten Themen für unsere Betriebe.“

Erfolgsfaktor persönlicher Kontakt
Im Rahmen der Jobbörsen können Betriebe ihre Jobangebote persönlich einer sehr großen Anzahl an interessierten Arbeitsuchenden präsentieren und sich ein Bild von den Bewerber innen und Bewerbern vor Ort machen. Die Idee hinter der Jobbörse ist einfach: „Angebot und Nachfrage treffen sich zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort – so funktioniert jeder erfolgreiche Markt“, sagt Peter Wedenig, Landesgeschäftsführer des AMS Kärnten. „Der persönliche Kontakt ist dabei ein wesentlicher Erfolgsparameter für Arbeitsaufnahmen.“

Keine Umwege
Die Erfolgsformel „Angebot trifft Nachfrage ohne Umwege“ zahlt sich für alle teilnehmenden Personen aus, die auf den Jobbörsen auf der Suche nach einem passenden Arbeitsplatz sind, denn sie können in sehr kurzer Zeit und an einem Ort viele Betriebe kennenlernen. Rund 50 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer finden aus der Jobbörse heraus kurz- bis mittelfristig eine Beschäftigung. Wedenig: „Das ist ein sehr hoher Wert.“ 2020 fand im Rahmen der Kärntner Lehrlingsmesse auch erstmals eine Jobbörse für Lehrstellensuchende und Ausbildungsbetriebe statt (Speed-Dating).

Überblick für beide Seiten
Diese Vermittlungsform hat noch einen weiteren großen Vorteil: Alle Beteiligten müssen sich aktiv einbringen. Das verlangte Engagement lohnt sich für alle Betriebe und arbeitsuchenden Personen auch deshalb, weil man einen sehr guten Überblick über das Angebot, die Vielfalt und über die Nachfrage am Arbeitsmarkt in seiner Branche oder Region bekommt. Wedenig: „Einer der größten Vorteile ist die Zeitersparnis: Der Betrieb kann sich einen Tag lang auf die Personalsuche konzentrieren, die Arbeitsuchenden können sich ungezwungen mitpotentiellen Arbeitgebern austauschen.“ Auch Mandl sieht Jobbörsen als Erfolgsmodell: „Dieser persönliche Eindruck ist abseits aller digitalen Möglichkeiten extrem wichtig, da Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch immer in ein Team passen müssen. Erst wenn die Chemie stimmt, stimmt auch das Ergebnis.“

Gemeinsame Organisation
Die überregionalen Jobbörsen werden unter anderem in den Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer Kärnten durchgeführt, wobei für die Organisation sowohl das AMS Kärnten als auch die Wirtschaftskammersparten und Fachgruppen zuständig sind. Je nach Bedarf der Wirtschaft werden zusätzlich kleinere, regionale Jobbörsen in den Regionalen Geschäftsstellen des AMS abgehalten.

Jobbörsen seit 2017:
2017: 2 überregionale Jobbörsen (AMS & Wirtschaftskammer) mit 120 Betrieben und 632 TeilnehmerInnen. Zusätzlich 29 Jobbörsen in den Regionalen Geschäftsstellen des AMS mit 29 Betrieben und 1.124 TeilnehmerInnen.

2018: 4 überregionale Jobbörsen (AMS & Wirtschaftskammer) mit 149 Betrieben und 1.747 TeilnehmerInnen. Zusätzlich 36 Jobbörsen in den Regionalen Geschäftsstellen des AMS mit 36 Betrieben und 1.180 TeilnehmerInnen.

2019: 3 überregionale Jobbörsen (AMS & Wirtschaftskammer) mit 147 Betrieben und 922 TeilnehmerInnen. Zusätzlich 39 Jobbörsen in den Regionalen Geschäftsstellen des AMS mit 39 Betrieben und 1.536 TeilnehmerInnen.

Jobbörsen gesamt (überregional und regional):

Jobbörsen Betriebe TeilnehmerInnen
2017 31 149 1756
2018 40 185 2927
2019 42 186 2458
Gesamt 113 520 7141

Fortsetzung folgt
Jürgen Mandl und Peter Wedenig sind sich einig: „Die bisher durchgeführten Jobbörsen sind als voller Erfolg zu werten, dieses Format werden wir auch in den nächsten Jahren in einer gemeinsamen Zusammenarbeit fortsetzen.“ 2020 sind bereits folgende überregionale Jobbörsen geplant:
• Jobbörse für Bau/Technik am 13.03.2020
• Jobbörse für Transportwesen am 19.03.2020
• Tourismusjobbörse für die Sommersaison am 22.04.2020
• Tourismusjobbörse für die Wintersaison im Oktober 2020

Foto: WKK/Fritz-Press