Erste Erfolge im Regierungsprogramm – weitere Schritte notwendig
Wir freuen uns, dass sich ein Teil unserer Forderungen, für die wir uns seit langem einsetzen, in Form von konkreten Maßnahmen im Regierungsprogramm wieder finden. Doch eines ist auch klar: Da ist noch Luft nach oben und wir setzen uns auch zukünftig mit aller Kraft dafür ein, dass weitere Forderungen umgesetzt werden und angekündigte Maßnahmen nicht nur Lippenbekenntnisse bleiben.
Leistung lohnt sich wieder – Entlastung für UnternehmerInnen und ArbeitnehmerInnen
Steuerliche Entlastungen und Maßnahmen zur Förderung von Arbeit sind zentrale Punkte des Regierungsprogramms. Besonders erfreulich ist die 25 %-Endbesteuerung für Arbeiten im Alter, die steuerfreien Mitarbeiterprämien und die Anhebung von Pauschalierungen und Gewinnfreibeträgen. „Damit wird endlich ein starkes Zeichen gesetzt: Wer arbeitet, wird nicht länger bestraft, sondern belohnt!“, betont WB-Obmann und WKK-Präsident Jürgen Mandl.
Die Erleichterungen bei Unternehmensgründungen und Betriebsübergaben – sind ein wichtiger Schritt, um Unternehmertum zu fördern und Nachfolgen nicht an bürokratischen Hürden scheitern zu lassen.
Weniger Bürokratie – mehr unternehmerische Freiheit
Mit der Abschaffung der Belegerteilungspflicht für Beträge unter 35 Euro – eine Forderung, für die wir uns seit Jahren starkgemacht haben – haben wir eine deutliche Bürokratiereduktion für Betriebe geschaffen.
Besonders erfreulich ist auch die geplante Verfahrensbeschleunigung bei Genehmigungen – hier wird sich zeigen, welche konkreten Maßnahmen gesetzt werden. „Wir werden genau darauf achten, dass die angekündigten Entbürokratisierungsmaßnahmen rasch greifen und nicht im Verwaltungsapparat versanden“, so Jürgen Mandl. Ein weiterer Meilenstein ist die Schaffung eines Staatssekretariats für Deregulierung und Digitalisierung, ein Vorschlag, den der Wirtschaftsbund Kärnten frühzeitig eingebracht hat.
Arbeitsmarktmaßnahmen gegen den Fachkräftemangel
Eines der drängendsten Probleme für unsere Betriebe bleibt der Arbeitskräftemangel. Die Erleichterung der Rot-Weiß-Rot-Karte und die Ausweitung der Saisonnierkontingente sind wichtige erste Schritte, um qualifizierte Fachkräfte für Kärnten zu gewinnen. „Das allein wird aber nicht reichen – wir fordern gezielte Weiterbildungsinitiativen und eine stärkere Förderung für Lehrberufe“, so Mandl.
Es konnten unter anderem folgende Verbesserungen für die Wirtschaft erzielt werden:
- Ab 2025 soll die Basispauschalierung inkl. Vorsteuerpauschale zuerst auf EUR 320.000 sowie 13,5% und ab 2026 auf EUR 420.000 sowie 15% angehoben werden.
- Befreiung N1/Klein-LKWs von der NoVA ab 01.07.2025
- Ab 01.01.2027 wird der Grundfreibetrag von 15% bis EUR 33.000 auf 15% von
- EUR 50.000 dauerhaft angehoben
- Österreich ist das Land der Familienunternehmen. Um Betriebsübergaben an die nächste Generation wesentlich zu erleichtern, wird der steuerliche Veräußerungsfreibetrag ab 01.01.2027 von EUR 7.300 auf EUR 45.000 angehoben. Zusätzlich entfällt für die Nutzung des „Hälftesteuersatzes“ das Berufsverbot.
Weitere Maßnahmen erforderlich
Auch wenn das Regierungsprogramm erste Erfolge bringt, gibt es noch viele Punkte, die konkretisiert werden müssen, bzw. einer zukünftigen Umsetzung bedürfen:
- Effektive Umsetzung der Entbürokratisierung – es darf keine leeren Versprechen geben!
- Weitere steuerliche Erleichterungen für Klein- und Mittelbetriebe – hier braucht es noch mehr Klarheit und Entlastung.
- Detaillierte Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel – Bürokratieabbau allein wird nicht ausreichen, um Fachkräfte zu sichern.
- Die Steuerfreiheit auf Überstunden – weil Leistung nicht bestraft, sondern belohnt werden muss.
Der Wirtschaftsbund wird sich weiterhin mit voller Kraft dafür einsetzen, dass diese Maßnahmen nicht nur angekündigt, sondern auch umgesetzt werden. Denn nur mit klaren und mutigen Entscheidungen können wir den Wirtschaftsstandort Kärnten langfristig stärken.
Foto: Helge Bauer