Aus den Bezirken

  • Spittal

Cantina Mexicana macht das zweite Jahrzehnt voll
WB-Mitglied Daniel Ramsbacher feiert mit all seinen Gästen und jenen, die es noch werden wollen, 20jähriges Jubiläum. Das Restaurant und Hotel, das sich in einem der ältesten Privathäuser von Spittal befindet wurde von Ramsbacher zuerst gepachtet und später gekauft. Zug um Zug wurde das komplette Gebäude umgebaut, ein Weinkeller angelegt, ein Rumregal entstand. Die Auswahl an verschiedensten Essigen, Ölen, Salz und Pfeffer aus der ganzen Welt bietet eine unglaubliche Vielfalt an Aromen. Doch können Familie Ramsbacher und ihr Team nicht nur mit gutem Essen und komfortablen Räumlichkeiten punkten. Die Cantina Mexicana ist vor allem für die vielen, abwechslungsreichen Veranstaltungen und Events bekannt. Die WB-Familie gratuliert zum langjährigen Bestehen und wünscht 20 weitere erfolgreiche Jahre.

  • Feldkirchen

Die „Mamaschicht“ by Leeb Balkone
Bereits seit einem Jahr bietet das Unternehmen Leeb Balkone die sogenannte „Mamaschicht“ an. Ziel ist es, Müttern eine Balance zwischen Beruf und Privatleben zu ermöglichen, sodass weder die Kinder noch der Job zu kurz kommen. Inhaber (und stv. WB-Landesobmann) Markus Leeb hat erkannt, dass von diesem Model beide Seiten profitieren. Die ArbeitnehmerInnen freuen sich über so viel Flexibilität und das steigert natürlich die Arbeitsmoral und Loyalität. Bei dem herrschenden Fachkräftemangel sind solche Maßnahmen hilfreich, um sich als Arbeitsgeber attraktiv für die richtigen Arbeitnehmer zu machen. Ein starker Impuls für familiengerechtes Arbeiten!

 

Fotos: Cantina Mexicana bzw. Fa. Leeb Balkone GmbH

Rote Fäden, die fehlen und Geduldsfäden, die reißen

Ja, es mag schon sein, dass man oftmals von momentanen Ereignissen überrascht wird und reaktiv handeln und das Beste aus der Situation machen muss.
Und ja, es ist nicht immer leicht, Menschen zu überzeugen, Pläne zu entwickeln und die organisatorische Basis für Abläufe zu schaffen.

Aber: Wir sind nun im 21. Monat nach Ausbruch der Pandemie. Der Vertrauensbonus für die Verantwortungsträger in Kärnten ist längst aufgebraucht. Eine vierte (!) Welle ist kein überraschendes Szenario mehr. Die zuständigen Damen und Herren in unserer Landesregierung haben es schlichtweg verabsäumt, ihre Sommerlethargie abzulegen. Und das, obwohl die Gesundheitsreferentin im August meinte, die Bettenbelegung nähme „bedenkliche Ausmaße“ an. Unglücklicherweise hat sie diese Situation nicht zum Handeln veranlasst.

Leider lässt sich in Analogie zur Bundesregierung auch kein roter Faden in den Stückwerken der Landesregierung erkennen. Schon im Juni hätte das fix-fertige ‚Kärnten gurgelt‘-Konzept der Kärntner Wirtschaft umgesetzt werden können. Damit in der absehbaren heißen Phase im Herbst ein bereits erprobtes System reibungslos funktioniert hätte.
Die Apotheker drohen aktuell, aus dem angerichteten PCR-Test-Chaos auszusteigen.

Den UnternehmerInnen reißt nun bald endgültig der Geduldsfaden. Mitarbeiter fehlen unnötig in ihren Betrieben, weil Bescheide und Test-Zertifikate viel zu lange auf sich warten lassen. Und nun werden mit einer eigenen Verschärfung für Kärnten wieder die betrieblichen Planungen über den Haufen geworfen.

Nicht nur die Kärntner Wirtschaft – alle Kärntnerinnen und Kärntner – brauchen jetzt fähige, vorausschauende und fleißige PolitikerInnen. Solche, die ein stringentes Coronamanagement betreiben!
Denn diese konzept-, einsatz- und führungslose Corona-Politik wird uns KärntnerInnen nicht aus der Krise führen.
Meint Ihre

Handel und Gastro fordern Entgegenkommen der Gemeinden

Bund und Länder überschlagen sich mit Einschränkungen. Gerade in der Vorweihnachtszeit bremst das die umsatzstarke Phase für viele Betriebe. Gemeinden können mit kleinen Maßnahmen Großes bewirken.

Die aktuellen Verordnungen von Bund und Land bedeuten nicht nur Einschnitte für die Bevölkerung, sondern erneut massive Probleme für Gastronomie und Handel. Auslastung, Einkaufserlebnis und Laufkundschaft leiden unter der momentanen Situation.

„Es gibt Möglichkeiten, wie die Gemeinden ohne großen Aufwand unseren Gastronomen helfen können. Damit servicieren sie nicht nur die BürgerInnen, sondern unterstützen ihre Arbeitgeber im eigenen Ort“, meint dazu Stefan Sternad, WB-Gastro-Obmann.

Die Gemeinden können hier schnell, einfach und unbürokratisch eine wirkungsvolle Hilfestellung leisten:

  • Kostenlose und vergrößerte Gastgärten für die Lokale und Restaurants in den Städten und Ortskernen
  • Kostenlose Nutzung von Freiflächen für den stationären Handel für Aufsteller
  • Kostenloser öffentlicher Nahverkehr an den Einkaufssamstagen im Advent

WB-Spartenobmann Raimund Haberl: „Die Adventzeit ist für uns im Handel die wichtigste Zeit im Jahr. Für viele Bereiche, wie Schmuck oder Spielwaren, entscheidet sich erst im Dezember, ob man positiv bilanzieren kann. Ein gutes Weihnachtsgeschäft brauchen die Händler in den Regionen, um weiterhin Arbeitsplätze und Wohlstand zu garantieren.“

Damit helfen die Kommunen nicht nur den heimischen Unternehmen, sondern beleben die Innenstädte und Ortskerne und liefern einen weiteren, wichtigen Baustein für ein gesundes Zusammenleben.

 

Neues „Kärnten Ticket“ bedeutet größte Tarifreform

Ab Jänner 2022 alle Öffis in Kärnten mit einem Ticket nutzen! „Klimaticket“ soll als Beitrag zum Klimaschutz zum Umstieg auf die Öffis animieren.

Kärnten hat mit der Angebotsausweitung von Bahn und Bus in den vergangenen Jahren so viel wie noch nie in den Öffentlichen Verkehr investiert. Jetzt folgt der nächste Schritt: Ab Jänner 2022 tritt ein kärntenweites Netzticket in Kraft. „Das bringt den Menschen nicht nur eine deutliche finanzielle Entlastung, sondern hilft auch im Kampf gegen den Klimawandel und ist ein weiterer Anreiz zum Umstieg“, betont Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig.

Von der Bahn über die Regionalbusse bis zu den Stadtbussen können künftig alle Verbindungen mit nur einem einzigen Ticket einfach und flexibel genutzt werden. „Wir setzen damit die größte Tarifreform im Land um. Das Tarifsystem wird schlanker, moderner und damit zukunftsfit“, betont Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig. Dies sei ein Vorhaben im Rahmen des gestarteten ÖV-Reformplan, von dem alle profitieren: die PendlerInnen, SeniorInnen, Jugendliche, Studierende, Familien sowie Menschen mit Behinderung.

Das neue Ticket kostet regulär 550 Euro – ein Preis, den aber nur wenige zahlen werden. „Denn wir haben für einen Großteil Vergünstigungen geschaffen“, betont Schuschnig. Über die Arbeitnehmerförderung erhalten Berufstätige mit niedrigem bis mittlerem Einkommen sogar bis zu 100 Prozent des Tickets erstattet. Für SeniorInnen wird ein eigenes Ticket um 365 Euro realisiert, Mindestpensions- bzw. AusgleichszulagenbezieherInnen zahlen ebenso wie Menschen mit Behinderung nur 199 Euro. Studierende fahren künftig um 299 Euro durch ganz Kärnten. Für einen Aufpreis von 110 Euro können bis zu vier Schulkinder mit einem Erwachsenen mitfahren. Weiterhin können Schülerinnen und Schüler sowie Lehrlinge ein Jahresticket um 110 Euro beziehen.

Der Vorverkauf für die neue landesweite Jahreskarte startet am 1. Dezember 2021. Das Ticket kann unter www.kaerntner-linien.at vorbestellt und über den Kärntner Verkehrsverbund erworben werden

Foto: Büro LR Schuschnig/Taltavull

Corona Schutzmaßnahmen – was jetzt wo gilt!

Das Land Kärnten verschärft zusätzlich zu den Maßnahmen des Bundes, um die Infektionslage in den Griff zu bekommen. Hier die Regeln im Überblick:

Kärnten:

Die FFP2-Maskenpflicht wird in Kärnten ausgeweitet: Zusätzlich zu den Maßnahmen des Bundes gilt ab Freitag Maskenpflicht – befristet bis 5. Dezember.

• Am Arbeitsplatz
• Bei körpernahen Dienstleistern für KundInnen
• In der Gastronomie (außer am Verabreichungsplatz)
• Beherbergungsbetriebe (in den allgemein zugänglichen Bereichen)
• In Sporteinrichtungen (außer an Geräten)
• In privaten Reisebussen
• In Freizeit– und Kultureinrichtungen
• Bei Gelegenheitsmärkten (außer am Verabreichungsplatz)
• Zusammenkünfte im Innen- und Außenbereich

Bundesweit:
• Ausgangsbeschränkungen für alle Ungeimpften ab dem zwölften Lebensjahr. Für Kinder bis 12 Jahren gelten die Beschränkungen nicht.

Für Personen, die nachweisen können, dass von ihnen keine große epidemiologische Gefahr ausgeht, gelten die Beschränkungen nicht. Dazu gehören Menschen, die
• bereits zwei Mal geimpft sind oder
• eine Coronainfektion durchgemacht haben und einmal geimpft sind.
Ein Genesungsnachweis oder Absonderungsbescheid gilt ohne zusätzlicher Impfung 180 Tage als 2G-Nachweis.

Wann darf die Wohnung verlassen werden?
Zur Deckung der notwendigen Grundbedürfnisse:
• Kontakt zu Partnern oder Angehörigen
• Arbeit oder Ausbildung
• Sport oder psychische Erholung
• Unaufschiebbare Behördenwege
• Betreuung von Menschen
• Befriedigung religiöser Grundbedürfnisse (auch Begräbnisse)
• Der Weg zum Arzt – und der Weg zur Impfung!

Die 2G-Regel gilt überall, wo bisher 3G galt.
• Körpernahe Dienstleister
• Gastronomie
• Hotellerie (ähnliche Settings im Kulturbereich)
• Sportstätten
• Discos, Tanzlokale

Am Arbeitsplatz gilt die 3G-Regel. Die Übergangsregelung, dass anstelle eines Tests auch eine FFP2-Maske getragen wird, entfällt. Ab Montag müssen alle, die nicht geimpft oder genesen sind, ausnahmslos einen aktuellen Test vorweisen. Dazu reicht ein einfacher Antigentest. In sensiblen Bereichen wie der Pflege oder der Nachtgastro ist ein PCR-Test notwendig.

Das Kärntner Corona-Management ist ein Armutszeugnis für die Landesregierung

WB-Kärnten Direktorin Sylvia Gstättner zeigt sich verärgert über die Versäumnisse der Landespolitik. Testinfrastruktur, Contact Tracing und Co sind bereits kollabiert. Betriebe leiden unter dem Chaos.

„Unsere politischen EntscheidungsträgerInnen müssen jetzt aufwachen und in die Gänge kommen! – Die UnternehmerInnen unseres Landes sind buchstäblich am Limit“, läutet Sylvia Gstättner die Alarmglocken für Landeshauptmann und Gesundheitsreferentin.

Sämtliche Vorschläge aus der Wirtschaft, wie etwa das bereits im April vorgelegte und fix-fertige ‚Kärnten gurgelt‘-Konzept wurden schlichtweg ignoriert. Ausbaden muss dieses Versäumnis die Wirtschaft: Zurzeit sind Arbeitskräfte ohnehin Mangelware. Durch die vollkommene Überforderung der Testinfrastruktur müssen nun oft Kontaktpersonen tagelang auf ein Ergebnis warten – und fehlen daher im Betrieb.

„20 Monate nach Ausbruch der Pandemie hat es das Land Kärnten noch immer nicht geschafft, sich auf die längst vorhersehbaren Herausforderungen einzustellen. Man stelle sich vor, unsere UnternehmerInnen würden ihre Betriebe so führen“, schüttelt Gstättner den Kopf.

 

Foto: Michael Linzer

Wirtschaftsbund Kärnten fordert Hilfe für Kärntens Unternehmen

Neue Welle – neue Einschränkungen. 2G, Teillockdown und andere Restriktionen treffen weite Teile der Wirtschaft mit voller Wucht. Die Kärntner UnternehmerInnen brauchen dringend Rahmenbedingungen, die ihnen ein wirtschaftliches Überleben ermöglichen.

Gastro, Handel, körpernahe Dienstleister, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft – wieder gehören diese Branchen zu den größten Verlierern der aktuellen Maßnahmen. Und werden damit an den Rand der Existenz gedrängt.

Den UnternehmerInnen in Kärnten ist bewusst: Maßnahmen gegen die 4. Welle sind unerlässlich. „Aber es dürfen nicht Teile der Wirtschaft abgeschalten und im Stich gelassen werden!“, mahnt WB-Obmann Jürgen Mandl.

Damit die betroffenen Betriebe wirtschaftlich bestehen können braucht es dringend Maßnahmen, die diese Branchen unterstützen.

  • Umsatzersatz
  • verringerter USt-Satz
  • Kurzarbeit und Co.

müssen unbedingt wieder angeboten bzw. verlängert werden.

„Wir UnternehmerInnen haben Verständnis für die Ausnahmesituation. Aber wir müssen auch irgendwie überleben. Deshalb erwarten wir von der Regierung, dass sie für jene Wirtschaftszweige, denen sie das Wirtschaften fast unmöglich macht, die bisher wirkungsvollen Unterstützungsmaßnahmen verlängert“, fordert Mandl.

Einmal mehr weist der Wirtschaftsbund darauf hin, nicht auf die EPU zu vergessen. Sie sind nicht mit großen Unternehmen zu vergleichen. Deshalb braucht es für sie eine eigene Lösung, wie etwa den Umsatzersatz für EPU.
Dieser sollte monatliche Umsätze bei Ausfällen größer 20 % ersetzen.

„Der Umsatzersatz für EPU ist ein sehr einfaches Prinzip, dass jeder Unternehmer rasch versteht. Ich bekomme meinen Umsatz ersetzt, wenn ich mindestens 20 % Rückgang habe“, erklärt der WB-Obmann.

Wirtschaftsbund setzt sich durch: Arbeitsbereich pauschal absetzbar!

Wirtschaftsbund setzt sich auf Bundesebene durch: Arbeitszimmer pauschal absetzbar!

Beruflich genutzter Arbeitsplatz im privaten Wohnbereich ist nun auch absetzbar. Selbst wenn er nicht räumlich getrennt ist. Der Wirtschaftsbund hat sich mit einer Pauschale durchgesetzt.

Wirtschaftsbund Kärnten-Obmann Jürgen Mandl freut sich über den errungenen Erfolg: „Wir können mit dieser Regelung einen echten Sieg, vor allem für unsere EPU und KleinstunternehmerInnen, verzeichnen! Die pauschale Absetzbarkeit spart den KollegInnen Zeit und bares Geld – und das (fast) ganz ohne bürokratischen Aufwand.“

Künftig kann für betrieblich genutzte Privaträume ein Pauschalbetrag von jährlich 1.200 Euro steuerlich geltend gemacht werden. Bedingung ist, dass etwaige Nebeneinkommen unter 11.000 Euro im Jahr liegen. Ansonsten sind aber immer noch 300 Euro p.a. absetzbar.
Eine bauliche Trennung des Arbeitszimmers ist nicht mehr nötig. Damit ist der Zugang zur Absetzbarkeit gerade für EPU in der Gründungsphase möglich. Denn vor allem zu Beginn der unternehmerischen Tätigkeit werden Büro- und Administrationsarbeiten oft vom – natürlich – privaten Esstisch aus erledigt, da kein eigenes Arbeitszimmer vorhanden ist.

„Letztlich war es ein Sieg der Vernunft, denn auch für die Finanzbehörde verringert sich dadurch der Verwaltungsaufwand. Diese Entlastung ist ein weitere, wichtiger Schritt im Kampf gegen überbordende Bürokratie“, ist WB-Kärnten-Direktorin Sylvia Gstättner zufrieden mit dem Arbeitssieg.

Die Wahrheit über den Arbeitsmarkt

Lockdowns, remote work, unterbrochene Lieferketten, betriebliches Testen und Impfen – all das haben die heimischen UnternehmerInnen mit ihrem Engagement und ihrer Innovationskraft in den Griff bekommen.

Was die Konjunkturkurve jetzt einbrechen lassen kann, sind die fehlenden Arbeitskräfte. Bis dato mussten wir von den Zahlen ausgehen, die uns das AMS geliefert hat. Doch jetzt ist belegt, dass diese Werte keineswegs der extrem angespannten Realität am Arbeitsmarkt entsprechen. Sie sollten wohl eher einem Politikum dienen und Reformen verhindern.

Um einen fundierten Status Quo zu erheben hat der Wirtschaftsbund den „WB-Stellenmonitor“ entwickelt. Der Stellenmonitor zählt offene Stellen, die in diversen online-Plattformen ausgeschrieben sind.
Das Ergebnis ist erschütternd. Spricht das AMS Kärnten von weniger als 7.000 offenen Stellen, so hat der Wirtschaftsbund herausgefunden, dass in Kärnten derzeit über 13.000 (sic!) Arbeitskräfte fehlen! Das sind die wahren Zahlen.

Und das zeigt uns ganz klar, wo der Hebel anzusetzen ist: Wir brauchen jetzt – dringlichst – Weichenstellungen, die die Menschen wieder in die Beschäftigung bringen. Und zwar möglichst in Vollzeitbeschäftigung.

Die Novelle des ALVG mit dem degressiven Arbeitslosengeld ist ein guter Schritt, die Motivation bei der Arbeitssuche zu steigern. Eine Reform der Regelungen und Ausweitungen für die Rot-Weiß-Rot-Card wären ein gutes Mittel, mit ausländischen Kräften vor allem die Spitzenzeiten für Tourismus und Industrie abzufedern.

Langfristig brauchen wir aber mehr. Wir müssen über neue Ansätze und Modelle nachdenken. Wie etwa schaffen wir es, Eltern nach der Rückkehr aus der Karenz in Vollzeit zu beschäftigen? Moderne Ideen für Kinderbetreuung werden ein Teil der Lösung sein.

Aber auch arbeitswillige Pensionsberechtigte spielen eine Rolle. Mit steuerlichen Anreizen können wir nicht nur eine Arbeitskraft, sondern vor allem Know-How und Erfahrung in unseren Unternehmen halten.

Mit innovativen und mutigen Reformen und steuerlichen Entlastungen des Faktors Arbeit muss der Gesetzgeber dafür sorgen, dass die in Schwung gekommene Konjunktur nicht durch den Personalmangel gebremst wird.

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Präsident Mandl fordert längere Übergangsfristen für PCR-Tests

Hohe Inzidenz gefährdet die touristische Wintersaison, warnt WB-Obmann Mandl und kritisiert Schneckentempo der Verwaltung. Als grundsätzlich richtig, aber zu spät und für die heimische Wirtschaft überfallsartig bezeichnete Jürgen Mandl die jüngsten Ankündigungen des Landes.

Seit dem Sommer habe man intensiv versucht, die PCR-Gurgeltests nach dem erfolgreichen Vorbild Wiens auch in Kärnten einzuführen. Mandl: „Ich war dazu persönlich mehrmals in Wien und habe alle Kontakte hergestellt. Wir haben ein fixfertiges Konzept vorgelegt. Aber das Interesse der zuständigen Kärntner Stellen war äußerst verhalten. Und jetzt brennt wieder der Hut, und die heimischen Betriebe sollen die Zeche zahlen.“

Wir haben massiv daran mitgewirkt, dass es seit Monaten unter dem Titel „Betriebliches Testen“ in Kärnten die Möglichkeit zu rund 50.000 täglichen Antigentests in den Kärntner Unternehmen gebe, die nicht nur von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern vielfach auch von Angehörigen genutzt wurde. Mandl: „Noch vor kurzem ist diese Initiative bis Jahresende verlängert worden, viele Betriebe haben sich für die kommenden Wochen mit Antigentest eingedeckt. Durch die überfallartige Einführung von verpflichtenden PCR-Tests bleiben sie jetzt auf tausenden Antigentests sitzen, während gleichzeitig niemand weiß, wie ab kommender Woche die wesentlich aufwändigeren PCR-Tests funktionieren werden.“

Tagespendler
Ebenfalls völlig offen sei die wichtige Frage, wie die rund 17.000 Tagespendler, die in Kärnten arbeiten, aber in Italien oder in Slowenien wohnen würden, zu den Tests kommen sollten. Mandl: „Das sommerliche Schneckentempo der öffentlichen Verwaltung auf Bundes- und Landesebene darf jetzt nicht zu unzumutbaren Belastungen für die Unternehmer und deren Beschäftigte führen!“ Mandl fordert daher von Bund und Land eine angemessene Übergangsfrist bis Mitte Dezember, damit sich die Betriebe und ihre Mitarbeiter auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen und das neue Testsystem mit einem flächendeckenden Angebot einspielen könne, bevor die Unternehmen mit teils empfindlichen Strafen belangt werden könnten.

Gleichzeitig warnt Mandl eindringlich vor den dramatisch steigenden Inzidenzzahlen in Österreich. „Auch wenn Inzidenzen nicht mehr die einzige Maßzahl sind, muss Österreich aufpassen, nicht wieder mit Reisewarnungen in seinen wichtigsten touristischen Herkunftsmärkten in die Wintersaison zu gehen“, so Mandl.