Mandl: Lebensmittelversorgung gesichert

Keinen Grund für veränderte Einkaufsverhalten sieht WK-Präsident Mandl: „Die Lager sind voll, die Logistik funktioniert!“

Einen Appell an die Konsumentinnen und Konsumenten richtete heute Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl angesichts leerer Regale und längerer Wartezeiten an den Kassen einiger Kärntner Supermärkte. Zwar stünden die Menschen zweifelsohne vor herausfordernden Situationen, man solle aber trotz aller aktuellen Änderungen die Kirche im Dorf lassen. Mandl: „Ja, es gibt Einschränkungen in manchen Bereichen, aber sehr viele Branchen und vor allem die wichtigen Infrastrukturen wie die Lebensmittelgeschäfte sind und bleiben unverändert in Betrieb.“

Auch die Gewerbebetriebe, die Industrie arbeite normal weiter, Lieferungen von und nach Kärnten erfolgen ohne Einschränkungen. „Ich habe mit allen großen Lebensmittelketten gesprochen, die Lager sind übervoll, die Logistik funktioniert. Hier braucht sich niemand Sorgen zu machen: Es wird ganz genau unterschieden, welche Maßnahmen notwendig sind, um die Infektionsentwicklung einzudämmen, und welche Bereich der Wirtschaft und Gesellschaft bis zu einem gewissen Grad ungestört weiterlaufen“, betonte Mandl.

 

Foto: Helge Bauer

Lehner: SVS unterstützt Unternehmer mit Ratenzahlung und Stundung der Beiträge

SVS unterstützt mit Stundung und Ratenzahlung der Beiträge sowie Herabsetzung der vorläufigen Beitragsgrundlage und gänzliche bzw. teilweise Nachsicht der Verzugszinsen UnternehmerInnen.

„Unsere Versicherten haben die Möglichkeit, sich ihre Beiträge stunden zu lassen oder Ratenzahlung zu vereinbaren. Ein Krankenversicherungs-Beitrag soll und darf in diesen schweren Zeiten nicht zu einem Liquiditätsengpass führen und die massiv geforderten Selbständigen in der Corona-Krise noch zusätzlich treffen“, erklärt SVS-Obmann Peter Lehner. „Wer vom Corona-Virus direkt oder indirekt durch Erkrankung und Quarantäne betroffen ist oder mit massiven Geschäftseinbußen rechnet und dadurch Zahlungsschwierigkeiten hat, wird von der SVS bestmöglich unterstützt. Die Betroffenen sollen sich direkt und unkompliziert bei uns melden. Wir können für jeden individuelle Lösungen und Pläne ausarbeiten.“

Die SVS bietet allen SVS-Versicherten im Bedarfsfall folgende Möglichkeiten:

  • Stundung der Beiträge
  • Ratenzahlung der Beiträge
  • Herabsetzung der vorläufigen Beitragsgrundlage
  • Gänzliche bzw. teilweise Nachsicht der Verzugszinsen

Die Anträge zur Stundung und Ratenzahlung können formlos schriftlich per E-Mail eingebracht werden. Die Herabsetzung der vorläufigen Beitragsgrundlage kann unter www.svs.at/formulare per Online-Formular beantragt werden.

Die SVS-Kundenberater sind österreichweit unter der Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag zwischen 7.30 Uhr und 16.00 Uhr sowie am Freitag zwischen 7.30 Uhr und 14.00 Uhr erreichbar.

Über die SVS, die Sozialversicherung der Selbständigen

Ein gesundes Land braucht gesunde Selbständige – und jemanden, der sich ihrer sozialen Absicherung verschrieben hat: Das ist die SVS. Eine 1,2 Mio. große Versichertengemeinschaft, die unter dem Motto „Gemeinsam gesünder“ von der Geburt bis ins hohe Alter füreinander da ist. Die SVS umfasst als Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung sämtliche Sparten und ist als bundesweiter, berufsständischer Träger organisiert. Neun eigene Gesundheitseinrichtungen mit über 1.000 Betten, 8.000 Vertragsärzte, 3.000 Zahnärzte sowie weitere 9.000 Vertragspartner, wie beispielsweise Physiotherapeuten und Logopäden, stehen den Versicherten in ganz Österreich zur Verfügung. Die SVS ist mit Beratertagen flächendeckend in 190 Gemeinden vor Ort vertreten. Das Gebarungsvolumen beträgt 9,5 Milliarden Euro. Obmann ist Peter Lehner, Generaldirektor ist Dipl.-Ing. Dr. Hans Aubauer.

Mahrer: Wichtiges Sofortmaßnahmenpaket für heimische Tourismus-Betriebe

Haftungs- und Überbrückungsrahmen in der Höhe von 100 Mio. Euro – Abwicklung über ÖHT

„Unsere Betriebe spüren die Auswirkungen durch die Ausbreitung des Corona-Virus. Insbesondere die Tourismus- und Freizeitwirtschaft hat mit wirtschaftlichen Auswirkungen zu kämpfen. Jetzt geht es darum, dass schnell und punktgenau geholfen wird. Wir wollen den Betrieben so rasch wie möglich Sicherheit und Stabilität in einer Situation der Verunsicherung geben – das ist eine unserer zentralen Aufgaben als Interessensvertretung der Wirtschaft. Wir sind dankbar, dass wir durch die gute Zusammenarbeit mit Bundesministerin Köstinger und dem Finanzministerium sehr rasch ein Sofort-Maßnahmenpaket schnüren konnten“, so WKÖ-Präsident Harald Mahrer.

Haftungen für Überbrückungsfinanzierungen für stark betroffene KMU

„90 Prozent aller Tourismusbetriebe sind KMU. Für sie ist die Sicherstellung ihrer Liquidität entscheidend. Daher wird über die Österreichische Hotel- und Tourismusbank für Überbrückungsfinanzierungen ein Haftungsrahmen bis zu einer Höhe von 100 Mio. Euro bereitgestellt. Die Kosten für die Haftung übernimmt das Tourismus-Ministerium“, sagt Harald Mahrer.

WKÖ Coronavirus-Infopoint für Betriebe

Die WKÖ steht mit ihrem Coronavirus-Infopoint den Betrieben als erster Ansprechpartner mit Rat und Tat zur Seite. Täglich werden durchschnittlich rund 150 Anfragen bearbeitet und die Informations-Website wird pro Tag 1.000 Mal besucht. „Wir sind der starke Partner für unsere Betriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jetzt ist es wichtig Ruhe zu bewahren und rasch und unbürokratisch zu helfen“, sagt Harald Mahrer.

Alle Informationen sind auf wko.at/coronavirus abrufbar.

 

Foto: BMLRT/Paul Gruber

WK Wahl 2020: Die Ergebnisse

Die Mandatsverteilungen in den einzelnen Fachgruppen, Gremien und Innungen finden sie HIER

Hilfsmaßnahmen für vom Coronavirus betroffene Betriebe

Alle Hilfsmassnahmen für vom Coronavirus betroffene Betriebe finden sie hier!

Jürgen Mandl und der Wirtschaftsbund bauen die Mehrheit deutlich aus!

Nicht nur der starke Zugewinn für den Wirtschaftsbund bei der Wirtschaftskammerwahl 2020, sondern auch die stabile Wahlbeteiligung geben viel Anlass zum Jubeln.  

Am Mittwoch und Donnerstag hatten 35.273 Unternehmerinnen und Unternehmer in Kärnten die Wahl. Am Freitag, den 6. März erfolgte die Auszählung und diese erbrachte eine ganz deutliche Bestätigung der Arbeit von Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl und dem Wirtschaftsbund: Laut dem vorläufigen Endergebnis konnte der Anteil des Wirtschaftsbundes von 64,03 Prozent bei der Wahl 2015 auf nunmehr 77,3 Prozent (+13,27 Prozentpunkte) ausgebaut werden! Die Freiheitliche Wirtschaft erreichte 7,5 Prozent der Stimmen, der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband errang 6,2 Prozent, die Grüne Wirtschaft konnte einen Wähleranteil von 7,4 Prozent erreichen, der Rest entfällt auf Namenslisten. Die erstmals antretenden Unos erzielten 0,9 Prozent. Durch die in etlichen Fachgruppen vereinbarte Friedenswahl ergibt die Mandatsverteilung folgendes Bild: Hier erzielte der Wirtschaftsbund 599 Mandate (68,8 Prozent), gefolgt von der Freiheitlichen Wirtschaft mit 104 Mandaten (11,9 Prozent), dem Sozialistischen Wirtschaftsverband (73 Mandate/8,4 Prozent), der Grünen Wirtschaft (37 Mandate/4,3 Prozent) und den Unos (4 Mandate).

Präsident Mandl bezeichnete das Wahlergebnis als eine gute Nachricht für die gesamte Kärntner Wirtschaft: „Ich freue mich in großer Demut, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer in Kärnten unserer Arbeit der vergangenen fünf Jahren ein derart beeindruckendes Zeugnis ausgestellt haben, das ich aber auch als Vorschuss auf die kommenden fünf Jahre sehe. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Unternehmerinnen und Unternehmern, allen Funktionären und auch den Mitarbeitern recht herzlich bedanken. Mein Dank gilt auch den Mitbewerbern für einen fairen Wahlkampf.“

Die Wahlbeteiligung konnte trotz der spürbaren Auswirkung der aktuellen Situation rund um das Coronavirus stabilisiert werden, sie betrug 28,2 Prozent nach 29,3 Prozent (2015). Der Andrang in den Wahllokalen sei spürbar geringer gewesen, konnte aber durch eine deutliche Zunahme bei den Wahlkarten annähernd ausgeglichen werden.

WK: Regionales Bewusstsein fürs Unternehmertum

Den Stellenwert der Unternehmer in der Gesellschaft und in der eigenen Gemeinde unterstreicht eine neue Regionalinitiative von WK-Präsident Jürgen Mandl.

Seit Jahren setzt sich die Wirtschaftskammer Kärnten für ein stärkeres Bewusstsein des Stellenwertes von Unternehmertum in der Gesellschaft ein. Dabei geht es nicht darum, die Unternehmerin oder den Unternehmer als besseren Bürger darzustellen, sondern aufzuzeigen, dass sie bzw. er eine besondere Bedeutung für eine funktionierende Gesellschaft haben. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl: „In Kärnten sind 35.000 Unternehmen verantwortlich für rund 180.000 Arbeitsplätze, für ebenso viele Einkommen im Land und die damit verbundenen Steuern und Abgaben, die wiederum die Leistungen von Bund und Land finanzieren. Obwohl dieser schlichte Zusammenhang klar ist, spielt das Thema Wirtschaft in der politischen Debatte oft eine untergeordnete Rolle. Nur wenn Arbeitsplätze bedroht sind, bricht Hektik aus; welcher Unternehmer sie schafft und wie er sie erhält, interessiert schon bedeutend weniger.“ Unternehmertum zu stärken und tief in der Gesellschaft zu verankern, sei daher vordringlichste Aufgabe der Wirtschaftskammer, unterstrich Mandl.

Starke Gemeinden #schaffenwir
Mandl verwies auf die laufende Kampagne der Wirtschaftskammer: #schaffenwir macht in Verbindung mit Begriffen wie „Arbeitsplätze“, „Sicherheit“ oder „Wohlstand“ selbstbewusst mit konkreten Beispielen auf die Lebens- und Firmengeschichten von Unternehmerinnen und Unternehmern aufmerksam. Die Bewusstseinskampagne läuft österreichweit, doch die Wirtschaftskammer Kärnten geht einen Schritt weiter und hat eigene Kärntner Unternehmerpersönlichkeiten gesucht und gefunden, deren Geschichten nun multimedial erzählt werden. Aus Kärnten gibt es die meisten Einsendungen, das meiste Engagement und somit auch die meisten Erfolgsstorys. Mandl: „Meine Ansicht ist: Tue Gutes und sprich darüber! Zahlreiche Betriebe setzen sich für soziale Projekte ein, treten aktiv für den Klimaschutz ein, engagieren sich im Tierschutz oder helfen Familien in ihrem Bezirk. Bei #schaffenwir geht es auch um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Verständnis dafür, dass Unternehmer einen starken und attraktiven Lebensstandort Kärnten schaffen.“

Pörtschach hat 300 UnternehmerInnen
Dass dies auch auf Gemeindeebene der Fall ist, zeigten Mandl und die Pörtschacher Bürgermeisterin LAbg. Silvia Häusl-Benz heute bei der Präsentation einer Regionalinitiative: Vor dem Gemeindeamt von Pörtschach enthüllten die beiden ein Plakat, das auf die Bedeutung der Unternehmen für die Wörtherseegemeinde hinweist. Häusl-Benz: „Pörtschach ist eine lebenswerte Gemeinde und unsere Betriebe leisten einen wesentlichen Beitrag dazu. 300 Unternehmen sorgen für 1.200 Arbeitsplätze, für Gäste und damit auch für Wohlstand. Sie sind es, die die Gemeinde durch ihre unternehmerischen Aktivitäten lebendig halten.“ Daher ist es für die Bürgermeisterin von großer Bedeutung, die Selbstständigen bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Häusl-Benz begrüßt auch die kürzlich beschlossenen Entbürokratisierungsmaßnahmen und die Einführung der Wirtschaftsombudsstelle: „Das sind wesentliche Schritte in die richtige Richtung. Diesen Weg müssen wir fortsetzen.“

Andere Gemeinden sind herzlich eingeladen
Die Aktion in Pörtschach soll Vorbild für eine Vielzahl weitere Kärntner Gemeinden sein, die Mandl einlud, sich an der Initiative zu beteiligen: „Zeigen auch Sie in Ihrer Gemeinde, dass Ihnen die regionalen Unternehmen mit ihren fleißigen Mitarbeitern am Herzen liegen, weil sie für einen lebenswerten, attraktiven Ort sorgen!“ Interessierte Gemeinden, Unternehmen, Mitarbeiter und all jene, die finden, dass sich auch ihre Heimat eine solche Ortstafel verdient hätte sind herzlich eingeladen, ihren Ort auf www.kaerntnerwirtschaft.at/schaffenwir vorzuschlagen. Pro Bezirk wird die Gemeinde mit den prozentual meisten Stimmen ausgewählt und bekommt für vier Wochen eine Unternehmensortstafel zur Verfügung gestellt. Als zusätzlichen Anreiz werden unter allen Teilnehmern zehn Kärnten Cards verlost. „Es spielt keine Rolle, wie groß oder klein die Ortschaft ist, denn jede von ihnen hat Selbstständige, die für einen starken Lebensstandort sorgen. Und genau das möchten wir sichtbar machen“, fasste der WK-Präsident zusammen.

 

Foto: WKK/Peter Just

Kein Tag vergeht ohne Betriebsbesuche!

Unsere KandidatInnen waren wieder in den Bezirken unterwegs und besuchten UnternehmerkollegInnen.

Neben spannenden Diskussionen über die alltäglichen Herausforderungen wurden auch wirtschaftspolitischen Themen, wie die verbesserte Rot-Weiss-Rot Karte besprochen. Zusätzlich gab es Einblicke hinter die Kulissen der Betriebe!

Zeitgleich durfte WB Landesgruppenobmann Präsident Jürgen Mandl letzten Freitag die Häuslbauermesse in Klagenfurt eröffnen und konnte sich vor Ort von den Produkten und Unternehmen überzeugen. „Trotz der derzeitigen Gesundheitsproblematik sind die Hallen gut gefüllt, was zeigt wie erfolgreich die Messe dank Ihrer AusstellerInnen ist“.

Fotos: WB & Peter Just

 

Jetzt geht es um alles!

Liebe WB-Kandidatinnen und Kandidaten!

In wenigen Tagen wissen wir, ob sich unser und vor allem euer Einsatz auch erfolgreich im Wahlergebnis der Wirtschaftskammerwahl 2020 niederschlagen wird. Gemeinsam haben wir in den letzten Wochen und Monaten alles unternommen, um unsere Wählerinnen und Wähler von unseren Spitzenkandidaten, unseren Themen, unseren Erfolgen und unseren weiteren Vorhaben zu überzeugen.

Einen Teilerfolg können wir sicherlich schon in der sehr guten Rücklaufquote der Wahlkartenwähler verbuchen. Dennoch ist das bei Weitem nur ein kleiner, wenngleich auch wichtiger, Bestandteil, um unser angepeiltes Ergebnis zu erreichen. Jetzt geht’s um all jene Wähler, die sich für den Gang an die Wahlurne entschieden haben.

Darum bitte ich euch hier an dieser Stelle: Lassen wir jetzt nicht nach! Laufen wir auch noch auf den letzten Metern bis zur Ziellinie gemeinsam für die Kärntner Wirtschaft. Mobilisieren wir heute, morgen und übermorgen nochmals die volle Kraft unserer starken Gemeinschaft! Nur dann werden wir am Freitag mit dem Wahlergebnis belohnt, das zur Arbeit für die Zukunft der Kärntner Wirtschaft erforderlich sein wird.

Zeigen wir nochmals gemeinsam die Kraft unserer Organisation. Wenn nur jeder einzelne von euch, einige wenige in seiner Fachgruppe oder Innung anspricht, anruft oder besucht und nochmals die Wichtigkeit betont, am 4. und 5. März die beste Wahl zu treffen, dann können wir uns auf ein erfolgreiches Ergebnis freuen.

Mit Stolz danke ich euch in jedem Fall heute schon dafür, Teil unserer starken WB-Familie zu sein!

Euer

Jürgen Mandl

 

 

Hier sind alle Wahllokale im Überblick:

Übersicht Wahllokale

Kärntens Unternehmen fordern Reform der Wirtschaftsförderung

WK-Präsident Mandl legt Analyse und aktuelle Umfrage zur Wirtschaftsförderung in Kärnten vor: Unternehmer wollen neue Förderschienen, mehr Informationen, geringere Mindestinvestitionshöhen und einfachere Antragstellung.

 

Wie sehr das Thema Förderungen die Kärntner Unternehmerinnen und Unternehmer bewegt, zeigt die rege Teilnahme an einer aktuellen Onlineumfrage: Mehr als 1.050 ausgefüllte Fragebögen wurden retourniert. Gefragt wurde nach der Zufriedenheit mit dem bestehenden Förderangebot und der Abwicklung von Förderungen, aber auch nach Wünschen für neue Förderschienen. Die Ergebnisse will die Wirtschaftskammer nun zum Anlass nehmen, um mit dem KWF in konstruktive Gespräche und Verhandlungen für neue Förderprogramme in der neuen kommenden Förderperiode 2021-2027 zu gehen. WK-Präsident Jürgen Mandl: „Wir brauchen in Kärnten eine Wirtschaftsförderung, die zu unserer Wirtschaftsstruktur passt!“

 

Verfehlte KWF-Förderpolitik

Laut einer Studie der Wirtschaftskammer, basierend auf den KWF-Jahresberichten, gehe die Förderpolitik des KWF in die falsche Richtung – man fördere schlicht an der Struktur der Kärntner Wirtschaft vorbei. „Kärntens Unternehmen verlangen deshalb eine grundlegende Reform der Wirtschaftsförderung“, unterstreicht auch der Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung der Kammer, Gerhard Genser: „Betrachtet man die vergebenen Fördervolumina, so zeigt sich ein gegensätzliches Bild. Im Förderjahr 2018 stellten die Kärntner KMU bis 249 Mitarbeiter 90 % der Anträge, erhielten jedoch nur 37 % der ausgeschütteten Förderungen. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 war dies noch ganz anders, da stellten diese KMU 94 % der Anträge und erhielten immerhin 86 % der Fördermittel.“

 

KMU bekommen immer weniger

Somit hat sich in den vergangenen fünf Jahren die Fördersituation der Klein- und Mittelbetriebe drastisch verschlechtert: Gingen 2014 nur 14 % der Fördermittel an Großbetriebe und sonstige Organisationen wie Schulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen wie, so waren es 2018 knapp zwei Drittel der KWF-Mittel. Mandl: „Es ist nicht Aufgabe des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds, Schulen, Universitäten und sonstige Organisationen zu unterstützen, sondern die Betriebe der Kärntner Wirtschaft. Bildungsförderung sollte aus dem Budget des Landes erfolgen!“

Arbeitsplätze entstehen nur in KMU

Es fällt auf, dass in Großunternehmen, Bildungs- und sonstigen Einrichtungen trotz hoher öffentlicher Fördermittel kaum Arbeitsplätze entstehen. Denn die Analyse zeige, dass 2018 mit den KWF-Fördermitteln in Summe 764 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, so Genser: „Davon entstanden 645 neue Jobs in den Kärntner KMU, in Großunternehmen waren es 120, bei den Bildungseinrichtungen und sonstigen Forschungseinrichtungen kein Einziger!“

Kleine Betriebe können nicht mithalten

Die Unterstützung von Kleinst- und Kleinunternehmen zählt nur am Rande zu den Schwerpunktfeldern der KWF-Strategie und wird seitens des KWF gerne als „Gieß-kannenförderung“ bezeichnet. Mandl: „Hier wird seit Jahren an der Kärntner Unternehmensstruktur vorbeigefördert. Im Rahmen der Förderprogramme, Calls und Förderkriterien legen die Förderstellen den Fokus immer mehr in Richtung F&E und Innovation – hier können aber kleine bzw. traditionelle Betriebe oft nicht mithalten.“

 

Online-Umfrage bestätigt Kritik

Im Befragungszeitraum vom 28. Jänner bis 10. Feber 2020 wurden 1.058 vollständig ausgefüllte Fragebögen retourniert. Die Ergebnisse sind eindeutig: Rund 50 % der Betriebe geben an, noch niemals eine Förderung beantragt zu haben. Als Hauptgründe dafür nennen sie, keine entsprechenden Informationen erhalten zu haben (43 %), weiters sei die Informationsbeschaffung zu mühsam und das Verfahren zu aufwändig (40 %). Für knapp 30 % der Betriebe sind die Förderprogramme mit Mindestinvestitionen von über 10.000 Euro schlicht und einfach nicht passend, da kaum in diesen Größenordnungen investiert wird.

Betriebe, die bereits Förderungen beantragt haben, haben sich zu 75 % um einen Investitionszuschuss bemüht. Förderprogramme für Ausbildung wurden zu 28 % beantragt, die Nachfrage nach Darlehen (unter 20 %) und Besicherungen durch die öffentliche Hand (3 %) ist gering. Mandl: „Die Wirtschaftskammer nimmt diese Zahlen zum Anlass, ihre Informationsarbeit bezüglich Förderungen zu intensivieren. Aber auch alle Förderstellen sind aufgefordert, die Informationen noch besser an die Unternehmer zu bringen.“

Viel Ärger mit der Förderung

Hat das Unternehmen erstmal ein passendes Förderangebot gefunden, so ist es mit der Förderabwicklung grundsätzlich eher zufrieden. Gelobt wird die Onlineantragstellung (40 %) und teilweise die Betreuung durch die Förderstellen (35 %), wobei es auch hier etliche kritische Stimmen gibt. Mit der Dauer der Abrechnung waren jedoch nur 16 % zufrieden. Ärgerlich finden viele den hohen Aufwand für die Beantragung und Nachreichung von Unterlagen (45 %) und die oft langwierige Abwicklung (30 %). 21 Antworten wurden mit „nichts hat funktioniert“ abgegeben. „Wir brauchen mehr Transparenz für die Unterlageneinreichung, klare Beschreibungen und schnellere Durchlaufzeiten bei den Abrechnungen“, verlangt Mandl.

Fehlende Förderschienen

Besonders wichtig sind den Kärntner Unternehmerinnen und Unternehmern Förderungen für Investitionen in Geräte und Maschinen sowie für Baumaßnahmen (33 %). Auch die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern (30 %) und Ersatzinvestitionen (ohne Erweiterungen) und Unternehmensgründungen (höher Startförderungen) sollten besser gefördert werden (28 %).

Um Betriebe in den dezentralen Lagen zu unterstützen, wünschen sich 25 % höhere Förderungen für Investitionsprojekte in den Regionen. Wichtig ist den heimischen Betrieben auch die geförderte Aus- und Weiterbildung der Unternehmer selbst (25 %). Viele Nachfragen gab es auch für eine bessere Unterstützung für kleinere Digitalisierungsmaßnahmen.

Kleinere Investitionen nicht berücksichtigt

Ein Drittel der Betriebe investiert jährlich durchschnittlich von 10.000-100.000 Euro, rund 27 % jährlich zwischen 5.000-10.000 Euro und immerhin 23 % jährlich bis 5.000 Euro. Höhere jährliche Investitionen als 100.000 Euro sind eher die Seltenheit. Dass rund 50% der Unternehmen ein durchschnittliches jährliches Investitionsvolumen von unter 10.000 Euro haben, ergibt sich aus dem Investitionsverhalten. 64% geben an, dass sie nur investieren, wenn es der Cash-Flow zulässt – und dann in kleinen Schritten. Mandl: „Die Konsequenzen sind klar. Die Betriebe brauchen ein Standardförderungsprogramm für Digitalisierungsmaßnahmen inklusive der Beratung für Kleinstunternehmer und Gründer mit einer fünfzigprozentigen Förderung ab 2.000 Euro, eine Neuauflage des Investitionsschecks für Kleinstunternehmer für Investitionen ab 5.000 Euro und eine gezielte Arbeitnehmerförderung – etwa durch Anpassung des Qualifizierungsschecks – als Investition in die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.“

Investieren nur, weil es Förderungen gibt?

Auf die direkte Frage, welchen Stellenwert eine Förderung für die Unternehmen hat, zeigt sich, dass für mehr als 45 % Förderungen der wichtige Anreiz ist, um Investitionen zu tätigen. Für knapp 30 % sind Förderungen eine Notwendigkeit, damit das Investitionsprojekt realisiert werden kann. Nur 8 % der teilnehmenden Unternehmen sind überhaupt nicht an Förderungen interessiert.

Zuschüsse gefragter als Darlehensfinanzierung

Während die Förderstellen behaupten, die Darlehensfinanzierung mit günstigen Zinsen wäre besonders attraktiv, zeigt die Umfrage das Gegenteil: „85 % der Unternehmen – quer durch alle Sparten – bevorzugen die nicht rückzahlbaren Zuschüsse. Grundsätzlich ist die Förderung ein wichtiger Impuls für Investitionen“, analysiert die Studienautorin Patricia Radl-Rebernig.

Next Step: Gespräche

Da der KWF zu 80 % als erster Ansprechpartner für Förderungen für die heimischen Unternehmer gilt, wird die Wirtschaftskammer Kärnten die Verantwortlichen des KWF demnächst zu konstruktiven Gesprächen über die Programmgestaltung für die nächste Förderperiode 2021-2027 einladen.

Foto: WKK/Fritz-Press